Hallo,
ich versuche mal auf deine Fragen der Reihe nach einzugehen:
"Was will Ettelscheidt im Festzelt und warum schleppt er seine ganzen Akten mit sich herum, "
Steffen Ettelscheid will im Festzelt mit seinen Freunden Schützenfest feiern und er hat keine Akten dabei.
Wenn du, wie ich jetzt vermute Prutschik, seinen ehemaligen Professor, meinst - der sucht nach Steffen und der wiederum hat eine Aktentasche dabei und darin einige lose Blätter, die sein "Problem" mit Steffen betreffen und die er ihm vorhalten will.
"diese Kommission zu Ernennung von Steffen paßt sogar nicht in die tatsächliche Art, wie Beförderungen ablaufen"
Bei der nationalparkverwaltung laufen Beförderungen nicht einfach nur automatisch ab, sondern unter Berücksichtigung der Leistungen. Es tritt eine Art Kommission zusammen, die eben diese Leistungen in einem bestimmten Zeitraum beurteilt. Erst danach wird entschieden, ob die Beförderung tatsächlich geschieht.
"... Das irritiert mich beim Lesen doch sehr!"
Ich kann gut verstehen, dass einer Fachfrau wie dir viele kleine Einzelheiten auffallen, die mir - auch bei sorgfältiger Recherche - nicht klar sind. Es kann halt niemand so gut in die Details gehen, wie jemand, der genau diese Arbeit ausübt. Aber da ist auch nicht das Ziel und der Zweck. Ein Krimi ist nie ein Polizeilehrbuch und soll es auch nicht sein.
"Dazu kommt, daß KEINE Polizistin in irgendeiner Form Interesse an einem Mann zeigen würde, der sie privat die ganze Zeit Kommissarin nennt."
Hmm - Ina schon.
"Schon gar keine beurlaubte Polizistin, die eigentlich Abstand zum Job sucht. Das wirkt ein bißchen platt und auf mich eben unrealistisch, damit zerhaut es mir die ganze Szene. "
Das ist wirklich schade, dass es in deinen Augen so quer liegt.
"Das Thema der Beurlaubung wurde ja schon angesprochen, so simple geht das eigentlich nicht und es wirkt auf mich leider einfach ein bißchen laienhaft, erzählen wir mal, wie sowas vielleicht ablaufen könnte. "
Mehr sollte es auch nicht sein, da es die meisten fachfremden Leser entweder langweilen oder überfordern würde - da achte ich und auch meine lektorin sehr drauf! Stell dir vor, es würden viele Details aufgeführt, die eigentlich nicht so eine große Bedeutung für die Handlung haben und trotzdem beim "normalen" Leser das Gefühl hinterlassen, belehrt zu werden. Das wäre nicht gut.
Elke, deine Ausführungen zu Fiktion und Realität in allen Ehren, aber wenn das Grundgerüst nicht stimmt, dann muß der Rest der Geschichte schon verdammt gut sein, damit ich dennoch den Spaß und das Interesse nicht verliere.
Das kann ich auf Grund deiner Fachkenntnisse sehr gut nachvollziehen. geht mir auch so, wenn ich Bücher lese und sehe, welche "Fehler" da in Dramaturgie, Schriftstil oder einfachen Schreibhandwerksregeln, was ja mein "Fachgebiet" ist, gemacht werden. Ich bin aber mal ehrlich - ich lege die dann meistens weg
"Ach so diese Masturbationsepisode der Frau im Bett fand ich etwas seltsam, oder hab ich da zuviel rein interpretiert?[/quote]"
??? Welche Szene meinst du da? ???
Danke fürs Weiterlesen - auch wenn deine Fachfrauenseele grad graue Haare bekommt.
Vielleicht sollte ich zu meiner Testleserriege auch noch eine Kiminalkommissarin dazunehmen, um solche Fallen zu umschiffen in den nächsten Bänden.