Zu den Katzen: In der Natur sind Katzen Einzelgänger, warum wird empfohlen, sie zu mehreren zu halten?
Zu den Kaninchen: redator, du beobachtest, dass deinen Tieren der Platz nicht reicht, ich dagegen sehe, dass meinen das völlig ausreicht und sie bei mehr Platz (Gartenauslauf im Sommer) das nicht mehr nutzen als auf kleinerer Fläche. Du hast beobachtet, dass Gruppen besser sind, Jeanne hat die Pärchenbildung jedoch auch in der Gruppe gesehen. Zwei Leute - zwei gegensätzliche Beobachtungen... objektiv gesehen kann man daraus keine vernünftige Schlussfolgerung ziehen. Außerdem sieht man auch gerne immer das, was man sehen will. Als Biologin würde ich sagen: Das müsste man eigentlich richtig untersuchen, mit n>2, bevor man da irgendeine Aussage treffen kann. Aber wer macht sowas schon für die Heimtierhaltung?
Wegen der Koloniebildung: Nur weil sie in der Natur in Kolonien leben und dafür verhaltensbiologisch "ausgestattet" sind (Instinktverhalten, Sozialverhalten etc.), heißt es nicht unbedingt, dass sie sich dort auch am wohlsten fühlen. Der Predatorendruck sorgt eventuell dafür, dass sie so leben müssen, um sich besser vor Fraßfeinden zu schützen. Das kann (muss aber nicht!) mit sozialem Stress für das Einzeltier zusammenhängen: Rangordnungskämpfe, "sexuelle Belästigung" (wer mal einen unkastrierten Rammler hatte, weiß wovon ich rede ), Platzmangel usw. So könnte es auch sein, dass bei wegfallen des Predatorendruckes die Tiere sich als Paar oder Kleingruppe wohler fühlen und diese soziale Form bevorzugen würden. Es wird auch abgeraten Kaninchen in großen Gruppen zu halten, da es dann zu massiven Streitigkeiten kommen soll. Ob das so stimmt, da habe ich keine Erfahrung. Aber auch hier ist es dasselbe: Das sind nur (meine) Vermutungen und um das zu zeigen, braucht man das entsprechende experimentelle Setting und eine objektive Quantifizierungsmethode, denn auch als Wissenschaftler sieht man gerne mal das Ergebnis, das man sehen MÖCHTE. Und gerade in der Verhaltensbiologie ist vieles subjektives Blabla, weswegen ich niemals in diese Richtung gehen wollte
Zu den Hunden: Hier gibt es eine Besonderheit zu beachten - Hunde akzeptieren den Mensch als Rudelersatz, wobei sie trotzdem regelmäßigen Kontakt zu Artgenossen haben sollten. Mit einem Artgenossen im Rudel (Familie) fühlen sie sich meist noch besser, da hier die Kommunikation weniger anstrengend für den Hund ist. Aber unglücklich oder nicht artgerecht gehalten sind Einzelhunde deswegen nicht. Soweit ich weiß, gilt das aber für keine andere Tierart (vielleicht Katze??).