Hallo Dean,
zuerst vielen Dank für den Hinweis auf Erfolg bei romansuche.de. Ich habe den Eindruck, Frau Prassel und wer sonst noch namentlich nicht genannt dahinter steckt, engagieren sich sehr stark mit dem Betrieb dieser Website und offenbar sogar völlig ehrenamtlich.
Ich habe lange gerbraucht, bis ich das Exposé umgearbeitet hatte. Du hast ganz Recht, wenn Du darauf hinweist, dass am Exposé jede Schlamperei im Werk selbst gnadenlos ans Licht kommt. Ich habe im Endergebnis dann einige Erzählstränge überhaupt nicht erwähnt, um das Exposé (immerhin nur eine einzige Seite!) übersichtlicher zu machen. Wirkliche Schwierigkeiten hatte ich dann bei der Frage, ob ich im Exposé alle Überraschungen und "Knalleffekte" samt dem überhaupt nicht voraussehbaren Ende preisgeben sollte. Ich habe es dann etwas umschrieben und nicht wirklich ganz die Hosen heruntergelassen. Aber doch einigermaßen. Vor zwei Wochen war ich fertig, und habe alles erneut an "romansuche" gesendet.
Kaum fertig damit - aber eben schon wieder zu spät - verglich ich auf romansuche.de mein Machwerk mit anderen - abgesegneten - Exposés. Meine Arbeit fand ich dann plötzlich wieder nur noch eine tockene Erbsenzählerei, während andere mit spannungsgeladenen Sätzen sozusagen einen kleinen Roman über den Roman abgeliefert hatten. So erschrocken, modelte ich alles noch einmal um und schickte es erneut auf die Reise. Frau Prassel mailte ich dazu persönlich an und wies auf den Umstand hin, worauf sie sehr nett antwortete und meinte, wenn einem sein eigenes Exposé ausnahmsweise mal gut gefallen würde, dann totsicher nur drei Tage lang. Das sagt immerhin einiges.
Wieder versuchte ich meine Lieferung mit in romansuche.de schon veröffentlichten Exposés zu vergleichen. Und sieh mal einer an: Ich stieß dabei auf einiges mit Klappentext-Floskeln wie "wendet sich alles zu einem überraschenden Ende" und so weiter. "Oh hehrer Anspruch"", dachte ich, "auch du hängst wohl eher von der Tagesform des Lektors ab als von den ehernen Naturgesetzen des richtigen und nur so vollziehbaren Schreibens".
Wie auch immer: In wenigen Wochen wird mein Elaborat wohl auf romansuche.de zu lesen sein. Es muß ja nicht so schnell weitergehen wie bei Bettina, bei der sich schon nach zwei Tagen ein interessierter Verlag gemeldet hatte. Mir würde das auch nach drei Tagen reichen - Hauptsache, man bietet mir eine Million EUR Anzahlung als verlorenen Vorschuß. Dafür würde ich auch schon über die Filmrechte mit mir reden lassen. Oder würde ich dadurch zum fatalen Billigheimer, der die ganze schreibende Zunft ins Dumping treibt?
Liebe Grüße
Wolf
P.S.: Eine Million ist vielleicht eher assozial. Da riecht ja jeder gleich Harzvier, Schufa und Gerichtsvollzieher. Nein, seit den letzten Bankenrettungen gilt doch als unseriös, wer weniger als eine Milliarde fordert. Also lieber eine Milliarde.