Klappentext
Stefan Bollmann widmet sich in diesem Buch der weiblichen Schreiblust. Frauen, die sich aus der Enge ihres Daseins in die Freiheit schreiben wollten - und sei es auch nur in der Fantasie -, mussten einen unerschütterlichen Glauben an sich, Hartnäckigkeit und ein hohes Maß an Geduld haben. Studiert man die Lebensläufe schreibender Frauen, so stellt man rasch fest, dass es oft schwer zu überwindende Widerstände waren, die ihnen Familie und Gesellschaft in den Weg legten. Viele Frauen sind an diesem Spagat zwischen Angepasstheit und geistiger Unabhängigkeit zerbrochen. Andere haben sich dem Druck entzogen und, wie George Sand, ein männliches Pseudonym zugelegt, um ungebehelligt schreiben zu können. Der Preis dafür war die Rolle der Außenseiterin. Doch noch bevor George Sand das tat, erhielt sie von einem Romanschriftsteller folgende Empfehlung: "Ich werde offen sein, eine Frau soll nicht schreiben... Nehmen sie meinen Rat an: machen Sie keine Bücher, setzen Sie Kinder in die Welt!"
Über die Autoren
(ebenfalls dem Buch entnommen)
Stefan Bollmann, geboren 1958, studierte Germanistik, Theaterwissenschaften, Geschichte und Philosophie. Er promovierte mit einer Arbeit über Thomas Mann. Er arbeitet als Lektor, Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher in München. 2005 erschien sein Bestseller "Frauen, die lesen, sind gefährlich" im Elisabeth Sandmann Verlag.
(Rezi dazu gibt's hier )
Elke Heidenreich, geboren 1943, moderiert die erfolgreichste Büchersendung in Deutschland, "Lesen!", schreibt Buchbesprechungen und Kolumnen und ist Autorin zahlreicher Bücher. 2006 wird ihr im Rahmen der Grimme-Preisverleihung die "Besondere Ehrung" für ihre Verdienste für die Literatur im deutschen FErnsehen zuteil.
Meine Meinung
Gesehen, gekauft, und zwar pronto, ohne mit der Wimper zu zucken.
Auch wieder ein wunderbares Vorwort von Frau Heidenreich, ein toller Essay von Stefan Bollmann und dann schön illustrierte Kurzlebensläufe schreibender Frauen aus mehreren Jahrhunderten.
Auch hier gilt: das Buch war mir zu dünn!!
Es sind zwar Lebensläufe von Autorinnen darin, die ich bislang nicht kannte - aber ein ausführliches Portrait von George Eliot darf einfach nicht fehlen! Und dass ich vor allem Aphra Behn (ca.1640 - 1689) vergeblich suchte, die erste Frau, die als Dichterin und Autorin von Theaterstücken ihren Lebensunterhalt verdiente, ärgerte mich sehr!
Darüber hinaus störte mich der pessimistische Unterton. Natürlich sind viele der portraitierten Schirftstllerinnen einsam und unglücklich gewesen und nahmen ein tragisches Ende - aber das Buch vermittelt im Tonfall den Eindruck, als sei das zwangsläufig das Schicksal schreibender Frauen, strickt damit weiter am Mythos der einsamen, unverstandenen, suizidalen schreibenden Frau - ich hätte mir ein paar aufmunterndere Beispiele gewünscht, die es sicher doch auch gab und gibt (s. Aphra Behn!), trotz aller Stolpersteine durch die Gesellschaft.
Vielleicht lag's am Thema - trotzdem hat mir dieser Band besser gefallen als der erste. Und ist trotz meiner Mäkeleien empfehlenswert!