Beiträge von MarBrun

    Wird das "Warten" je ein Ende haben?

    Moritz Petz schreibt mit "Warten auf Frauen" eine liebevolle Hommage an die Frauen.


    Egal ob Nachtkatze, Cinderrella, Jadeblüte oder Plaudertäschlein, für den Mann ist die Frau hinter den Kosenamen immer mit einem anderem Wort verbunden. WARTEN !

    Und es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, den Männern geht die ganze Warterei mächtig gegen den Strich. So gaben einer Studie zufolge sechs von zehn Männern an, das sie die ganze WARTEREI regelrecht wahnsinnig macht. Einem soll dabei schon einmal so der Geduldsfaden gerissen sein, dass er sich aus genau diesem Grund von seiner Liebsten trennte.

    Moritz Petz muss in der letzten Zeit viel GEWARTET haben. Zuviel Zeit muss er vor Umkleidekabinen, in Einkaufszentren oder auf dem heimischen Sofa verbracht haben, dass er sich während der ganzen WARTEREI fleißig Notizen machte. Diese wuchsen schließlich zu einem immer größeren Haufen an, bis eines Tages ein ganzes Buch daraus entstand.

    Und was für eines!

    Petz nennt es eine Art "humoristisches Beziehungsbuch" Also ein Buch für beide Geschlechter und so ist es auch geschrieben. Mal ist der WARTENDE Mann in der Rolle des Nörglers, des schutzlosen und des ewig genervten der Frau ausgesetzt, mal (eigentlich immer !) ist die Frau diejenige, der immer wieder gute Gründe für das WARTEN einfällt und damit den Mann ans Verzweifeln bringt. Und als wenn das WARTEN auf die Liebste nicht schon schlimm genug wäre, muss er ja auch noch eine Tochter bekommen. Schnell merkt er, dass wenn Frauen einem eine Welt des WARTENS eröffnen, die Töchter einen daran erinnern, dass es darüber hinaus noch ein Universum gibt.

    Der Mann hat es aber auch wirklich nicht einfach. Doch es gibt da eine kleine Hoffnung. Er findet tatsächlich eine Frau, die den Mann nicht WARTEN lässt. Allerdings hat ihm das auch nicht wirklich gefallen, ist es doch ausgerechnet eine Zahnärztin (".. wieso vergisst sie nie einen Termin?..." ) (Textstelle aus dem Buch)

    "Meine Frau ist ein überaus geduldiger Mensch, aber sie WARTEN zu lassen macht sie rasend. Mich lässt sie ja auch nicht WARTEN, oder jedenfalls nicht mit Absicht, außer manchmal, und dann ist es etwas anderes. Außerdem ist es romantisch, wenn ein Mann auf eine Frau WARTET, im Regen zum Beispiel einen Blumenstrauß in der Hand, auch wenn das Gestrüpp dabei langsam zusammenfällt. Aber von Romantik verstehen Kerle eh nichts" (Textstelle aus dem Buch)

    Trotz des WARTENS ging im Vorfeld dieser Rezension eigentlich alles ziemlich schnell. Die nette Frau aus der Presseabteilung des Verlages brachte schnell die Pressemitteilung heraus, die liebevolle Postbotin brachte das Buch schnell in die Redaktion und dann... ja dann musste ich doch wieder WARTEN. Wollte meine Frau doch schließlich das Buch zuerst lesen.

    Ob indes der Autor Herr Petz diese Rezension lesen und bewerten wird, scheint nicht wirklich sicher. Stellt er doch am Ende des WARTE Prozesses selbst fest, dass er ein Pseudonym ist, was seiner Ansicht nach bedeutet, dass es ihn gar nicht gibt. Kein Autor, kein Manuskript, kein Buch und trotzdem eine Rezension? Schon komisch, was manche Journalisten aus reiner WARTE Zeit auf die bessere Hälfte so alles anstellen.

    Neben den vielen schönen lustigen Sätzen, ist erwähnenswert, dass auf die neuen "WARTE" Kapitel immer mit einer liebevollen Zeichnung von Jana Moskito hingewiesen wird.


    Zum Autor:
    Moritz Petz

    Moritz Petz alias Udo Weigelt wurde 1960 in Hamburg geboren. Nach dem Realschulabschluss folgte eine Reihe verschiedener Tätigkeiten. Später holte er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nach und studierte Geschichte und Germanistik. Udo Weigelt hat schon viele Geschichten für den NordSüd Verlag geschrieben, darunter "Der Dachs hat heute schlechte Laune" oder "Der alte Bär muss Abschied nehmen". Udio Weigelt lebt heute als freier Autor am Bodensee.

    www.uweigelt.de

    Einblicke in eine Menschenseele

    Darf man einem Mörder wie Armin Meiwes, der als "Kannibale aus Rotenburg" in den Medien bekannt geworden ist, in einem Buch so viel Platz einräumen, wie es Petra Klages mit ihrem neuesten Werk "Serienmord und Kannibalismus in Deutschland" getan hat?


