Ali Shaw - Der Mann, der den Regen träumt (The Man who Rained)

  • Elsa steht an einem Scheidepunkt in ihrem Leben. Nach dem Tod ihres Vaters ist nichts mehr wie es vorher war. Sie flüchtet aus New York in das kleine Städtchen Thunderstown, um Ruhe zu finden.
    Doch in Thunderstown ist das Leben anders. Ein kleines Städtchen, dass durch das Wetter geprägt ist.


    Dort in den Bergen von Thunderstown begegnet Elsa Finn. Ein Mann, der sich vor ihren Augen in eine Wolke auflöst. Sind die alten Legenden von Thunderstown etwa Wirklichkeit? Elsa spürt eine Verbundenheit zu Finn, die sie sich nicht erklären kann. Trotz aller Warnungen hält Elsa an Finn fest, auch wenn dies Lebensgefährlich für sie werden könnte..


    Ich hatte wirklich große Erwartungen an das Buch gesetzt, da ich von dem ersten Buch von Ali Shaw "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" eher enttäuscht war. Und leider muss ich sagen, dass mich der Autor auch mit diesem Buch nicht für sich gewinnen konnte.


    Ali Shaw hat eindeutig einen unverkennbaren Wiedererkennungswert. Sowohl seine Geschichten, die alle etwas ganz spezielles haben, als auch der Schreibstil, der poetisch und märchenhaft ist, sprechen für sich. Ich kann verstehen, warum viele Leser unheimlich von seinen Werken begeistert sind. Ich gehöre jedoch nicht dazu. Der Shaw-Funke mag einfach nicht auf mich überspringen.


    Ich habe bei diesem Buch eine wahre Gewitterwolke an Unterhaltung erwartet, jedoch nur ein laues Lüftchen erhalten. Die Geschichte, wie auch die Charaktere, waren mir zu lasch. Ich hatte ständig das Gefühl, dass etwas wichtiges und entscheidendes fehlt.


    War mir Elsa aufgrund eines Vorfalles zu Anfang des Buches recht sympathisch, hat sich dies im Verlauf der Geschichte schnell wieder gelegt. Ihre Entscheidungsschwierigkeiten und ihre Stimmungsschwankungen haben leider nicht besonders zum Lesevergnügen beigetragen. Finn dagegen war zwar eine interessante Figur, jedoch ist auch er mir einfach zu blass geblieben - wie auch die Geschichte an sich. Die Gefühle, die der Autor versucht hat rüber zu bringen, sind bei mir leider auf dem Weg verloren gegangen.


    Ich bin während des Lesens in eine leichte bis mittelschwere Lethargie verfallen und diese zog sich bis zum Schluss des Buches. Ich wurde weder gut unterhalten, noch konnte ich der Geschichte etwas abgewinnen. Es war für mich einfach, ja, langweilig dieses Buch zu lesen. Den Zauber, den die Bücher von Ali Shaw auf andere Leser haben, hat bei mir eher eine einschläfernde Wirkung.


    Nach dem Lesen des Buches kann ich sagen, dass ich es versucht habe und für mich persönlich feststellen muss, dass Ali Shaw und seine Bücher einfach nichts für mich sind.


    Jedoch kann ich die begeisterten Fans verstehen. Ich habe das Gefühl, dass man seine Bücher entweder liebt oder einfach nicht mag - was dazwischen gibt es selten.


    Fazit:


    Für mich war es das zweite Buch von Ali Shaw und es wird auch mein Letztes bleiben. Die Geschichte und die Figuren konnten mich nicht von sich überzeugen. Wirklich schade, aber ich habe es wenigstens versucht.
    Der Funke ist nicht auf mich übergesprungen und ich bezweifle stark, dass er es je tun wird.


    Von daher auch nur 4 Eulenpunkte von mir!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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  • Nach der Lektüre nun bin ich mir sicher, dass ich den englischen Originaltitel 'The Man Who Rained' als deutlich treffender empfinde, als den deutschen Titel "Der Mann, der Regen träumt". Mit beiden Umschreibungen wird Finn charakterisiert, eine der Hauptfiguren des Romans, der das Wetter in sich trägt.


