Der Wald ist Schweigen ist der Debütroman der Autorin Gisa Klönne und damit der Beginn einer Reihe rund um die Kommissarin Judith Krieger.
Im Bergischen Land, auf einem Hochsitz im Wald, findet die Försterin Diana die nackte Leiche eines Mannes, eine Leiche von der die Krähen nicht mehr viel übrig gelassen haben. Zur Ermittlung wird die Kriminalpolizei aus Köln hinzugezogen. Für Judith Krieger ist es die letzte Chance. Sie war in der Vergangenheit eine brillante Ermittlerin, ist aber nach dem Tod eines Freundes und Kollegen nicht mehr sie selbst. Manfred Korzilius ist ein junger Kollege, der noch nicht so viel Erfahrung mitbringt. Nun ist Teamarbeit der beiden gefragt, aber das gestaltet sich mehr als schwierig.
Die Leiche kann als Andreas Wengert identifiziert werden, ein Lehrer und Frauenliebhaber, der auch gerne einmal mit einer Schülerin weiter gehende Beziehungen einging. Seine Frau Juliane vermisst ihn schon seit geraumer Zeit, hat aber bislang den Weg zur Polizei gescheut.
Außerdem weiß sie um die Vorlieben ihres Mannes, hat sie ihn doch schon einmal mit einer Schülerin in flagranti erwischt. Da ist es schon merkwürdig, dass gerade diese Schülerin sich im Sonnenhof ganz in der Nähe des Tatortes in einem Ashram aufhält. Ist das nur Zufall oder steckt mehr dahinter?
Und wie hängt dieser Fall mit dem Verschwinden von Darshan Maria Klein und damit dem Prolog des Buches zusammen?
Gisa Klönne gelingt hier ein Debüt, das den Liebhaber von Kriminalromanen zu fesseln versteht. Vor allem die Darstellung aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln hat mir gefallen. Hier gibt es viele Frauen und Männer, die mit der Tat in Verbindung stehen können und auch mögliche Motive ganz unterschiedlicher Natur haben. Dann gibt es mit der Försterin Diana Westermann, der Ehefrau des Opfers Juliane Wengert, der jungen Laura aus dem Sonnenhof und natürlich der Kommissarin Judith Krieger, einige Frauen, die genug mit ihren eigenen Problemen zu tun haben. Die Autorin führt den Leser Stück für Stück hinein in die Welt der einzelnen Charaktere, in ihr Leben und ihre Vergangenheit und öffnet damit genügend Spielraum für Spekulationen um und über mögliche Täter/innen und den Fortgang der Ermittlungsarbeit.
Judith und Manfred gelingt es nach anfänglichen Startschwierigkeiten und der Suspendierung Judiths dennoch einen Weg für eine Zusammenarbeit zu finden. Ein erfolgreicher Weg, der nur unter Umgehung einiger dienstrechtlicher Vorschriften möglich wird.
Wenngleich einige Punkte in der Geschichte nicht hundertprozentig schlüssig erscheinen, so ist „Der Wald ist Schweigen“ dennoch ein rundum gelungener Kriminalroman, der sich so oder ähnlich überall zugetragen haben könnte und der mich nun neugierig gemacht hat auf die Folgebände rund um Judith Krieger.