Beiträge von Juliette

    Hallo liebe Büchereulen,


    ich suche ein bestimmtes Buch und vielleicht kann mir jemand helfen. Ich habe letztens in der S-Bahn eine Frau ein Buch lesen sehen, konnte aber den Titel leider nicht lesen, da sie es von mir weggedreht hielt. Mir fiel das schöne Cover (hinten, vorne konnte ich es ja nicht sehen...) auf, es war hellgrün mit kleinen Blümchen, die sich am Rand entlangschlängelten. Über dem Klappentext stand "Der schönste Tag im Leben" und es war vom Heyne-Verlag. Hat jemand zufällig eine Idee und erkennt das Buch wieder?


    Danke für die Mühe! :-)

    Catherine


    Bei Medikamenten gibt es folgende Regelungen für Deutschland (und ich glaube auch EU, USA ist wohl sehr ähnlich): Zunächst muss man die Wirksamkeit im Tierversuch zeigen, meistens Mäuse. Oft gibt es für die Krankheit entweder bereits ein Tiermodell oder du musst dir halt was überlegen. Sind die Ergebnisse gut, dann musst du das an mind. zwei verschiedenen Säugetierarten zeigen. Und dann kannst du damit zur Zulassungbehörde und fängst mit Phase I-Studien an, d.h. du probierst das Medikament an gesunden Menschen aus, ob es auch keine unerwarteten Probleme gibt. Das geht natürlich nicht mit allen Medikamenten, du kannst ja schlecht Chemotherapeutika an gesunden Menschen testen.
    Danach geht es weiter zu Phase II, das ist dann der proof of principle, d.h. du musst zeigen, dass dein Medikament besser wirkt als die bereits auf dem Markt befindlichen Medis, also z.B. die Überlebensdauer von Krebspatienten im Gegensatz zur Standardtherapie verlängert. Das machst du dann mit vielleicht um die 100 Probanden. Wenn das gut läuft, dann kommt Phase III, dasselbe wie Phase II, aber mit mehreren Tausend Probanden. Und wenn das dann gut klappt, geht das Medikament in die Zulassung und Phase IV startet, man sammelt dann die Daten von (fast) allen Patienten, die das bekommen, indem man die Ärzte anweist, alle Nebenwirkungen (und Wirkungen) an die Firma zu berichten.


    Es werden also nicht mehr Menschenversuche oder weniger Tierversuche gemacht als vorher, es ist nur öfter in den Medien, wenn mal was Spektakuläres passiert.


    Mal zur Info :wave

    @ Oryx


    Das stimmt, die Stoffe werden auch für andere Dinge verwendet. Im medizinischen Bereich allerdings eher seltener, aber bestimmt auch. Wie das bei Nagellack konkret ist, weiß ich nicht. Verändert haben sich die Lacke im Prinzip vielleicht wenig, aber es gibt eine Menge neuer Inhaltsstoffe, auch wenn sie nur in geringen Mengen verwendet werden.


    Dass die Produkte von vor 40 Jahren unbedingt giftig sind, stimmt nicht, sonst wären die Inhaltsstoffe heute nicht zugelassen, aber sie werden ja für die Produktion weiter verwendet. Es soll allerdings eine neue Testung von zig Tausenden Chemikalien geben, um die Ergebnisse neu zu überprüfen. Dieser Plan der EU ist heftig umstritten und hat auf wissenschaftlicher Seite erneut die Forderung nach Einführung besserer und tierversuchsfreier Methoden laut werden lassen.


    Es gibt auch einen Vorteil bei den altbewährten Inhaltsstoffen: Man hat jahrzehntelange Erfahrung, auch über Langzeitwirkungen. Man braucht eigentlich keine Angst zu haben, nur weil die Stoffe bereits vor einiger Zeit entwickelt und getestet wurden.

    @flasfrog


    Der Nagellack selbst wird nicht getestet, zumindest in Deutschland. Aber wenn da Inhaltsstoffe drin sind, die bisher nicht getestet wurden, werden diese z.b. an Kaninchen erprobt, indem man es ihnen direkt auf die Haut oder in die Augen gibt. Dabei werden deutliche höhere Konzentrationen verwendet als später im Produkt (zur Sicherheit). Wird das Mittel in die Augen gegeben, so werden die Tiere in spezielle Boxen gesetzt, wo der Kopf herausrag. Das ist der sog. Draize-Test. Es gibt alternative Methoden, z.B. mit Hühnereiern, aber aus den o.g. Gründen (siehe mein erster Beitrag) werden diese bisher noch kaum verwendet.