    Finn stammt aus dem kleinen Ort Thunderstown, an dessen Rand er sich wegen seiner Andersartigkeit in die Einsamkeit zurück gezogen hat. Per Zufall wird die Neue im Dorf, Elsa, Zeugin von Finns temporäre Verwandlung in eine Nebelwand. Elsa, die erst kürzlich von New York nach Thunderstown gezogen ist, sucht fasziniert den Kontakt zu Finn. Es entwickelt sich eine fragile Beziehung, die auf Neugier und Ängsten balanciert.


    Das zweite Buch von Ali Shaw zeigt wieder eine bildreiche, fast poetische Sprache. Die Geschichte um Elsa und Finn sowie weitere Personen und 'Kreaturen' aus Thunderstown ist so garnicht vorhersehbar und entwickelt allein dadurch schon eine Sogwirkung. Dass es ausgerechnet so etwas Alltägliches wie das Wetter ist, welches da in den Mittelpunkt gerückt wird, war zu Anfang vielleicht etwas verwunderlich. Shaws gewählter Hintergrund dafür wird aber mit der Geschichte klarer, da das Wetter mit all seinen Facetten mehr als ein begleitendes Element ist.


    Ein Roman mit beschriebenen Gerühlen und erzeugten Bildern, die unter die Haut gehen - nur zulassen muss der Leser dies! Für sehr rationale Menschen, die auf die Auflösung noch so jeden kleinen losen Fadens bestehen, vielleicht nicht ganz die richtige Wahl.


    Ich selbst sehe immer noch Szenen vor meinem inneren Auge, die allein durch Shaws Beschreibungen entstanden sind und die mich der Phantasie wegen begeistern. Diese nehme ich dankbar mit!

  • Über den Inhalt des Buches wurde ja jetzt schon reichlich gesprochen, dem kann ich nichts mehr hinzufügen, ohne mich nur unnötig zu wiederholen. Deshalb steige ich gleich voll in die Rezension ein.


    Cover und Aufmachung


    Fangen wir mal außen an: Das Design gefällt mir wirklich gut, vor allem das Cover besticht durch seine Schönheit. Der Scherenschnitt erinnert an Bücher, wie die Edelsteintrilogie von Kerstin Gier. Neben der Kurzzusammenfassung war das Cover auch ein Grund, weshalb ich das Buch so gerne lesen wollte. Schön fand ich auch das Lesebändchen, über so etwas freue ich mich immer sehr.
    Einziger Kritikpunkt wäre vielleicht die Übersetzung des Titels. Was wäre denn an der wörtlichen Übernahme ‚Der Mann, der regnete‘ (The Man who rained) so verkehrt gewesen?


    Schreibstil


    Da ich die Übersetzung gelesen habe, möchte ich nicht so viel daran kritisieren. Mir persönlich war es zu blumig und zu bewusst auf märchenhaft getrimmt, so dass es gezwungen wirkte. Gestik und Mimik der Charaktere wurde oft übertrieben dargestellt und die penetrante Wiederholung von Vergleichen und Metaphorik fing irgendwann an zu nerven.


    Charaktere und Charakterentwicklung


    Leider sind die Hauptcharakter in dem Buch weder von Anfang an sympathisch, noch bemerkt man eine großartige Vorwärtsentwicklung. Zwar befindet sich die Protagonistin Elsa auf einer Reise zur Selbstfindung, aber sie scheint nur wenig zu lernen und ist am Ende des Buches noch genauso naiv wie am Anfang. Finn bleibt blass und unscheinbar, bis auf das Wetter-Mysterium hat er nichts Besonderes an sich. Aufgrund seiner Vergangenheit kann man zwar verstehen, dass er sich in die erste Frau verliebt, die ihm Aufmerksamkeit schenkt, aber wieso Elsa so schnell Hals über Kopf verliebt und ihr Leben riskiert, um mit ihm zusammen zu sein habe ich nie so recht verstanden. Finn Munro bleibt für mich nicht zuletzt wegen seiner fehlenden Makel – wenn man mal von der Gefahr für die Heldin absieht – noch blasser als Edward Cullen.
    Dazu gibt es eine Reihe Nebencharakter, wie Elsas Gastgeber Kenneth und Finns Mutter Betty, deren Geschichte ungeklärt bleibt, obwohl es auch hier Potenzial für eine Entwicklung geben könnte.
    Ausnehmen von dieser Kritik möchte ich den Charakter von Daniel Fossiter, der einzige, der eine Reise zu sich selbst erlebt. Diese ist zwar klischeebeladen und wird in meinen Augen nicht auch zufriedenstellende Art und Weise aufgelöst, aber ich konnte mit diesem Charakter wenigstens etwas anfangen.


