Beiträge von marreh

    "Schattenschrei" ist Band 3 der Victoria-Bergman-Trilogie nach "Krähenmädchen" (Band 1) und "Narbenkind" (Band 2).


    Es ist nicht einfach, eine abschließende Bewertung der Trilogie oder auch des letzten Bandes, den man sowieso nicht ohne den Bezug zu den anderen beiden betrachten kann, abzugeben.


    Zu kontrovers lässt mich diese Buchreihe zurück. Sowohl nach dem ersten wie auch nach dem zweiten Band überlegte ich hin und her, ob ich mir tatsächlich das aufbürden soll, weiter zu lesen. Aber zu viele Fragen haben mich so beschäftigt, dass ich einfach weiterlesen wollte. Jetzt am Ende bin ich mir allerdings nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war. Auch am Ende bleibt vieles ungeklärt und es lässt mich einfach unzufrieden zurück.


    Die Geschichte an sich rund um diese multiple Persönlichkeit Victoria Bergmann alias Sofia Zetterlund und ihre abstruse Realität sind wahnsinnig faszinierend wie schockierend. Dieser Kreis von Pädophilen und Kinderschändern, der da aufgedeckt wird, die beiden Mörderinnen, das Verhältnis der ermittelnden Kommissarin Jeannette Kihlberg zu Sofia, all das wird immer undurchschaubarer. Man gerät als Leser in einen regelrechten Sog von Unvorstellbarem, ist komplett schockiert und auch verwirrt. Man kann das Ganze kaum verarbeiten, aber je weiter man liest, desto verwirrter wird man eigentlich. Es gibt auch keine Auflösung am Ende, die einen für das alles entschädigt. Daher muss ich sagen, ich würde die Trilogie nicht weiterempfehlen, da sie zu viel offen lässt. 6 Punkte von mir.

    Nachdem ich zu Beginn der Leserunde Probleme hatte, wieder in die Geschichte reinzukommen und erst mal abgebrochen habe, habe ich nun nochmals neu mit Band 3 begonnen.


    Ich denke, dass Madeleine hinter den aktuellen Morden steckt. Gao ist eine weitere Persönlichkeitsabspaltung von Sofia, unglaublich!


    Dass Jeannette mit Ake wieder zusammen kommt, glaube ich nicht. Und Hurtig? Mal sehn.


    Es gibt wieder Fragen über Fragen. Leider ist mir aus den beiden Vorbänden nicht mehr alles so präsent. Da fällt es schwer, alles wieder sinnvoll zusammen zu fügen. Aber spannend zu lesen ist es schon wieder.

    Die Aufmachung des Buches ist super. Die Fotos sind sehr ansprechend und die Rezeptgestaltung ist auch sehr schön gemacht. Die Zutaten sind hervorgehoben und auch die Zubereitungszeit ist gleich zu finden. Die Beschreibung der Zubereitung selbst ist ausführlich und auch für Ungeübte gut nachvollziehbar. Es gibt einfache Rezepte, aber durchaus auch anspruchsvolle. Ich habe einige Rezepte versucht und mir ist auch das meiste gut gelungen.


    Insgesamt ein wirklich ansprechendes Kochbuch, dass viel Neues bietet und auch den geübten Köchen noch etwas bietet.


    Die "Speisekammer" mit ausführlichen Erklärungen zu den einzelnen Gemüsesorten fand ich auch sehr informativ. Das Rezeptregister und v. a. das dann folgende Gemüseregister ist sehr hilfreich und mit diesem kann man ganz schnell das passende Rezepte finden.


    Von mir gibt es für dieses tolle Gemüse-Kochbuch 9 von 10 Punkten.

    Thomas Thiemeyer ist ein spannender Wissenschafts- und Actionthriller gelungen, dessen Geschichte mich von Anfang an gefesselt und bis zum Ende hin auch fasziniert hat. Hannah, eine junge Archäologin aus Deutschland, wird nach Spitzbergen geschickt, wo sie mit ihrem Team eine uralte Stadt unter dem Eis erforscht und dabei auf ein tödliches Virus stößt.


    Insgesamt hat mir der Schreibstil des Autors gut gefallen. Ich fühlte mich gut unterhalten, die Geschichte war glaubwürdig und nachvollziehbar. Die Figuren, vor allem Hannah und ihr Freund John, sind Sympathieträger. Stromberg, der Auftraggeber der ersten Expedition, ist dagegen ein sehr starker Charakter, der seine Macht ausspielt und genau weiß, was er will.


