Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
1486 im Kloster Admont. Der 14-jährige Quirin wird von seinem Meister, einem Buchdrucker, auf eine Mission geschickt: Er soll eine geheimnisvolle Truhe nach Salzburg zum Bischof bringen. Quirin ist entsetzt, als er in der Truhe das "Buch der Finsternis" findet. In diesem Buch, so heißt es, verzeichne der Teufel die Seelen, die nach dem Jüngsten Gericht in die Hölle kommen. Kann der Bischof den Bann des Buches brechen und so die verkauften Seelen befreien?
über den Autoren (gem. Amazon)
Hallo (oder Grüß Gott, wenn Sie von südlich der Donau stammen)!
Mein Name ist Richard Dübell, und wie Sie schon aus meiner Begrüßung erahnt haben, stamme ich selbst aus den Gefilden südlich der Donau - genauer gesagt aus Niederbayern.
Mein Erstveröffentlichungstermin war im Jahr 1962, zunächst noch unter dem Titel "Wie halte ich meine Eltern möglichst lange durch anhaltendes Gebrüll wach?" Spätere Auflagen erschienen unter weiterführenden Titeln. "Wieso ist auf meiner Schultüte Schneewittchen, wenn die all die anderen Jungs Rennautos drauf haben?" sei erwähnt (in dieser Version ein Kurzdrama), oder auch "Ihr Junge hat keine Ahnung von Mathe!" (ein Theaterstück für zwei Eltern und einen Lehrer). Einer der wichtigsten Titel aus der Spätzeit dieser damaligen Periode lautete jedoch: "Herzlichen Glückwunsch zum ersten Preis bei unserem Kurzgeschichtenwettbewerb!" Er leitete die Eroberung eines völlig neuen Genres ein - das Leben als Autor.
Dieses Leben (und lassen Sie sich gesagt sein, es ist ein sehr schönes!) führe ich seit 1997 mit der Veröffentlichung meines ersten historischen Romans, eines mittelalterlichen Detektivkrimis: DER TUCHHÄNDLER. Er und alle meine anderen Mittelalterkrimis stehen in der Tradition der sogenannten "Schwarzen Serie", d.h. der Ermittler ist ein Mensch, der sich bei der Lösung des Falls persönlich in ihn verwickelt und aufgrund seiner festen Moralvorstellungen nur schwer mit seinen flexibleren Zeitgenossen zurechtkommt.
Mittlerweile habe ich vierzehn historische Romane geschrieben, die in insgesamt ebensoviele Sprachen auf der ganzen Welt übersetzt worden sind. Meine Geschichten - egal ob Krimis oder Abenteuerromane - orientieren sich sehr stark am filmischen Erzählen; die Story ist rasant und getrieben von der Wechselwirkung zwischen Handlung und Charakter. Was den historischen Aspekt angeht, recherchiere ich sehr eingehend und stets vor Ort, was sich mit meiner nebenberuflichen Leidenschaft, dem Reisen, gut vereinbaren lässt.
Meinen Platz hinter der Tastatur verlassen ich daneben auch sehr gerne für Lesungen und Schreibworkshops, die mich z.T. durch ganz Europa führen. Leider hat noch niemand einen wirklichen guten Begriff gefunden, mit dem man "Lesung" ersetzen könnte, denn tatsächlich versuche ich viel mehr als nur eine Autorenlesung anzubieten. Ich nehme meine Gäste mit Musik-, Geräusch- und Videoinstallationen mit in die Welt meiner Geschichten, und natürlich trete ich in einem authentisch nachgeschneiderten Kostüm auf. Da meine Romane in allen Epochen zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert spielen, können Sie sich vorstellen, wieviele Kostüme mittlerweile in meinem Schrank hängen.
Es gibt Menschen, die behaupten, sie hätten mich auch schon außerhalber meiner Auftritte historisch gewandet durch die Stadt laufen sehen. Sie haben recht - mehrmals im Jahr biete ich in meiner Heimatstadt Landshut historische Fackelführungen für Erwachsene und Kinder an. Wer mich kennt, weiß, dass es dabei nur am Rand um trockene historische Zahlen geht: die vielen Anekdoten, Legenden und Stories rund um Landshut und seine achthundertjährige Geschichte sind viel spannender als blanke Daten.
Zwei Fortsetzungen gibt es mittlerweile auch von mir; sie laufen unter den Titeln "Sohn Nr. 1" und "Sohn Nr. 2" und machen den Herrn Papa sehr stolz. Meine Heimatstadt Landshut hat mir außerdem vor einigen Jahren als erstem Autor den Kulturpreis verliehen und die Jubiläumsfolge der "Landshuter Literaturtage" gewidmet.
Wenn Sie mich besuchen wollen - meine Bücher und mich finden Sie auch hier: www.duebell.de.
Bis bald!
meine Meinung
Quirin ist Gehilfe bei einem Buchdrucker. Lesen oder Schreiben kann er nicht und auch sonst ist er eher Lakai für seinen Meister als ein Mensch. Bei einem Auftrag für ein Kloster bekommt Quirin auf einmal eine ganz neue Aufgabe: sein Meister drückt ihm in großer Hast eine Truhe in die Hand. Sein Auftrag: die Truhe zum Bischof von Salzburg bringen. Der Inhalt: das Buch der Finsternis, in dem alle Seelen stehen, die dem Teufel verpfändet wurden. Noch ehe der Gehilfe verstehen kann, was mit ihm geschieht, springt der Meister in einen Fluß und ertrinkt. Nun sind die Reiter des Klosters hinter ihm her. Quirin rennt um sein Leben, nicht ahnend, dass alles noch viel schlimmer kommen wird...
"Das Buch der Finsternis" ist mein erster Roman von Richard Dübell. Der Autor ist mir zwar schon öfters beim Stöbern ins Auge gefallen, jedoch habe ich noch nie zu einem seiner Bücher gegriffen. Nach der Lektüre seines Jugendbuches frage ich mich allerdings, warum nicht?
Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive wiedergegeben, wobei man zum größten Teil Quirin und seiner Begleiterin Anna folgt. Die beiden haben sich aus der Not heraus zusammengeschlossen und flüchten nun gemeinsam nach Salzburg. Während Quirin fast naiv durchs Leben stolpert, hat Anna eine gewisse Bauernschläue an sich, auch wenn sie das ein oder andere Mal ihren Mund zu weit aufreißt. Die beiden Jugendlichen sind mir während des Lesens ans Herz gewachsen, auch wenn sie nicht die Tiefe haben, die ich mir für sie gewünscht hätte. Hier wären mehr Details toll gewesen.
Der Roman selbst ist spannend und durchaus unterhaltsam geschrieben. Blutige Szenen, wie Kämpfe oder Überfälle, werden relativ kurz abgehandelt. Ich hätte mir mehr gewünscht, allerdings kann ich diese Entscheidung im Hinblick auf die bevorzugte Zielgruppe (Jugendliche ab 14 Jahren) durchaus nachvollziehen. Auch der Fortgang der Story ist manches Mal sehr zügig, wo ich mir mehr Ruhe gewünscht hätte. Alles in allem ist die Geschichte um Quirin und Anna aber rund und bietet Spannung, Ritter und Intrigen. Eine tolle Mischung.
Der Stil von Richard Dübell ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die Sprache ist einfach gehalten, wirkt aber nicht zu kindlich.
Fazit: ein rundes Buch für Jugendliche. Ich werde mich demnächst mal an Dübells Büchern für Erwachsene versuchen.