    Plot


    Ich habe die Geschichte hauptsächlich wegen der tollen Idee, die dahintersteckt gelesen. Nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich leider sagen, dass die Idee sehr schlecht umgesetzt wurde. Ich bin ein großer Fan Fantasy, aber es ist mir wichtig, dass die phantastischen Elemente in sich logisch sind. Das ist in diesem Buch leider nicht der Fall und am Ende bleiben zu viele Fragen offen. Die Romanze ist ebenfalls platt und einfallslos. Zum Ende hin wird dieser Eindruck nur verstärkt, denn das Ende ist flach, abgehackt, unlogisch und poof –


    Das ist definitiv nicht meins, ich mal intelligente Bücher. Diese müssen nicht unbedingt dir Welt verändern, denn es gibt auch intelligente, einfallsreiche und kreative ChicLit und Fantasy-Bücher, dieses ist keines von dieser Sorte.


    Weil das Buch nicht anstößig ist und ich es bis zum Ende durchgehalten habe, gibt es zwei Eulenpunkte dafür.

  • Nach dem Tod ihres Vaters verlässt Elsa New York und landet in dem kleinen Ort Thunderstown.
    Der Ort mitten in den Bergen ist aber kein normales Dorf, sondern ein Ort, der einen besonderen Bezug zum Wetter hat.
    Als Elsa den geheimnisvollen Finn kennenlernt, kann sie zunächst nicht glauben, dass er sich vor ihren Augen in Nebel verwandelt, doch weiß sie, dass er ein Geheimnis hat.
    Und dann wären da auch noch Elsas Gefühle, die für Finn immer stärker werden.
    „Der Mann, der den Regen träumt“ ist nach „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ das zweite Buch von Ali Shaw.
    Von Beginn an schafft es der Autor einen Sog zu erschaffen, der einen tief in eine Geschichte voll von Mystik und Phantasie mitnimmt und bis zum Ende nicht mehr loslässt.
    Shaw hat einen außergewöhnlichen Erzählstil, sehr poetisch, detailgenau und prägnant und besonders brutale Geschehnisse bekommen durch die damit scheinbar erschaffenen Idylle noch einmal eine ganz besondere Bedeutung.
    Die Personen bekommen durch Shaws Erzählstil zudem mehr Tiefe und Facettenreichtum und man kann sich in diesem tollen und wunderschönen Buch einfach fallen lassen.
    Sehr zu empfehlen!


    10 von 10 Punkten!

  • Ihr habt eigentlich schon alles gesagt, was zu sagen ist. Da ich nun aber Dank Ayasha die Gelegenheit hatte, dieses wundervolle Buch doch zu lesen, möchte ich auch versuchen meine Meinung in einer kleinen Rezi mitzuteilen.


    Ich wollte in der LR mitmachen, da mir der Inhalt des Buches gut gefallen hat. Außerdem finde ich das Cover wunder- wunderschön. Nachdem Ayasha geschrieben hat, dass sie von dem Buch gefesselt war und es schnell ausgelesen hatte, war ich gespannt, wie es mir damit ergehen würde.


    Doch sie sollte Recht behalten. Nachdem ich mit dem ersten Kapitel etwas schleppend voran kam, war ich plötzlich richtig in der Geschichte drin und bin ebenfalls in das Buch eingetaucht.


    Ali Shaw schafft wirklich einen, mit seiner poetischen Sprache und den wundervollen Naturbildern, in seinen Bann zu ziehen. Zauberhafte Metaphern lassen einen in die Welt von Thunderstown sinken.


    Leider wurden einige wichtige Fragen nicht beantwortet, wofür ich zwei Punkte Abzug rgebe. Die Antworten hätten für etwas mehr Klarheit gesorgt. Ich kann jedoch sagen, dass ich das Buch recht zügig durch hatte und die Geschichte an hat mir sehr gut gefallen. Man konnte sich wirklich gut in die Personen hineinversetzen, auch, wenn manches vielleicht nicht immer ganz eindeutig war.


