Harlan Coben - Nichts bleibt begraben

    • Herausgeber ‏ : ‎ Goldmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (23. August 2021)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 432 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3442206278
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3442206278
    • Originaltitel ‏ : ‎ Win


    ASIN/ISBN: 3442206278


    Über den Autor:

    Harlan Coben wurde als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet. Seine Thriller sind bisher in 45 Sprachen übersetzt worden und erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in New Jersey.


    Inhaltsangabe:

    Vor über zwanzig Jahren wurde Patricia Lockwood während eines Raubüberfalls entführt und schwer misshandelt. Ihr gelang die Flucht, doch ihr Peiniger wurde nie gefasst. Auch die damals gestohlenen Gemälde blieben verschollen. Bis in einem New Yorker Apartment neben einer Leiche eines der Bilder gefunden wird – und der Koffer, den der Entführer Patricia zu packen zwang. Zeit für Patricias Cousin, Windsor Horne Lockwood III, den Dingen auf den Grund zu gehen: Win, wie seine wenigen Freunde ihn nennen, ist hochintelligent, skrupellos und wild entschlossen, den Fall zu lösen. Einen Fall, der die dunkelsten Geheimnisse seiner Familie ans Tageslicht zu bringen droht ...


    Meine Kritik:

    Nach dem etwas schwächeren „Junge aus dem Wald“ greift Harlan Coben in seinem nächsten Roman wieder mehr auf vertraut-erfolgreiche Elemente zurück: Jemand wird von der Vergangenheit eingeholt und muss sich zwangsweise noch einmal genauer mit dem beschäftigten, was damals vorgefallen ist. Dieser Jemand ist diesmal Windsor Horne Lockwood III, den Coben-Fans bereits aus der Myron-Bolitar-Reihe kennen. Der stinkreiche Supermacho untersucht die Entführung seiner Cousine Patricia Lockwood, die vor zwanzig Jahren für mehrere Monate spurlos verschwand. Damals wurden auch Patricias Vater ermordet und zwei wertvolle Gemälde gestohlen. Wie üblich bei Coben bleiben die Untersuchungen der Vergangenheit nicht ohne Folgen. Schon bald bringt sich Win mit seinen Nachforschungen in große Gefahr. Außerdem deckt er dabei deutlich mehr über seine Familie auf, als ihm eigentlich lieb ist.

    Der Aufbau der Geschichte ist zwar nicht besonders originell (zumindest nicht, wenn man bereits die anderen Romane von Harlan Coben kennt), die Details und überraschenden Wendungen während Wins Nachforschungen allerdings machen das Buch durchaus lesenswert. Etwas anstrengend sind zwar Wins ständigen Macho-Sprüche, doch gleichzeitig hebt er sich damit angenehm von all den sympathischen anderen Figuren aus Coben-Romanen ab. Für Neueinsteiger in Harlans Thriller-Welt eignet sich „Nichts bleibt begraben“ nur bedingt. Die Story ist zwar komplett abgeschlossen und eigenständig, trotzdem gibt es zahlreiche Anspielungen auf und Erwähnungen von Myron Bolitar. Es macht also durchaus Sinn, sich zuerst mit dieser Buchreihe zu befassen. Manche Plot-Twists wirken zwar (wie üblich) etwas konstruiert, aber auch das kann kaum von der interessanten Geschichte ablenken.

  • Harlan Coben - Nichts bleibt begraben


    Wow, was für ein Buch! Ich habe jede Zeile genossen.


    Ich lese sehr gerne die Bücher von Harlan Coben, von der Myron-Bolitar-Reihe war mir bisher aber keines (bewusst) untergekommen. Doch das machte überhaupt nichts, bis auf ein paar kurze Randbemerkungen zur Bolitar-Familie ist die Geschichte komplett in sich abgeschlossen.


    Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und obwohl ich sonst auch mal schlampig lese und ganze Abschnitte nur überfliege, wenn ich das Gefühl habe, dass sie mich ausbremsen, habe ich hier wirklich jede Seite gelesen.


    Die Figur von Windsor Horne Lockwood III hat mir gut gefallen - trotz der dandyhaften Allüren und Sprüche. Aus einer superreichen Familie stammend, mit den "passenden" Verbindungen und einem schier unerschöpflichen Vorrat an Helfern jeder Art kann er dort weiter ermitteln, wo die Polizei aufgeben muss. Außerdem muss er sich nicht an den Verhaltenskodex der Polizei halten, das Gesetz wird aber nur unter größter Diskretion überschritten, man darf dem Ruf der Familie Lockwood schließlich nicht schaden. Tiefe gewann die Figur dann durch die Tatsache, dass die Familie Lockwood durch mehrere Verbrechen betroffen war und dass Win, so sein Spitzname, bei seinen Nachforschungen auf bedenkliche Familiengeheimnisse stößt. Dabei gerät er in einen Loyalitätskonflikt, der ihn nicht mehr so unerschütterlich aussehen lässt, wie es am Anfang wirkt.


    Die Auflösung der Fälle hat mich überrascht und ich bin von dem Schluss sehr angetan.


    Von mir gibt es eine Leseempfehlung! :thumbup: