Eine Frage des Gewissens – Nancy Taylor Rosenberg

  • Heyne, 335 Seiten


    OT: Conflict of interest
    Aus dem Amerikanischen von Thomas A.Merk


    Kurzbeschreibung
    Die Staatsanwältin Joanne Kuhlman führt einen schwierigen Prozess: Drei sehr unterschiedliche junge Männer sollen gemeinsam einen Raubüberfall begangen haben. Da verschwindet einer von ihnen spurlos. Ist ein Mord geschehen? Gemeinsam mit dem Verteidiger nimmt Joanne Ermittlungen auf.


    Über den Autor
    Nancy Taylor Rosenberg war vierzehn Jahre lang als Polizistin und Ermittlerin tätig. 1991 fing sie mit dem Schreiben an und veröffentlichte 1993 mit »Mildernde Umstände« ihren ersten Gerichtsthriller, der sofort auf die Bestsellerliste der New York Times kam.


    www.nancytrosenberg.com


    Meine Meinung:
    Die Handlung des Romans ist gleich vielversprechend. Drei junge Männer sind des bewaffneten Überfalls angeklagt. Einer von ihnen ist vielleicht unschuldig, der leicht zurückgebliebene Ian.
    Staatsanwältin Joanne Kuhlmann ist bereit seinem Rechtsanwalt Glauben zu schenken, da verschwindet Ian spurlos.


    Der Roman ist aufgrund der Konstellation der Hauptfiguren so interessant. Die Staatsanwältin Joanne hat neben dem Fall mit persönlichen Problemen zu tun. Da ist einmal ihr Exmann, der wegen Hinterziehung im Gefängnis sitzt und ihre beiden Kinder. Die 15jährige Tochter ist ziemlich aufsässig und wird dann auch noch ungewollt schwanger.
    Auch der Rechtsanwalt Arnold Dreiser hat eine unbewältigte Vergangenheit. Sein Sohn hatte Selbstmord begangen. Vielleicht sind die problematische Vergangenheit, die beide haben der Grund, warum Joanne und er sich gut verstehen.
    Dann gibt es noch den undurchsichtigen Privatdetektiv Eli, der, obwohl er bereit ist den vermissten Jungen zu suchen, auch bedrohlich wirkt.


    Diese Gesamtsituation lässt Spannung aufkommen und den Thriller aus der Masse herausragen. Dazu kommt mit Seacliff Point, einer Gemeinde an der Küste zwischen Ventura und Santa Babara und dem Großraum Los Angeles ein guter Schauplatz.
    Stilistisch ist der Roman typisch amerikanisch und stilsicher geschrieben. Also, flüssig zu lesen, ein ordentliches Tempo, gute Dialoge und etwas quirlige Charaktere.
    Einige Zeitsprünge setzt die Autorin geschickt ein. Am Ende folgt noch eine unerwartete Wendung.


    Mir hat der Thriller gefallen und ich werde bestimmt noch andere Romane der Autorin lesen.

  • Mir hat es jetzt doch nicht so gut gefallen. Der Angang gab ja einiges her, ich finde jedoch, die Handlcung flachte gegen Ende ziemlich ab. Auch mit der überraschenden Wendung, die eigentlich gut angelegt war, konnte der Schluss nicht gerettet werden. Dass es für den Ex-mann doch relativ gut ausging kann ich nicht nachvollziehe ebenso dieses romantische Ende. Aber das ist wohl doch ziemlich amerikanisch.

  • Die Anklage lautet Raubüberfall, angeklagt ist ein Brüderpaar, Tom und Gery, und ein junger Mann, Ian, ein Freund aus der Jugend, der dann plötzlich spurlos verschwindet und für tot erklärt wird. Die Staatsanwältin begibt sich auf die Suche nach der Leiche und glaubt inzwischen auch an die Unschuld von Ian. Sie selbst hat auch große Probleme, da ihr geschiedener Mann im Gefängnis sitzt und ihre Tochter ihr dafür die Schuld gibt. Das Buch ist flüssig zu lesen, aber einige Ereignisse klingen ziemlich unglaubhaft. So wird Ian angeschossen und niemand bekommt etwas mit. Er versteckt sich bei seiner Freundin und wird dort nur durch Zufall entdeckt. Die Mutter von Ian versucht ihren Sohn alleine zu finden und steckt große Abschnitte ab und gräbt den Boden nach dem Grab ihres Sohnes um. Ist irgendwie irrational.
    Auf jeden Fall ist dieses Buch interessant und lässt sich flüssig lesen, aber es ist kein Highlight.