So meine Damen (und vllt. auch ein Herr :grin)
nach 3 Tagen habe ich "schwarze Seide" von Tereza Vanek durchgelesen und kann nur sagen: WOW
Ich dachte eig. Chinatown (auch von der Autorin) könnte man nicht mehr toppen, aber der Roman war besser *wenn auch nur ein bisschen*
Zur Story:
London 1787
Lebenskünstlerin Natalja, Tochter eines russischen Grafen und einer deutschen Freidenkerin, ist fassungslos, als sie einer Einladung ins Haus ihrer verheirateten Jugendfreundin nach Bristol folgt. Die Familie, in der sie landet, erweist sich als erzkonservativ. Marie Luises Gatte ist nicht nur dominant, er besitzt zudem eine Plantage auf Jamaica, die er mit Sklaven betreibt. Seine Ehefrau scheint zwar nicht glücklich, genießt aber doch auch ihre Privilegien: In ihrem Haus hält sie selbst Leibeigene.
Eine davon ist die junge Schwarze Sadie. Natalja ist fasziniert von Sadies Stolz und beschließt, ein Porträt von ihr zu malen. Für Marie Luises Familie ist das eine offene Provokation. Während der Sitzungen überwinden die stolze Leibeigene und die revolutionäre Adelige allmählich die Schranken ihrer Vorurteile. Doch mehr als eine vorsichtige Begegnung scheint kaum denkbar in der zutiefst rassistischen Gesellschaft, die eine Beziehung zwischen Standesungleichen unter allen Umständen verurteilt - von der Liebe zwischen Frauen ganz zu schweigen - Als der brutale Plantagenverwalter Malraux auftaucht, um die »aufmüpfige« Sadie zu »bändigen« und nach Jamaica zurückzubringen, kommt es zum Eklat.
Für diese Buch hat Tereza Vanek echt super recherchiert! Die Geschichte der damaligen Zeit und das Buch denken sich 1:1 und die Handlung ist Gefühlvoll und nachvollziehbar.
Obwohl mir Natalja manchmal auf die Nerven gegangen ist mit ihrer scheinbar so naiven Art, so weiß ich doch das es damals so schwer war für Frauen so eine Meinung zu haben!
Die Liebe zwischen Sadie und Natti ist leicht und doch tiefsinnig leider sind die Zärtlichkeiten sehr begrenzt, was ich Fr. Vanek bei ihrem *scheinbar ?(r* ersten Lesbenroman aber verzeihe!
Die Geschichte ist spannend und lässt sich flüssig lesen am Ende (so die letzten 150 Seiten) hab ich es nicht mehr aus der Hand gelegt sonden gleich durchgemacht! Ich hoffe inständig auf weitere Lesbenromane aus der Feder von Tereza Vanek *mal rüberschau* vllt. aus der Zeit vom 1 oder 2 Weltkrieg oder am Anfang der Industrialisierung, also ich fände es toll.
Fazit:
Wenn es mehr solche Romane und weniger solche vom Elles-Verlag gäbe wo es, gelinde gesagt, nur ums Rammeln geht, hätte die Menschheit ein anders Bild von uns Lesben. Denn die Liebe zwischen zwei Frauen ist genauso tief und durchwachsen wie die zwischen einem Heteropaar!
Danke Tereza Vanek