Apocalypsis II - Mario Giordano

  • Bastei Lübbe 2013, 589 S.


    Teil 2 der Apokalypse-Trilogie


    Über den Inhalt:
    Der Journalist Peter Adam erwacht im Kölner Dom - ohne Erinnerung daran, was in den letzten Tagen geschehen ist. Ringsum hebt sich der Boden, die Hölle tut sich auf, Menschen stehen in Flammen. Hat die Zeit der Apokalypse begonnen? Selbst der Papst im fernen Rom, der sich Petrus II. nennt, scheint von einem Dämon besessen zu sein und tut nichts, um das drohende Verhängnis abzuwenden. Die letzte Hoffnung der Welt liegt in der rätselhaften Tätowierung, die Peter Adams gesamten Körper bedeckt. Uralte Zeichen, die den Weg zu einem der größten Mysterien der Menschheitsgeschichte weisen. Dem Ursprung des Bösen.


    Über den Autor:
    Mario Giordano, geboren 1963 in München, schreibt Romane, Jugendbücher und Drehbücher ("Das Experiment", Tatort", "Schimanski"). Mario Giordano lebt und arbeitet in Köln.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt ca. sechs Wochen nach dem Ende des ersten Teils, den man zum Verständnis der Handlung nicht unbedingt vorher gelesen haben muss. Hauptfigur ist wieder der Journalist Peter Adam, der der einzige Mensch auf der Welt zu sein scheint, dem es gelingen könnte, das Böse in seine Schranken zu weisen, bevor es Besitz von der Welt ergreift.

    Dieser Roman ist eine Mischung aus Thriller und Science Fiction mit Horrorelementen, ein einziges Wirrwarr aus Zeitsprüngen, die zum Teil Tausende von Jahren zurückgehen. Denn über die Welt verstreut existiert eine Reihe von Amuletten, vor langer Zeit dazu geschaffen, das Böse im Zaum zu halten. Die Geschichte jedes einzelnen Amuletts wird erzählt, wobei Giordano sich vieler bekannter Mythen und Legenden bedient. Es gibt kein echtes Fundament, auf dem sich eine Handlung aufbauen könnte. Nur ein Gewirr von Szenen, die alle irgendwie mit dem Bösen zu tun haben, von dem man nicht weiß, was es denn nun genau ist und was es will. Niemand weiß so recht, um was es geht, aber alle suchen es!


    Wer sagt die Wahrheit, wer steht auf der Seite des Bösen? Der ehemalige Papst oder der jetzige Petrus II.? Alles ist einem permanenten Wechsel unterzogen in diesem Buch, die Schauplätze, die Zeiten, wer gut und wer böse ist, sogar Identitäten werden gewechselt.
    Was für ein Durcheinander: wann haben wir es mit Peter zu tun und wann mit seinem Zwillingsbruder? Das ist eher verwirrend als spannend.

    Trotz dieses ganzen tollkühnen Durcheinanders hat mir das Buch am Ende besser gefallen als der Vorgänger. Natürlich endet auch dieses wieder mit einem dicken Cliffhanger. Vielleicht werde ich den 3. Teil nun doch noch lesen.


    Ach ja: Ich habe dieses Buch absichtlich unter Science Fiction eingeordnet, weil der phantastische Anteil so hoch ist, dass ich es nicht mehr in die Thriller-Rubrik packen konnte.

  • Die zweite Staffel von „Apocalypsis“ setzt nur wenige Wochen nach dem Ende von Staffel Eins an. Große Teile des Vatikans liegen in Trümmern und ein neuer Papst namens Petrus II. hat die Leitung der katholischen Kirche übernommen. Journalist Peter Adam gilt als Drahtzieher des Bombenanschlags und wird von den Behörden für tot gehalten. Doch Peter ist nicht nur unschuldig, sondern auch am Leben. Lediglich eine Hand hat er bei seinem heldenhaften Einsatz für die Rettung der Welt verloren. Und selbst für die gibt es einen adäquaten künstlichen Ersatz. Peter muss sich vorbereiten, erneut gegen die Mächte der Finsternis anzutreten, denn die Ereignisse in „Apocalypsis I“ waren offenbar nur der Auftakt zum Ende der Welt. Einer seiner Gegenspieler ist der neue Papst selbst, der offenbar vom Dämon Seth besessen ist. Als wäre diese Situation nicht bereits bizarr genug, stellt Peter auf seinem Körper auf einmal eine große merkwürdige Tätowierung fest, die vor kurzem noch nicht da war. Außerdem ist er auf einmal in der Lage, mit seinem Geist in den Körper seines Zwillingsbruders Nicolas zu wechseln.

    Das Ganze klingt nicht nur recht reißerisch, sondern ist es auch. Zumal Peter es obendrein mit obskuren jahrhundertealten Geheimorganisationen wie dem „Orden vom heiligen Schwert“ und den sogenannten „Träger des Lichts“ zu tun bekommt. Für Fans des ersten Bands gibt es ein Wiedersehen mit vielen Figuren aus dem vorherigen Teil, wie Maria, Franz Laurenz oder Urs Bühler.

    Wie schon in der ersten Staffel wird die Handlung größtenteils ziemlich rasant und actionreich erzählt. Diesmal allerdings werden viele der zwölf neuen Episoden durch ausführlich geschilderte Ereignisse im Altertum (unter anderem in der Steinzeit, im alten Rom, in Ägypten) ausgebremst. Das behindert die Spannung massiv und führt obendrein dazu, dass recht bald Ermüdungserscheinungen auftreten. Daher war ich von „Apocalypsis II“ nicht halb so angetan wie von seinem deutlich originellerem Vorgänger. Nichtdestotrotz bin ich gespannt, welche Ereignisse mich in der abschließenden dritten Staffel erwarten werden.