Beiträge von marreh

    Opfer werden zu Tätern und umgekehrt. Es ist schockierend wie faszinierend, was hier berichtet und welche menschlichen Abgründe sich mehr und mehr auftun! Schwarz-weiß gibt es jedenfalls nicht, irgendwie hat man ständig das Gefühl, dass auch die Täter nicht frei handeln und teilweise auch gar nicht schuldfähig sind. Die Charaktere sind noch sehr vage und man weiß auch nicht, wie man das alles einordnen soll. Psychologisch gesehen total spannend erzählt und selbst als Laie wird einem klar, wie kompliziert das Ganze ist und Sofias Therapeuten- wie auch Jeanettes Ermittlerrolle sind alles andere als einfach.


    Bis jetzt ein sehr starkes Buch!

    Der erste Abschnitt hat es schon ganz schön in sich:


    Gleich zu Anfang hat mich die Beschreibung der Einrichtung des Zimmers schockiert. Der Zustand des toten Jungen, die Erlebnisse von Victoria in ihrer Kindheit werden auch sehr direkt und schonungslos erzählt.


    Mir ist auch der Gedanke gekommen, dass Victoria das Krähenmädchen sein könnte. Sofia, die Psychotherapeutin, scheint auf alle Fälle auch eine sehr interessante Figur zu sein. Ihre Erlebnisse in Afrika sind nicht leicht zu verarbeiten und sie verhält sich schon etwas auffällig in der Szene mit ihrem Freund, nimmt Medikamente.


    Jeannette als Ermittlerin wirkt dagegen schon etwas "normaler" und wirkt sympathisch.


    Ich hoffe nur, dass der erste Teil dieser Trilogie auch schon Erkenntnisse liefert und wir nicht völlig im Dunkeln bleiben werden...

    Zero von Marc Elsberg, ist ein Buch, das vor allem aufrüttelt und dem Leser bewusst macht, wie sehr die technisch vernetzte Welt, angefangen bei Internet Handy und Apps, in das Leben des Einzelnen eingreift, Daten sammelt und verwertet, immer neue Anwendungen kreiert und den Einzelnen regelrecht entblößt und manipuliert.


    Erzählt wird die Geschichte einer Journalistin, Cyn, die selbst mehr und mehr in dieses Geflecht hineingezogen wird und am Ende über eine spektakuläre Verfolgungsjagd im Herzen New Yorks dem Ganzen zu entkommen und die Hintergründe aufzudecken versucht.


    Ein Buch, das mich wirklich beeindruckt hat. Einige technische Details nahmen mir zwar etwas überhand, die Personen wurden teilweise wenig konkret, aber dennoch konnte mich der Autor mit der ganzen Geschichte fesseln. Es hinterlässt ein Gefühl des Ausgeliefertseins gegenüber diesem neuen technischen Kram, man kommt ins Nachdenken und überlegt schon, in wie weit das schon Realität ist oder bald sein wird.


    7 Punkte von mir.

    So, ich bin auch durch und kann sagen, dass mich das Buch insgesamt mächtig beeindruckt hat und ich mich hier und da fragte, in wie weit das schon Realität ist bzw. werden wird.


    Es hinterlässt jedenfalls ein kritisches Gefühl.


    Manche Figuren sind mir nicht ganz klar geworden. Ich hätte gerne noch mehr über die Personen gewusst, auch über ihre Motive und wie sie selbst sich in diesem Geflecht sehen, so vor allem Chander, aber auch Will Deckert oder Alice. Mich hätte schon interessiert, was Chander wirklich über Cyn gedacht hat. Auch hätte man die Reaktionen der Angehörigen der Toten mehr einbauen können, dem Ganzen einfach mehr Persönlichkeit geben, mehr "Gefühl". Das finde ich etwas schade.


    Die Verfolgungsszene um Cyn war sehr spannend. Ich dachte beim Lesen, dass sie auch gut in einen typischen US-Thriller umgesetzt werden könnte.


    Das Ende fand ich dann wieder passend, Cyn flieht in die Abgeschiedenheit mit ihrer Tochter, aber selbst dort ist sie nicht komplett frei, auch hier lässt sie das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.

