Beiträge von Dazzled

    Daniel, von allen (außer seinen Eltern) Dan genannt, lebt in einer Familie, in der anscheinend alle Geheimnisse voreinander haben, um nur ja kein Familienmitglied emotional zu belasten.


    Zu Beginn der Geschichte erhält Daniel einen Anruf von seinem Vater. Seine Mutter sei krank, psychisch krank und Daniel, der einen Besuch bei seinen Eltern schon ewig vor sich herschiebt, beschließt, so schnell wie möglich nach Schweden zu reisen, um sich selbst ein Bild zu machen und seinem Vater beizustehen. Allerdings kommt es soweit gar nicht. Am Tag der geplanten Abreise landet nämlich Tilde, Daniels Mutter, selbst in London, um ihrem Sohn eine haarsträubende Verschwörungsgeschichte zu erzählen.


    Das Buch von Tom Rob Smith ist auch so aufgebaut, dass wir, zusammen mit Daniel, Tildes Erzählungen folgen. Sie erzählt eine Geschichte über Missbrauch, Verrat, dunkle Geheimnisse in einer kleinen Gemeinde in Schweden, ihrem Heimatland und all dies in einer peinlich kleinlichen Genauigkeit, dass sich die Geschichte für mich doch ein bisschen in die Länge gezogen hat. Ich fand "Ohne jeden Zweifel" nicht schlecht - sechs von zehn möglichen Eulenpunkten würde ich auf jeden Fall vergeben, aber die Handlung hätte nicht so arg gestreckt sein müssen.


    Das Ende der Geschichte habe ich nicht kommen sehen - ein eindeutiger Pluspunkt für Autor und Geschichte, wie ich finde. Auch den Schreibstil von Tom Rob Smith mag ich - wäre dies anders, wäre mein Gesamturteil auch nicht so positiv ausgefallen. Die Geschichte konzentriert sich im Wesentlichen auf Daniel und seine Mutter; die anderen Charaktere der Geschichte bleiben etwas blass und ihnen fehlt meiner Meinung nach die Tiefe. So ist Daniels Lebensgefährte Mark irgendwie nur dazu da, um dem finanziell nicht so gut gestellten Daniel Hotelrechnung, Flugkosten etc. zu bezahlen und sein Appartment als Handlungsort für Tildes Erzählungen zur Verfügung zu stellen.

    So, das Ende... nachdem Tilde ihre Erzählung im Hotelzimmer beendet hat, beschließt Daniel, dass sie ärztliche Hilfe braucht, womit er ja Recht hat. Seine Mutter ignoriert ihn von diesem Augenblick an, so fest ist sie in ihrer Psychose versunken.


    Und so beschließt Daniel, selbst nach Schweden zu fliegen, um dort das Geheimnis um Mia aufzudecken...


    Puh, ganz schön viel, was da am Ende ans Licht kam. Dass mit Tildes Vater habe ich nicht kommen sehen, ehrlich nicht. Und ich kann nicht verstehen, dass sich Daniel in der Gegenwart dieses Mannes aufhalten konnte. Außer der Tatsache, dass er die Hütte des Großvaters draußen auf dem Feld in Brand setzen wollte, hatte ich kaum das Gefühl, dass er wütend war, obwohl dieser Mann seine Mutter mißbraucht hatte. Das fand ich irgendwie merkwürdig.


    Das Ende, mit dem Besuch von Mia im Krankenhaus, lässt die Geschichte zwar offen aber etwas hoffnungsvoller ausklingen.


    Ich fand das Buch am Anfang sehr gut, zwischendrin hat der Spannungsbogen sich aber ein wenig in die Länge gezogen und die Erzählung von Tilde wurde zunehmend langatmig. Ich denke, das das so gewollt war, um Tildes Zustand rüber zu bringen. Ich wollte wissen, wie es weiter geht, aber überragend war "Ohne jeden Zweifel" nun nicht.


    Ich lasse die Eindrücke noch etwas sacken und schreibe dann meine Rezi.

    Okay, inzwischen finde ich, dass wenigstens schonmal der Titel "Ohne jeden Zweifel" genial ausgesucht ist. Die Geschichte, die sich im dritten Abschnitt noch weitere entfaltet, ist so unglaublich und stellenweise so merkwürdig und unglaubwürdig, dass ich eigentlich auch eher in die Richtung tendiere, dass Tilde psychisch krank ist. Aber... da bleibt ein Restzweifel. Dass Tilde in Hakans Haus und seine Werkstatt mit dem merkwürdigen zweiten Raum eingebrochen ist... aber wenn es diesen zweiten Raum wirklich gibt, wofür wurde er genutzt? Wenn nicht für das, was Tilde zuerst immer nur andeutet und schließlich offen ausspricht.


    Auch die Geschichte im Wald, mit den Pilzen, ist irgendwie komisch... und die beschriebenen Blätter in der verrosteten Box... alles höchst merkwürdig.


    Dass Chris jetzt doch nach England gekommen ist, und dann auch noch mit Dr. Norling. Warum sollte er diesen Arzt aus Schweden mit nach England nehmen? Auch dort gibt es schließlich Psychiater, die wahrscheinlich auch nicht schlechter sind als schwedische Ärzte...


    Ich bin darauf gespannt, zu erfahren, wie die Geschichte wohl ausgeht...

    Okay, ich habe nicht gegen langsame Erzählungen, wenn es passt, mag ich sie sogar sehr gerne. Aber so langsam zieht sich die Erzählung von Tilde doch ein wenig arg in die Länge, ohne auf den eigentlichen Punkt zu kommen.


    Aus ihrer Erzählung erfährt man recht gut, dass sie und ihr Mann, Chris, sich entfremdet haben. Chris hat sich mit Hakan, dem "Feind" angefreundet. Das Wort benutzt Tilde auch sehr häufig (ob das wohl an der Übersetzung liegt oder benutzt sie wirklich ausdrücklich dieses schwerwiegende Wort).


    Daniel hat ihr auch noch keinen reinen Weinen eingeschenkt, was sein Leben betrifft. Und die Geschichte von 1963, der Todesfall von Freja, der Verdacht, der auf Tilde lag. Und diese Aussage von Freja, dass sie und Tilde nie Freundinnen waren. Schon komisch das ganze. Aber dann diese Sache mit der Insel... irgendwie habe ich unterschwellig doch das Gefühl, dass da auf jeden Fall irgendwas nicht stimmt, ich weiß nur noch nicht so genau, was...

    Puh, das ist ja mal ein Anfang... ich mag den Schreibstil des Autors auch. Dass sowohl Daniel als auch seine Eltern so viel voreinander verheimlichen, nur um den schönen Schein zu wahren... da muss man auch erstmal kurz durchatmen.


    Auch der Anruf von Daniels Vater war ziemlich aufreibend. Was hat sie denn nur an die Wand geschrieben? Darauf bin ich schon sehr neugierig, hoffentlich erfahren wir das noch.


    Bisher habe ich auf jeden Fall den Eindruck, dass mit Tilde irgendwas nicht stimmt. Aber ob sie nun verrückt ist? Die Geschichte, die sie erzählt, ist schon ein bisschen wirr...


    Ich bin auf den Fall gespannt, was da noch ans Tageslicht kommt und ob wir als Leser noch herausfinden, was eigentlich wirklich vor sich geht.