Beiträge von Tamilus

    Katerina


    Deinen Beitrag sehe ich durchaus nicht als Widerspruch zu meinen Aussagen. Wie schon andere Beiträge zuvor ergänzt er meine Aussagen um eine weitere Sichtweise und bringt zudem neue Aspekte. Den zweiten Teil kann ich voll und ganz unterschreiben.


    Auch im ersten Teil sind wir doch einer Meinung. Wenn sich jemand jahrelang dem Handwerk des Schreibens widmet, so hat das natürlich nichts mit anbiedern zu tun, sondern verdient höchsten Respekt. Du musst aber auch zugestehen, dass andere Menschen andere Wege gehen und die Vorgänge anders empfinden. Wenn ich für mich persönlich das ständige „Bewerben“, von oben nach unten, wie Googol schon richtig schrieb, als anbiedern empfinde, so hat dies nichts mit anderen zu tun. Dies ist die Äußerung eines ganz persönlichen Gefühls und qualifiziert niemanden ab. Das geht auch gar nicht, denn ohne Vorstellung von Manuskripten gibt es wohl auch keine Verlagsbücher.


    Ich glaube zudem und dies unterstreicht auch dein Beitrag, dass einige Verlage mittlerweile auch schon andere Wege gehen. Verlag ist eben nicht gleich Verlag. Wenn DKZ-Bücher von großen Verlagen übernommen werden, so ist dies ein Zeichen von Offenheit gegenüber der neuen Entwicklung. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es in so manchem Verlag schon Diskussionen gegeben hat, eventuell über eine Tochtergesellschaft ebenfalls einen DKZ-Verlag zu gründen. Mit dem Hintergrund von erfahrenen Mitarbeitern ist dies bestimmt keine schlechte Alternative

    SabineW


    Natürlich hast du Recht. Ich habe auch nicht beabsichtigt, meinen Weg als den wahren Weg zu zeigen, sondern lediglich eine andere Denk- und Handlungsweise aufgezeigt. Es sind mir beim Ablauf selbstverständlich einige Fehler unterlaufen, die ich kein zweites Mal machen würde. Daher habe ich den Vorgang auch recht ausführlich geschildert.


    leserättin


    Dies soll beim besten Willen keine Beleidigung sein. Es spiegelt lediglich mein Empfinden in meiner Situation wider und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Jeder geht eine solche Sache wohl anders an und hat dabei andere Positionen und Empfindungen. Ich fühlte mich einfach so.


    Googol
    Ein wenig mehr Zeit zur Überarbeitung hätte ich mir wohl nehmen sollen. Hier kann ich dir nur zustimmen. Allerdings bin ich mir sicher, dass das Manuskript dann wieder in einer Schublade für Jahre verschwunden wäre. Wer sich genügend Zeit nehmen kann und will, sollte in jedem Fall den von dir angeführten Weg einschlagen. Dies war und ist bei mir jedoch nicht der Fall, sodass ich den auch von dir akzeptierten kurzen Weg genommen habe und ich bin damit nicht unzufrieden.