    Cyns Faszination an Freemee generell und der Love-Act-App im besonderen ist schon sehr nachvollziehbar beschrieben und ich glaube schon, dass solche "kleinen Helfer" schnell abhängig machen können. Vor allem, wenn es dann so konkret wird wie bei Peggy und der Aufklärung, wieviel Chancen Cyn bei Chander hat und wie sie diese schnell erhöhen kann.


    Es verspricht noch ganz lustig zu werden! Es interessiert mich schon brennend, wie das zwischen den beiden weitergeht und welche Rolle Chander eigentlich hat.

    Kein schlechter Einstieg! Diese komplette Datenüberwachung der "Datenkraken" ist schon beeindruckend, um so mehr man ja um die schon vorhandene Realität weiß. Sie steuern den Einzelnen durch Beratungs-Apps, berechnen auf genaue Prozentzahlen voraus, wie diese sich zukünftig verhalten werden und versuchen sie ständig zu manipulieren. Schon sehr interessant, auch toll beschrieben und mit Cyn, dem "Dinosaurier" unter all den Neueste-Technik-Anwendern, fühle ich mich gut repräsentiert. Auch sie wird zum Spielball dieser "Kraken". Momentan gefällt mir die Geschichte jedenfalls ganz gut, auch die Ebene mit den Jugendlichen. Mal sehn, wie es weitergeht.

    "Zertrennlich" ist keine leichte Kost.
    Es erzählt die Geschichte der eineiigen Zwillinge Isolte und Viola, die keine einfache Kindheit erlebten und deren Schicksal im Rückblick verständlich gemacht wird. Die Autorin hat eine intensive Sprache. Es herrscht ein eher dunkler Grundton vor. Schnell wird dem Leser klar, dass die Zwillinge etwas Schreckliches durchgemacht haben müssen.


    Viola ist von Beginn des Buches an von einer langjährigen Magersucht gezeichnet. Es ist nicht abzusehen, ob sie wirklich geheilt werden kann. Und doch keimt Hoffnung auf in dem Moment, als Isolte Kontakt zu einem Freund, John, aus Kindertagen herstellt.


    Es ist kein Buch, das man so nebenbei lesen könnte. Auch sein Inhalt ist sehr emotional beladen. Es dauert bis man in die Geschichte hineinfindet, aber dann gelingt es der Autorin schon, den Leser streckenweise zu fesseln. Das Ende wiederum hat mich nicht überzeugt und ist aus meiner Sicht der Schwachpunkt des Buches. Dennoch hat mich dieses Buch berührt und ich bin froh, dass ich es über diese Leserunde lesen durfte. 6 von 10 Punkten.

    Mir geht es wie euch! Mit diesem Ende kann ich nicht viel anfangen. Soll das wirklich darauf hinauslaufen, dass John und Viola zu einem Happy End finden - trotz Violas jahrelanger Magersucht, ihren Selbstvorwürfen das Verschwinden Pollys betreffend, trotz Johns Mord an dem eigenen Bruder?
    Und was ist mit Isolte und Ben - solch eine "Harmonie" obwohl sie ihn über Jahre im Ungewissen gelassen hat? Steckt man so etwas einfach so weg?


    Schade! Ich bin zunächst etwas schwer in die Geschichte rein gekommen, war dann aber streckenweise doch fasziniert von der Erzählweise und den Geschehnissen, am Ende jedoch wieder etwas enttäuscht und unzufrieden. Wirklich schade. Da wäre mehr drin gewesen.

    Das sieht wirklich nicht gut aus für Polly.
    Sicher sind die vier noch Kinder, aber das geht doch entschieden zu weit! Sie sind sich der möglichen Folgen nicht bewusst und haben Polly nicht absichtlich schaden wollen, aber sie in solch eine Todesangst zu versetzen und dann einfach zu gehen, sie in diesem dunklen Turm alleine zu lassen, das ist schon beachtlich.

    Dies ist der erste Abschnitt, mit dem ich so wirklich was anfangen konnte. Es wird langsam konkreter und ergibt Sinn, wenn auch vieles noch im Dunkeln ist.


