Beiträge von Kai Meyer

    Schön, dass ihr euch auf den dritten STURMKÖNIGE-Band freut! :-)
    ARKADIEN ERWACHT ist allerdings nicht der Auftakt einer Trilogie, sondern eines Mehrteilers, der vielleicht auch mehr als drei Bände umfassen könnte - so ganz genau weiß ich das selbst noch nicht ... Die Bücher sind in sich geschlossener, also theoretisch einzeln lesbar, und erscheinen jährlich.


    Grüße
    Kai

    Hallo Eskalina,


    freut mich, dass dir das Buch gefallen hat.
    Kurz zu deinen Anmerkungen: Bevor wir alle tagtäglich mit Passwörtern im Computer zu tun hatten, gab es den Begriff schon sehr viel früher als Ableitung von "passieren" bzw. "passieren lassen". Klingt modern, da gebe ich dir recht, ist aber ein alter Ausdruck. Das gleiche gilt für "Formel", ein Begriff, der so alt ist wie die Mathematik.
    Was nun die Dialoge angeht, so ist das eine Grundsatzentscheidung. Ich habe schon vor langer Zeit beschlossen, meine Charaktere umgangssprachlich und modern miteinander umgehen zu lassen, ganz gleich, wie historisch der Kontext ist. Es ist ja beispielsweise ein verbreitetes Missverständnis, dass die Menschen früher so gesprochen haben wie der Imbissverkäufer auf dem Mittelaltermarkt - vermutlich redeten sie eher noch sehr viel schnoddriger als wir, keineswegs gestelzt. Mit ziemlicher Sicherheit dachten sie auch wie wir, hatten ähnliche emotionale Sorgen und Probleme. Dahingehend ist jeder historische oder historisierende Roman eine Übersetzung dessen, was die Menschen damals "wirklich" gesagt haben - eine Übersetzung in unseren heutigen Sprachgebrauch. Man darf das natürlich nicht übertreiben, da gebe ich dir recht. Aktuelle Jugendsprache etwa würde ich nicht aufgreifen. Ansonsten ist aber, meiner Meinung nach, eine Menge erlaubt.


    Viele Grüße
    Kai

    Tag zusammen!


    Danke für die Rezension. Gefreut hat mich der Bogart-Vergleich: Neben "Casablanca" habe ich mir vor dem Schreiben der drei Bücher sehr genau diverse andere Filme aus den Vierzigern aufgrund ihrer Personenkonstellationen angeschaut, vor allem von Howard Hawks, der Bogart ja gern besetzt hat. Ein weiteres Vorbild für Tarik war Bogart in Hawks´ Hemingway-Verfilmung "To Have And Have Not" und Cary Grant in "Only Angels Have Wings".
    "The Fast And The Furious" ist zwar nicht gerade mein Lieblingsfilm, aber das illegale Teppichrennen kommt natürlich genau aus diesem Genre der Autokarambolagefilme - hat großen Spaß gemacht, das mit Teppichen umzusetzen.
    Und da wir gerade bei Filmeinflüssen sind: Bitte nicht "Mad Max" vergessen ;-)


    Grüße
    Kai Meyer

    Danke!
    Der Name Jupiter stammte noch aus der frühen Planungsphase der Geschichte, als römische Götter (!) darin auftraten. Da sollte die Hauptfigur einen Namen wie einer dieser Götter haben. Später hab ich die Götterauftritte dann gestrichen, aber der Name blieb, weil man ihn an keiner Nation festmachen kann - und Jupiter hat im Buch ja keine.


    Grüße
    Kai

    Taciturus - Ich sehe das ähnlich wie du: In einem Roman ist der Weg tatsächlich in gewisser Weise das Ziel. Das gilt auch für "Herrin der Lüge". Die ganze Konzeption drehte sich um 1) den Kreuzzug und 2) um Fauns Suche nach Sage. Beides in gewisser Weise "Weg-Motive", um es mal so zu nennen. Den Ausgang der Geschichte habe ich diverse Male hin und her gedreht (vor dem eigentlichen Schreiben, aber auch in einer zweiten Version des fertigen Endes, die jetzt im Buch steht), so dass es also tatsächlich NICHT in erster Line um das Ziel, sondern um den Handlungsverlauf bis dorthin ging. Trotzdem: Natürlich muss ein Ende schlüssig und zufriedenstellend sein.


    Grüße
    Kai

    Saphira - Verfilmungen waren imme rmal angedacht, bislang ist aber - was die Trilogien angeht - nichts daraus geworden (einige andere sind geplant). Schau mal auf meine Website www.kaimeyer.com, dort kannst du dir die Entwürfe für einen Merle-Zeichentrickfilm ansehen.


