Nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen Hortense und Gilbert ihre Heimat Jamaika, um sich im kolonialen Mutterland England eine gemeinsame Existenz aufzubauen. Doch London ist anders, als sie es sich vorgestellt haben. Eine Wand aus Vorurteilen und Rassismus schlägt ihnen entgegen. Hortense, die in Jamaika als Lehrerin arbeitete, darf ihren Job nicht ausüben, da ihre Qualifikation nicht anerkannt wird und Gilbert, der während des Krieges in der Airforce diente, bekommt wegen seiner Hautfarbe keine vernünftige Arbeit.
Einzig Queenie, die junge Vermieterin, in deren Haus sie ein Zimmer gemietet haben, ist freundlich und hilfsbereit. Doch als ihr Mann Bernard, der als im Krieg verschollen galt, zwei Jahre später heim kommt, wird die Situation für alle unerträglich: Bernard möchte nichts mit den „Kaffern“ zu tun haben.
Andrea Levy ist selbst Nachkommin von Einwanderern aus Jamaika. In ihrem Roman erzählt sie sehr einfühlsam, was es heißt, als Schwarze in ein „weißes“ England voller Ressentiments und alltäglichem Rassismus zu kommen. Zugleich beschreibt sie aber auch die Probleme der Engländer, sich mit den Jamaikanern auseinander zu setzen, die Ende der 40er Jahren bekommen sind, um in England zu leben.
Sie teilt ihre Erzählperspektive auf ihre vier Protagonisten auf und bietet so gekonnt einen Einblick in die Gedanken und in das Verhalten von Hortense, Gilbert, Queenie und Bernard. Ein wichtiges Buch zum kolonialen Vermächtnis des Empires und zur sozialen Situation im England der Nachkriegszeit.
Andrea Levy gehört mit Zadie Smith, Monica Ali, Layla Brown und vor allem Harif Kureishi (Mein wunderbarer Waschsalon, Sammy und Rosie tun es) zur neuen Generation der „Black British Writers“.