Über den Autor:
Marc Ritter, geboren 1967 in München, wuchs in Garmisch-Partenkirchen auf. Während des Zivildienstes schrieb er dort die Lokalzeitung mit Berichten aus Politik, Sport und dem Nachtleben voll. Zum Studium der Germanistik ging er nach München zurück. Er arbeitete als Standfotograf für das Fernsehen, als Tankwart, Dachdecker, Hilfsskilehrer und Bereiter. Ohne Auftrag und Genehmigung gründete er 1995 den ersten Online-Auftritt des Süddeutschen Verlages. In Folge war er als Manager für große amerikanische Online-Medien tätig. Er baute das Haus der Gegenwart in München, das 2005 von Bill Gates und Christian Ude eröffnet wurde. Seit mehreren Jahren ist Marc Ritter Unternehmensberater. 2011 schränkte er diese Tätigkeit stark ein, um fortan als freier Autor zu schreiben. "Kreuzzug" ist nach „Josefibichl“ ist sein zweiter Roman. Marc Ritter hat fünf Kinder. Mit seiner Familie sowie einem Hund und einer wechselnden Anzahl von Süßwasserfischen wohnt er in München. Mit seiner Heimat Garmisch-Partenkirchen verbindet ihn die Liebe - und zugleich die gelegentliche Abneigung. Marc Ritter ist Mitglied im Internationalen Presseclub München und im Hornschlittenverein Partenkirchen sowie in der Vereinigung Deutschsprachiger Krimimalautoren „Das Syndikat“.www.marcritter.de
Über den Sprecher:
Mit über 1000 Produktionen gehört der im Jahr 1952 in Ost-Berlin geborene Detlef Bierstedt zu den meist gefragten Sprechern im deutschsprachigen Raum. Neben Tätigkeiten für Werbespots, Dokumentationen, Hörspiele und –bücher leiht der im Jahr 1985 in die BRD übergesiedelte Bierstedt als Synchronsprecher unter anderem George Clooney und John C. Reilly seine Stimme.
Meine Meinung:
Mit einem Prolog wie ein Paukenschlag beginnt der Autor Marc Ritter seinen Thriller "Kreuzzug": Vier kleine Blitze mit dazugehörigen Rauchwölkchen sind die Vorboten für den Einsturz der Seilbahnstützen auf der Zugspitze, 101 Tote in der abstürzenden Gondel das Resultat – und das war nur der Auftakt. Doch was es mit dem Gondelunglück auf sich hat, erfährt der Hörer erst einmal lange Zeit nicht, denn von nun an begleiten wir die verschiedenen Protagonisten durch die Ereignisse der nächsten Tage. Da sind der Alpinfotograf Thien Hung Baumgartner - die Hauptfigur der Geschichte - und seine Exfreundin Sandra, die Extremsportlerin. Außerdem noch ihr neuer Freund, der Soldat Markus Denninger, sowie der Bolivianer Pedro, um nur die 4 wichtigsten Personen zu nennen.
Auf der Zugspitze kreuzen sich ihre Wege, ohne dass sie sich dabei persönlich begegnen. Thien, der dort Fotos schießen möchte, wird mit ca. 200 weiteren Personen in der Zugspitzbahn im Tunnel auf dem Weg nach oben verschüttet. Vor und hinter der Bahn gab es anscheinend Felseinbrüche – den Insassen ist aber nichts passiert. Was auf den ersten Blick wie eine Unfallserie aussieht, ist in Wirklichkeit ein Terrorakt, wie nicht nur die Zuginsassen sondern auch die Erstretter feststellen müssen. Mehr als 5.000 Menschen sind auf der Zugspitze und genießen den Tag – nicht ahnend, dass ihnen der Weg nach unten gerade versperrt wurde...
Marc Ritter jagt den Hörer in kurzen und knappen Kapiteln durch seinen super spannenden Thriller "Kreuzzug". Dabei wechselt der Autor von Kapitel zu Kapitel die Perspektive und macht das in absoluter Perfektion. Man hat nie das Gefühl den Faden zu verlieren und ist immer sofort im nächsten Erzählstrang gefangen. Auf diesem Weg erfährt man viel aus der Sicht der vier Protagonisten, der Terroristen - aber auch aus der Sicht des Krisenstabs, der verzweifelt versucht, Herr der Lage zu werden. Geschickt werden nach und nach weitere Personen eingeführt, durch die der Thriller zusätzliche Spannungselemente erhält.
Darüber hinaus beweist der Autor seinen Sinn für Humor: Politiker werden beschrieben - Ähnlichkeiten zu lebenden Personen sind dabei nicht von der Hand zu weisen, worüber ich mehrfach herzhaft lachen musste.
Ein wenig zu kurz gekommen sind mir die vielen Geiseln. Wie es ihnen in den furchtbaren Stunden ergangen ist, wird leider nur kurz angerissen. Größere Ausführlichkeit hätte vielleicht aber auch den Rahmen des Thrillers gesprengt, denn schon so umfasst das Hörbuch mehr als 14 Stunden atemlose Spannung.
Detlef Bierstedt wurde als Sprecher ausgesucht, worüber ich mich wieder einmal sehr gefreut habe, denn er versteht es hervorragend mein Kopfkino von der ersten Minute an in Gang zu setzen und mich in die verschiedenen Figuren hineinzudenken. Marc Ritter und Detlef Bierstedt – ein neues Traumpaar am Thrillerhimmel - sicherlich nicht nur für mich!
Das Hörbuch gibt es exklusiv im Download bei Audible.de - "Kreuzzug".