Dystopia - Patrick Lee

  • Patrick Lee: Dystopia



    Klappentext:
    Spring in die Zukunft und rette die Welt!


    Ein unscheinbares Gerät mit ungeheurer Macht: Es stellt eine Schleuse in die Zukunft her. Forscherin Paige Campbell wagt als erste den Blick ins Morgen. Und sieht nichts als tote Einöde: Ruinenstädte und Knochenberge. Offenbar steht das Ende der Menschheit schon in wenigen Wochen bevor - es sei denn, Paige und ihr Partner Travis finden heraus, welche Kräfte die Zivilisation zu zerstören drohen. Die beiden müssen den Sprung wagen, sie müssen in die Zukunft. Auch auf die Gefahr hin, nicht mehr zurückzukehren.



    Allgemeines:
    Nach „Die Pforte“ ist „Dystopia“ der zweite Roman um Travis Chase.



    Beurteilung:
    In der Fortsetzung von "Die Pforte" geht es erneut um ein Gerät, das aus dem Portal kam: dieses mal ist es ein Gerät, mit dem man 70 Jahre in die Zukunft sehen kann. Und nicht nur das: man kann diese Zukunft auch betreten, als ob man durch eine Tür tritt. Der Haken bei der Sache ist, daß die Zukunft keineswegs rosig aussieht. Vor Travis tut sich ein Endzeit-Szenario auf: verlassene Städte, die Häuser in Ruinen, die Natur erobert sich mehr und mehr Lebensraum zurück. Keine Spur von Mensch oder Tier. Travis versucht herauszufinden, was passiert ist und wann - und vor allem, wie sich der nahende Weltuntergang verhindern läßt. Überflüssig zu sagen, daß ihm die Zeit davonläuft…


    Um es mit einem Wort zu sagen: Spannend! Patrick Lee schuf hier einen Roman, der mindestens so spannend ist wie der erste Teil, aber mit weniger Logiklöchern aufwartet. Die Schilderung der Zukunft ist bedrückend, vor allem das, was Travis in der Stadt Yuma findet. Ich mag Endzeit-Romane gerne und dieser hier spielt in beiden Zeiten, in Gegenwart und Zukunft. Fast meint man, einen Film vor sich zu haben: schnelle Szenenwechsel, viele Schnitte, Action und Gefühl. Genau das aber geht, so rasant es auch geschrieben ist, zu Lasten der eigentlichen Geschichte: ich hätte mir eine ausführlichere Handlung gewünscht, die mehr auf die Personen und Geschehnisse eingeht. Als "Häppchen" für Zwischendurch ist "Dystopia" allerdings perfekt: ein ungestörter Abend, eine gemütliche Couch und dieses Buch, dann versinkt die Welt um einen herum.






    Originaltitel: Ghost Country
    Übersetzerin aus dem amerikanischen: Ulrike Thiesmeyer
    Kategorie: SciFi / Zeitreise / Endzeit
    Taschenbuch
    Rowohlt
    412 Seiten
    ISBN 3499254794 bzw. 9783499254796

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Der Autor: Patrick Lee begann als Drehbuchautor bevor er sich dem Verfassen von Romanen zuwandte. Sein Debut "Die Pforte" wurde ein großer Erfolg und eroberte einige amerikanische Bestsellerlisten-


    Das Buch: Nach den in "Die Pforte" geschilderten Ereignissen hat Travis Chase sich zurückgezogen und lebt unter einem neuen Namen als einfacher Hilfsarbeiter. Da ereilt ihn der Hilferuf seine Exgeliebten Paige Campbell, und Travis muß wieder losziehen, um mit Hilfe seiner neuen verbündeten, Paiges Vertrauter, erst seine Ex vor dem Tod und dann die Welt vor der Vernichtung retten. Und dazu bleibt nur wenig Zeit und etwas mehr als 400 Seiten...


    Meine Rezension: Patrick Lee legt in diesem Roman ein noch höheres Tempo vor als in seinem Debut, dafür ist "Dystopia" für meinen Geschmack zu wenig abwechslungsreich im Gegensatz zu seinem Vorgänger - was beim Lesen allerdings kaum auffällt.
    Wieder stehen Action und Technik im Vordergrund der Handlung, und es geht natürlich um nichts weniger als das Ende der Welt, welches von einigen sehr bösen Leuten - die als Bösewichte in einem James-Bond-Film eine ausgezeichnete Figur machen würden - herbeigeführt werden soll.
    Lee ist allerdings sehr viel einfallsreicher als viele seiner Kollegen, und er bleibt seiner Linie konsequent bis zum Ende treu. Für Freunde des Genres ist dieses Buch auf jeden Fall ein Genuss, auch wenn man der Vorgänger noch nicht kennt - aber wer liest schon einen zweiten Teil ohne den Ersten zu kennen?
    Wer also Spaß an maßlos übertriebenen ActionS/Ftechnoweltuntergansabenteuerthrillern hat sollte hier unbedingt zugreifen!