    Ich denke auch, dass die beiden Mädchen etwas Schlimmes getan haben müssen, vielleicht tatsächlich mit der kleinen Polly, woraufhin sich Frank von Rose getrennt hat und diese sich dann ertränkte... Aber das ist wirklich noch reine Spekulation.


    Und warum nur hat John seinen Bruder ermordet? Wird John von Violas schlimmem Zustand erfahren und sie vielleicht noch rechtzeitig aufsuchen?


    Langsam fesselt mich das Buch nun doch.

    Mir geht es wie euch, den roten Faden habe ich auch noch nicht gefunden.
    Einige Abschnitte finde ich ganz interessant und gerade die zwei Zwillingspärchen auch als Figuren spannend.


    Es ist nur eben schwer, wirklich einen Zusammenhang zu konstruieren und sich damit auch zum Weiterlesen zu motivieren.


    Irgendetwas Traumatisches muss den Zwillingen in ihrer Kindheit geschehen sein, das bisher noch nicht klar wurde. Beide haben unterschiedliche Arten damit umzugehen. Violas Situation ist dabei natürlich weitaus dramatischer.


    Mal sehn wie's weitergeht.

    Tja, so richtig reißt mich das Buch nicht mit. Isoltes und Violas Schicksal ist einerseits bedrückend und man leidet mit den beiden, andererseits fragt man sich ständig, was denn nun der Auslöser des ganzen Dramas war, was Viola dazu gebracht hat, so krank zu werden und wieso es so gar keinen Lichtblick gibt. Ein Buch, das man jedenfalls nicht ganz so leicht weglesen kann. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht und ob es doch noch zu einem "Happy End" kommt.

    So ansprechend und im Detail wie Cover und Buch gestaltet sind, so ist auch der Schreibstil des Autors, die ganze Geschichte. Man wird sogleich von dieser besonderen Erzählweise des Jungen Alex angezogen und hineingenommen in seine besondere Welt.


    Nicht nur dass er von einem Meteoriten getroffen wird und nach einem Koma wieder erwacht und von da an als ein besonderer Junge von der Außenwelt wahrgenommen wird. Er hat mit seinen Anfällen wie auch seinen teilweise absonderlichen, so gar nicht zu einem Teenager passenden Gedanken und Lebensweisheiten zu kämpfen, sodass es selbst dem erwachsenen Leser teilweise schon schwer fällt, mit ihm Schritt zu halten.


    Der Autor verbindet wichtige, ernstzunehmende Themen wie der Tod und das Leben danach mit Alltäglichem, was wenig wichtig erscheint und doch so im Mittelpunkt jedes Menschen steht. Zwischen Alex und der zweiten Hauptfigur, dem alten Mr. Peterson, entsteht eine erstaunliche Freundschaft, die beide bis zum Ende ausfüllt und Alex vor eine wichtige Entscheidung stellt.


    Eine bewegende Geschichte, die den Leser noch lange nach der Lektüre beschäftigt. Ein faszinierendes Buch, das trotz ernster Themen, den Humor und die Freude am Alltäglichen nicht vergisst.


    Von mir eine 100prozentige Leseempfehlung. Ein Buch das man nicht verpassen sollte.

    Dass Alex in solch eine Situation kommt, Mr. Peterson zunächst an einem Selbstmord hindert, dann aber ihm Sterbehilfe anbietet, das ist schon ein bewegendes Thema. Alex wirkt sehr reif für sein Alter. Er reflektiert genau und bringt dann die Themen auf den Punkt.


    Wie das der Autor hinbekommt, solch ernste Inhalte immer wieder auch mit Humor zu spicken, das ist wirklich erstaunlich! Ich bin nach wie vor völlig fasziniert von diesem Buch.

    Alex neu gegründete Leserunde "Die säkulare Kirche des Kurt Vonnegut" ist wirklich skurril und passt total.
    Traurig ist das Schicksal des Hundes von Mr. Peterson. Ich war sehr beeindruckt, wie Alex mit dem Tod hier umgeht!
    Dass er seinen Meteoriten nun der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, zeigt, wie erwachsen er inzwischen geworden ist. Ob Mr. Peterson wirklich nur etwas mit den Augen hat, wage ich zu bezweifeln. Das hört sich tatsächlich nicht gut an!