ZitatOriginal von Rosha
Das sehe ich genauso. Sprache und Rechtschreibung - beides sind keine statischen Denkmäler sondern ein lebendiges Kulturgut, das sich schon immer verändert hat. Mit den Menschen, den Zeiten, den kulturellen Gepflogenheiten. Wir schreiben heute ganz anders als vor 50 Jahren oder vor 100 Jahren usw. Und gerade diese Flexibilität ist es, die den Menschen ausmacht. Wenn das Lesenlernen an veränderter Rechtschreibung scheitern würde, wären wir längst alle Analphabeten, denn die letzte RSR war gewiss nicht die erste.
Natürlich ist Sprache nichts Statisches, es stellt sich aber die spannende Frage, inwieweit die Rechtschreibung durch die Veränderung der Sprache betroffen ist. Darauf gehen die Reformer aber nicht ein. Sie scheren alles über den Kamm der Reform.
Jeder will flexiebel, aber niemand beugbar sein!
Kinder sind noch nicht so flexibel, sie bemühen sich noch darum, das Schreiben zu erlernen. Die Flexibilität kommt erst mit der Erfahrung. Wenn man ihnen schon im Lernprozeß Flexibilität antut bzw. von ihnen abverlangt, dann werden sie scheitern oder zumindest werden die Leistungen sinken.
Gerade diese ''Flexibilität'', d.h. die vielen Varianten der Reform ist es, die sie problematisch macht, auch für die die Sprachverarbeitung mit dem Computer. Es ist ziemlich aufwendig, einen Computer ''flexibel'' zu machen, insbesondere da er ja über kein Hintergrundwissen verfügt, also über keine Erfahrung.
Offenbar scheitern die Schüler an der veränderten Rechtschreibung, siehe die 14% Analphabeten, die hier erwähnt wurden! Es war die erste, aber gewiß nicht die letzte Reform.