Simone Elkeles - Leaving Paradise (ab 13)

  • Inhalt:
    Ein Jahr ist vergangen, seitdem Caleb Becker Maggie Armstrong betrunken überfahren und zum Krüppel gemacht hat. Ein Jahr, in dem sich für die beiden alles verändert hat. Caleb hat die letzten Monate im Gefängnis verbracht und Maggie jeden Tag um ein halbwegs normales Leben gekämpft. Doch nun ist Caleb wieder frei, und Maggie hasst ihn aus tiefstem Herzen. Sie will nichts mit ihm zu tun haben, doch in einer Kleinstadt wie Paradise ist es nicht einfach, sich aus dem Weg zu gehen, zumal die Beckers und die Armstrongs Nachbarn sind. Natürlich kreuzen sich ihre Wege immer wieder, und plötzlich schmilzt Maggies Hass auf Caleb dahin. Auch er scheint sich zu Maggie hingezogen zu fühlen, doch er trägt ein Geheimnis in sich, das alles, was sich zwischen den beiden entwickelt, kaputtmachen könnte.


    Meine Meinung:
    Nach der erfolgreichen „Perfect Chemistry“ Trilogie erobert mit „Leaving Paradise“ der Auftakt zum nächsten vielversprechenden Zweiteiler von Simone Elkeles den deutschen Buchmarkt. Anders als bisher geht es in den beiden Büchern nicht um verschiedene Personen, sondern beide Male um Maggie Armstrong und Caleb Becker, deren Leben seit einem verhängnisvollen Unfall untrennbar miteinander verbunden sind. Beide sind in ihren jungen Jahren schon sehr vom Leben gekennzeichnet und dementsprechend schwer zugänglich, so dass es eine Weile braucht, um mit ihnen warm zu werden. Besonders bei Maggie gestaltet sich dieses ziemlich schwierig, denn man empfindet zwar Mitgefühl für sie, merkt aber auch schnell, dass sie nicht die Kämpferin ist, die sie vorgibt zu sein, sondern sich auf ihren Verletzungen ausruht und in Selbstmitleid badet. Das kostet sie einige Sympathiepunkte. Caleb dagegen schließt man von der ersten Seite an ins Herz. Ihm nimmt man ohne irgendeinen Zweifel ab, dass er das, was geschehen ist, zutiefst bereut und alles ungeschehen machen würde wenn er nur könnte. Den arroganten Mistkerl, den Maggie in ihm sieht, erkennt man kein einziges Mal.


    Wie auch die anderen Elkeles- Bücher ist „Leaving Paradise“ abwechselnd aus Calebs und Maggies Sicht erzählt, was es sehr einfach macht sich in die Gefühlswelt Protagonisten einzufinden. Obwohl man eigentlich immer über alles Bescheid weiß gibt es doch hin und wieder kleine überraschende Wendungen, die die ganze Geschichte in einem anderen Licht erscheinen lassen und die Spannung erhöhen.


    Neben der Spannung lebt dieses Buch von großen Gefühlen. Caleb ist ein Junge zum verlieben, allen Verfehlungen zum Trotz, und man wünscht sich nichts sehnlicher, als jemandem wie ihm im wahren Leben zu begegnen. Immer wieder gibt es Szenen, in denen man gar nicht anders kann als laut und verträumt aufzuseufzen weil sie so schön sind. Und dabei komplett kitschfrei, wie nur Simone Elkeles es kann. „Leaving Paradise“ gehört zu den Büchern, die man nach dem Lesen noch eine Weile an sein Herz drückt und streichelt. Von der Geschichte, die noch lange tief im Inneren des Lesers nachklingt, einmal ganz abgesehen.

  • Gestaltung:


    Das Cover besticht vor allem durch seine Schlichtheit und gefällt mir so gut, weil es mal etwas ganz anderes ist. Außerdem passt es sehr gut zum Inhalt und macht meiner Meinung nach gemeinsam mit dem Titel richtig neugierig auf den Inhalt.


