Beiträge von Dazzled

    Ich durfte "Ismales Orangen" von von Claire Hajaj auch hier im Forum im Rahmen der Leserunde lesen. Nachdem nun einige Tage vergangen sind, seit ich das Buch beendet habe, möchte ich nun gerne meine Rezension schreiben.


    Der Roman beginnt zuerst einmal in Jaffa, wo wir Salim und seine Familie kennenlernen, die ihre Heimat und ihre Existenzgrundlage verlieren. Nicht nur, dass die Familie sich gezwungen sieht, die heimische Orangenplantage zu verlassen, sie verlieren auch die Besitzansprüche für den Grundbesitz und werden von einem ehemaligen Freund betrogen, der das Grundstück auch noch in ihren Namen verkauft bzw. Entschädigungsansprüche in Anspruch nimmt...



    Auf der anderen Seite treffen wir auf Judith, die in England aufwächst und aufgrund ihres Glaubens (sie ist Jüdin) von ihren Mitschülerinnen ausgegrenzt wird.


    Als junge Studenten lernen sich die beiden später kennen und verlieben sich ineinander. Aller Widerstände ihrer Familien zum Trotz, heiraten die beiden und gründen sogar eine Familie. Salim jedoch kann einfach nicht vergessen, was er und seine Familie erlebt haben, die Kränkungen, die er in seinem Arbeitsleben erfährt und die Sorge darum, in welcher Kultur seine beiden Kinder erzogen werden, treiben langsam aber sicher einen Keil in die Familie.


    Für mich ist es schwer in Worte zu fassen, was da passiert. Zuerst sind die beiden nur Sal und Jude, ein Paar, dass unglaublich verliebt und idealistisch ist. Und plötzlich ist es so, als würden die beiden nicht mehr dieselbe Sprache sprechen. Und man leidet mit ihnen allen mit, mir Sal, mit Judith und mit den Kindern der beiden.


    Der Autorin ist es gelungen, dass mir dieses Buch noch lange im Gedächtnis bleiben wird.


    Ich vergeb 8 von 10 Eulenpunkten und bedanke mich nochmal herzlich für mein Exemplar des Buches!

    Mit dem offenen Ende bin ich in diesem Fall doch ziemlich zufrieden. Nach allem, was geschehen ist, den Gefühlen, die verletzt wurden und der Trauer, die noch so frisch ist, wäre mir persönlich ein definitives Ende der Handlung zu schnell gekommen.


    Am Ende des Romans kehren wir zum Beginn des Buches zurück und nun ergibt der "Prolog" auch einen Sinn... traurig, dass Mark keinen anderen Weg für sich gesehen hat... und traurig, dass es genau in dem Moment geschieht, in dem Sal beginnt zu begreifen, was ihm eigentlich wirklich wichtig ist...

    Zitat

    Original von Sandrah
    Die Entwicklung in diesem Abschnitt ist mehr als traurig und unschön. Nach großem Zeitsprung sind Judith und Salim verheiratet, haben Kinder und sind umgezogen. Frustriert durch Ungerechtigkeiten im Beruf wird Salim immer mehr zu einem Menschen der er bestimmt nie sein wollte. An Frau und Kindern zeigt er wenig Interesse, Kommunikation findet kaum statt.


    Sein Bruder benutz ihn unter dem "Deckmäntelchen" der Familie und Salim lässt es geschehen. Dieser Abschnitt war bisher wirklich der frustrierendste.


    Beim Lesen dieses Abschnitts hatte ich das Gefühl, dass Salim gar nicht merkt, wie er sich selbst immer weiter von seiner Familie entfernt.


    Dass er sich ungerecht behandelt fühlt, kann ich nachvollziehen, schließlich hatte ich das auch so verstanden, dass man ihm eigentlich die Stelle des Geschäftsführers versprochen hatte.


    Traurig war die Entwicklung auf jeden Fall...

    Zitat

    Original von lesterschwein
    Salim und Jude sind nun zusammengekommen.
    Mich hat es etwas gewundert wie sie sich das erste auf der Party getroffen haben und Salim direkt von der unscheinbaren Jude so begeistert war. So wie es beschrieben wurde, ist Salim ein ganz schöner Draufgänger.


    Ein Treffen mit den jeweiligen Familien kommt für sie zu Beginn erst einmal nicht in Frage. Als es ernster wird, stellt sich für beide die Frage, ob es richtig ist und wie sie es am besten und für die Familie am schonendsten veranlassen.


    Salim's Bruder Hassan nimmt die ganze Beziehung absolut nicht gut auf.
    Wie bereits schon angesprochen, haben sich beide Brüder im selben Land ganz unterschiedlich entwickelt. Salim sieht sich als der offenere und tolerantere, aber so offen ist er nun doch nicht. Auf Judith’s Vorschlag gemeinsam nach Israel zu fahren reagiert Salim so negativ und lässt Judith einfach alleine zurück.