    Ja, man darf!

    Denn dieses Buch ist beileibe kein Buch für den reinen Kriminal - Voyeuristen, sondern es blickt tief in die Seele der Menschen, die aufgrund von verschiedenen Lebenssituationen in der Vergangenheit oder durch Krankheit so geworden sind, dass erst etwas schreckliches passieren musste, bevor man ihnen auf irgendeiner Art und Weise helfen konnte oder der sadistisch - mörderische Wahnsinn gestoppt wurde.

    Petra Klages erklärt zunächst eindrucksvoll die Unterschiede zwischen den einzelnen Arten des Kannibalismus, bevor Sie durch längere Berichte über Joachim Kroll (1933 – 1991) Carl Großmann (1863 – 1922) und Armin Meiwes versucht verständlich zu machen, was viele für den reinsten Horror halten. Sie portraitiert zudem kurz einige bekannte Serienmörder und Kannibalen auf (wie zum Beispiel Fritz Haarmann (Deutschland), Jaffrey Dahmer (USA) Issei Sagawa (Japan) .

    Durch die Geschichten von Krol, Großmann und Meiwes erhält der Leser Einblick in eindeutig kannibalistische Phantasien, die jedoch nicht von Sadismus geprägt sind, dafür spielen Macht, Zwang, Kontrolle und vor allem Strafe eine große Rolle. Meiwes zum Beispiel nutzt die Art des Schreibens wohl auch als Therapie und um die sexuellen Wünsche, die jahrelang (vor allem von masochistisch orientierten Männern ) an ihn herangetragen wurden zu kompensieren. Eine richtige durch Fachärzte ausgeübte Therapie wird ihm indes seit Jahren verwehrt. Genau hier muss das Denken des Lesers einsetzten. Er muss sich auf eine Reise begeben, die er sonst nur aus schaurigen Filmen kennt, er muss sich selber überwinden um die Gedankenwelt von Meiwes teilwiese zu verstehen. So wird er am Ende festzustellen, dass Meiwes ein Mensch ist, der krank ist.

    Erzählt wird zusätzlich auch die Geschichte um die Familie Pappenheimer aus Süddeutschland, die in einem Zeitraum von annähernd 50 Jahren durch Morde und Grausamkeiten im 16ten Jahrhundert aufgefallen sind. Einer Zeit, indem Kannibalismus vor allem mit Aberglaube zu tun hatte. (So waren zum Beispiel abgehackte und gemörserte Hände von kleinen Kindern dazu geeignet, dass ein gelegtes Feuer nicht mehr zum löschen gebracht werden konnte.) Insgesamt gaben sie in Verhören hunderte von Morden, Diebstählen, Brandschatzungen und Kirchendiebstählen zu. Alle Familienmitglieder wurden wegen anschließend im Jahre 1600 in München öffentlich hingerichtet.

    Das Buch endet mit einem wichtigen Appell von der Autorin, die Menschen auch schon in der Jugendzeit schon ernster zu nehmen, aufmerksamer gegenüber Auffälligkeiten zu sein, ihnen versuchen, eine Chance zu geben, sich in der Gesellschaft zu etablieren und zurechtzufinden. Sie weist darauf hin, dass viele, später durch Gewalt, auffällige Personen eine Chance auf einen anderen Verlauf Ihres Lebens gehabt hätten. Denn "Wir stehen nicht eines Morgens auf und sind plötzlich "böse. Wir werden als Kinder sozialisiert, konditioniert und geprägt. Das alles geschieht nicht von alleine. Wenn Falsches geschieht, könnten Erwachsene oftmals helfen. Doch häufig sind Erwachsene diejenigen, die schlechte "Programmierungen" vornehmen- ob bewusst oder unbewusst"



    Zur Autorin:
    Petra Klages ist Diplom-Pädagogin und Kriminologin. Sie widmet sich der Ursachenforschung schwerer delinquenter Entwicklungen (Intensivtäter, Serienmörder, Serienvergewaltiger).

    "Mir mal eine Aura-Leserin erzählt, dass ich in meinem früheren Leben eine Frau gewesen bin" erzählt der Hamburger im persönlichem Gespräch. Man ist es nach der Lektüre soweit, dass man Kramer glaubt. Denn "Der Mann danach" ist ganz eindeutig ein Buch, wo sich beide Geschlechter wiedererkennen werden. Mal ist es aus Sicht des Mannes geschrieben, mit all den (machohaften und damit typischen) männlichen Eigenschaften als Beobachter der Frauen, mal mit den typischen traumhaften Frauenansichten, wenn es um das Thema Liebe geht.