    Inhalt:


    „Das Letzte, was Caleb Becker vorhat, als er in seinen Heimatort Paradise zurückkehrt, ist, sich in Maggie Armstrong zu verlieben. Denn wegen Maggie, die er in jener fatalen Nacht mit dem Auto angefahren haben soll, war er verurteilt worden. Maggie wiederum will alles, nur nicht Caleb wiederbegegnen – dem Jungen, den sie für ihr Unglück verantwortlich macht. Und doch verbindet diese eine Nacht sie für immer, und so fühlen sich Caleb und Maggie, als sie sich wiederbegegnen, gegen ihren Willen zueinander hingezogen. Aber gerade, als die beiden sich näherkommen, kommen Dinge ans Tageslicht, die alles zu zerstören drohen…“
    (Quelle: http://www.randomhouse.de/Tasc…imone-Elkeles/e366843.rhd)


    Caleb saß ein Jahr lang im Jugendgefängnis. Er hat gestanden, betrunken Auto gefahren zu sein und dabei Maggie Armstrong schwer verletzt und liegengelassen zu haben. Jetzt soll er auf Bewährung freikommen und seine Reststrafe mit Sozialstunden ableisten. Als er zurück in seinen Heimatort Paradise kommt, ist nichts mehr, wie es war. Seine Eltern wohnen zwar immer noch neben den Armstrongs, aber sie haben sich verändert. Seine Mutter erträgt keinen Körperkontakt mehr und wirkt wie ferngesteuert. Sein Vater ist ständig am arbeiten und seine Schwester Leah hat sich in einen Goth verwandelt. Sein bester Freund ist jetzt mit seiner Freundin zusammen und alle tun so, als wäre nichts passiert.


    Aber auch Maggies Leben hat sich total verändert. Aufgrund ihrer Verletzungen kann sie nicht mehr Tennis spielen und ist vom beliebten Insider-Mädchen, zum absoluten Außenseiter, ja sogar zum Gespött der Schule geworden. Sie verkriecht sich in Selbstmitleid und träumt davon Paradise zu verlassen.


    Dass Caleb zurückkommt wirft sie völlig aus der Bahn und lässt ihre Sehnsucht nach Flucht nur noch stärker werden. Doch plötzlich finden sie sich beide bei Mrs Reynolds wieder, einer alten Dame, die ihnen nicht nur Arbeit, sondern auch Verständnis und manch einen guten Tipp gibt. Durch sie lernen beide aufeinander zuzugehen und entdecken schnell, dass ihnen die Gegenwart des anderen gut tut. So entwickelt sich eine zarte Liebesbeziehung zwischen den beiden, doch nicht alle sind von dieser Freundschaft begeistert und es gibt besonders ein Geheimnis, das zwischen den beiden steht und ihre Liebe zu zerstören droht … .


    Charaktere:


    Maggie hat etwas Schlimmes erlebt: Seit dem Unfall ist sie gehbehindert und ihr Bein ist mit hässlichen Narben übersät. Sie musste viel Zeit im Krankenhaus verbringen und wird wohl nie wieder die Alte werden. Deshalb hat sie auch all ihre Freunde verloren und sich in ein Schneckenhaus zurückgezogen. Trotzdem steht sie jeden Tag auf, geht in die Schule und in die Physiotherapie und versucht ihren Traum zu erfüllen: Paradise verlassen und ein neues Leben beginnen. Einerseits versinkt sie richtig in Selbstmitleid, aber andererseits kann ich sie gut verstehen, denn sie hat alles verloren: Ihr Vater hat sie und ihre Mutter verlassen und eine neue Familie gegründet, in der Maggie nicht wirklich Platz hat. Durch ihre Tenniskarriere wollte sie ihren Vater auf sich aufmerksam machen, doch die ist nach dem Unfall Geschichte. Ihre beste Freundin Leah (Calebs Schwester) ist nach dem Unfall ganz verändert und hat den Kontakt abgebrochen und Caleb selbst, ihre heimliche Liebe, hat sie zum Krüppel gemacht. Einzig ihre Mutter ist ihr geblieben und die macht sie oft mit ihrer Überfürsorge verrückt. Das Mädchen muss sich ja verloren fühlen und an den einzigen Ausweg klammern: Ein Auslandsstipendium in Spanien.


