Der Anschlag - Stephen King

  • Zitat

    Original von fictionmaster


    Das hängt damit zusammen, dass seine ersten Bücher Horror-Romane waren. Da wurde er schnell in eine Schublade gesteckt. Und darin ist er für die meisten Leute leider geblieben.


    Wirklich schade drum. Es gibt ja auch noch den dunklen Turm - auch kein Horror...

  • Naja, Kings Horrorbücher sind meines Erachtens zu einem beachtlichen Teil echt gut und haben ihm eine große Fanmeute beschert. Dass man ihn dann weiter als King of Horror bewirbt, ist da nur legitim - wenn ich da an "Es", "Friedhof der Kuscheltiere" und Co denke ...


    Mir haben nebenbei bemerkt weder "Das Mädchen" noch "Love" gefallen - ich halts bei King eher mit den harten Sachen :lache

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von fictionmaster


    Von King gibt es jede Menge Nicht-Horror-Bücher. Wobei die DT-Saga durchaus ihre phantastischen, stellenweise sogar unheimlichen Elemente besitzt.


    Sehe ich auch so und kann das nur :write
    "Der dunkle Turm" gehört definitiv in die Horror-Sparte. Ich liebe diese Reihe - bis jetzt das Beste, was ich je gelesen habe.

    :lesend"Labyrinth - Elixier des Todes: Agent Pendergast 14" von Douglas Preston & Lincoln Child


    "Wenn man liebt, sind Pockennarben so hübsch wie Grübchen."

  • Ich bin letzten Monat endlich dazu gekommen, 'Der Anschlag' zu lesen und ich kann nur sagen, dass es mich schlichtweg überwältigt hat.


    Es ist das dritte von den neueren Büchern (also, nach 2000 veröffentlicht), das ich gelesen habe und auch das Beste, obwohl mich 'Zwischen Nacht und Dunkel' auch sehr beeindruckt hat. 'Die Arena' ist bisher definitiv das Mieseste, was ich von ihm kenne. Daher war ich erst einmal skeptisch, ob 'Der Anschlag was wird.


    Von den ersten Seiten an wusste ich, dass da was Tolles kommt, falls er es nicht versaut. Nach 20 Seiten konnte ich mit Gewissheit sagen, dass er es diesmal nicht ruinieren würde. ;-)


    Faszinierende Idee, tolle Schauplätze und fantastisch ausgearbeitete Charaktere.
    Auch das Ende fand ich sehr gelungen. Anders hätte es mMn auch nicht ausgehen dürfen.


    Es ist auf meiner persönlichen Liste der besten Bücher aller Zeiten direkt auf Nummer eins geschossen, wo es es sich mit 'Es' und 'Der Talisman' erstmal bequem machen darf. :-]



    Spannendes Meisterwerk, das lange nachhallt.


    10 Punkte!

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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    SuB: 48

  • Ich bin vor ein paar Tagen mit dem Hörbuch fertig geworden und es hallt noch immer nach. Das war nicht mein erster Stephen King, aber der bisher beste. Ich liebe seine Schreibe. Bei King wird das Kopfkino gleich mit installiert.


    Der Schluss, bittersüß, hat mich sogar ein paar Tränchen gekostet.


    Gegenwärtig höre ich "Die Arena". Bin noch am Anfang und ganz sicher wird es mir gefallen, aber es hat mich nicht gleich gepackt wie "Der Anschlag".


    Ich hab was über eine mögliche TV-Serie zu "Der Anschlag" gehört, hoffentlich wird was draus.


    ***
    Aeria

  • Klappentext:


    Stephen King schreibt die amerikanische Geschichte neu


    Am 22. November 1963 fielen in Dallas, Texas, drei Schüsse. John F. Kennedy starb, und die Welt veränderte sich für immer. Wenn man das Geschehene ungeschehen machen könnte – wären die Folgen es wert? Jake Epping kann in die Vergangenheit zurückkehren und will den Anschlag verhindern. Aber je näher er seinem Ziel kommt, umso vehementer wehrt sich die Vergangenheit gegen jede Änderung. Stephen Kings neuer großer Roman ist eine Tour de Force, die ihresgleichen sucht – voller spannender Action, tiefer Einsichten und großer Gefühle.


    Über den Autor:


    "Carrie", "The Shining", "Misery" - es gibt wohl nur wenige Leser oder Kinogänger, die nicht zumindest eine dieser drei Horrorgeschichten von Stephen King kennen. Einen internationalen Bestseller nach dem anderen legt der 1947 in Maine geborene Autor vor. Und nicht wenige davon wurden auch erfolgreich verfilmt. So spektakulär die Geschichten sind, so bürgerlich klingt Kings Werdegang. Nach Schule, Universität und früher Heirat arbeitete er zunächst als Englischlehrer. Seiner Passion fürs Schreiben ging er abends und am Wochenende nach, bis ihm der Erfolg seiner ersten großen Geschichte, "Carrie", erlaubte, ausschließlich als Schriftsteller zu leben. Der Rest ist Legende. King hat drei Kinder und bereits mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau Tabitha in Maine und Florida.


