Vampirgeschichten?

  • Hallo!
    Schreibt zufällig jemand von euch auch Vampirgeschichten?
    Ich habe seit meiner Forumsumfrage im Sommer Blut geleckt und bin nun total begeistert dabei. Fehlen eigentlich nur noch ein paar Gleichgesinnte, um sich auszutauschen.
    LG
    Gefion

  • :wave
    hätte ich mir irgendwie denken können, wenn ich so an das denke, was ich von dir weiß.


    Dein Vampir ist ja auch richtig schön alt, das finde ich genial. Meiner hat weniger Jahre auf dem Buckel, obwohl ich eigentlich auch ein Antikefan bin. Mit dem MA kann ich hingegen nix anfangen.


    Wie transportierst du die Antike in das moderne Sein deines Vampirs? ähem... :grin ich meine: was lässt du ihn tun und sagen, damit er antik wirkt? Oder darf er sich modern verhalten?


    Wenn ich so an uns Realmenschen denke, hört ja irgendwann unsere Bereitschaft auf, sich Neuem gegenüber aufgeschlossen zu zeigen. So ein Vampir müsste dann ja eigentlich auch das favorisieren, was er in seiner Jugend erlebt hat. Und irgendwann ziemlich antiquiert auffallen, während die scheinbar Gleichaltrigen mit Laptop oder I-Pod hantieren.


    LG
    gefion

  • Ja, das passt zu mir, so ein romatisch angehauchter Vampirroman. :grin


    Mein Vampir hat einen keltischen Vornamen - Arlan - und sein Nachname, den er sich selbst gab, um nicht aufzufallen, ist Kelt.


    Die Rückblenden gibt es in die Romanhandlung eingebaut. Er fährt allerdings Auto, benutzt ein Handy (die Heldin wundert sich an einer Stelle darüber und er antwortet ihr, dass sie im 21. Jahrhundert leben), einer seiner Vampirfreunde ist Computerspezialist.
    Auch spricht er mit den anderen Vampiren öfter über die alten Zeiten. Allerdings sind sie bemüht, nicht aufzufallen.

  • Der Name Arlan gefällt mir sehr.
    Das ist auch einer der Vorteile des Vampirgenres, die Helden dürfen mal ausgefallene Namen haben und heißen nicht alle Oliver und Kevin.


    Wenn Arlan keltischen Ursprungs ist, hat dein Roman also nicht so sehr mit griechischer und römischer Antike zu tun? (Nachdem du das mit antik geschrieben hast, habe ich ehrlich kurz bedauert, meinen Vampir nicht als Exrömer aufgebaut zu haben. Da ich halt diese Epoche wirklich faszinierend finde. Nun ist mein Vampir nur gut 100 Jahre alt, weil das eben am besten zum Flair des Romans passte - Romantik :kiss)


    Mein Vampir fährt auch Auto und ist ein moderner Geschäftsmann mit sehr unvampirischen Idealen. Da meine Heldin noch keinen Vergleich mit anderen Vampiren aus meiner Vampirwelt hat, nimmt sie ihn so hin.


    Ich finde es total lustig, dauernd Anspielungen auf den Vampirismus in die Dialoge einfließen zu lassen, die zunächst nur für den Leser verständlich sein werden, bis es dann irgendwann die Umwelt meines Vampirs rafft.


    Beschreibst du eigentlich das Zubeißen von Vampiren?
    In welchem Land ist deine Geschichte angesiedelt? Ich habe mich für Europa entschieden, weil ich nur darüber profund schreiben kann.


    LG
    Gefion

  • Hallo Gefion,


    meine Geschichte spielt in Deutschland, also alles, was in der Jetzt-Zeit ist.


    Den Namen Arlan habe ich gefunden, weil er mich beim Durchstöbern der keltischen Namenslisten direkt ansprach; er ist leicht aussprechbar, schreib- und merkbar. Die Namensbedeutung ist Schwur, Eid.


    Wie heißt Dein Vampir denn?


    Mit der römischen Antike hat es ein ganz klein wenig auch zu tun; einer der anderen Vampire stammt daraus. :-)


    Das Zubeißen hab ich mehrfach drin, Arlan hat da seine ganz eigene Jagdmethode. :chen
    Und später auch noch mal in einer sehr romantischen Szene.


    LG
    Maren

  • Hallo Maren!


