Ich lese gerade "Wer liest, kommt weiter" von Friedrich Denk und bekomme bei der Argumentation des Autors Bauchschmerzen.
Ein Punkt, der mich massiv stört, ist die Behauptung, dass es immer weniger Leser gibt. Diesen Eindruck habe ich nämlich nicht! Zu jeder Zeit hat es Leser und Nicht-Leser gegeben.
Das Argument, Fernsehen, Internet und Smartphones würden heute die Kinder vom Lesen abhalten, empfinde ich als nicht stichhaltig.
In meiner Kindheit und Jugend gab es diese ganze Medienpräsenz nicht (außer den Fernseher, aber auch da gab es nur drei Programme). Trotzdem waren deshalb in meinem Freundes- und Bekanntenkreis nicht überdurchschnittlich viele Leser. Statt mit Computer und Videospielen haben sich damals die Nicht-Leser ihre Zeit mit Fußball- und Kartenspielen usw. vertrieben, haben aber ganz sicher nicht aus Mangel an Alternativen ein Buch zur Hand genommen.
Woher kommt diese permanente Angst, dass die "Spezies Leser" aussterben könnte? Ich kann diesen Trend nicht erkennen. Wie seht ihr das?
Ist dieser Kulturpessimismus einfach dem Alter des Autors (Jahrgang 1942) geschuldet, geboren aus der Angst vor Veränderung und dem Nachlassen an Flexibilität, sich an Neuerungen zu gewöhnen?