- Gebundene Ausgabe: 750 Seiten
- Verlag: Amrun Verlag; Auflage: 1 (31. Oktober 2017)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3958692575
- ISBN-13: 978-3958692572
ASIN/ISBN: 3958692575 |
Über den Autor:
Michael Marrak wurde am 5. November 1965 im tauberfränkischen Weikersheim geboren. Er studierte Grafik-Design, Desktop-Publishing und Multimedia in Stuttgart und trat zwischen 1989 und 1996 als Autor, Illustrator, Herausgeber und Anthologist in Erscheinung. Nach mehreren Jahren als freier Illustrator widmet er sich seit 1997 vornehmlich dem Schreiben und wurde mehrfach mit dem European Science Fiction Award, dem Deutschen Phantastik Preis, dem Kurd Lasswitz Preis und dem Deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet. Übersetzungen seiner Texte erschienen in Frankreich, Griechenland, Russland, China, Ungarn und den USA.
Seine Romane, Erzählungen und Grafiken umfassen ein breites Spektrum aus Phantastik, Horror, Thriller, Science Fiction und Magischem Realismus. Nach drei Phantastik-Buchveröffentlichungen im Lübbe-Verlag folgte 2008 im Ravensburger Buchverlag der Jugendroman "Das Aion - Kinder der Sonne". Von Mitte 2006 bis Anfang 2012 war Michael Marrak im Hannoveraner Entwicklerstudio Reakktor Media verantwortlich für das Story-Development und Game-Design des im Frühjahr 2011 erschienenen SF-MMOs "Black Prophecy", dessen Hintergrundgeschichte er seit 2005 entwarf. Mitte 2011 erschien mit "Gambit" auch ein erster Roman zum Spiel. Die beiden geplanten Folgebände fielen der Einstellung des Spiels Ende 2012 zum Opfer. Für die Horror Factory von Bastei Entertainment verfasste Michael Marrak 2013 das Staffelfinale "Epitaph" sowie den Jahresabschlussband "Ammonit". Obwohl er hauptberuflich als Schriftsteller tätig ist, finden gelegentlich auch neue Illustrationen und Covermotive ihren Weg in die Öffentlichkeit.
Inhaltsangabe:
In einer fernen Zukunft wird die Erde nur noch von wenigen Menschen bevölkert. Sie führen in ihren jugendlichen Körpern ein Leben, das viele Jahrhunderte währt, und manche von ihnen besitzen eine Gabe: Einzig durch ihren Wunsch und eine flüchtige Berührung sind sie fähig, Materie zu beseelen.
In dieser wundersamen, von einer bizarren Mechafauna dominierten Welt lebt Ninive, die auf der Suche nach uralten Relikten das Hochland durchstreift, um längst vergessenen Dingen Leben einzuhauchen und sich ihre Geschichten anzuhören.
Das alles beherrschende Bauwerk ist eine vier Kilometer hohe Mauer, von der niemand weiß, wozu sie einst errichtet wurde und wovor sie die Menschen und Maschinen seit Jahrtausenden schützt – bis ein Gesandter aus der letzten Stadt im Hochland auftaucht, der den Auftrag hat, die Bannmauer zu bezwingen. Und er ist der nicht der Einzige, der die verlorene Passage in die Welt dahinter sucht …
DER KANON MECHANISCHER SEELEN ist eine Hommage an Stanislaw Lems „Kyberiade“ und seine Robotermärchen, an Miyazaki-Trickfilme wie „Chihiros Reise ins Zauberland“ und „Das wandelnde Schloss“, an Michael Moorcocks „Am Ende der Zeit“, garniert mit einem Schuss „Alice hinter den Spiegeln“.
Gewinner des SERAPH und des Kurd-Laßwitz Preis als "Bester Roman"
Meine Kritik:
In einer fernen Zukunft gibt es zwar nur noch wenige Menschen, dafür aber eine gewaltige Mechafauna: beseelte Gegenstände und Maschinen mit eigenem Bewusstsein. Mit deren Hilfe soll die junge Ninive zu einer kilometerhohen Mauer im Hochland zu reisen, von der niemand mehr weiß, wozu sie einst errichtet wurde. Schon auf dem Weg dahin erlebt sie viele ungewöhnliche Dinge, doch das nichts zu dem Abenteuer, das sie dort erwartet, wo ihre Reise eigentlich enden sollte. Ein Leiden namens Zeitbrand bedroht die Welt und nur Ninive kann das Schlimmste verhindern. Selbstredend, dass sie nicht lang zögert und sich sofort auf den Weg zu der verlorenen Passage in die Welt dahinter begibt.
Michael Marraks „Kanon mechanischer Seelen“ ist ein ungewöhliches und dadurch sehr gewöhnungsbedürftiges Science-Fiction-Fantasy-Abenteuer. Statt Halblingen und Orks trifft die Heldin auf beseelte Gegenstände, die nicht nur denken und sprechen können, sondern sich dabei mit Brennkammerkoliken, Rußthrombosen, und dergleichen herumzuplagen müssen. Entsprechend missgelaunt sind manche dieser mechanischen Zeitgenossen. Wem das noch nicht abgedreht genug ist, darf sich unter anderem mit Druckwellensittichkanonen und der Definition eines Taschenuniversum beschäftigen.
Das Ganze klingt nicht nur leicht bizarr, sondern entpuppt sich als absurder, bunter, lebhafter und verrückter Trip, der sehr an einen psychodelischen Drogenrausch erinnert. Trotzdem oder gerade deswegen war es eine höchst interessante Reise, auch wenn ich die Hälfte der Zeit nicht genau wusste, was überhaupt gemeint war.