    Über den novum Verlag und über DKZ-Verlage allgemein konnte ich hier ja schon einige haarsträubende Dinge lesen. Leider wie häufig in solchen Fällen, nur von wenigen Leuten, die auch tatsächlich Erfahrungen damit gesammelt haben. Wie häufig in Foren, wird schließlich alles in einen großen Topf geworfen und dann kräftig umgerührt. Ich bin bekennender Hobbyautor und schreibe mit Begeisterung auf einer Alditastatur. Es gehört zu den faszinierenden Dingen unserer Zeit, dass jedes Sonderangebot bei Aldi mindestens 500 neue Autoren hervorbringt. Wow, was für eine Zeit, in der dieses möglich ist. Und was für ein tolles Land, in dem sich so viele Menschen mit dem Schreiben und auch dem Lesen beschäftigen. Ich fände es fantastisch, wenn es überall auf der Welt möglich wäre. Natürlich ist dies einigen Menschen, die den ganzen lieben Tag vor ihrem Mac sitzen und sich schon allein über ihr Schreibwerkzeug als schreibende Elite definieren, ein Dorn im Auge. Mit Hohn und Spott werden Leseproben aus dem weltweiten Internet hervorgeholt, um die oft mühsam geschriebenen Texte lächerlich zu machen. Manch junger Schreiber, der für fair gehandelten Kaffee, sorry, fair gehandelte Worte eintritt, fordert gar die Medien zur Zensur auf, damit des einfachen Volkes Worte nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Die Forderung nach Zensur ist wohl Ausdruck der ungestümen Jugend dieses Schreibers. Zensur? Man sollte glauben, dass ein Sturm der Entrüstung durch die Autorengemeinde tobt, wenn diese Worte hier mit Überzeugung geschrieben werden. Aber nein, gemäß „Biedermann und die Brandstifter“, ist wohl jeder Autor hier beruhigt, wenn nur die Häuser der anderen angezündet werden. Kaum gibt es in einem Land die Freiheit zu schreiben und zu veröffentlichen, werden immer wieder Gründe produziert, sie einzuschränken. Eine Zensur anderer Autoren ist wohl das allerletzte, was ein Autor fordern sollte.


    Dies lag mir auf dem Herzen. Der Grund, warum ich hier diesen Beitrag schreibe, ist jedoch ein anderer. Ich möchte, die doch oft einseitige Betrachtungsweise, um eine Facette erweitern. Zu sehr verstummt scheint mir die Gemeinde der DKZ-Autoren, angesichts der oft unsachlichen Kritik an ihnen und die scheinbar auch durch Verlage gesteuerte Abschiebung in die Unredlichkeit. Wie in jedem Wirtschaftzweig, so gibt es auch hier Pfründe zu sichern und die vorgegebene Moral entpuppt sich nicht selten als Verteidigung einer wirtschaftlichen Herrschaftsstellung. Daher schildere ich einmal kurz die Gründe, warum ich einen DKZ-Verlag und insbesondere den novum Verlag gewählt habe.


    Wie bereits erwähnt bin ich Hobbyautor. Hobby heißt in diesem Fall, dass ich tagsüber einer doch sehr harten Arbeit außerhalb des Schreibens nachgehe und nach einem Zehn-Dreizehn-Stundentag und anschießender Familienzeit, ein wenig schreibe. Meist sind dies kleine sozialkritische Geschichten, die entweder in der Schublade verschwinden oder in einem der zahlreichen Foren diskutiert werden. Der Zufall wollte es, dass ich im letzten Winter dem Wahn verfiel, ein Buch zu schreiben. Ausgerechnet ein Kinder- und Jugendbuch. Ein schwieriges Unterfangen, da ich mit diesem Metier noch keine Erfahrungen hatte. Da mein Zeitfenster für dieses Vorhaben sehr gering war, (Im Winter reduziert sich meine Arbeitszeit auf 9-10 Stunden) schrieb ich abends, mit Wärmekissen auf den Schultern, das die Schmerzen der Verspannungen lindern sollten, bis tief in die Nacht. Am Wochenende nahm ich mir dann gelegentlich Familienauszeit und schrieb und schrieb. Und tatsächlich war das Manuskript, mit 240 Seiten, nach 6 Wochen fertig.


    Was macht man nun mit einem solchen Manuskript? Ja, ja, ich habe viel darüber gelesen und auch kurz darüber nachgedacht. Wie ich zum Beispiel hier sehen konnte, haben manche 21 Jahre gebraucht, um ihr Buch zu veröffentlichen. Sorry, als ich im letzten Winter das Buch schrieb, war ich 48 Jahre alt. Wenn ich dann lese, dass ich mich jahrelang bei Verlagen anbiedern soll, um vielleicht mit 70 mein Buch veröffentlichen zu können, dann kann ich das wirklich nicht ernst nehmen. Zudem fehlt mir dafür tatsächlich auch die Zeit, auch wenn es sich nur um wenige Jahre handelt. Wenn ich dann lese, dass manche diesen Weg beschritten haben und sich nun „richtiger“ Autor nennen, weil 500 Exemplare von ihrem Buch gedruckt wurden, dann ist dies mit Sicherheit nicht mein Weg, selbst wenn er als der einzig wahre Weg angepriesen wird.