    Es wird also nicht das Produkt so getestet, wie es später verwendet wird, sondern die Inhaltsstoffe auf Hautverträglichkeit, Schleimhautverträglichkeit, akute und chronische Toxicität, Mutaginität, Fruchtschädigung usw.


    Ich bin kein absoluter Gegner von Tierversuchen, aber ich finde Nagellack rechtfertigt solches Leid einfach nicht.

    Ok, da es ja anscheinend nur um den Begriff geht: Definitionsgemäß bedeutet "Tierversuchsfrei", dass nach 1979 für keinen der Inhaltsstoffe oder für das Gesamtprodukt Tierversuche durchgeführt wurden.


    Das Boykott ist natürlich nur dann wirksam, wenn es marktwirtschaftlich relevant ist für die Firmen. Wenn viele Verbraucher verlangen würden, dass ab sofort keine neuen Inhaltsstoffe eingesetzt werden, die noch getestet werden müssten, dann wären die Firmen gezwungen, auf die bereits bekannten Chemikalien zurückzugreifen. Und bereits 1979 waren über 8000 Stoffe bekannt und getestet und seitdem sind zig Tausende hinzugekommen. Es gibt also mehr als genug Material, selbst wenn man sofort alle Versuche stoppen würde.


    Wenn es nur wenige Personen sind, die solche Kosmetik boykottieren, dann juckt es die Firmen vermutlich wenig. Aber: Wenn jeder sagt, es bringt doch gar nichts, dann wird sich nie etwas verändern. Irgendwo muss man eben anfangen wie Alisha bereits sagte.

    Ich finde Alishas Einstellung keinesfalls antiquiert, sondern absolut richtig (und eigentlich modern).
    Die Rechtslage in Deutschland ist im Moment so: Für kosmetische Artikel dürfen keine Tierversuche durchgeführt werden seit 2004. Für die Inhaltsstoffe, die nicht ausschließlich in kosmetischen Produkten verwendet werden, allerdings schon. Und da es kaum Stoffe gibt, die nur für Kosmetik in Frage kommen, werden eben immer weiter neue Chemikalien Tierversuch getestet und dann u.a. für Kosmetik verwendet. Ob im Ausland an Tieren getestete Kosmetika in Deutschland vertrieben werden dürfen, weiß ich nicht.
    Für Medikamente oder auch verschiedene Werkstoffe sind Tierversuche oft unumgänglich, aber für Kosmetik gibt es eigentlich genug Chemikalien, die man verwenden kann. Außerdem sind die gängigen Tierversuche unter Wissenschaftlern mittlerweile umstritten, weil die Ergebnisse inkonsistent sind. Es gibt auch für vieles bereits biochemische Alternativen, das Problem ist aber folgendes: Wenn man eine neue Testmethode einführen möchte, dann muss diese mindestens genauso gute Ergebnisse liefern wie die alte. Da die alte Methode Tierversuch aber inkonsistente Ergebnisse liefert und die neue biochemische dafür konstante, ist sie demnach nicht "unbeständig" genug, um gegen die alte eingetauscht werden. Bürokratie :pille


    Ich muss leider zugeben, dass ich oft mehr danach gucke, ob ich die Kosmetik vertrage (soviel zu den "tollen" Tierversuchen: von den meisten gängigen Produkten bekomme ich Hautreizungen...) als nach Tierversuchsfreiheit, obwohl ich mir darüber schon viele Gedanken gemacht habe. Habe auch schon spezielle Läden ausfindig gemacht, aber vielleicht nehme ich diese Diskussion hier mal zum Anlass, doch mal dort vorbeizugucken.