    Ja, mein Vampir hat auch so seine Jagdmethoden... aber wie löst du eigentlich das Problem mit der Moral? Mich treibt das um.
    Wenn ein Vampir richtig zubeißt, tötet er, zumindest bei mir ist das so. Ich finde aber Helden, die Mörder sind, nicht wirklich prickelnd.


    Da ich absolut gegen die Todesstrafe bin, kann ich mich auch nicht mit so Hintertürchen anfreunden, dass der Vampir sich womöglich als selbstloser Rächer von Justizopfern betätigt.


    Bisher habe ich wenig Vampirromane gelesen, darum weiß ich leider nicht, wie das Problem gewöhnlich gelöst wird. In Biss zum Morgengrauen, was ich dann als Bestseller mal rausgefischt habe, wird ja praktisch gar nicht gebissen und Edward erzählt nur von seiner Jagd auf Pumas.
    Das missfiel mir auch. Pumas sind schützenswerte Geschöpfe!


    Wie weit bist du mit deinem Vampir? Ich habe so zwei Drittel fertig, schätze ich. Und dann geht es ans leidige Überarbeiten.
    LG
    Gefion

  • Hallo Gefion,


    Zitat

    Original von gefion
    Ja, mein Vampir hat auch so seine Jagdmethoden... aber wie löst du eigentlich das Problem mit der Moral? Mich treibt das um.


    Arlan tötet nicht (außer er wird angegriffen oder jemand, den er liebt, wird bedroht). Er hat da seine eigene Methode an Blut zu kommen. ;-)
    Ich verrate sie Dir über PN, ja? Da der Roman nämlich bei einem Verlag liegt, glaube ich nicht, dass die in so wahnsinnige Begeisterung verfallen, wenn ich zu viel ausplaudere. :grin


    Zitat


    Wie weit bist du mit deinem Vampir?


    Komplett fertig und überarbeitet. :-]
    Die Rohform hab ich in etwas über zwei Wochen fertig gehabt, ich war wie im Rausch, hab pro Tag meist über 40.000 Zeichen getippt, mindestens aber 30.000. Dann ganz in Ruhe mehrfach überarbeitet.


    Liebe Grüße
    Maren

  • Hi Gefion,


    jo, ich gehör auch zu der Fraktion, die autorenmäßig partout die Finger nicht von den Langzähnen lassen kann. Allerdings muss ich an dieser Stelle ganz ehrlich sagen: Gerade an Vampirromanen gibt es Mengen, um nicht zu sagen Unmengen an Büchern, und ständig kommen zahllose Neue dazu. Wirklich was "Erfrischendes" hervorzubringen, ist bei diesen Massen verdammt schwer. Es gibt einfach zu viel, und so ziemlich jede Idee wurde schon durchgekaut. Insofern schreibe ich nur noch für mich aus Jux und Laune und stelle alles ins Net, damit jeder der will, es lesen kann (siehe im Board *Interessante Links*). Das war nach mehreren veröffentlichten Büchern meine persönliche Entscheidung, aber trotzdem wünsche ich dir viel Erfolg und Freude bei deinem Projekt.


    Übrigens habe ich kein Problem mit mörderischen Helden. Für mich sind Vampire Raubtiere, und Raubtiere töten nunmal. Da muss kein schlechtes Gewissen her ;o) Mit Helfersyndrom-Vampiren kann ich nicht viel anfangen und wie ich finde, ist diese Idee auch schon zu oft durchgenommen wurden. Aber das muss ja nicht heißen, dass nicht doch was Originelles bei rauskommen kann. Unterm Schnitt finde ich eben nur schwierig, im überfüllten Vampirbereich noch wirklich einen Stein vom Brett zu reißen (oder wie heißt das nochmal) :grin


    Liebe Grüße,
    Leah

  • Dichterdämon : bisher hat mich noch keiner reduziert, ich durfte drei sehr verschiedenartige Genres veröffentlichen, ohne je nach den anderen Romanen gefragt zu werden. Ob ich meinen Vampir veröffentlichen will, weiß ich ja auch noch gar nicht.


    Habe jetzt aber dank des Angebots, Testleserin zu sein (war toll!), mein Wissen über Vampire erweitert. Und ich stellte fest, dass das Thema sehr viele Möglichkeiten bietet.