    In gewisser Maßen ist der Hauptdarsteller ein Tatortreiniger, allerdings keiner, der nach Straftaten den kriminellen Tatort säubert. Jonas ist ein Handwerker und kommt dann zum Einsatz, wenn eine Frau ihren Mann offiziell aus der Beziehung entlassen hat. Er renoviert die Wohnungen und ab und an auch schon einmal die Herzen der Frauen, die nun alleine sind. Bei all der Arbeit bleibt nur eine Reparatur auf der Strecke. Die seines eigenen Herzens. Doch für diese wichtige Reparatur ist Jonas noch nicht soweit, stattdessen zieht er sich in seiner Freizeit auf einen Dachboden zurück und malt. Exzessiv. Mal mit, mal ohne Whiskey, und immer mit einem Blick auf den Mond. Oder besser gesagt der"Mondin". Denn natürlich ist der Mond in der Welt von Jonas eine Frau. Wer außer einer Frau macht schon so komische Sachen wie ab - und zunehmen und wer bringt uns um den Schlaf? Die "männliche" Sonne etwa? Nein, das da oben ist eindeutig ein weiblicher Klops.

    Doch sein Alleinsein und somit auch seine Gedanken werden immer wieder durch einen seiner Freude und durch Mitglieder seiner Familie gestört. Diese würden wollen ihn allzu gerne mit der bereits ausgesuchten " Mrs Right" verbandeln. Doch bis eben diese Herz bei "richtigen" Frau landet, passiert eine ganze Menge im Leben des Handwerkers. So hilft er unter anderem einem pubertierenden Mädchen, auf einer Party richtig als junge Frau wahrgenommen zu werden. Schwer zum Leidwesen des Vaters des Mädchens, der etwas dagegen hat, wenn sich seine Tochter zu sexy anzieht. Das richtige Verhalten junge Frau/ Mann wird schließlich an einer Tankstelle geprobt. So stehen sie also da, Jonas in eine Art "möchte gern" James Dean Outfit und ihn um den Hals fallend, Laura, die fast 14- jährige, im sexy Klamotten. Blöd nur, das ausgerechnet in diesem Augenblick eine weitere Frau in Jonas Leben auftaucht und ihn für jemanden hält, der auf junge Mädchen steht. Dies ist nur eine verzwickte Situation aus der sich Jonas irgendwie retten muss um am Ende sein Glück vollends genießen zu dürfen. Vor allem bedarf es aber reichlich Intrigen seiner Freunde und das ist, was das Buch so lesenswert macht.

    Leider wirkt der letzte Abschnitt etwas zu komprimiert, wodurch die sehr flüssig geschriebene Geschichte allerdings keinen Schiffbruch erleidet. Dafür sind die Charakteren einfach zu toll beschrieben. Das nun ein Buch herausgekommen ist, der nur sehr schwer in Männer oder Frauen Roman einzuordnen ist, stört den Autor nicht."Ich wollte nämlich nicht nur ein Frauenbuch schreiben.Wenn beide, Männer und Frauen, sich in darin wiederfinden, ist mir doch etwas sehr schönes gelungen" . Dem, werter Herr Kramer, ist nichts hinzuzufügen.

    Die Idee sei ihm gekommen, als er selber Gast in einem Bierzelt war. So erzählt es Christoph Scholder, der Autor vom faszinierenden Thriller „Oktoberfest“ das zur Zeit im gut sortierten Buchhandel verkauft wird. „Wir haben uns in geselliger Runde einfach vorgestellt, was passieren würde, wenn auf einmal Menschen in Schutzanzügen das Bierzelt betreten würden, und allen den Ausgang verbieten würden“ so der symphatische Münchener. Seit dieser ersten Idee sind mittlerweile fünfzehn Jahre vergangen. Insgesamt haben Recherchen und Schreiben eine Zeit von 4 Jahren in Anspruch genommen. In der Tat eine Zeit, die sich gelohnt hat.


    Und nun, kurz vor dem Beginn vom diesjährigen Oktoberfest hat dieses Buch einen besonderen Status erreicht. Angst, wie es andere - bayrische- Medien schreiben, muss man nicht haben. Aber gewarnt sollte man sein, beschreibt der Autor doch genau das, wovor sich tausende Menschen auf Großveranstaltungen fürchten.