  • Mit diesem Roman schafft Patrick Lee einen extrem spannenden und interessanten Endzeitroman, der vor allen Dingen durch seine technischen und leicht sience-fiction-lastigen Elemente überzeugt.
    Allein die Idee mit dem Portal und den Entitäten ist extrem interessant, auch wenn meine erste Assoziation bei dem Portal das Stargate war. Jedoch agiert und reagiert dieses Portal hier vollkommen anders.
    Durch den Angriff auf die Leute von Tangent, die direkt am Portal arbeiten und unter denen sich die Protagonistin Paige befindet, wird der Spannungsbogen der Geschichte von Beginn an sehr hoch gehalten.
    Gerade die Frage, was es mit den Entitäten auf sich hat, hält die Spannung zunächst weiterhin auf einem hohen Level und als dann ihr Geheimnis an den Tag kommt, dass sie eine Brücke in die Zukunft öffnen, steigt die Spannung ein weiteres Mal enorm an, durch den Zustand der Zukunft, die sich einem bietet. Nun liegt das Geheimnis vor einem, wie es zu dieser Welt kommen konnte, in der alle Städte nur noch Ruinen und anteilig von Pflanzen überwuchert sind.
    Insgesamt sind die ganzen Veränderungen, die in der Zukunft dargestellt sind sehr glaubhaft beschrieben und vieles kann man sich auf diese Weise sehr gut vorstellen, auch wenn ich die Gründe dafür eher nur bedingt glaubhaft fand. Sie sind zwar an sich nicht vollkommen abwegig und unglaubhaft, jedoch fehlte mir einfach das Vorstellungsvermögen, wie so etwas real funktionieren sollte.
    Die Charaktere waren jedoch recht glaubhaft, wenn ihnen auch etwas Tiefe fehlte und des Öfteren Andeutungen gemacht wurden, die wohl nur verständlich oder deren gesamten Sinn man besser verstanden hätte, würde man den Vorgänger kennen, durch welchen sie eventuell auch mehr Tiefe erhalten hätten.
    Alles in allem ist es jedoch ein interessanter Endzeitroman, der einem eindeutig eine Zukunft aufzeigt, die für den Menschen so unangenehm und trostlos wirkt im ersten Augenblick des Betrachtens, dass man sich nicht vorstellen möchte, dass es jemals zu diesem Szenario kommt. Ganz besonders nicht aus den Gründen, die im Roman für diese Zukunft verantwortlich waren.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Durch eine Art Wurmloch kommen ständig verschiedene Artefakte auf die Erde. Durch ein Artefakt erfährt die Forscherin Paige Campbell, dass schon in absehbarer Zeit die ganze Menschheit in Gefahr sein könnte. Dies möchte sie verhindern, worauf sie selbst in Lebensgefahr gerät, da jemand, der Kontakte in höchste Regierungskreise hat, sie daran hindern will. Zusammen mir zwei Begleitern versucht sie die Welt dennoch zu retten.


    Es handelt sich hier um den spannendsten Roman, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Protagonisten werden ausführlich vorgestellt, man lernt sie gut kennen und – zumindest die „Guten“ – auch mögen. So erlebt man die Geschichte sehr intensiv mit. Es gibt unglaublich viele unerwartete Wendungen. Die Geschichte an sich ist gut durchstrukturiert und das Ende überzeugend. Da öfter die Perspektive gewechselt wird, lernt man auch die „Bösen“ besser kennen und dringt auch in deren Emotionen ein.


    „Dystopia“ ist die Fortsetzung von „Die Pforte“, man kann das Buch aber problemlos lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, den auch ich danach gelesen habe. Es wird zwar hin und wieder auf Ereignisse von dort verwiesen, aber die Geschichte baut nur in geringem Maße darauf auf. Man wird aber sehr neugierig und möchte „Die Pforte“ auch lesen. Ich habe mir das Buch schon besorgt.


    Alles in allem ein Buch, das ich jedem empfehle, der sich spannende Lesestunden wünscht und sich auch ein bisschen für Science fiction interessiert.


    10 von 10 Punkten

  • Zwei Jahre nach den Ereignissen von Band Eins wird die Wagenkolonne von Agentin Paige Campbell auf dem Rückweg vom Weißen Haus zum Flughafen angegriffen. Im letzten Moment gelingt es ihr noch eine befreundete Agentin loszuschicken. Sie soll Travis Chase um Hilfe bitten, um herauszufinden, was dahintersteckt. Da es um Paige geht, lässt er sich nicht lange bitten. Gemeinsam stoßen sie auf eine geheime Apparatur, über die es ihnen gelingt, einen Blick siebzig Jahre in die Zukunft zu werfen. Dort sind die Städte verwaist und die Zivilisation ausgestorben. Durch die Auswertung alter Satellitendaten finden sie heraus, dass der Startschuss zur Vernichtung der Menschheit schon in wenigen Monaten der Gegenwart fallen soll. Und niemand weiß genau, was überhaupt der Grund dafür ist ...

    Der zweite Band der Zeitpforten-Saga beginnt etwas konfus, nimmt dann aber schnell an Spannung auf und hält diese eigentlich bis zum Schluss durch. Dadurch ist die Fortsetzung definitiv besser als „Die Pforte“. Ein konkretes Vorwissen von Band Eins ist nicht erforderlich, da beide Romane unabhängig voneinander funktionieren und alle relevanten Fakten noch einmal erwähnt werden. Meine Hoffnung, dass bei der Gelegenheit auch die offenen Fragen des ersten Teils beantwortet werden würde, erfüllte sich leider nur zum Teil.