    Fazit: Ich kenne das erste Buch von Ali Shaw noch nicht. Aber vielleicht kaufe ich es mir irgendwann. Für dieses Buch vergebe ich 8 von 10 Punkten.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Elsa lässt ihr bisheriges Leben zurück und zieht in das entfernte und einsam gelegene Örtchen Thunderstown. Doch schon bald merkt sie, dass Thunderstown anders ist. Dann lernt sie Finn kennen, mit dem sie ihre Liebe zum Wetter teilen kann: Denn Finn ist halb Mensch und halb Wetter…


    „Eine moderne Fabel über die Liebe“ – Diese Zusammenfassung passt wirklich sehr gut zu diesem Buch. Der Leser muss sich darüber im Klaren sein, dass es sich hier ganz eindeutig um ein Märchen handelt.


    Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der Autor verwendet eine sehr schöne Sprache mit vielen bildhaften Beschreibungen, sodass man sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen kann und sich auch die Umgebung gut vorstellen kann.


    Im Laufe der Geschichte wurde mir diese aber immer suspekter: Zum Einen die seltsamen Vorkommnisse, das unbegreifliche Handeln von Elsa…
    Doch der Autor hat auch wirklich tolle und märchenhafte Ideen, die mir sehr gut gefallen haben. Doch dazu möchte ich nicht mehr verraten.


    Im Laufe des Buches entstehen auch immer mehr offene Fragen, die leider am Schluss auch nicht alle beantwortet werden. Das Ende hat mich dann doch auch etwas enttäuscht zurück gelassen.


    Fazit: Eine märchenhafte schöne Geschichte erzählt in einem wunderbaren Schreibstil – jedoch hat die Geschichte einige Schwachstellen. Ich vergebe 6 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Der Inhalt:


    Elsa schließt mit ihrem alten Leben ab, packt ihre Sachen und zieht kurzerhand nach Thunderstown. Dort angekommen merkt sie sehr schnell, dass die Menschen dort anders sind, denn dort haben sie alle Angst vor wilden Hunden und glaube an Legenden, die das Wetter dort beeinflussen sollen. Elsa versucht so weit wie möglich Abstand zu halten, wird aber schneller als ihr lieb ist, mit der alten Legende konfrontiert. Als sie eines Tages auf einen Berg klettert um eine alte Mühle zu besichtigen wird sie Zeuge, wie ein Mann sich vor ihr in eine Wolke verwandelt. Dieser Mann ist Finn, der für all die Wetterschwankungen schuld sein soll und deswegen alleine in den Bergen lebt. Elsa setzt sich trotz der Warnungen der Dorfbewohner darüber hinweg und lernt Finn näher kennen. Langsam kommen sich die beiden näher, aber kann ihre Liebe gegen alle Gerüchte und Anfeindungen standhalten?


    Meine Meinung:


    Der Mann, der den Regen träumt war mein erster Roman von Ali Shaw und ich denke das es mein letzter von diesem Autor bleiben wird.


    Zum einem lag dies an dem völlig außergewöhnlichen Schreibstil, mit dem ich mich nicht recht anfreunden konnte. Der Erzählstil ist gehobener und wirkt poetischer als alles was ich bis jetzt gekannt habe. Dies ließ die Geschichte schonmal nicht flüssig und flott lesen, da ich mehrmals Sätze zweimal oder dreimal lesen musste, um sie zu verstehen. Nach etwa 200 Seiten hätte ich das Buch dann beinahe aus der Hand gelegt, da mir das einfach zu nervig war.