    Meine Meinung:


    Ein Meisterwerk, nicht der alte Horror King sondern was neues, genau so gutes.
    Stephen King hatte in den 70iger Jahren schon die Idee dieses Buch zu schreiben, hatte das allerdings aufgrund von Rechercheproblemen wieder verworfen.
    Knapp 40 Jahre Später hatte er es dann doch getan, Internet macht eben die Recherchearbeit besser oder leichter.
    Man kann jetzt sicherlich streiten ob es eine gute Idee war so lange zu warten, ich denke allerdings ja. Das Buch wäre damals 1972 sicherlich nicht so gut geworden wie heute!


    Bestellt hatte ich es wegen den vielen guten Rezessionen und als alter King Fan der ich bin dachte ich mir kann nicht verkehrt sein.
    Als es ankam wurde ich von 1055 Seiten förmlich erschlagen, ich ärgerte mich das ich nicht vorher geschaut habe, dann hätte ich es vermutlich gar nicht bestellt was sehr schade gewesen wäre.
    Wie gesagt von den 1000 Seiten erst einmal abgeschreckt habe ich das Buch ins Regal gestellt und andere (kleinere) Bücher gelesen.
    Irgendwann habe ich mir gedacht ok Fangen wir damit an, wenn es nix kann legen wir es wieder weg.
    War allerdings nicht möglich, nach dem ich mit dem Lesen begonnen habe waren schon mal 200 Seiten wie nix weggelesen, die Story hat mich sofort gefangen genommen und zwang einem regelrecht zum weiterlesen.
    Bei sovielen Seiten ist natürlich immer die Gefahr das es mitten drin Trocken wird, gar die luft rausgeht, diese Passagen halten sich allerdings sehr in Grenzen, wird hier in den Passagen die eventuell ruhiger sind auf die Charakterentwicklung gesetzt.
    Man lernt die Figuren kennen und lieben, auch wenn sie im Grossen und ganzen doch ein wenig Oberflächlich bleiben obwohl King sich um Tiefe bemüht gelingt ihm das halt nicht immer.
    Soll nicht heissen das die Charakter schlecht sind, teilweise strotzen sie allerdings vor Klischees und sind wahre Stereotypen aber das bringt eben auch einfach die Zeit mit sich ist ja immerhin 1958.


    Ob das jetzt ein alter King ist oder zu den neueren Werken zählt ist auch eine streitfrage, Horrorelemente halten sich in Grenzen, Horrorgeschichte ist es keine- Ich finde es erinnert ein wenig an Langoliers ist aber trotzdem ganz anders, und gleichzeit An die Frau des zeitreisenden aber nur für Männer eben ;) Ja auch eine Liebesgeschichte ist dabei :D Sadi und Jake/George ich hatte Tränen in den Augen...


    Da das Thema Zeitreisen für mich sowieso sehr interessant ist, Dr. Who sei dank fand ich auch den Roman eben sehr spannend, fesselnd und einfach nur Wahnsinn... Man kann sehr viel anstellen wenn man über Zeitreisen(de) geschichten erzählt und King hat das geschafft, ich kann ihn ganz klar weiterempfehlen...
    Auch wenn einem im ersten Moment das Thema JFK nicht sonderlich interessiert, wie mich zb, ist das Buch auf alle Fälle des Lesens wert.


    10 von 10 Punkten
    lg


    Edit: Sorry....Habe gerade gesehen als ich auf Autorensuche gegangen bin das der Titel schon vorhanden ist, vorher stand SQL Database Error dort, und unter der ISBN suche wurde mir nichts angezeigt, also bitte Beiträge zusammenfügen lieber Admin ;)

  • Ich muss sagen, dass dies das erste Buch von Stephen King war, das ich gelesen habe. Ich hab ihn bisher auch eher in die Horror-Schublade gesteckt, aber nachdem mir das Buch explizit empfohlen wurde, hab ich es dann gelesen.


    Es hat mich sehr beeindruckt. Es ist spannend geschrieben und die ganze Idee hat mich gefesselt.
    Wobei ich von vornerein davon ausgegangen bin, dass es einen Schmetterlingseffekt auslösen wird, wenn man in der Vergangenheit herumpfuscht, wie ja die Hauptperson selbst feststellen musste.



    Der Mittelteil war für mich etwas zu langwierig, besonders, da man ja eine Zeitspanne sozusagen doppelt erlebt. Aber naja, es hat sich gelohnt!