    @Leah: sicher mag es langsam ein Überangebot geben, doch wenn ich an die Unmassen Mittelalterromane denke, ist da noch einiges drin. Und Vampire mit Helfersyndrom mag ich auch nicht.
    In deinen interessanten Link habe ich reingeschaut, liest sich gut. Aber für mich wäre das nichts. Entweder ich veröffentliche als Buch und kriege Geld als Trost dafür, dass ich meinen Liebling rausrücke, oder er darf sich in meiner Schublade wohl fühlen, geschützt vor neugierigen Leseraugen.
    ;-)

  • Zitat

    Original von Dichterdämon
    An Vampirgeschichten wage ich mich nur noch selten und rate auch zur Vorsicht bei diesem Thema. Zu schnell wird man auf diese Geschichten reduziert, wenn man mal etwas anderes machen möchte.


    Völliger Schwachsinn, wer hat Dir diesen Blödsinn denn erzählt?


    Ich schreibe Heftromane und verschiedene Arten von Liebesromanen, Kurzgeschichten für Zeitschriften und tapse ein wenig im Kinder/Jugendbereich herum.
    Ob ich nun Vampire hab oder Piraten, es zählt einzig, dass die Geschichte überzeugt.

  • Hi Gefion,


    auch ich wage mich gerade neu in dieses Genre, auf direkte Intervention meines Verlags hin :-). Habe auch gleich viel Spass daran gefunden, und nach der Fertigstellung eines eher anstrengenden Manuskripts (weil schwerer Stoff) ist es eine tolle Abwechslung.


    Meine Blutsauger nenne ich uebrigens nicht Vampire, sondern es sind einfach menschenaehnliche Wesen, die aufgrund ihrer Abstammung im fruehen Altertum (Stichwort Nephilim) einfach staerker, maechtiger, sinnesschaerfer etc. sind als Menschen. Und viiieeel langlebiger.
    Das Bluttrinken verstaerkt ihre Kraefte, aber es wirkt wie eine Droge, d.h. die die es tun, werden davon abhaengig und koennen nicht mehr damit aufhoeren. Jedenfalls nicht ohne einen extrem starken Willen.
    Damit umschiffe ich die Moralproblematik bzw. habe eine schoene Komponente fuer die Erschaffung eines gebrochenen Helden oder eher Antihelden.



    Uebrigens habe ich nicht den Eindruck, dass der Markt dafuer tot ist.
    Hugendubel in Muenchen hat gerade ein eigenes Regal fuer UrbanFantasy aufgestellt, m.E. ein klares Zeichen, dass das Thema im Aufwind ist.
    Und das hoere ich auch von Verlagsseite.
    Bisher gibt es wenig deutsche Autoren, qualitativ Hochwertiges zum Thema schreiben. Der Grossteil der Buecher sind Lizenzen, die aus dem angloamerikanischen Raum kommen. Man beklagt, dass die Quellen allmaehlich erschoepft sind und jetzt so langsam nur noch der Bodensatz rueberschwappt, also Mittelmass und schlimmer.
    Auf der anderen Seite scheint die Nachfrage aber stark zu sein.
    Hier in USA besetzt Urban Fantasy (also Vampir-aehnliche Wesen in der modernen Welt, verquirlt mit Action und einer Liebesgeschichte) uebrigens regelmaessig die Bestsellerlisten von NewYorkTimes & Co.


    @Dichterdaemon: Wenn man grundverschiedene Genres schreibt, ist es aus meiner Sicht ohnehin ein Grund darueber nachzudenken, verschiedene Pseudonyme zu verwenden.
    Machen viele, und das mit Erfolg.


    LG,
    Andrea

  • :wave


    Ich hatte mal eine Zeit, in der ich aggressiv reagierte, wenn jemand das Wort Vampir in den Mund nahm...lag wohl an einer Übersättigung des Genres meinerseits. Inzwischen hat sich das wieder gelegt und hin und wieder schreibe ich auch wieder Vampirgeschichten.


    In meinem DÄMONENLUST-Universum laufen ein paar Vampire herum, deren Ursprung unterschiedlich ist, meist wurden sie aber durch den Biss zum Blutsauger.
    Aber das heißt nicht, dass sie Mörder sind....Lamar ist ein hoffnungsloser Romantiker, der seine "Opfer" verführt und nicht tötet. Ich habe nichts gegen Mörder als Helden (meist gibt es ja einen passenden Grund für die Morde bzw. das "Heldendasein" und nachdem Vampire ja nicht wirklich Menschen sind, bedeutet das auch, dass sie keine Mörder sind, wenn sie Menschen töten, die sind ja dann nur als Vieh zu bezeichnen ..., aber ein Vampir muss nicht immer metzelnd durch die Gegend laufen/Fliegen/wasauchimmer))


    Dichterdämon :

    Zitat

    An Vampirgeschichten wage ich mich nur noch selten und rate auch zur Vorsicht bei diesem Thema. Zu schnell wird man auf diese Geschichten reduziert, wenn man mal etwas anderes machen möchte.