    VG
    Juliette

    Hallo,


    ich bin keine Autorin und schreibe auch nichts, wenn ich nicht muss. Ich wollte lediglich ein paar Erkenntnisse aus der Wissenschaft beisteuern - vielleicht interessiert das jemanden :-)
    Ob es die Schreibblockade im wissenschaftlichen/medizinischen Sinn gibt, ist soweit ich weiß nicht ganz klar. Aber es wird zumindest an dem Phänomen geforscht, vor allem in Zusammenhang mit Kreativität, weil Schreiben eine der Formen von Kreativität ist, die man mitunter am einfachsten messen kann.
    Es gibt Hinweise, dass Dopamin eine wichtige Rolle bei kreativen Prozessen spielt, wobei es hauptsächlich den Antrieb steuert und weniger das kombinatorische und innovative Denken selbst beeinflusst. Nach dem Prinzip: mehr Antrieb = mehr Ideen = größere Chance, dass was Gutes dabei ist am Ende. Andersrum scheint das Dopamin runterreguliert zu sein in Phasen von Schreibblockaden.
    Diese Unterschiede sind meist relativ klein, sodass es schwer ist, sie zu interpretieren. Es scheint aber auch von diversen Krankheitsbildern her Hinweise zu geben, dass der Kreativität biochemische Prozesse zugrunde liegen und diese in Phasen von Schreibblockaden z.B. verändert sind. Schreibblockaden scheinen in einiger Hinsicht ähnlich zu depressiven Verstimmungen zu sein. Allerdings kann die Tatsache, dass ein Schriftsteller eine Blockade hat, schon dazu führen, dass er depressiv wird. Das ist dann schwer zu unterscheiden.
    Haben diejenigen hier, die schon mal Schreibblockaden erlebt haben, dann auch das Gefühl von Antriebslosigkeit oder Traurigkeit? Und wenn ihr gerade besonders kreativ seid, ist dann auch eine gewisse "Grunderregung" da, schlaft ihr z.B. weniger oder habt ihr das Gefühl, eure Umwelt anders wahrzunehmen als sonst?
    Vielleicht sollte ich hier ein kleines Nebenprojekt starten :gruebel
    Ihr seid doch bestimmt gerne meine kleinen Versuchskaninchen, oder? :grin
    (kleiner Scherz am Rande)


    LG Juliette


    (edit: Tippfehler behoben)

    Ich habe das Buch heute fertig gelesen und direkt mit dem zweiten Teil weitergemacht.
    Ich fand nicht, dass es "Längen" in dem Buch gab, sondern eher, dass es SEHR detailliert ist. Je nach Geschmack mag man es oder ist eben davon gelangweilt (wenn man z.B. möchte, dass es schnell weitergeht in der Handlung).
    Ich hatte zuvor schon (leider) den Film gesehen und wusste daher grob, wie es ausgeht. Trotzdem gefiel mir das Buch, obwohl ich oft regelrecht auf ein mir bereits bekanntes Ereignis wartete. Und gerade die vielen Details, die im Film absolut untergegangen sind oder sogar anders (!) dargestellt wurden, fand ich toll.
    Krimis sind ja normalerweise einfach nur Unterhaltungsliteratur, was zum mitfiebern und miträtseln, aber keine anspruchsvollen, schwierigen Bücher. Dieser hier unterscheidet sich in zwei Punkten entscheidend von "normalen" Krimis: Erstens sind die Charaktere - wie bereits hier erwähnt - unglaublich genau und überzeugend gezeichnet. Sie verhalten sich immer so, wie man es von ihnen anhand ihres Charakters erwarten würde. Zweitens ist die Handlung sehr detailliert dargestellt und es verlaufen mehrere Stränge parallel, die geschickt miteinander verflochten werden. Dadurch wirkt das Ganze sehr realitätsnah.


    Wer einfach "nur" einen Krimi erwartet, wird die vielen Details als überladen empfinden. Wenn man aber komplexe Handlungen und Detailreichtum mag, dann ist dieses Buch genau das richtige.

    Hallo,


    danke JASS und SiCollier für eure Antworten.


    Ich habe noch eine letzte Frage: Eine Kollegin hat mir erzählt, beim Bertelsmann-Club würde man zusätzlich durch einige Jahre Mitgliedschaft Prozente auf alle Einkäufe (zusätzlich zur günstigeren Clubausgabe) erhalten. Stimmt das? Ich finde das nirgends auf der Internetseite.


    Viele Grüße
    Julia

    Ich habe mal eine allgemeine Frage zum Club: Lohnt sich die Mitgliedschaft für euch? Bestellt ihr so viel, oder kommt ihr öfter in die Verlegenheit, zu wenig bestellt zu haben und "müsst" dann bestellen? Für wen lohnt sich so eine Mitgliedschaft eurer Meinung nach, also ab wievielen Büchern pro Jahr? Und sind die Clubausgaben ebenso hübsch oder habt ihr öfter das Gefühl, die "Originalausgaben" sind zwar schöner, aber die Clubausgaben eben günstiger?