    Der zweite Punkt der mir missfallen hat, waren die Charaktere. Sie hatten weder Tiefgang noch konnte ich mich mit ihnen anfreunden. Elsa konnte ich gar nicht verstehen. Wieso zieht sie von einer Stadt wie New York in ein kleines Kaff wie Thunderstown. Meiner Meinung nach kann es nicht nur am Tod ihres Vaters oder dem Heiratsantrag ihres Freundes, vor dem sie davongelaufen ist, gelegen haben. Diese Erklärung waren mir einfach nicht plausibel genug. Auch waren sehr viele Handlungen nicht wirklich nachvollziehbar. Einerseits findet sie Gewitter faszinierend und ist mit ihrem Vater vielen hinterher gefahren und andererseits hat sie Angst vor Finn - das passt doch hinten und vorne nicht zusammen. Auch Finn verstehe ich nicht. Er gibt sich an allem was in seiner Vergangenheit vorgefallen ist die Schuld, bleibt aber weiterhin in der Nähe des Dorfes. Aber auch Daniel war ein komischer Charakter. Er ist richtig mürrisch seid seine Freundin ihn vor Jahren verlassen hat. Um sich vielleicht selbst mal die Schuld dafür zu geben, wälzt er diese lieber auf andere ab. Und dann ist er auch noch so sehr von den alten Legenden voreingenommen, das ihm der Blick fürs wesentliche fehlt.


    Der Anfang ist noch recht spannend, weil man dringend wissen will warum Elsa nach Thunderstown gekommen ist. Wenn diese Frage dann aber beantwortet ist schleppt sich die Geschichte nur noch so dahin und es passiert nicht wirklich etwas. Außer zum Ende hin, da wird es nochmal richtig spannend, aber das eigentliche Ende konnte mich nun auch wieder nicht überzeugen.


    Mein Fazit:


    Der Mann, der den Regen träumt konnte mich leider nicht überzeugen. Der Schreibstil war zwar schön poetisch, aber leider nicht meins. Auch die Charaktere wirkten auf mich nicht überzeugend und die Story schleppte sich nur dahin.

  • Elsa hat genug von ihrem alten Leben, von dem sie glaubt, es mache sich einen Spaß daraus ihr Dinge zu entreißen. Also verlässt sie es einfach. Sie macht sich auf in ein neues Leben und hat sich als Ausgangspunkt dafür den kleinen Ort Thunderstown ausgeguckt, ein kleines beschauliches Örtchen, umgeben von Bergen und bewohnt von Menschen, die fernab von großen Städten eine Art Einsiedlerleben führen. Elsa findet dort bei Kenneth eine Unterkunft und fühlt sich auf Anhieb geborgen. Dieser Mann ist ihr sympathisch ganz im Gegensatz zu Daniel Fossiter, den Elsa gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes kennen und hassen lernt, als er einen wilden Hund vor ihren Augen tötet.


    Mit seinem zweiten Roman entführt uns der Autor Ali Shaw genau wie in seinem Debüt in eine von ihm geschaffene Welt, eine Welt in der Realität und Fiktion zu verschmelzen scheinen und eine Einheit bilden. Diese Einheit schafft der Autor nur durch das Zusammenspiel seiner Worte, durch die Schaffung zauberhafter Wort- und Satzkreationen und im vorliegenden Fall durch die Beschreibung außergewöhnlicher Wetterereignisse.


    Elsa macht während ihres Aufenthaltes und bei der Erkundung der Bergwelt die Bekanntschaft von Finn, einem jungen Mann, der alleine in einer Hütte in den Bergen lebt. Finn ist zurückhaltend, gar ängstlich und er ist noch mehr, denn er trägt etwas in sich vor dem sich andere fürchten. Elsa jedoch fürchtet sich nicht, sie ist völlig offen und lässt sich ein auf diesen besonderen Menschen, diesen Mann der den Regen träumt oder noch besser, der Mann der den Regen in sich trägt. Die Begegnung dieser zwei Menschen, die beide auf ihre eigene Art einsam sind und die dennoch irgendwie verbunden sind, hat etwas Fantastisches an sich. Ali Shaw lässt den Leser in seinem Buch ein wahrhaftes Märchen erleben. Dabei bleiben gegen Ende zwar einige Fragen offen, aber genau das ist sicherlich auch beabsichtigt, denn diese kann man sich selbst beantworten, sie ausschmücken und so eine ganz eigene Geschichte erleben.


    Wer dieses Buch liest, sollte sich auf eine ungewöhnliche Lektüre vorbereiten, er sollte sich öffnen für die Naturgewalten und verzaubern lassen von einer Geschichte, wie sie wohl nur Ali Shaw zu erzählen vermag.