    Das kann dir mit anderen Dingen auch passieren, muss aber nicht. Ich habe schon Pornographisches geschrieben, wurde aber noch nicht als Pornoautor bezeichnet, weil es daneben auch noch andere Dinge gibt. Andererseits kann man auf einem Ruf aufbauen und sich entweder darin sonnen oder versuchen ihn zu ändern. Beides kann, muss aber nicht gelingen.


    Man muss sich halt (selbst innerhlab eines Genres) eine gewisse Art an Vielseitigkeit bewahren, wenn man sich nicht in eine Schublade stecken lassen will.


    Ein anderes Problem was ich bei Vampirgeschichten sehe ist einfach, dass sich viele zu sehr ähneln. Die meisten Blutsauger sind irgendwie romantisch unterwegs (Falls verständlich ist, was ich damit meine) und laufen auf der Anne Rice-Schiene. Und wen man versucht sich davon abzuheben kommt irgendwas ganz abgedrehtes dabei heraus.


    (Tipp-und Schreibfehler dürfen ignoriert werden)

  • Ob ich mich langfristig für Vampire begeistern kann, weiß ich noch nicht. Ich habe versucht, Bram Stokers Dracula im TV zu sehen und war davon doch arg abgeschreckt. Sowas liegt mir nicht; nur gut, dass Vampire vielseitig sind.
    Das ist wohl auch ihr größter Vorteil.
    Urban fantasy ist in Deutschland auch auf dem Vormarsch, soweit ich das beurteilen kann.


    Persönlich finde ich es netter, Untote jeglicher Couleur in ein Umfeld mit Jahrhunderte alten Bauwerken zu setzen, als sie durch zu moderne Großstädte flattern zu lassen.
    Aber das ist Geschmacksache und entscheidet mitnichten über die Qualität eines Romans.


    LG
    Gefion

  • Hallo Ihr Vampirliebhaber :-)


    Ich bin auch großer Vampirfan und mein erster Roman, der im Frühjahr erscheint, ist natürlich ein Vampirroman. :grin


    Ich habe mich auf homoerotische Romane festgelegt, wobei ich jedoch keine reinen Erotikromane schreibe. :yikes *lol* Es ist einfach so, dass sich mein Vampir in einen Mann verliebt, was bei Vampiren ja ohnehin nichts Außergewöhnliches ist. :lache


    Ich lege mich jedoch nicht auf das Vampirgenre fest, mein zweiter Roman, den ich gerade schreibe, ist reine Fantasy und handelt von Zentauren und Gestaltwandlern. :-)



    Übrigens arbeite ich in einer Buchhandlung und ich kann nícht gerade behaupten, dass Vampirgeschichten out sind - in Gegenteil - es boomt !!!! :grin :grin



    Liebe Grüße


    Verena

  • Ich finde bei Vampirgeschichten besonders wichtig, dass man den Untoten Schwächen mitgibt. Ansonsten werden sie leicht zu Superhelden wie in den Comics, die Mitte des letzten Jahrhunderts erschienen, und verflachen damit schnell. So wird dann leider eine Menge literarisches Potenzial verschenkt.


    Habe dazu auch mal einen kleinen Artikel geschrieben - wen's interessiert, der mag dem Link folgen.

  • Zitat

    Original von Verena72
    Ich habe mich auf homoerotische Romane festgelegt, wobei ich jedoch keine reinen Erotikromane schreibe. :yikes *lol* Es ist einfach so, dass sich mein Vampir in einen Mann verliebt, was bei Vampiren ja ohnehin nichts Außergewöhnliches ist. :lache


    Vorsicht mit diesem Thema. Man wird dann sehr schnell mit Anne Rice verglichen, und diesen Vergleich besteht kaum jemand. Diese Idee wird auch zu einem Trend, deshalb sind diese Romane (leider) mittlerweile sehr austauschbar geworden