    Ich habe das Buch gerne in der Leserunde gelesen und kann es nur weiterempfehlen. Es liest sich völlig unabhängig von den beiden Vorgängerbüchern, macht aber Lust, diese nachzulesen, sofern man sie noch nicht kennt.


    Ich vergebe 7 von 10 Punkten.

    Auch ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen. Don Winslow war mir als Autor schon vorher bekannt und in "Missing New York" hat er mich wieder vollkommen überzeugt. Eine tolle Geschichte, in der Frank Decker seinen Polizeijob aufgibt, um ein vermisstes 5-jähriges Mädchen, Healey, auf eigene Faust zu suchen. Dass er dabei Job und auch letzten Endes seine Ehe verliert, hindert ihn nicht daran, alles nur Mögliche zu tun, um das Mädchen noch rechtzeitig wiederzufinden. Ein toller Krimi, der von Anfang bis Ende fesselt und den ich nur empfehlen kann. 9 von 10 Punkten.

    Dass Shea die Mutter von Hailey sein könnte, ist mir so nicht in den Sinn gekommen. Ich habe eher gedacht, dass Shea das gleiche Schicksal erfahren hat und ebenfalls als kleines Mädchen von ihren Eltern getrennt wurde. Sie sind sich nur sehr ähnlich und entsprechen genau dem Typ, der Welles bevorzugt.

    Es ist interessant, Decker auf seiner Odyssee durch die USA zu verfolgen.


    So knapp vorm Ziel findet er Hailey doch nicht und entfernt sich wieder von ihr. Das ist schon bitter. Aber ich denke, er wird die Spur wieder finden.


    Die Erzählweise des Autors gefällt mir unheimlich gut, seine direkte, oftmals witzige Art, hat was. Er kommuniziert mit dem Leser. Das macht echt Spaß.

    Die im Dunkeln leuchtende Schrift des Covers finde ich toll, mal was Neues.


    Ansonsten bin ich sehr gut in die Geschichte rein gekommen. Die kurzen Kapitel, die schnelle, direkte Art, wie der Autor seine Geschichte erzählt, faszinieren mich. Ich mag seinen Schreibstil, seine unverblümte Art, direkt auf den Punkt zu kommen und dennoch auch viel Gefühl mit rein zu bringen. Die Geschichte lässt einen nicht kalt, man fiebert mit und kann sich gut vorstellen, was in Decker vorgeht, als er von dem zweiten Mädchen erfährt, das ebenfalls verschwunden ist und er neu den ganzen Ermittlungsapparat in Bewegung setzt.


    Die vielen Fakten, die man so am Rande erfährt, die statistischen Auswertungen, wie viele Täter aus der Nähe des Opfers kommen (nur in 1 von 1000 Fällen ein Fremdtäter), welche Chance das entführte Kind nach 24, 48 h noch hat, lebend gefunden zu werden (sie geht mehr und mehr gegen null) ist schon sehr beeindruckend.

    Der zweite Teil der Victoria-Bergman-Trilogie "Narbenkind" hat mir insgesamt mehr gefallen als der erste Teil, "Krähnemädchen".


    Es ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils, viele Punkte werden klarer und man lernt die einzelnen Figuren doch wesentlich mehr kennen. Die Rolle Victoria Bergmans und Sofia Zetterlunds ist prägend für die ganze Story. Hinzu kommt noch Victorias Tochter Madeleine, deren Rolle in Teil drei sicher noch eine wesentliche sein wird.


    Eine Geschichte, die schonungslos einen Sumpf von Pädophilen aufdeckt, die weder Halt vor ihren eigenen Töchtern noch vor fremden machen. Die Opfer, über Jahre gequält und missbraucht, finden unterschiedliche Wege, damit zu leben. Hass und Vergeltung die einen, Selbstverstümmelung bis hin zum Selbstmord die anderen. Doch neben Täter und Opfer gibt es noch diejenigen, die über Jahre zugeschaut haben, die geschwiegen und ihren eigenen Kindern nicht zu Hilfe gekommen sind. Auch sie werden zu Opfern.


    Ein Buch, das schockiert, den Leser an seine Grenzen des Erträglichen bringt, aber auch Verständnis einfordert, für all die Greueltaten, zu denen die Opfer selbst fähig werden.


    Acht von Zehn Punkten von mir.