- Herausgeber : DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG; 1. Edition (10. November 2020)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 496 Seiten
- ISBN-10 : 3832165568
- ISBN-13 : 978-3832165567
- Originaltitel : ›Lightning Men‹
ASIN/ISBN: 3832165568 |
Über den Autor:
Thomas Mullen wurde 1974 in Rhode Island geboren und lebt mittlerweile mit seiner Familie in Atlanta. 2006 erschien sein Debütroman ›Die Stadt am Ende der Welt‹, der von der Zeitschrift USA Today als „Bester Debütroman des Jahres“ und von der Zeitung Chicago Tribune als eines ihrer „Books of the Year“ benannt wurde (DuMont 2020). Mit ›Lange Nacht‹ (DuMont 2020) legt er den Abschluss seiner preisnominierten und von der Presse gefeierten ›Darktown‹-Trilogie vor.
Inhaltsangabe:
Atlanta 1950: Auch nach zwei Jahren Dienstzeit wird die Arbeit der ersten schwarzen Polizisten Atlantas täglich von Rassismus bestimmt. Die Cops Lucius Boggs und Tommy Smith haben kaum Befugnisse, und um Ermittlungen durchzuführen, sind sie auf die Hilfe weißer Polizisten angewiesen, die ihre Arbeit aber zumeist durch Schikanen und Willkür behindern. Als schwarze Familien – darunter die von Smiths Schwester – in ein ehemals rein weißes Viertel ziehen, beginnen die Rassenkonflikte in der sich rasant verändernden Stadt zu brodeln. Ein unkontrolliertes Ausbrechen der Gewalt scheint jederzeit möglich. Ausgerechnet in dieser aufgeheizten Atmosphäre werden Boggs und Smith durch eine Festnahme auf die Revierkämpfe zweier Schmugglerbanden aufmerksam. Ihre Ermittlungen führen sie nicht nur zu weißen Drahtziehern, sondern auch ins eigene Umfeld. Bald sind beide persönlich so tief in den Fall verstrickt, dass nicht weniger als ihre moralische Integrität auf dem Spiel steht. Ein hochspannender, vielschichtiger Kriminalroman und zugleich das atmosphärisch dichte Gesellschaftsporträt eines gespaltenen Landes, das den Rassismus nie überwunden hat.
Meine Kritik:
Zwei Jahre nach ihrem Dienstantritt läuft es für die „Negro-Cops“ in Atlanta noch immer nicht viel besser. Nach wie vor sind ihre Rechte stark begrenzt und sie dürfen auch nur im Viertel Darktown patrouillieren. Allerdings ist die Stimmung im Süden der USA generell angespannt und heizt sich in Rassenfragen immer weiter auf. Die Afroamerikaner sind die Unterdrückung leid und setzen sich zunehmend zur Wehr. Als einige schwarze Leute in bisher rein-weiße Viertel ziehen, scheint der große Knall kurz bevor zu stehen. Vor allem, da auch der Ku Klux Klan das Schwinden seiner Macht und den seiner Herrenrasse befürchtet. Es gibt allerdings auch Weiße, die zur Besonnenheit aufrufen und den schwarzen Nachbarn anbieten, ihnen ihre frisch gekauften Häuser wieder abzukaufen. Als dies nicht funktioniert, kommt es zu Übergriffen. Unter anderem auf Tommy Smiths Schwager. Obwohl der Angriff nicht in ihrem Stadtteil passierte, können Lucius Boggs und Tommy Smith nicht anders, als in dem Fall zu ermitteln.
Im Gegensatz zum ersten Band „Dark Town“ gibt es in „Weißes Feuer“ nicht nur einen Fall, sondern überall verschiedene kleine Feuer, die gelöscht werden wollen. Die Geschichte wird daher auch aus zahlreichen Perspektiven erzählt. Das mindert die Spannung und macht es stellenweise etwas kompliziert, am Ball zu bleiben. Dennoch ist es ein interessanter, vielschichtiger Kriminalroman.