    Ich weiß, Fragen über Fragen, aber ich muss es eben immer ganz genau wissen, sorry.. :rolleyes

    Für mich wäre 1Buch/Tag auch nicht realistisch, selbst wenn ich den ganzen Tag Zeit hätte, allein vom Lesetempo und überhaupt 8 Stunden durchlesen wäre mir auch zu viel. Dass andere das hinkriegen, kann schon gut sein, jeder ist ja anders.


    Bei diesem selbsternannten Buchkritiker allerdings glaube ich kaum, dass er die Bücher wirklich liest. (ich bin erstaunt, dass er überhaupt lesen kann.. :lache ). Aber für die Zeitung mit den vier großen Buchstaben muss man ja auch nichts tiefgreifendes schreiben, da kann man sich einfach ein paar Dinge aus anderen Rezis, z.B. bei amazon zusammenklauben. Ich denke, DAS ist seine Hauptbeschäftigung. So egomanisch wie er über sich schreibt, ist das für mich kein ernst zu nehmender Mensch, von irgendwelchen Buchrezensionen ganz zu schweigen.
    Ich habe allein beim kurzen durchsehen schon ein Beispiel gefunden von einem Buch, das er nicht gelesen haben kann : Firmin Nicht nur, dass es völlig oberflächlich ist, wie jeder Klappentext eben, es kann nicht wirklich seine Meinung zu der Hauptfigur sein, wenn er das Buch tatsächlich gelesen hätte. :nono

    Alisha, da greifst du was auf: Natürlich danke an dyke für die super Organisation! Ich hoffe auch, ihr seid alle gut heimgekommen! :-]


    Ich fands auch sehr schön, dich kennengelernt zu haben, Alisha :knuddel1
    Wir können uns auf jeden Fall vorher treffen, sehr gerne sogar!


    Schade, dass ich beim nächsten Mal nicht dabeisein kann, aber es wird ja sicherlich noch vieeele Frankfurt-Eulen-Treffen geben.

    Ich habe das Buch gestern fertig gelesen und es hat mir prima gefallen. Ich kannte zwar die Geschichte schon so vage und auch die Trickfilme von früher, aber jetzt habe ich es das erste mal richtig durchgelesen.
    Ich fand eigentlich, dass die Anspielungen in meiner Übersetzung sehr gut gelungen sind und ich glaube nicht, dass allzu viele verloren gegangen sind. Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte.


    Das hier war meine Ausgabe:

    Hm.. ich versteh jetzt nicht so ganz, wie Steena fahren wird, da doch die S3 nicht geht, oder?
    Ich kann Steena auch mitnehmen und Ausschau halten ist auch net schwer, der Verkehr hier auf dem Land ist sagen wir mal... bescheiden. Du kannst mich also gar nicht übersehen :D Und im Kofferraum ist viiieeel Platz :-)


    Vielleicht kann man einen günstigeren Treffpunkt als bei uns draußen ausmachen, wenn es nicht gerade Ffm Hbf ist, da kann ich nirgends halten. :gruebel

    Ich habe die Reihe (6 Einzelbücher) jetzt auch gelesen und fand sie gar nicht so schlecht. Umhauen tut es einen nicht, aber man wird angenehm unterhalten. Ich fand es relativ spannend, auch wenn es teilweise gegen Ende etwas weit hergeholt war. Nichts Tiefsinniges oder besonders ausgeklügeltes, aber nette seichte Unterhaltung für zwischendurch. Ich würde sagen 6,5 Punkte ;-)

    Danke Nicole für die Antwort! Das mit den genauen Zeitangaben meinte ich gar nicht, aber jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Die Argumentation ist auf jeden Fall schlüssig und daher finde ich die Umsetzung auch gut so. Mit überleitenden Sätzen meinte ich eher sowas wie "So verlebte Salima die nächsten Jahre bis zu ihrem x.ten Lebensjahr, als dann xy geschah." Sodass man eben diesen Faden hat. Allerdings erinnert man sich auch an Sachen aus der frühen Kindheit sehr episodenhaft, insofern finde ich diese sprunghafte Darstellung ganz treffend.