    Caleb kommt aus dem Gefängnis zurück und wünscht sich eigentlich nichts mehr, als zurück in sein altes Leben zu finden. Doch das ist gar nicht so einfach, denn zuhause in Paradise hat sich alles verändert. Seine Familie versucht seinen Gefängnisaufenthalt zu verdrängen und einen auf heile Welt zu machen. Seine Freunde machen Witze über sein Leben im Gefängnis und niemand scheint ihm mehr zu vertrauen. Komisch, dass er sich einzig bei Maggie geborgen fühlt. Doch es gibt etwas, das er ihr nicht sagen kann und das ihre Liebe und sein Leben in Paradise hart auf die Probe stellt.


    Ich finde, die Protagonisten waren absolut glaubwürdig dargestellt, ihre Gefühle und Gedanken, alles was sie durchmachen mussten, konnte mal als Leser wirklich gut nachvollziehen. Sie haben beide ihre Stärken, aber auch Schwächen, die sie einfach menschlich machen.


    Doch auch die Nebendarsteller gefallen mir sehr gut. Vor allem Mrs Reynolds. Sie ist wirklich die gute Fee in diesem Buch. Zuerst gibt sie Maggie Arbeit, damit sie ihr Auslandsjahr finanzieren kann und dann lässt sie Caleb seine Sozialstunden bei ihr ableisten. Sie ist auch diejenige, die zwischen den beiden vermittelt und ihnen hilft wieder nach vorne zu sehen. Ich hab sie sofort in mein Herz geschlossen.


    Schreibstil:


    Das Buch ist abwechselnd aus Calebs und aus Maggies Sicht geschrieben, was mir immer sehr gut gefällt, da man so beide Seiten der Geschichte erfährt und die Protagonisten besser verstehen kann. Vor allem ist mir auch aufgefallen, dass eine Situation immer auch von beiden Seiten beleuchtet wird: z.B. als Maggie und Caleb sich zum ersten Mal wiederbegegnen erfährt man erst, was in Caleb vorgeht. Im nächsten Kapitel wird aber die gleiche Situation noch einmal aus Maggies Sicht geschildert und das fand ich richtig toll, da man so die Gefühle beider Protagonisten hautnah erleben kann.


    Dieses Buch lebt vor allem durch die vielen Gefühle, um die es in dieser Geschichte geht: Ablehnung, Hass, Trauer, Selbstmitleid, Kampfgeist, Angst, Schmerz, Hilflosigkeit, Verlustängste, Hoffnung, Freude, Geborgen, Vergebung, Liebe … in diesem Buch ist wirklich alles drin und die Gefühle sind so dargestellt, dass man gar nicht anders kann als mitzufühlen. Man spürt geradezu, wie der Hass, den Maggie anfangs gegenüber Caleb verspürt immer weniger wird, bis sich schließlich erste Gefühle anbahnen. Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist richtig greifbar und man wartet nur darauf, dass das Unmögliche möglich wird und die beiden zusammenfinden.


    Doch obwohl es in erster Linie um die Gefühle geht, ist das Buch auch richtig spannend. Schnell bekommt man erste Hinweise darauf, dass irgendetwas an der Geschichte nicht stimmt, dass es ein Geheimnis gibt, das nur wenige wissen und ich habe immer wieder gerätselt, was es denn sein könnte. Einen kleinen Verdacht hatte ich ja schon, aber als es schließlich aufgelöst wurde, war ich doch sehr überrascht, da ich damit doch nicht wirklich gerechnet hatte. Ich habe wirklich förmlich an den Seiten geklebt, um endlich zu erfahren, was denn wirklich hinter der ganzen Geschichte steckt und ob es für Caleb und Maggie ein Happy End geben wird.


    Und dann dieser Schluss …. Ich muss sagen, ich bin begeistert!! Natürlich ist es noch nicht das richtige Ende, denn es gibt ja noch die Fortsetzung „Back to Paradise“. Aber trotzdem hätte es für mich keinen besseren Schluss geben können und genau damit hat mich die Autorin am Ende restlos überzeugt, begeistert und vor allem neugierig zurückgelassen.


