Mir fällt immer wieder auf, dass Neu-Autoren ziemlich ratlos sind, wenn es um die Verlagssuche geht. Ziellos schicken sie ihr Manuskript an zwei, drei, manchmal auch zwanzig Verlage, erhalten Absagen und wenden sich dann in ihrer Verzweiflung an einen Bezahlverlag, um ihr Werk endlich gedruckt zu sehen.
Ich möchte allen raten, viel zielgerichteter vorzugehen. Dazu gehört eine sehr gute Vorauswahl der in Frage kommenden Verlage: Wo werden ähnliche Texte wie meiner veröffentlicht? In welcher Programmsparte?
Beim Versenden des Manuskripts an die solchermaßen vorsortierten Verlage (es bleiben da in der Regel gar nicht mehr soooo viele übrig) ist es außerdem sinnvoll, sich deren Webseiten genau durchzulesen. Fast alle geben nämlich genau vor, in welcher Form sie unverlangt eingesandte Manuskripte gern haben möchten: als Datei, in Papierform, nur die ersten 20 Seiten, ein beliebiges Kapitel oder was auch immer.
Wer sich an diese Vorgaben hält, beweist schon mal so was wie Kooperativität, was für einen Autor im weiteren Verlauf des Veröffentlichungsprozesses zunehmend an Bedeutung gewinnt! Wenn jemand trotz konkreter Angaben des Verlags dann doch seinen kompletten 500-Seiten-Vampirthriller handgeschrieben und ohne Exposé verschickt, noch dazu vielleicht an einen reinen Kinderbuchverlag, sollte er sich nicht über eine Absage wundern.
Bei mir hat es jedenfalls mit der oben beschriebenen Methode auf Anhieb geklappt - als totaler Newcomer wurde ich mit meinem Roman "Memory Error" vom Rowohlt Verlag unter Vertrag genommen, und mittlerweile ist dort bereits mein zweiter Roman in Vorbereitung. Und ich glaube, dass auch viele andere es schaffen könnten, wenn sie mehr und bessere Vorarbeit leisten.
Dafür drück ich auch gern die Daumen!