    Herr Palomar - Ja, die Merle-Trilogie gilt offiziell als Jugendbuch, was aber nichts bedeutet: Sie wird, wie alle meine sogenannten Jugendbücher, massiv von Erwachsenen gelesen. Ich hatte Lesungen aus der "Fließenden Königin" mit 80 Erwachsenen und 5 Kindern ... In der Buchbranche nennt man das neudeutsch den "Crossover-Effekt". Heyne und die anderen großen Verlage sind ganz heiß auf die Taschenbuchausgaben solcher Crossover-Erfolge und vermarkten sie eigentlich immer in den Allgemeinen Reihe, sprich: ohne Jugendbuch-Hinweis. Zum Glück.


    Grüße
    Kai

    Zu diesem Zeitpunkt muss er sie nicht mehr umstimmen - der Kreuzzug, und damit ihre Rolle als Magdalena, ist ja vorbei. Er hätte ihr allerhöchstens Vorhaltungen machen können, aber die muss ich nicht aufschreiben, weil darüber schon im ganzen Buch geredet wurde und das an dieser Stelle nur langatmig geworden wäre (da Wiederholung). Man darf aber davon ausgehen, dass die beiden während ihrer Rückreise oft genug über Sagas Motive gesprochen haben.
    Der Grund für Gahmurets Maske steht übrigens im Prolog.


    Viele Grüße
    Kai

    Telefonhexe - Fortsetzungen sind nicht geplant, zu keinem der Bücher. Ich könnte mir vorstellen, dass die Magierfamilie Spellwell irgendwann noch mal in der einen oder anderen Form auftaucht, aber eine direkte Fortführung von "Frostfeuer" ist nicht vorgesehen.


    Übrigens noch eine Bitte an alle: Nett wäre es, wenn ihr eure Rezensionen auch bei Amazon einstellt.


    Viele Grüße
    Kai

    Nun denn, um das einmal aufzuklären: Nein, die Burg wurde selbstverständlich nicht "eingenommen". Sie wurde überfallen. Das ist ein großer Unterschied. Die Angreifer sind dabei alle ums Leben gekommen - was ja schon einiges über die grundsätzlichen Erfolgsaussichten eines solchen Unternehmens aussagt. Was den Begriff "Superritter" angeht, der hier gefallen ist: Stellt euch das lieber vor wie das Verhältnis zwischen hochtrainierten GSG9-Soldaten und, sagen wir, einem Haufen Hooligans. Achards Leute sind Räuber und Wegelagerer, keine Ritter. Der Falkner und seine Männer dagegen haben ein Leben lang nichts anderes getan, als für Kampfeinsätze wie diesen zu trainieren.


    Zum leidigen Thema historischer oder fantastischer Roman: Meine Bücher sind zum größten Teil beides. Oder von mir aus auch nichts von beidem. Schubladen interessieren mich nicht im Geringsten. Und ich war sehr dagegen, dass Lübbe "Historischer Roman" auf die Bücher schreibt - die Entscheidung hat der Vertrieb getroffen, und wie es aussieht, wird das beim nächsten Buch nicht mehr der Fall sein. Hurra!


    Zu guter Letzt: Grisel, von welchen Löchern sprichst du? Welche wichtigen Fragen sind am Ende unbeantwortet?


    Grüße
    Kai

    Ich wollte schon lange über die Via Mala schreiben und habe immer nach einer Geschichte gesucht, in die sie passt. Abgesehen von der Verfilmung von John Knittels Klassiker "Via Mala", die ich irgendwann in den Achtzigern gesehen habe, bin ich durch eine Terra-X-Folge im Fernsehen darauf gestoßen, etwa zu der Zeit, als ich DIE ALCHIMISTIN geschrieben habe (1997).