  • Zum Inhalt


    In "Der Mann der den Regen träumt" geht es in erster Linie im Elsa, die vor kurzem ihren Vater verloren hat und die nun in Thunderstown ein neues Leben beginnen möchte, vernab von ihrem alten Leben. Thunderstown ist jedoch mehr als ein kleines, abgelegenes Städtchen in den Bergen, die Stadt hat eine ganz besondere Beziehung zum Wetter und den Wetterphänomenen, die in der Stadt zu beobachten sind.



    Zum Cover


    Das Cover allein ist schon einmal wunderschön. Für mich stand fest, was ich hier in den Händen halte, kann eigentlich nur ein modernes Märchen sein, bei dem liebevoll gestalteten Cover und den dunklen Motiven auf lilafarbenem Hintergrund.



    Meine Meinung


    "Der Mann der den Regen träumt" war mein erstes Buch von Ali Shaw und ich war wirklich begeistert, sowohl von der Geschichte als auch von dem Schreibstil des Autors. Ali Shaw malt ein relativ klares Bild von der kleinen Stadt Thunderstown, ich jedenfalls habe eine Vorstellung davon, wie die Stadt für mich aussieht.
    Mit Elsa hat er auch eine interessante Hauptperson geschaffen, die seit ihrer Kindheit durch ihren Vater mit dem Wetter in Berührung gekommen ist. Beide, sowohl Elsa als auch ihr Vater, sind vom Wetter faszinierte Menschen, gerade Elsa hat ein großes Interesse für Wolken.



    Für mich jedenfalls war "Der Mann der den Regen träumt" ein wunderschönes Leseerlebnis, ich mochte Elsa, Finn und gegen Ende auch Daniel ziemlich gerne. In der Geschichte von Ali Shaw geht es um Liebe, Misstrauen, Vorurteile, Hoffnung... das komplette Programm eben. Ich gebe allerdings zu, wer viel Action erwartet, der wird von diesem Buch vielleicht nicht so begeistert sein wie ich, denn es ist eher eine leise Geschichte, die gegen Ende aber noch einmal ordentlich Fahrt aufnimmt.


    Manche Handlungsstränge bleiben offen, was auch ich ein wenig schade finde, aber so bleibt einem selbst noch Freiraum, um sich auszumalen, wie man diese Lücken füllen könnte. Allerdings hätte ich bei einigen dieser offenen Handlungsstränge schon gerne gewusst, wie sich der Autor das ganze ausgemalt hat.


    Das war aber für mich auch der einzige Schwachpunkt bei diesem Buch und daher vergebe ich 9 von 10 möglichen Punkten für dieses Buch!


    Vielen Dank nochmal an den Verlag und an Büchereule.de, da ich dieses Buch im Zuge einer Leserunde hier auf der Seite lesen durfte und ein Leseexemplar hierfür erhalten habe!


    :-)

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Um sich auf die Reise nach sich selbst zu begeben, lässt Elsa Beletti ihr geordnetes Leben in New York zurück und reist nach Thunderstown um dort neu anzufangen.


    Es dauert nicht lange und sie begegnet den jungen Finn Munro und merkt sofort, dass er anders ist als die meisten anderen Menschen.


    Ali Shaw hat einen wundervoll bildhaften Schreibstil, der Bilder im Kopf des Lesers entstehen lässt.


    Doch durch diese vielen Beschreibungen der Menschen und der Umgebungen ist der Geschichte ein wenig Fahrt genommen wurden und die einzelnen Szenen sind teilsweise etwas langatmig. Nichtsdestotrotz war es das reinste Vergnügen "Ein Mann, der den Regen träumt" zu Lesen.


    Die Geschichte wechselt zwischen der Perspektive von Elsa und der von Daniel Fossiter.


    Elsa ist nach dem Tod ihres Vaters an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an dem sie nicht weiß welche Richtung sie einschlagen soll. Sie entschließt sich ihr altes Leben in New York aufzugeben und ein neues in Thunderstown anzufangen. Thunderstown ist eine kleine Stadt, die in einem Tal liegt, dass von vier Bergen umgeben ist und ziemlich weit abgelegen ist. In Thunderstown findet Elsa Ruhe um zu sich selbst zu finden. Elsa ist bereits neunundzwanzig Jahre alt und es war mal eine erfrischende Abwechslung eine bereits erwachsene Hauptperson zu haben.


