Louisa Young hat mit diesem Buch eine atemberaubende Liebesgeschichte erschaffen, eingebetet in den ersten Weltkrieg und ausgezeichnet durch eine einzigartige Erzählweise!
Zum Inhalt:
In seiner Kindheit wird Riley Purefoy, der Sohn einer Arbeiterfamilie, durch Zufall in die bessere Gesellschaft eingeführt. Dort trifft er Nadine, die Tochter eines bekannten Komponisten - die beiden verbindet eine innige Beziehung, die sich mit den Jahren vertieft. Nadines Mutter erkennt, was den beiden Jugendlichen noch nicht klar ist: die verliebten Blicke sprechen eine eindeutige Sprache. Um ihre Tochter zu schützen, unterbindet sie die Freundschaft und verbietet jeden Kontakt.
Enttäuscht und verwirrt, flüchtet Riley und meldet sich freiwillig zum Dienst an der Front. Kämpfe, die laut Propaganda bis Weihnachten 1914 wieder vorbei sein sollen, entwickeln sich zu einem vier Jahre dauernden Krieg. Bei einem Heimaturlaub verdrängt Riley die Grauen des Krieges und verlobt sich mit Nadine. Doch dann ändert sich alles und die junge Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt...
(Wer sich überraschen lassen will, sollte den Spoiler-Teil überspringen ;-))
Meine Meinung:
Die Geschichte um Riley und Nadine bezaubert mit einer atemberaubenden Erzählweise, fein ausgearbeiteten und liebenswürdigen Charakteren, einem traurigen und schrecklichen Krieg im Hintergrund und mitreißenden Einzelschicksalen.
Louisa Young zeigt ihr Können mit einer sehr gewählten und an die jeweilige Situation angepassten Ausdrucksweise, die dazu beiträgt den Leser immer mehr in die Geschichte zu ziehen. Sehr bildhafte Worte zeigen das London der besseren Gesellschaft, das Riley erleben darf. Eher bruchstückhafte und abgehackte Beschreibungen vermitteln dagegen in Rileys Zeit als Soldat die düstere Atmosphäre des Kriegschauplatzes.
Sehr geschickt gewählte Stilmittel heben die Geschichte über das Niveau eines regulären Liebesdramas hinaus, so zum Beispiel die Änderung der Nennung Rileys: sobald er Soldat wird und sich an der Front vorfindet, ist er nicht mehr Riley sondern Purefoy - zurück in England wird er wieder zu Riley.
Je mehr die Geschichte sich dem Ende nähert, umso mehr verflechten sich die angesprochenen Einzelschicksale und die jeweiligen Lebensgeschichten ergeben ein gesamtes, sehr stimmiges Bild.
Fazit:
Ich habe dieses Buch wirklich gern gelesen, bereits am Anfang entwickelt sich eine gemütliche Atmosphäre. Dementsprechend hatte ich keine Probleme in die Geschichte zu finden und konnte es nie erwarten, weiter zu lesen, um heraus zu finden, wie es mit Riley und Nadine weitergeht. Eine wirklich einzigartige und bezaubernde Geschichte, die volle 10 von 10 Punkten verdient und sofort auf die Liste meiner Lieblingsbücher gewandert ist!