    Kai

    Zu Beatrix: Laut "Lexikon des Mittelalters" starb sie tatsächlich noch 1212, also im Jahr der Hochzeit. Ich bin nicht mehr ganz sicher, woher ich die Information "mehrere Jahre später" hatte - möglicherweise war das auch nur ein Fehler, der sich ins Nachwort geschlichen hat. Ich werde das sicherheitshalber in der 2. Auflage korrigieren lassen.
    Ganz bewusst war allerdings die Entscheidung, sie im Roman ein wenig älter als gerade mal 12 erscheinen zu lassen. Tatsächlich war sie in der ersten Fassung noch ein Kind und die Liebesgeschichte mit Faun sehr viel "keuscher", eher ein jugendlicher Flirt. Ich habe mich dann allerdings entschieden, alle Hinweise auf ihr Alter nachträglich herauszustreichen und diverse Szenen zwischen ihr und Faun umzuschreiben. So wurde daraus eine "echte" Liebesgeschichte, was man historisch zwar noch halbwegs verteidigen könnte (die Menschen wurden damals tatsächlich früher erwachsen), vor allem aber dem Roman zugute kommen sollte.
    Ähnlich frei ist mein Umgang mit dem Thema Lepra. Sicherlich dauert der Angriff der Seldschuken schon eine ganze Weile an, aber ich bezweifle, dass sie mehrere Jahre lang mit Leichenteilen um sich geschossen haben :grin Doch auch hier gilt: Wenn es der Geschichte und ihrem Unterhaltungswert dienlich ist, bin ich sehr dafür, historische oder eben auch medizinische Fakten nicht allzu penibel zu behandeln. "Herrin der Lüge" ist kein Lehr- oder Sachbuch, sondern ein Roman.


    Ich freue mich, dass das Buch den allermeisten von euch so gut gefallen hat! Vielen Dank für eure Meinungen und das viele Lob!


    Grüße
    Kai

    Leilani & Kruemelchen - Mit 11 oder 12 habe ich den "Herrn der Ringe" gelesen - und war danach hoffnungsloser Fantasyfan. Das war Anfang der 80er Jahre, zur Zeit der ersten großen Fantasywelle (mit Filmen wie "Conan", "Der Dunkle Kristall", "Der Drachentöter" usw.). Danach bin ich dem Genre mehr oder minder treu geblieben, wenn auch mit Abstufungen, Abweichungen und einem, hoffe ich, weiteren Horizont, was die Möglichkeiten der Fantasy angeht (sowohl als Leser, wie als Autor). Den "Kreuzworträtselmörder" habe ich während meines Volontariats als Journalist geschrieben, vor allem, um einen Fuß in die (Verlags-)Tür zu bekommen. Ich wollte aber immer Richtung Fantastisches bzw. Unheimliches.


    Milla - Erst war da die Idee eines Frauenkreuzzugs. Dann die Figur der Saga als beste Lügnerin der Welt. Danach kam der Rest :-)


    Hoffis - Frei erfunden!


    Kai

    Kruemelchen - Zuletzt war ich im vergangenen Jahr in Hamburg. Möglicherweise wird dort noch in den kommenden Monaten eine stattfinden, aber das ist noch nicht sicher. Genau Daten findest du unter "Lesungen" auf meiner Homepage (www.kaimeyer.com).


    Gabi - Wie Karmesin genau entstanden ist, kann ich gar nicht mehr sagen. Mir ging es u.a. darum, eine Figur auf Seite der Kirche einzuführen, wie man man sie so in diesem Umfeld noch nicht erlebt hat - und die moralisch nicht so leicht einzuordnen ist. Zweifellos ist Karmesin eine meiner eigenen Lieblingsfiguren.


    Kai

    Gabi - Ja, die Via Mala kann man durchwandern. Und mittlerweile auch mit dem Auto durchfahren, jedenfalls stellenweise. Am selben Tag, als ich mit den Journalisten dort unterwegs war (siehe meine Website), ist ein paar Kilometer weiter im Via-Mala-Tunnel ein schlimmer Busunfall mit mehreren Toten passiert.


    Milla - Gerde weil ich auch so ein Hundefreund bin, habe ich versucht, den Tod des Panzerhundes in der Grube eher traurig zu beschreiben. Da sollte nur ja kein Triumphgefühl aufkommen!


    Kai

    Faun und Saga waren tatsächlichlich keine gebräuchlichen Namen. Ich vermische meist erfundene und irgendwo abgeleitete Namen mit realen. (Karmesin, später im Buch, ist auch so ein Beispiel.) Namen müssen in meinen Augen vor allem zur Figur "passen", historische Genauigkeit ist da eher Nebensache.


    Kai

    Hallo!


    Band 2 der Wolkenvolk-Trilogie erscheint im Januar, Band 3 im Juni.


    Die Zitate habe ich selbst ausgesucht, klar. Die allererste Recherche, die ich für das Buch betrieben habe, bestand aus einigen mehr oder minder philosophische Abhandlungen zum Thema "Lüge". Dabei bin ich über die entsprechenden Passagen gestolpert. (Mit Ausnahme des Satzes von Ursula K. LeGuin, der aus einem ihrer Aufsätze stammt.)


    Grüße
    Kai