    Fazit:


    Ich kann nur sagen, dass ich absolut begeistert bin. Die Autorin Simone Elkeles hat mich mit ihrer Geschichte richtig gepackt und mit auf die Reise durch sämtliche Gefühle genommen.


    Ein wirklich unglaublich tolles Buch, das ganz klar eine Must-read Empfehlung von mir für alle bekommt, die Geschichten mögen, die einen nicht so schnell wieder loslassen.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • Ein folgenschwerer Unfall mit Fahrerflucht, der das Leben zweier Familien zerstört. Einst Freunde von Kindesbeinen an, nun aus tiefstem Herzen gehasst. Für Maggie ist nichts mehr wie es einmal war. Nach einem Unfall, bei dem sie angefahren und am Straßenrand liegen gelassen wurde, hat sich ihr Leben vollkommen verändert. Schwere Operationen musste sie über sich ergehen lassen und erstmal wieder gehen lernen. Doch ein Hinken wird sie immer an diese eine Nacht erinnern - und an Caleb.


    Caleb, der gestanden hat, das Unfallfahrzeug zu fahren, saß fast ein Jahr lang dafür hinter Gittern. Nur ein kleiner Fehler seinerseits und er sitzt schneller wieder im Knast als ihm lieb ist. Doch Caleb gibt sich nicht so schnell geschlagen, denn er will nur eins - sein Leben wieder zurück.


    Beide sind zu Außenseiter mutiert und müssen mit Vorurteilen kämpfen. Zu spät merken Beide, dass sie um etwas ganz anderes kämpfen müssen - Vergebung.


    Es gibt manche Autoren da reicht nur der Name und man weiß, dass man wieder ein tolles Buch lesen wird. Simone Elkeles ist für mich solch eine Autorin. Auch mit "Leaving Paradise" hat sie mich wieder mal um den Finger gewickelt.


    Die Autorin schafft es wie kaum eine Zweite eine Leichtigkeit zu erzeugen und dabei nur schwer verdauliche Themen zur Sprache zu bringen. Ihre Bücher bewegen, gehen unter die Haut und bringen zum Nachdenken. Dabei lassen sie das Leserherz höher schlagen, denn sie verstehen es zu fesseln und zu unterhalten. Jedes einzelne Buch von Simone Elkeles ist eine kleine Lesereise, die unbedingt gelesen werden möchten.


    Auch in "Leaving Paradise" bin ich dem Elkeles-Zauber verfallen. Maggie und Caleb sind authentische Charaktere, die mich auf volle Linie überzeugt haben. Ich habe die Beiden unheimlich gerne auf ihrem Weg zur Wahrheit und zu sich selber begleitet. Aber auch andere Figuren, die im Verlauf der Geschichte auftauchen, waren eine gelungene Mischung, die das Lesevergnügen als Ganzes abgerundet und verfeinert haben.


    Dazu der Schreibstil der Autorin, der leicht und locker zu lesen ist. Dabei lebhaft und gleichzeitig irgendwie tiefgründig und mystisch. Ein einzigartige Mischung, die einfach das gewisse Etwas hat.


    Ich war am Ende nur ein klein wenig enttäuscht - und zwar dass es schon vorbei war. Zum Glück gibt es denn Folgeband "Back to Paradise", der auch schon erschienen ist. Ich werde mit Sicherheit auch dieses Buch lesen und freue mich auf ein Wiedersehen mit Maggie und Caleb.


    Fazit:


    Ein unglaublich tolles Buch, dass den Leser in die Welt von Paradise entführt und ihm einige unterhaltsame Stunden beschert. Ich wurde mehr als nur gut unterhalten und kann die Bücher von Simone Elkeles wärmstens empfehlen!


    Von mir die volle Punktzahl!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Ich kann mich nur anschließen, dieses Buch empfand ich auch wieder als ganz zauberhaft.
    Caleb war mein liebster Charakter hier, Maggie war mir anfangs etwas zu naiv und zu depressiv. Aber gerade so konnte man ihre Entwicklung dann gut miterleben. Wirklich klasse und absolut empfehlenswert!