    Dass jeder Autor sein Werk auch veröffentlichen will, versteht sich wohl von selbst. Bei DKZ-Autoren heißt dies jedoch Eitelkeit. Wie heißt es eigentlich bei anderen Autoren? Ich nenne es Erfüllung eines Traumes. Die Frage, die sich dann stellt, ist natürlich, was will ich mit einer Veröffentlichung erreichen? Will ich Starautor werden und einen Bestseller nach dem anderen verkaufen? Nein, dies kam für mich nicht in Frage. Ich liebe meine Alditastatur und die gehobenen Kreise der Autoren sind mir, nach allem, was ich so lesen konnte, doch sehr suspekt und zu sehr in elitärem Denken verhaftet. Ich will einfach nur veröffentlichen und Spaß haben. Die Veröffentlichung gibt mir zudem die Möglichkeit zu entdecken, ob mein Buch auch anderen Menschen außerhalb des Freundes- und Bekanntenkreises, gefällt.


    Welche Möglichkeiten habe ich in diesem Fall? Normale Verlage kommen also nicht in Frage, da sie selbst ein System geschaffen haben, in dem sich Autoren erst über Jahre anbiedern müssen. Ich schrieb also drei DKZ-Verlage und auf ein Wunder hoffend, auch einige Kinderbuchverlage an, legte mein Manuskript für einen Monat beiseite und ließ es Mütter und Kinder lesen. Nach diesem Monat nahm ich die Anregungen meiner Testleser auf und überarbeitete das Manuskript noch einmal einen Monat lang. Inzwischen lagen schon die Angebote der DKZ-Verlage vor. Einer dieser Verlage schickte mir doch sogar gleich einen Autorenvertrag.


    Um auch dieses aus der Luft gegriffene, aber immer wieder zu lesende Vorurteil über die naiven DKZ-Autoren aufzugreifen, muss ich einräumen, dass ich seit 25 Jahren selbstständiger Unternehmer bin. Ich fühle mich sehr wohl in der Lage, Verträge zu lesen. Natürlich arbeiten DKZ-Verlage mit Wünschen und Träumen von Menschen. Dies unterscheidet sie jedoch nicht von anderen Wirtschaftzweigen. Hiermit arbeitet die gesamte Wirtschaft. Käme jemand auf die Idee, eine Automobilmarke als unsolide zu erklären, weil sie in der Werbung lediglich Emotionen anspricht. Das naive Mütterchen, das auf solche Dinge hereinfällt, gibt es mit Sicherheit auch. Hier sollte man jedoch nicht von Einzelfällen auf die Allgemeinheit der Autoren schließen. Ausdrücklich erwähnen möchte ich natürlich, dass es, wie in eigentlich jeder Branche, auch schwarze Schafe gibt. Diesen sollte das Handwerk gelegt werden, da es sich nach meiner Meinung um Betrug handelt, wenn der gute Glauben von Menschen ausgenutzt wird, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Aber hierfür sollten auch die normalen rechtstaatlichen Mittel herangezogen werden. Der Autor, der bei diesem Thema Zensur fordert, möge doch bitte zunächst einmal ein Geschichtsbuch in die Hand nehmen, bevor solche Dinge fordert.