    Daniel Fossiter dagegen ist in Thunderstown aufgewachsen und führt die Tradition seiner Familie fort, indem er sein Leben der Jagd nach Ziegen widmet. Diese sind nämlich als Ungeziefer angesehen, da sie alles Grüne auf den Bergen Thunderstowns zerstören. Daniel ist innerlich ein gebrochener Mann, seit ihn seine große Liebe verlassen hat.



    Die Charaktere haben die Geschichte aus der personalen Erzählweise geschildert und dadurch blieb immer eine gewisse Distanz zwischen mir und den Personen, was ich sehr schade fand. Besonders bei Elsa hat es mich gestört, weil sie deswegen ein wenig zu blass geblieben ist.



    Die Idee der Geschichte dagegen hat mir richtig gut gefallen. In Thunderstown sind die Einwohner sehr abergläubisch was das Wetter betrifft und messen ihm eine große Bedeutung zu. Mir ist auch nach beenden des Buches nicht vollständig klar geworden, wie dieser Aberglaube eigentlich entstanden ist, aber trotzdem war die Idee sehr gut im Buch umgesetzt.


    Fazit:


    Mir hat manchmal ein wenig die Spannung gefehlt, aber ich war von der Geschichte um Elsa, Finn und Daniel trotzdem so gefesselt, dass "Der Mann, der den Regen träumt" (im Orginial mit "The man who rained" so viel schöner) mir trotzdem ein paar wundervolle Lesestanden eingebracht hat, die besonders durch Ali Shaws Talent eine Geschichte so bilderreich zu erzählen herühren.
    Ich möchte 8 von 10 Punkten vergeben ;)

  • Inhalt
    Elsa, eine junge Frau aus New York, kommt nicht über den Tod ihres Vaters hinweg. Deshalb lässt sie ihr bisheriges Leben hinter sich und will einen Neuanfang in einem ihr unbekannten Ort wagen, den sie nur einmal nachts vom Flugzeug aus gesehen hat: Thunderstown.
    Doch dort gehen merkwürdige Dinge vor sich. Es ist ein einsamer Ort umrahmt von Bergen in denen es Tiere mit himmelblauen Augen gibt und einen Mann, der sich in eine Wolke verwandeln kann. Was hält das Schicksal hier für Elsa bereit?


    Meine Eindrücke
    Immer wieder musste ich beim Lesen an „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ denken, denn es gibt doch die ein oder andere Parallele. Auch hier ist die Handlung von unglücklichen Menschen bevölkert und die Stimmung ist dem entsprechend sehr melancholisch. Mich hat das nicht gestört, denn das Buch kam für mich genau zur richtigen Zeit, um mir den ein oder anderen Denkanstoß zu geben.


    Die zentrale Figur ist Elsa. Sie ist 29 Jahre alt und hat gerade erst ihren Vater verloren, auf den das Wetter eine merkwürdige Faszination ausgeübt hat. Elsa glaubt nicht an die Liebe und hat sie selbst auch noch nicht erlebt, außer die Liebe zu ihrem Vater. Hier ein Zitat von ihr:
    „In New York hatte ich irgendwie immer das Gefühl, dass mein Leben …. einfach über mich hereinbricht. Es war, als könnte ich nicht selbst darüber bestimmen, sondern hätte gar keine andere Wahl, als einfach loszugehen und es zu leben. Und dann sind Anfang dieses Jahres ein paar Sachen passiert, durch die ich erkannt habe, dass ich mein Leben selbst bestimmen will, dass ich der Mensch sein will, für den ich mich halte. Darum bin ich wahrscheinlich hergekommen, weil ich glaube, dass ich hier genug Raum habe, um diesen Menschen in mir zu finden.“


    Ali Shaw hat wieder ganz wunderbare und fantasievolle Ideen, die ich gar nicht näher beschreiben möchte, denn es ist einfach schön, wenn man sie beim Lesen entdeckt. Doch sie stehen nicht im Vordergrund, sondern mehr die Menschen und wie sie mit ihrem Schicksal umgehen. Ich hätte zwar gerne ausführlicher darüber gelesen, und finde es auch schade, dass manches Phänomen nicht aufgeklärt wird. Aber so ist es bei Ali Shaw. Bei ihm sind die fantastischen Elemente mehr zur Verstärkung der Atmosphäre gedacht.