    Ich finde, an der Reaktion von Salim auf Judiths Vorschlag hat man dann doch gemerkt, dass er so frei von Vorurteilen auch nicht ist. Er kann den Zorn für das, was mit seiner Familie passiert ist, nicht hinter sich lassen... hoffentlich überträgt sich das nicht noch weiter auf sein Leben...

    Zitat

    Original von Maharet
    Der Brief der Großmutter hat mir auch sehr berührt. Was für ein Schicksal. :-( Irgendwie kann man sich das so gar nicht vorstellen, und trotzdem gibt es solche Dinge noch überall auf der Welt.
    Die Szene als die Freundinnen Judit die Tür vor der Nase zuhauen fand ich ganz, ganz schlimm. ich hatte keine Ahnung das es in England doch auch so eine starke Abneigung gab, ich dachte die wären da deutlich aufgeschlossener gewesen.


    Das bei Salim echt die Mutter einfach so abhaut konnte ich eigentlich fast nicht glauben. Ich hab die Stelle 2x gelesen. Das ist ja furchtbar. Und den kleinen Bruder nimmt sie einfach mit.


    Bisher bin ich ziemlich angetan von diesem Buch, auch wenn es eigentlich überhaupt nicht in mein Beuteschema fällt, was man auch daran merkt das ich darüber wirklich wenig informiert bin... hoffentlich liest es sich so weiter :)


    Irgendwie habe ich ab dem Abschnitt, an dem Salim auffällt, dass seine Mutter ungewohnt festes Schuhwerk trägt, damit gerechnet, dass sie sich aus dem Staub machen würde. Und natürlich nur das jüngste Kind mitnimmt... traurig, was Salim da durchmachen musste...


    Und mir war auch nicht bewusst, dass es in England diese Vorurteile auch in diesem Maße gab. Einfach nur gemein, wie die beiden Mädels mit Judith umgegangen sind.

    Ich kam eigentlich ganz gut in die Geschichte rein; der Stil gefällt mir... die Stimmung der Bedrückung, die auf Salim und seiner Familie liegt kann man spüren... die Angst vor Krieg und Verlust... puh, ich glaube, dass dieses Buch sich noch zur emotionalen Achterbahnfahrt entwickeln wird.

    Hi.


    Ich muss mich leider kurzfristig noch hier abmelden... lese noch an "Ismaels Orangen", das mir wirklich gut gefällt... aber momentan stehen für's Studium noch Gruppenarbeiten und Klausurvorbereitungen aus, die sich doch mehr in die Länge ziehen, als ich dachte...


    Ich persönlich möchte aber bei Leserunden wenigstens versuchen, zeitnah in den Austausch mit euch anderen Lesern zu treten. Ich werde das Buch ganz bestimmt noch lesen, dann eben, wenn meine Prüfungen hoffentlich gut bestanden hinter mir liegen...


    Ich wünsche euch allen viel Spaß und schöne Osterfeiertage!


    Danke für den Hinweis!!!

    Ich durfte das Buch hier im Rahmen eines LR lesen und möchte mich in diesem Zusammenhang auch gleich noch sehr herzlich beim Verlag und bei Wolke bedanken. :-)


    Ganz ehrlich, das Buch war für mich der Hammer. Ich mag auch alte Horrorfilme, bei denen man eigentlich fast immer nur Zeit damit zubringt, sich vor etwas zu fürchten, das möglicherweise gleich geschehen könnte... oder eben auch nicht. Und diese Atmosphäre hat "Birdbox" genauso rübergebracht. Die ganze Zeit hat man das Gefühl, dass man die Bedrückung, die auf den Bewohnern des Hauses lastet, spüren kann.


    Alle haben an ihren Problemen zu knabbern, an der Angst, der Ungewissheit. Bis zum Schluss wird ja nicht aufgedeckt, was das eigentlich für Wesen sind und ob es wirklich nur ihr Anblick ist, der die Menschen dazu bringt, in Raserei zu verfallen.


    Eventuell war die Reise auf dem Fluss ein wenig unrealistisch, aber auf jeden Fall super spannend zu lesen. Auch die Rückblicke, die sich immer wieder mit der aktuellen Handlung abwechseln, haben dazu beigetragen, den Spannungsbogen kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Man hat Stück für Stück erfahren, soweit die Hauptperson Malorie das denn wusste, was vor sich ging und geschehen ist, um zu diesem Punkt in ihrem Leben zu kommen.


    Volle 10 von 10 Eulenpunkten von mir für diesen Roman!

    Ich war auch eine der Glücklichen, die dieses buch in der LR hier lesen durfte. Vielen Dank nochmals an den Verlag und buechereule.de! :-)


    Zuerst einmal: das Buch hat mir eigentlich gut gefallen. Es hat auf jeden Fall unterhalten und die Geschichte rund um die Entstehung des Cristo fand ich auf jeden Fall interessant. Man kennt die Bilder ja, aber dass es sich bei der "Außenfassade" um ganz viele Kacheln handelt, wusste ich z.B noch nicht.