    Zwei der Angebote, die ich erhielt, waren wohl aus diesem Bereich. Das Angebot des novum Verlages hatte dagegen ein konkretes Leistungsverzeichnis und eine konkrete Kostenstruktur. Die anderen Angebote waren auf Aufpreispolitik ausgelegt und boten horrende Autorenhonorare. Wenn ich mir den Buchpreis betrachte, danach diese gigantischen Honorare, die Buchhandelsspanne und die Herstellungskosten des Werkes davon abziehe, bleibt nichts mehr übrig, wofür es sich für einen solchen Verlag lohnen könnte, überhaupt noch ein Buch zu verkaufen. Dann schaute ich mir die Verlagsseiten im Internet an. Während bei den anderen beiden Verlagen das ganze Portal auf Autorensuche ausgerichtet war, stand bei novum immer noch der Verkauf von Büchern im Vordergrund. Zwar werden auch hier neue Autoren offensiv beworben, dies scheint mir aber für einen DKZ-Verlag normal zu sein. Ich setzte mich also mit dem novum Verlag in Verbindung, klärte noch einige Fragen, die ich auch schriftlich festgehalten haben wollte und ließ mir einen Autorenvertrag schicken. Der Autorenvertrag entsprach genau dem, was ich telefonisch besprochen hatte. Keine Hintertüren, keine schwammigen Formulierungen. Dann dachte ich noch einige Tage darüber nach, ob mir das Buch so viel wert war, um das Geld dafür überhaupt auszugeben. Bod oder Selbstverlag kamen für mich aus Zeitgründen nicht in Frage. Ich überlegte, wie viel Geld andere Leute für ihre Hobbies ausgeben und beschloss dann, dass mir die Veröffentlichung meines Buches das Geld wert war, da es mein einziges Hobby (außer Sylt) ist. Noch bevor die ersten erwarteten Absagen von den Kinderbuchverlagen eintrafen, hatte ich Anfang April den Autorenvertrag unterschrieben.


    Der novum Verlag nahm die vertraglich festgelegte Arbeit auf und tatsächlich erschien mein Buch, wie vereinbart, ungefähr zehn Monate nachdem ich das erste Wort dafür geschrieben hatte. Selbstverständlich klappte nicht alles so, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht hatte, aber als Unternehmer weiß ich, dass bei der Arbeit Fehler passieren. Ich fühle mich allerdings sehr wohl in der Lage, solche Dinge mit dem Verlag direkt zu lösen. Für mich ist es eine Unsitte geworden, jeden kleinen menschlichen Fehler im Internet breit zu treten. Hätte ich allerdings das Gefühl gehabt, dass das System bewusst, vorsätzlich auf diesen Fehlern beruht, würde ich es in Foren ansprechen, um andere davor zu warnen. Es waren aber rein menschliche Fehler und der Verlag hat sich bemüht, diese entsprechend zu kompensieren. Durch meine Leserunde sind mir noch weitere Dinge bewusst geworden, aber auch diese Punkte werde ich mit dem Verlag wohl hoffentlich allein klären können. Zudem bin ich davon überzeugt, dass auch in anderen Verlagen einige Dinge schief laufen. Letztendlich hat der novum Verlag alle vereinbarten Bedingungen eingehalten und er steht mir auch nach der Veröffentlichung noch als Gesprächspartner zur Verfügung und nimmt Anregungen auf.


    Sicher, dieser Weg kann kein Weg sein, das Verlagsprinzip umzukehren. Der hier oft zitierte Satz, dass das Geld zum Autor fließen soll und nicht umgekehrt, ist grundsätzlich richtig. Jedoch haben die Verlage verpasst, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Das Schreiben von Büchern ist heute kein Privileg einer kleinen Elite mehr, sondern eine Angelegenheit breiter Bevölkerungsschichten geworden. Und das ist gut so! Auch müssen sich die Verlage, zum Teil mit Praktikanten im Eingangslektorat, vorwerfen lassen, durch ihr Verharren in längst überholten und angestaubten Standesdünkeln, erst betrügerischen Machenschaften die Türen geöffnet zu haben. Wäre es nicht ihre Aufgabe gewesen, neue Möglichkeiten in ihrem angestammten Metier zu schaffen? Stattdessen handeln sie mit Fair-Verlag wie veraltete Unternehmerverbände, die versuchen, ihre Pfründe zu schützen. Neue Wege dieser Verlage sind gefragt, um der neuen literarischen Welt eine Plattform zu bieten und das Feld nicht denen zu überlassen, die die Wünsche und Träume der Menschen für ihre Zwecke ausnutzen. Die Uhr der Freiheit des Schreibens und der Freiheit der Veröffentlichung lässt sich zum Glück nicht mehr zurückdrehen. Also warum nicht offensiv und produktiv damit umgehen.