    Ich vergebe 8 Eulensterne!

  • Wenn das Dein erster King war, hast Du leider ein wenig daneben gegriffen. Der Anschlag ist definitiv kein typischer King, und schon gar nicht aus dem Horror-Bereich.
    Um King kennenzulernen, empfehle ich folgende Werke:


    - In einer kleinen Stadt
    - Christine
    - Friedhof der Kuscheltiere
    - Shining
    - Sie


    Die Krönung wäre eigentlich "Es", aber da solltest Du mit King etwas vertrauter sein, da es am Anfang extreme Längen hat, die aber sehr wichtig, und für King-Fans völlig normal sind.


    Weiterhin viel Spaß!

  • Meintest du mich?


    Ich fand das gar nicht schlimm, dass es kein typischer King war, schließlich fand ich das Buch gut! 8 strenge ist ja jetzt nicht gerade wenig und ich fand wie gesagt die komplette Idee dahinter super und nur ein paar Stellen etwas langweilig.
    Da ich nicht einen typischen King wollte, finde ich auch nicht, das ich "danebengegriffen" habe. Ich werde mir mal die Zusammenfassungen deiner Vorschläge angucken, ob das auch was für mich ist.

  • Jau, Dich meinte ich ;-)


    Weil Du schriebst, dass Du ihn bisher in die Horror-Schublade gepackt hast, daher meine Antwort.
    King hat viele gute Sachen gemacht, nicht nur Horror. Aber damit wurde er halt bekannt, und deshalb habe ich mal die guten aus der Horror-Schublade gekramt.


    Kein Horror, aber sehr gut: Das Mädchen, The Green Mile, Die Arena, The Stand.

  • Ich habe mir mal deine Vorschläge angeguckt.


    Das Mädchen Da bin ich mir nicht sicher, ob was für mich was wäre, es wirkt sehr düster und fast zu ...horrormäßig, sorry.
    The Green Mile ja, schon eher, das könnte ich mir vorstellen.
    Die Arena Das ist die Vorlage zu der TV-Serie "Under the Dome", oder? Die hab ich gesehen und fand das echt gut. EIgentlich könnte ich da mal das Buch dazu lesen.
    The Stand auch okay, aber im Moment hab ich genug von Büchern über Viren :)

  • Zeitreisen-Geschichten sind ja nicht unbedingt neu. Aber was Stephen King daraus gemacht hat, das ist mehr als jeder Roman eigentlich bieten kann. Es ist eine wunderbare Geschichte, vielschichtig und voller Hinweise auf wahre Begebenheiten. Er spielt mit dem Gedanken an das Ändern der Vergangenheit und muss erkennen, dass die Auswirkungen auf die Gegenwart verheerend sein können. Ein Freund ermöglicht ihm Zugang zu einem Zeitportal, das ihn immer genau in den späten Vormittag des 9.11.1958 zurückführt. Und egal, wie lange er bleibt: in der Gegenwart sind immer nur 2 Minuten vergangen. Klingt banal und einfach, aber Stephen King macht daraus ein Epos, das man nicht so schnell vergessen kann.


    Seine Charaktere sind fein gezeichnet und haben Ecken und Kanten, auch der Ich-Erzähler ist ein Mensch mit Fehlern und Irrtümern. Die Orte sind perfekt geschildert, und als besonderen Leckerbissen für Fans hat der Autor einige Szenen eingebaut, die an einige seiner anderen Romane anschließen wie ES, Cujo, Stark, Die Arena und andere. Und das Buch weckt Gefühle, es geht zu Herzen, und das eine oder andere Mal kämpfte ich sogar mit den Tränen. Zu erwähnen ist auch, dass Stephen King gut und viel recherchiert hat.
    Für mich hat es Stephen King mit diesem Roman geschafft, endgültig in der Liga der großen Schriftsteller mitzuspielen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Für mich hat es Stephen King mit diesem Roman geschafft, endgültig in der Liga der großen Schriftsteller mitzuspielen.


    Das hat er für mich persönlich schon mit "Das Mädchen" geschafft. Aber er hat auch schon genug gegenteilige Beweise geliefert ;-)

  • Zitat

    Original von boooxxx


    Das hat er für mich persönlich schon mit "Das Mädchen" geschafft. Aber er hat auch schon genug gegenteilige Beweise geliefert ;-)


    Ganz genau ;-)


    Meiner Meinung nach hat King es selten geschafft, seine guten Ideen bis zum Schluss durchzuhalten. Das ist wohl seine Schwäche: ein plausibles und zufriedenstellendes Ende für seine Romane zu finden. Als habe er bereits das nächste Projekt im Kopf und wolle das Buch rasch abschließen.
    Manchmal ist es ihm gelungen, das Niveau zu halten, zB beim Anschlag.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde