Wolfgang Kirschner - Die Nacht, in der ich verschwand

  • Ich bin dann mal weg…aber ich komm nicht wieder!


    Piet Proll ist eine arme Socke. Als Retuscheur macht er den ganzen Tag nichts anderes, als in der Redaktion eines Männermagazins nackten Frauen gezeichnete Höschen anzuziehen. Seine Frau ist zwar da, irgendwie, mehr aber auch nicht. Seine Töchter interessieren sich nicht für den Vater.
    Und dann kommt sein 39. Geburtstag. An den keiner gedacht hat, außer ihm selbst. Piet Proll will – was bleibt ihm anderes übrig - mit sich alleine feiern, doch die Zigaretten sind alle. Er geht zum Automaten. Seine Stamm-Marke klemmt. Dafür aber trifft er das Mädchen Kaminski. Anstatt nach Hause zu gehen, folgt er der schönen Unbekannten. Und kommt nicht wieder Heim…denn in dieser Nacht begegnet er wildem Sex, brutalen Männern, Knarren, Handschellen, Granaten und einem Koffer voller Geld.
    Wolfgang Kirschner schafft es, in einem Thriller sowohl das Grauen und die Gänsehaut, als auch jede Menge Lachsalven unterzubringen. Plus eine Liebesgeschichte, die schöner ist als die von Bonny & Clyde. Und das alles in einer Sprache, die man in anderen Büchern vergeblich sucht – denn Kirschner hat den Sound. Er schreibt poetisch und dann wieder knallhart, eine seltene Mischung.
    Bei aller sprachlichen Feinheit bleibt „Die Nacht, in der ich verschwand“ doch ein Thriller der Extraklasse. Ein perfektes Drehbuch für die menschlichen Abgründe und den Wahnsinn, der manchmal nur eine Zigarettenlänge entfernt ist. Ganz großes Kino!

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Findest Du? Ich schau eigentlich beim Buchkauf nicht auf die Masse, eher auf die Klasse. Aber was mir auffiel: das Buch ist "Papier-sparend" gemacht, zumindest finde ich die Schrift etwas zu klein (aber ich bin ja auch schon eine olle Suse mit dicker Brille) :lache



    ...ja, das geht an den Verlag: Die Schrift ist zu dünn und zu grau und zu klein, der Innenrand zu eng.



    Aber der Inhalt: Ich habe mich köstlich amüsiert, die Figuren sind herrlich schräg, aber authentisch, haben Gesichter, selbst die Dingsbumbs. Eine verrückte Idee- dieser Prolli, der da verschwindet und Kaminski haben mich 2 Nächte lang zum Grinsen gebracht.


    :-)monde

  • So dann versuch ich mich mal an meiner ersten Rezi :grin



    Kurzbeschreibung
    Er wollte nur Zigaretten holen. Doch dann verliert sich seine Spur. Piet Proll, der sich selbst schon oft gefragt hat, warum Männer aus dem Haus gehen und nicht wiederkommen, verschwindet an seinem 39. Geburtstag. Er folgt einer schönen Unbekannten und erlebt die aufregendste Nacht seines Lebens. Aber dann ist er auf einmal weg.


    Haben auch Sie sich schon einmal gefragt, weshalb Männer plötzlich verschwinden? Lieben Sie humorvolle Satire, aber auch Sex und Crime? Dann ist der neue Kirschner das Richtige für Sie.


    Über den Autor
    Wolfgang Kirschner, Jahrgang 1953, geboren in Stuttgart, verschlug es wegen seines Studiums nach Tübingen, wo er einer juristischen Karriere knapp aber erfolgreich entkommen ist. Er zeichnete u. a. Dartoons, reimte Nonsens-Gedichte und begegnete schließlich seiner eigentlichen Liebe: dem Schreiben.


    Meine Meinung


    Wer schon immer wissen wollte was mit den ganzen Menschen passiert die sich mal kurz Zigaretten holen wollen und danach nie mehr auftauchen, findet in diesem Buch einige Antworten :grin


    Das Buch ist spannend und witzig geschrieben und bietet eine interessante und schnell vorankommende Handlung. Normalerweise stört es mich wenn es ein Buch weniger als 200 Seiten hat doch hier ist es sehr passend. In gerade mal 130 Seiten wird eine rasante Geschichte erzählt die keine unnötigen Längen vorweist und gleich zur Sache kommt.


    Die wenigen Charaktere haben alle gut in die Handlung gepasst und waren mir größtenteils sehr sympatisch, ganz besonders Eva Kalinski hat es mir
    mit ihrer sehr direkten, mysteriösen Art angetan.


    In diesem Buch gibt es eigentlich alles was ein Buch braucht, Spannung, Humor, Dramatik und ein schuss Erotik :lache


    Das Buch ist sehr zu empfehlen und bekommt von mir 10 Punkte.


    Ich hoffe die Rezi war einigermaßen zufriedenstellend :grin

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Shadow91 ()

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Machen die Admins. Ich habs über den Melden-Button eingeschickt :-)


    Danke schön :anbet

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Trotzdem Danke für deine Rezi, Shadow91!
    Ich werde das Buch auf meine WL setzen! :-]


    Na dann war es ja nicht umsonst :lache

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Liest sich gut, aber für 128 Seiten 9,90 € finde ich heftig


    Sollte nicht in erster Linie die Qualität eines Buches im Vordergrund stehen? :gruebel


    Ein Buch ist nicht deshalb gut, weil sehr viel Papier bedruckt wurde. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ein Buch ist nicht deshalb gut, weil sehr viel Papier bedruckt wurde. :grin


    Nein, das sicherlich nicht. Aber die Verhältnismäßigkeit sollte schon stimmen. Und knapp 10 Euro für ein Buch zu verlangen, das gerade mal 128 Seiten vorzuweisen hat, finde ich schon verdammt happig - ganz egal, wie gut dieser Roman ist.


  • :write :write :write


    Ich sag nicht, dass 10 € wenig Geld sind - aber man sollte immer sehen, was und wer zu tun hat, bis ein Buch fertig ist. Und dass der Autor selbst, wenn er Glück hat, 8 % zum Verkaufspreis bekommt. Das Papier verursacht da noch die geringsten Kosten.

  • Zitat

    Original von Gringo Grinder


    Nein, das sicherlich nicht. Aber die Verhältnismäßigkeit sollte schon stimmen. Und knapp 10 Euro für ein Buch zu verlangen, das gerade mal 128 Seiten vorzuweisen hat, finde ich schon verdammt happig - ganz egal, wie gut dieser Roman ist.


    Was für eine Verhältnismässigkeit ist denn hier gemeint? Umfang des Buches zum Verkaufspreis? Qualität ist egal?


    Wenn ich aus diesem Buch etwas für mich mitnehme, wenn mich dieses Buch begeistert, dann haben sich in jedem Falle die Kosten von 10 EUR gelohnt - und der Umfang des Buches spielt dabei dann wirklich eine absolut untergeordnete Rolle.


    Die Formel: Buch umfangreich und preiswert gleich guter Kauf - finde ich mit Verlaub irgendwie daneben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.