    Ich schreibe gerade am zweiten Buch. Da ich nach wie vor keine Zeit für die antiquierten Abläufe in normalen Verlagen habe und mich nicht jahrelang anbiedern möchte und kann, werde ich den gleichen Weg wieder beschreiten, wenn sich keine andere Möglichkeit ergibt. Ob ich mich dann nach Meinung einiger selbsternannter Literaten überhaupt Autor nennen kann, ist mir eigentlich völlig wurscht. Ich habe viel Freude an meinem Hobby. Allein die Leserunde im buechertreff hat mir über Wochen so viel Spaß bereitet, dass sich das Geld schon deshalb gelohnt hat. Ich konnte mit „fremden“ Menschen über mein Buch reden und diskutieren und ich habe so viel Zuspruch erfahren, wie ich es wohl nie erlebt hätte, wenn mein Manuskript in einer Schublade verstaubt wäre oder ich das Buch erst mit siebzig Jahren in der Hand gehalten hätte. Ich kann hier nichts bereuen, geschweige denn ein Büßerhütchen tragen, nur um einige verstaubte Edelfedern auf ihrem Thrönchen zu belassen. Den „guten“ Autoren nimmt meine Veröffentlichung nichts. Nur der Möchtegernklasse kann dies ein Dorn im Auge sein. Ob ich den novum Verlag erneut nehme, weiß ich noch nicht. Dies hängt sicherlich auch vom Preis ab. Aber es spricht nichts dagegen und ich weiß, was ich für mein Geld erhalte. Dies ist ein großer Vorteil.


    Für andere Hobbyautoren noch einmal zum Schluss. DKZ-Verlage sind einfacher und schwieriger zu gleich. Leichter deshalb, weil man sich die ganzen Prozeduren und Frustrationen erspart, die das normale Verlagswesen sich als Statussymbol zur Zulassung auserkoren hat. Schwieriger aus dem Grunde, weil viele Vorurteile bestehen und das Buch nicht so bekannt wird, wie es sich viele Hobbyautoren erträumen. Die Frustration wird bei falschen Träumen häufig nur verschoben. Sie findet also nicht vor der Veröffentlichung statt, wie bei herkömmlichen Verlagen, sondern nach der Veröffentlichung. Die Entscheidung für einen DKZ-Verlag sollte stets eine bewusste Entscheidung sein, für das was man erwartet und erhalten möchte. Zur Erfüllung von Bestsellerträumen sind sie meines Erachtens weniger bis gar nicht geeignet. Sie sind jedoch ein Weg, sich den Traum von einem eigenen veröffentlichten Buch zu erfüllen. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn nicht jeder DKZ-Verlag ist auch solide.


    David Falkmann mit Tim Brolli - Das verstummte Dorf

    Die emotionale Kritik von Orangensaft kann ich gut nachvollziehen, teile sie aber dennoch nicht. Ich finde, dass Tom die Gefühlsseite der "Selbstautoren" gut darstellt und eigentlich bestätigt meines Erachtens Orangensaft mit ihrem Beitrag genau die von Tom geschilderten Vorgänge.


    Ich selbst gehöre ja für manche zu den "Unberührbaren", was heißen soll, dass ich nicht Bod-ler oder Eigenverlag-ler, sondern DKZ-ler bin. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ich Tom s Beitrag nicht unterschreiben würde.


    Es mutet schon sehr, sehr verwunderlich an, was manche Autoren so treiben, um ihr Buch bekannt zu machen. Nun habe ich meine erste Leserunde in einem anderen großen Bücherforum mit riesigem Spaß durchgeführt Plötzlich meldet sich dort ein Autor aus "meinem" Verlag an, preist kurz sein Buch und seit diesem Zeitpunkt wird sein Buch mit meinem zusammen aufgerufen, wenn ich es bei amazon eingebe. Das nenne ich einfach drangehängt. Zu solchem Verhalten habe ich auch so meine speziellen Gedanken.


    Natürlich sind nicht alle Autoren über einen Kamm zu scheren, aber wie war das noch mit den passenden Schuhen?


    Also Tom


    Immer noch unterschrieben

    Es ist auch nach meiner Meinung richtig, was zuvor geschrieben wurde. Man muss damit leben und es ist besser, sich ein dickes Fell anzuschaffen. Aber kann man das wirklich immer?