    Für mich waren es gleich mehrere Themen, mit denen ich mich als Leserin konfrontiert sah. Zum einen geht es um Trauerbewältigung. Wie gehen die Menschen damit um, wenn sie jemanden verlieren? Dann geht es noch darum, wie Eltern das Leben und Denken ihrer Kinder beeinflussen, indem sie ihnen Ängste einimpfen oder aber die Freude an bestimmten Dingen vermitteln. Und der letzte Schwerpunkt war für mich der Umgang der Menschen mit dem Unbekannten, das sie nicht verstehen. Und was hilft uns mit all diesen Problemen und Lasten fertig zu werden? Natürlich die Liebe, aber nur, wenn man sie zulässt!
    Allerdings ist es nicht so, dass jeder Bereich ausführlich und eindringlich erzählt wird. Vielmehr bleibt dem Leser Raum, sich selbst seine Gedanken dazu zu machen.


    Das alles schildert Ali Shaw in seinem gewohnt ruhigen Schreibstil, untermalt mit atmosphärischen Beschreibungen, mit denen es ihm meistens gelingt die Stimmung spürbar zu machen. Es gab zwar die ein oder andere Länge, doch insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen und vor allem am Ende sind die Seiten nur so dahin geflogen. Ich freue mich schon auf das nächste Buch des Autors, das ich auf jeden Fall auch wieder lesen werde!


    Fazit: Ein eher ruhiges und melancholisches Buch um eine Liebesgeschichte, die durch mystische Elemente atmosphärisch untermalt wird.

  • Meine Meinung:
    Ich durfte das Buch im Rahmen der Testleserunde lesen und habe es auch nicht bereut. Bereits als es angekommen ist, habe ich mich über die wirklich schöne Aufmachung gefreut. Das Cover gefällt mir richtig gut. Die Farbgestaltung und das Verspielte passen super zusammen und hätten mich sicher auch im Buchladen angesprochen.


    Ali Shaw hat eine ganz eigene Erzählweise. Darüber ist schon viel geschrieben worden und auch ich habe nichts Neues hinzuzufügen. Die Sprache ist sehr bildgewaltig und blumig. Meiner Meinung nach handelt es sich bei „Der Mann, der den Regen träumt“ eindeutig eher um ein Märchen für Erwachsene. An einigen Stellen hatte die Erzählung etwas fast Magisches. Zusammen mit der leisen Erzählweise, erschafft Shaw eine ganz spezielle Atmosphäre. Das Buch ist eher nichts für hektische Momente. Mehr für die Abende auf der Couch oder am Kamin.


    Als Elsa, die Protagonistin, nach dem Tod ihres Vaters aus New York „flieht“, lernt sie in ihrer neuen Heimat Thunderstown den geheimnisumwobenen Finn kennen. Er lebt als Einzelgänger auf einem Berg und hat mit den sehr abergläubischen und skeptischen Einwohnern im Tal nichts zu tun. Doch Elsa ist fasziniert und alles nimmt seinen Lauf.


    Ich habe das Buch wirklich gern gelesen, aber trotzdem bin ich mit ein paar Sachen nicht wirklich glücklich. Mit dem Ende an sich konnte ich gut leben, allerdings bleiben für mich zu viele Fragen ungeklärt. Ich hatte einfach das Gefühl, dass zum Schluss zu viele Lücken bleiben, um vollständig zufrieden zu sein.


    Der englische Titel „The man who rained“ gefällt mir übrigens um Längen besser. Er ist einfach passender für ein „Märchen“, in dem es einen Zusammenhang zwischen Wetter und eigentlich allem anderen gibt. Ich fand es außerdem sehr schade, dass das deutsche Buch keine Kapitelüberschriften hat, wie es in der englischen Ausgabe offenbar der Fall ist. Das ist zwar nicht lebenswichtig, aber ich mag diese Überschriften sehr.


    Insgesamt vergebe ich aber 7 Punkte.