  • KLAPPENTEXT:


    Das Letzte, was Caleb Becker vorhat, als er in seinen Heimatort Paradise zurückkehrt, ist, sich in Maggie Armstrong zu verlieben. Denn wegen Maggie, die er in jener fatalen Nacht mit dem Auto angefahren haben soll, war er verurteilt worden. Maggie wiederum will alles, nur nicht Caleb wiederbegegnen – dem Jungen, den sie für ihr Unglück verantwortlich macht. Und doch verbindet diese eine Nacht sie für immer, und so fühlen sich Caleb und Maggie, als sie sich wiederbegegnen, gegen ihren Willen zueinander hingezogen. Aber gerade, als die beiden sich näherkommen, kommen Dinge ans Tageslicht, die alles zu zerstören drohen…


    AUTORIN:
    (Quelle: cbt)


    Simone Elkeles wuchs in der Gegend von Chicago auf, hat dort Psychologie studiert und lebt dort auch heute mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden. Ihre "Du oder das ganze Leben"-Trilogie, für die sie zum "Illinois Author of the Year" gewählt wurde, wurde zum weltweiten Bestseller.


    EIGENE MEINUNG:


    Ich muss gestehen ich war zu Anfang sehr skeptisch was Simone Elkeless neusten Roman in deutscher Übersetzung betrifft. Wieder ist es, wie schon bei der Reihe um die Fuentes Brüder, eine Liebesgeschichte, die mit dem Bad Boy Image spielt. Die Vermutung einer etwas abgeänderten Wiederholung lag nahe. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und einiger klitzekleiner Kritiken, konnte mich Simone Elkeless jedoch wieder einmal völlig in den Bann ihrer Protagonisten ziehen. Ich bin immer noch ein bisschen sprachlos, dass es der Autorin tatsächlich gelungen ist, mich nun schon mit mehreren Romanen zu überzeugen.


    „Ich hasse Caleb. Ich hasse, was er mir angetan hat, und ich bin froh, dass er weit weg ist.“


    Maggie lebt in einem Alptraum. Sie konnte die Verletzungen eines Unfalls nicht vollends auskurieren. Nun hinkt sie, kann nicht mehr Tennis spielen, hat hässliche Narben am Bein und ist zum Gespött ihrer Klassenkameraden geworden. Schuld daran ist Caleb Becker. Der Nachbarsjunge, dessen Zwillingsschwester früher mal ihre beste Freundin war. Im Haus der Beckers ist sie seit frühen Kindertagen ein- und ausgegangen. Später dann hat sie sich in den Ringer, den beliebten Caleb verliebt, doch er ist mit dem begehrtesten Mädchen der Schule zusammen. Und dann geschieht das Unfassbare: Maggie wird angefahren. Der Fahrer: Caleb. Angetrunken...


    „Ich gebe ihr die einzige, offene und ehrliche Antwort, die ich habe: `Ich möchte da sein, wo du auch bist.´“


    Caleb hat seine Strafe abgesessen. Ein Jahr war er im Jugendknast. Eine Zeit, die er am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen würde. So wie den Unfall, bei dem er Maggie angefahren hat. Genau erinnern kann er sich sowieso nicht mehr. Er kennt den Tathergang nur aus den Beschreibungen anderer. Aber es soll so gewesen sein, dass er Maggie verletzt hat liegen lassen. Eine Schuld, die schwer auf seinen Schultern lastet. Zurück zu Hause hat er Verbot mit Maggie zu reden. Doch dann begegnet er ihr plötzlich, unerwartet und er stellt fest, dass er sich nicht nur seiner Vergangenheit stellen muss, sondern auch seiner Zukunft, denn nichts ist mehr, wie es einmal war …