    Ich habe einmal in einem Zeitungsinterview erzählt, dass ich mein Buch unter anderem deshalb geschrieben habe, um meinen Sohn ans Lesen heranzuführen, da er, wie häufig bei Jungen der Fall, nur wenig Lust dazu verspürte.


    Das zusammen geschnittene Interview war ja in Ordnung, aber die Überschrift...


    Gegen die Lesefaulheit


    Da ging mir wirklich die Hutschnur hoch. Ich fühlte mich, als hätte ich mein Kind vor allen Leuten schlecht gemacht.


    Nun kann ich darüber lachen, aber als ich es in großen und fetten Lettern las, kochte mir die Galle über.

    Auch mir drängt sich bei einigen Beiträgen der Gedanke auf, dass sich vereinzelte Forumsmitglieder selbst erhöhen möchten, indem sie Neulinge herabwürdigen oder sich bemühen, sie lächerlich zu machen. Dies spricht wohl für sich selbst. Wer es braucht. :oha


    Wenn sich aber junge Menschen in dieses Forum einklicken, um sich zu informieren, so können sie auch erwarten, dass ihnen keine rosafarbene Welt vorgegaukelt wird. Aus vielen Beiträgen können sie für sich doch einiges gewinnen und wenn es nur die Erfahrung ist, welche Arroganz ihnen auch zukünftig begegnen wird.


    Besonders interessant dürften allerdings für junge Schreiber und Schreiberinnen die wertfrei geschriebenen Erfahrungsberichte sein, die so mancher Autor hier zur Verfügung stellt. Es liegt dann an ihnen, hieraus ihre Schlüsse zu ziehen.


    Dass sich die Diskussion an Toms letzten Beitrag erhitzt hat, ist mir allerdings unverständlich. Dieser ist zwar sehr kurz, was in Foren immer problematisch ist, jedoch für diese Kürze ist er ausgesprochen differenziert geschrieben. Ich habe mir schon einige seiner Beiträge durchgelesen und obwohl ich nicht immer seiner Meinung bin, empfand ich sie stets als fair und nie in irgendeiner Weise herabwürdigend!

    Hallo xani,


    hört sich doch schon richtig toll an. Wichtig ist wohl zunächst, dass es dir gefällt, dann bleibt auch die Leidenschaft erhalten. Dein Schreibstil wird sich ändern und wahrscheinlich auch dein eigener Anspruch an deine Texte. Bei allen Bemühungen um Verbesserungen, sollte jedoch der Spaß am Schreiben nie abhanden kommen. Ich habe mir einmal Toms HP angeschaut. Dort stehen viele interessante Tipps und Erfahrungen. Ein Blick dort hinein lohnt sich allemal.


    Viel Vergnügen ... und weiter sooooo!

    Hallo Luca,


    deine Antwort gefällt mir gut und erinnert mich doch sehr an die Zeit, als ich in deinem Alter war.


    Du hast die Beiträge zuvor gut gelesen und dir auch einige Gedanken gemacht. Besonders hat mich beeindruckt, dass du das Schreiben nicht aufgeben willst. Im Zusammenhang mit deinem Gesamtbeitrag wirkt es sehr überzeugend. Vielleicht wirst du eines Tages feststellen, dass du es auch gar aufgeben kannst, weil es dir im Blut liegt.


    Die Frage nach der Ordnung der Werke, wird wohl jeder ein wenig anders beantworten. Ich speichere jedes Kapitel einzeln und noch einmal im Gesamttext ab. Hierbei füge ich jedoch stets das Datum im Dateinamen an, da es sonst bei Überarbeitungen leicht unübersichtlich wird. Zudem übertrage ich die gesamten Texte zusätzlich auf ein externes Medium (Stick). So kann ich überall schreiben und habe zusätzliche Datensicherheit. Ich hoffe, dass dir dies ein wenig hilft.


    Und nun ...


    Lebe deinen Traum!

    Seit gestern verfolge ich nun diesen thread und ich finde, dass die zum Teil kontroverse Diskussion dem jungen Autor doch einiges an Hilfe geben kann. Natürlich gilt das auch für andere Autoren, die hier mitlesen.