    Und ja, irgendwie war der Roman auch ein bisschen kitschig. Aber das hatte ich auch erwartet. Dass es für Maia um eine Liebesgeschichte gehen würde, hatte ich schon erwartet. Allerdings gab es da gegen Ende des Romans noch einen Hinweis, den ich jetzt so gedeutet habe, dass... (ok, mehr wird nicht verraten!). Gut geschrieben, wenn auch an manchen Stellen ein wenig in die Länge gezogen. Im Rückblick betrachtet hätte ich jetzt nicht unbedingt andauern hören müssen, wie furchtbar die Ehe von Bel war. Irgendwann war der Punkt einfach erreicht, ab dem man verstanden hatte, dass sie mit ihrem Ehemann keine Gefühle verbinden.


    Wie es mit den anderen Schwestern weiter geht und ob man die siebte Schwester vielleicht doch noch findet, werden wohl die weiteren Bände der Reihe zeigen.


    Ich vergebe 7 von 10 Eulenpunkten und freue mich auf den nächsten Band der Reihe. :-]

    Zitat

    Original von Horizon
    Auch dieser Abschnitt hat mir nach wie vor gut gefallen. Ich finde das Buch super spannend.
    Oh ja, Gary ist mir gar nicht geheuer und mega unsympathisch - genau wie Don. Hat sich nicht Don dagegen gesträubt, Gary ins Haus zu lassen und jetzt sind die beiden dicke Freunde. Auch komisch. Don kann ich wirklich nicht leiden. Er ist irgendwie egoistisch und auch kaltherzig.
    Die Szene, in der Malorie die Mikrofone in der Bar holen möchte, fand ich auch echt krass. Victor tat mir so unendlich Leid, das war wirklich schlimm, was mit ihm passiert ist. Nun ja, jetzt weiß man wenigstens, dass auch Tiere nicht immun sind.
    Aber allein schon die Vorstellung wie Malorie blind Auto fährt zu einem mehrere Meilen entfernten Ort - ach irgendwie finde ich das wieder weniger plausibel. Wie so manches in dem Buch.
    Ich bin langsam echt gespannt was es mit den Wesen auf sich hat und hoffe inbrünstig auf genauere Erklärungen.


    Ich frage mich nur, wieso Malorie denn die Luke da in der Bar geöffnet hat? Ich glaube, nachdem wie Victor sich verhalten hat, hätte ich einen ganz großen Bogen darum herum gemacht...


    Hm... ja, vielleicht war die Abwehr des Angriffs durch die Wölfe ein bisschen unrealistisch, aber ansonsten nimmt die Spannung einfach nur zu.


    Und ja, auch ich frage mich natürlich, wie es dazu kam, dass Malorie alleine mit den Kindern in dem Haus gelebt hat und nun dort auf dem Fluss unterwegs ist...

    Ich hab das ganze Buch am Wochenende durchgelesen und konnte es nicht aus der Hand legen. Den Schreibstil fand ich jetzt gar nicht so gewöhnungsbedürftig, der Autor hat es unglaublich gut geschafft, diese beklemmende Grundstimmung aufzubauen, ohne dass man jetzt genau weiß, was die Bedrohung eigentlich ist.


    Auch die Erzählung auf zwei Zeitebenen, die aufeinander zusteuern, fand ich richtig gut.

    Ich hatte mich wirklich auf "Die Entdeckungen der Gwen Carrick" von Martha Lea gefreut. Und auch über das Glück bei der Auslosung für die Leserunde hier im Forum habe ich mich einfach nur gefreut. Das Buch klang vom Klappentext her so vielversprechend. Eine Frau, die ihrer Zeit, was das Verständnis von Emanzipation angeht, weit voraus ist und sich der Forschung verschrieben hat.
    Soweit so gut.


    Leider war ich auch selten so enttäuscht von einem Roman. Nach dem Klappentext hatte ich auch etwas ganz anderes erwartet. Nicht diese Mischung aus verworrener Erzählung, bruchstückhaften Informationen innerhalb der Handlung, durchgeknallte Charaktere, die man nicht ausstehen kann... selbst Gwen, die für mich noch die sympathischste der Personen in dem Buch war, war nicht das, was ich erwartet hatte. Ihre Forschung tritt neben dem ganzen anderen Kram (ihre Schwester, deren Abhängigkeit von ihrem Tonikum etc.) total in den Hintergrund.


    Ich habe noch immer 3 von 10 Eulenpunkten vergeben, mehr kann ich aber beim besten Willen auch nicht vertreten.


    Vielen Dank trotzdem an den Verlag und buechereule.de für mein Exemplar des Romans!

    Zitat

    Original von LyFa
    Naja, zumindest hätte sie mal verraten können, was in dem ominösen Behälter war.


    Ja, das hätte mich auch interessiert. Für bestimmte Fragen gibt es keine Antworten, sondern einfach nur Andeutungen... puh, ich hab lange kein Buch mehr gelesen, das sich soooo gezogen hat.


    Mal sehen, ob ich gleich noch die Rezi schreibe, damit ich das auch hinter mir habe.