Ich suche hier ja bereits nach einem Buch über lustige Kunden-Geschichten. Aber davon hat bestimmt jeder, der mit Kunden zu tun hat ein paar auf Lager.
Ich habe gestern eine ganze Menge gehört. Unter andere diese hier:
Ein Mann ruft im Elektrogeschäft an und behauptet, dass sich in seiner Steckdose lauter "Jugos" verstecken. Weil der Verkäufer nicht weiss, wie er darauf reagieren soll, verbindet er den Mann mit der Polizei. Diese besuchen den Mann auch tatsächlich, um ihn davon zu überzeugen, dass sich keine "Jugos" in seiner Steckdose verstecken und schrauben das ganze Teil auf. Als der Mann sieht, dass keine Jugos drin sind, meint er, dass die schon längst zur nächsten Steckdose gerannt wären.
Ich frage mich ja, ob die Polizei schlussendlich alle Steckdosen abgeschraubt hat, oder den Mann doch lieber gleich einliefern lassen haben.
Mir selbst sind natürlich auch schon einige solche Geschichten passiert. Erst letzten Mittwoch kam ein geistig verwirrter, dazu noch betrunkener Mann in die Bibliothek. Zwei Meter vor der Theke blieb er stehen, drehte sich nach links und nach rechts und fragte sich dann laut, wo denn nun wohl die Kasse sei. Ich fragte ihn dann, ob er etwas suche. Da drehte er sich ganz erstaunt zu mir um und sagte "Ach, da sind Sie ja." (Er sah ziemlich unheimlich aus, erinnerte mich ein bisschen an Wurmschwanz: Grosse Augen und grosse Vorderzähne. Ausserdem hatte er ein sehr Tourettes-artiges Lachen. An den unpassendsten Stellen hielt er sich die Hand vor den Mund und sagte hihihi hinein).
Dann stotterte er erst ein paar Minuten herum, dass er ja wisse, dass er hier nicht richtig wäre, aber er suche ein Buch über das Wallis. Ob ich ihm vielleicht eine Buchhandlung empfehlen könne.
Ich zählte dann die vier nächstgelegenen Buchhandlungen auf. Dann brauchte er zu jeder eine Wegbeschreibung, die er sich aber nie merken konnte. Sobald ich mit der vierten fertig war, wollte er wieder den Weg zur ersten wissen. Wo links und rechts war, wusste er auch nicht.
Nach einer halben Ewigkeit sah er ein, dass ich ihm nicht helfen konnte und verabschiedete sich. Anstatt zu gehen, stellte er sich allerdings einfach aus wie einen Roboter. Nicht einmal seine Augen haben sich mehr bewegt. Ich dachte, vielleicht wollte er nochmal was fragen, weil ich bereits den nächsten Kunden bediente. Als dieser jedoch fertig war, stand der Mann noch immer ganz unbewegt da. Ich wartete einen Augenblick und als er sich noch immer nicht regte, fragte ich, ob ich ihm noch bei irgendwas helfen könne. Da wacht er plötzlich aus seiner Starre aus und sagt "Ach ja, Fräulein, könnten Sie mir vielleicht die nächste Buchhandlung empfehlen?"
Als ich dann aber einfach sagte "Tut mir Leid, das ist eine Bibliothek" (was nicht mal eine richtige Antwort auf seine Frage war), verabschiedete er sich wieder und ging diesmal auch wirklich weg
Naja, ich hab dann erfahren, dass er anscheinend noch eine weitere halbe Stunde in der Bibliothek herumgeirrt sei und sich immer laut gefragt habe, wo denn nun der Ausgang sei :-/