    Was mich aber beschäftigt, ist die Motivation von Luca . Nun habe ich mir seine Eröffnungssätze einige Male durchgelesen und frage mich wirklich, warum er bereits beim zweiten Kapitel einen festen Verlag sucht.


    Tatsächlich komme ich immer wieder zu drei möglichen Gründen.


    1. Er ist so fasziniert von seiner Arbeit, dass er es nicht abwarten kann.
    2. Er hat beim zweiten Kapitel festgestellt, dass ein Buch sehr viel Arbeit bedeutet und will schon vorab klären, ob sich die Mühe lohnt.
    3. Eine Mischung aus 1 und 2


    Meine Empfehlung an Luca


    Bitte überprüfe deine Motive genau. Wenn der erste Fall zutrifft, dann schreibe einfach weiter und kümmere dich noch nicht um eine Vermarktung. Diese ganzen Diskussionen und Gespräche halten dich nur vom Schreiben ab, indem sie deine Gedanken auf ganz andere Dinge konzentrieren und können zusätzlich erheblich zur Demotivation führen. Sollten die Punkte 2 oder 3 in Frage gekommen, so solltest du dich fragen, weshalb du überhaupt ein Buch schreiben möchtest und eventuell das ganze Vorhaben hinterfragen.



    Also - Punkt 1 - Hau in die Tasten und wenn du fertig bist - fragen, fragen und nochmals fragen, bevor du dich ins Getümmel stürzt.


    Punkt 2 oder 3 - ????

    Mein kleiner Protagonist Tim Brolli hat nun auch eine kleine Homepage.


    Hier finden sich Erläuterungen für Kinder und Erwachsene, kleine Hör- und Leseproben, daneben natürlich auch einige Informationen über den Autor (mich).


    Obwohl es eine selbsterstellte HP ist und das Erstellen von Internetseiten nicht zu meinen Spezialitäten gehört, war Tim doch nicht ganz unzufrieden. :lesend


    Tim ist die Hauptfigur in meinem Kinder- und Jugendbuch und wünscht sich, dass ihn möglichst viele Menschen kennen lernen.


    Als besonderes Highlight empfinde ich persönlich die Hörprobe, die mein Sohn (10) gelesen hat.



    Vielleicht schaut ihr einfach einmal vorbei.



    David Falkmann



    www.tim-brolli.com

    Habe mich auch frisch angemeldet und bin sofort über Toms Beitrag gestolpert. Nun, wie nicht anders zu erwarten, musste ich doch deutlich sichtbar schmunzeln.


    Ich finde ihn nicht nur von seinem Stil her wirklich gelungen, sondern auch das Anliegen angenehm ausgedrückt. Der Beitrag zeigt deutlich, wie genervt die User im Forum über solche Selbstdarstellungen sind, gleichzeitig vermittelt er auch anschaulich die Sorgen und nicht selten auch die Verzweiflungen, denen Autoren ausgesetzt sind.


    Wenn gerade solche Bücherforen den Kontakt zwischen Lesern und Autoren herstellen und damit den Dialog unabhängig von geografischen Entfernungen ermöglichen, so finde ich es durchaus begrüßenswert.


    Die Art und Weise ist wohl immer entscheidend.


    Im Oktober habe ich, wie viele andere auch, ebenfalls ein Buch veröffentlicht. Auch ich habe selbstverständlich den Kontakt zum Leser gesucht. Allerdings habe ich den Weg einer Leserunde gewählt, weil meines Erachtens auf diese Weise ein echter Dialog entsteht. Diese Leserunde wird (in einem anderen Forum) im nächsten Jahr starten.


    Vielleicht kann man diesen thread ja auch dazu verwenden, die verschiedenen Vorstellungen zu erörtern, wie sich der einzelne User die Beziehung Autor - Leser vorstellt. Ich denke, dass dies ganz im Sinne von Toms Beitrag wäre und sich positiv-konstruktiv auf das angesprochene Verhältnis auswirken würde.


    Sooo, ganz schön viel für den ersten Beitrag. Nun werde ich mich erst einmal weiter umschauen.