Hallo,
ich habe schon einige erotische Bücher gelesen, gute und weniger gute, aber das hier war wirklich der Gipfel des schlechten Geschmacks! Was sich die Autorin dabei gedacht hat, ist mir schleierhaft.
Erst mal zum Positiven:
- nette Umschreibung der erotischen Szenen
- schönes Cover
Das war es leider auch schon...
Jetzt zum Negativen:
- keine Story
Wirklich, es gibt keine. Das, was da ist, bekommen selbst die Schreiber drittklassiger Vorabendsoaps besser hin.
- ständig und überall Gerammel
Es ist ein erotischer Roman - logisch - aber was zu viel ist, ist eindeutig zu viel. Die Protagonisten haben ständig Sex. Es gibt kaum eine Seite, auf der nicht rumgevögelt wird. Jeder mit jedem, überall, ohne Pause, mehrere Male hintereinander mit dreifachen Atomorgasmen (nein, ich übertreibe nicht). Wenn man das Buch nicht in einem Rutsch liest, kann man sich damit vielleicht noch anfreunden.
- Fantasielosigkeit
Zwar kann die Autorin ganz gut mit Worten umgehen (außer mit dem F-Wort, dass sie ermüdend oft benutzt), dafür hat sie leider null Fantasie. Jede sexuelle Begegnung läuft nach dem gleichen Schema ab. Es ist, als lese man ein und die selbe Szene immer und immer wieder, nur mit anderen Teilnehmern. Öde. Ich habe bei so einigen Szenen einfach weiter geblättert, weil es nur noch langweilig war. Das macht nichts, man verpasst nicht das Geringste (da es, wie gesagt, keine Story gibt). Auch die Szene, in der das Schiff geentert wird, hätte wesentlich mehr Stoff hergegeben als die paar Fetzen, die einem hingeschmissen wurden. Bloß nicht zu viel Story, sonst kommen ja die Sex-Szenen zu kurz...(könnte man denken..)
- Gewalt
Was eine brutale Vergewaltigung mit Todesfolge in einem erotischen Roman verloren hat, ist mir schleierhaft. In einem Thriller oder Horrorschinken - meinetwegen, aber nicht in einem Buch, das anregend daher kommen soll! Ich war ziemlich geschockt darüber, obwohl ich allgemein nicht zart besaitet bin.
- die Figuren
Blass, blasser - Cat und ihre Rudelrammler. Es gibt wohl kaum Figuren, die noch weniger Persönlichkeit haben als die in dem Roman "Das Sklavenschiff". Warum und wie sich Alex am Ende in Cat verliebt, bleibt mir ein Rätsel, da sie kaum zwei Worte miteinander wechseln, die nicht aus "Ja/Nein, Master" und "Ich bin schon wieder feucht" bestehen...
Gerade die eine Figur (Matthew), die mir halbwegs sympathisch erschien, wurde stiefmütterlich behandelt (z.B. Tattoos, Herkunft) und dann komplett aus der Handlung geschnitten, um dann kurz vor Schluss alibimäßig noch ein Mal kurz aufzutauchen. Verschenktes Potential.
Zudem scheinen in diesem Buch alle Frauen unfruchtbar zu sein. Jeder tut es mit jedem, ohne jegliche (beschriebene) Verhütung, über Monate hinweg und - nichts. Nicht mal ein Hauch von Angst davor. Vielleicht denke ich auch einfach zu rational für diese Art von Roman
Fazit:
Das schlechteste Buch aus der Sparte Erotik, das mir bisher unter die Augen gekommen ist. Ich habe nichts gegen eindeutige Sprache, softes SM, etc., aber ein bisschen Anspruch darf es trotzdem sein.
1/10 Eulenpunkten (fürs Cover)