    Ob wohl man ja eigentlich immer erst mit dem Guten beginnen soll, muss ich nun mal mit der Kritik anfangen, denn beim Buch ist es genau so. Es beginnt eher lasch, steigert sich dann jedoch von Seite zu Seite. Anfangs habe ich das Gefühl mich in einer ganz gewöhnlichen Teenagergeschichte zu befinden. Böser Junge, gutaussehend und anziehend aufgrund seines Images,nettes Mädchen, Außenseiterin und zu allem Überfluss sind auch noch ihre Eltern getrennt, was zu betonen die Autorin nicht müde wird. Also die gleiche Leier wie immer. Doch dann ist irgendetwas mit mir geschehen. Ich weiß gar nicht genau was, aber plötzlich konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Immer mehr Geheimnisse tauchen auf, immer mehr Spannung entsteht zwischen Caleb und seinem „alten“ Leben, seinen sogenannten Freunden, die versuchen darüber hinweg zu sehen, dass er ein Jahr in Haft war. Maggie, die allein mit ihrer Mutter lebt und sich noch nicht von dem Schlag erholt hat vom gefeierten Tennis Ass zur unsportlichen Außenseiterin umgestiegen zu sein, muss außerdem dabei zu sehen, wie ihre Träume nach und nach zerplatzen. Während sie das Gefühl hat am Boden zu liegen wird scheinbar noch auf ihr herum getrampelt.


    Doch dann tritt eine unerwartete und äußerst sympathische Retterin in Maggies Leben. Mrs. Reynolds, die Mutter von Maggies Chef, nimmt sich dem schüchternen jungen Mädchen auf. Sie ist ein Stern in Maggies tristem Leben, der ihr hell leuchtet und dabei hilft den richtigen Weg zu finden. Sie ist eine meiner Lieblingsfiguren im Roman, da sie eine sehr ehrliche, resolute Frau ist und mir während des Verlaufs die meisten Gefühlsregungen abverlangt.


    Sowieso ist „Leaving Paradise“ für mich der bisher tiefgründigste Roman aus der Feder von Simone Elkeless. Sie nimmt sich Zeit Handlungen zu hinterfragen und zu erläutern. Manchmal vielleicht einen Ticken zu viel, z.B. wenn wieder einmal die Scheidung von Maggies Eltern dafür verantwortlich ist, warum sie vor allem zurückschreckt.


    FAZIT:


    Mit „Leving Paradise“ ist Autorin Simone Elkeless wieder einmal ein richtig toller Roman gelungen, den man nur schwer aus den Händen legen kann. Zwei tiefgründige Protagonisten und eine Liebesgeschichte voller Hindernisse machen die Geschichte zu einem spannenden und lesenswerten Roman, der zum Ende hin so manche Überraschung bereit hält. Ich freue mich sehr auf den Folgeroman „Back to Paradise“.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen, besonders die Perspektivwechsel zwischen Maggie und Caleb.
    Ein sehr gefühlvoller Roman, in dem alles irgendwie anders ist. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass die beiden sich richtig verlieben könnten, nachdem, was zwischen ihnen passiert ist. Und doch funktioniert die Geschichte, eben weil sie so behutsam von der Autorin erzählt wird.


    Der Schreibstil ist mitreißend, anschaulich und besticht auf jeder Seite. Maggie und Caleb waren mir von Anfang an sehr sympathisch.
    Sie, das Mädchen, das jeden Tag um Anerkennung kämpfen muss, und er, der sich den Dämonen der Vergangenheit stellen muss, eine raue Schale, aber auch einen weichen Kern hat.


    Das Drumherum mit den anderen Personen ist genauso interessant gestaltet. Wenn so ein Unglück geschieht, zieht dies zwangsläufig die Familien und die Freunde mit. Wie geht jeder damit um? Wie findet man ins Leben zurück? Kann man jemanden lieben, der einem so etwas angetan hat? Auch wenn es nicht absichtlich war?


    Eine herzergreifende Geschichte, mit viel Wahrheit, Wärme und der Botschaft, dass man ein neues Leben anfangen kann, wenn man stark genug ist, nicht aufgibt und Hilfe bekommt.


    Wunderbar, ehrlich und nachvollziehbar - ein Roman, der zu Herzen geht.