    Ein russischer Arbeitstrupp ist es, der die Vorhut des geplanten Giftgasanschlags russischer Elitesoldaten unter dem Kommando von General Oleg Blochin [hier gibt es keine Besonderheit zum großen Fußballer blochin] stellen. Dieser handelt auf eigene Faust, umgeben von einer Truppe, die unbedingten Gehorsam leistet. Am zweiten Wiesn-Wochenende ist es dann so weit. Die bestens ausgebildeten Soldaten dringen in das Benediktiner-Zelt ein und besetzen es mit beispielloser Gewalt. Bei einem ersten Befreiungsversuch der Geiseln aus dem Fischer-Liesl-Zelt geschieht das, was niemand zu glauben wagte. Alle zweitausend in dem Zelt befindlichen Menschen werden durch Giftgas getötet.


    Und es kommt noch schlimmer. Polizei Hubschrauber werden mit Raketen über dem Stadtgebiet von München abgeschossen und niemend kann sich mehr sicher sein zu überleben.


    Hier wirken die Polizei, das SEK und der Staat wie hilflose, durchschaubare Figuren in einem recht aussichtslosen Spiel, bis der richtige Mann für diese Mission gefunden wird. Schliesslich wird Wolfgang Härter, ein verdeckter Ermittler beim millitärischen Abschirmdienst zum größten Gegenspieler des Bösen.


    Scholder nimmt seine Leser mit auf eine wahnsinnig spannende Reise, die angereichtert durch die geschickt dargestellte und persönliche Vergangenheit der Hauptfiguren, einem das Buch nicht weglegen lassen.


    „Natürlich gehe ich auch weiterhin in das Bierzelt“ so Scholder im Interview mit Marten J. Bruns. Denn im Gegensatz zu den wenigen Menschen, die das Buch noch nicht gelesen haben, weiß er, das am Ende alles wieder gut wird.


    "Oktoberfest" ist somit ein Thriller der ganz besonderen Art.


    Christoph Scholder „Oktoberfest“
    Droemer Verlag
    ISBN 978-3-426-19888-9 Euro 19,95


    Das Buch kann man hier erwerben:


    http://www.droemer-knaur.de/buecher/Oktoberfest.4090875.html

    Hörbuch “Schrecklich amüsant, aber in Zukunft ohne mich”



    Ohne Frage. David Foster Wallace war ein sehr gescheiter und sehr penibler Autor, der am 12. September 2008 freiwillig aus dem Leben schied. Ich kenne zur Zeit keinen anderen Gegenwartsschriftsteller, der es in geschafft hat, mich aufgrund seiner Genauigkeit und seinem Hang zum peniblen so zum Nachdenken und gleichzeitig so zum Lachen zu bringen.


    Nachdem ich es wirklich geschafft hatte, sein Buch “Unendlicher Spaß” zu lesen und zu verstehen, entdeckte ich im letzten Monat das Hörbuch “Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich” Und siehe da, ich sollte nicht enttäuscht werden. Ein Wallace bleibt sich und seinem Schreibstil - zum Glück- gleich.


    Der Autor hat im Auftrag eines amerikanischen Magazins angenommen und eine Kreuzfahrt unternommen. Er hat dabei unter anderem gelernt, wie man beim Schach gegen ein neujährigen Kind verliert, mit unterernährten Kindern um den Preis für Halsketten feilscht, oder wie man an Bord nach Tontauben schießt. Das ganze Bordprogramm hat er genossen. Mehr oder weniger. Und er hat Menschen getroffen, die im Ernst am Service Counter gefragt haben, ob man beim Schnorcheln auch nass wird oder ob die Crew auch wirklich an Bord schläft.


    Er hat Menschen halb nackt gesehen, die man schon angezogen lieber nicht sehen will. Er musste feststellen, das unendlich viel Sonnencreme auf unendlich großen Körpern passt.


    Und er lässt keine Beobachtung aus. Selbst die Hinweisschilder an Bord müssen dran glauben. Auch hier stehen, wie selbstverständlich, kleine Sätze, die Foster ernst nimmt, analysiert und somit der Lächerlichkeit preis gibt. Dabei scheint alles auf einem Luxus Kreuzfahrtschiff passiert nach dieser Lektüre geradezu lächerlich zu sein. Ob es sich dabei um Tischtennispartien bei Windböen oder dem Zimmerservice handelt. Alles wird haargenau beschrieben und dadurch entlarvt sich, das selbst eine Kreuzfahrt nichts anderes ist, als eine große kommerzielle Verblödung für gutbetuchte Menschen, die das besondere suchen, aber diese Suche am Ende als erfolglos betrachten müssen. Eine Welt für sich eben. Ein Kosmos dessen Magie durch das geniale Hörbuch für viele Personen ewig im schwarzen Loch dieser Weltmeere verloren zu scheinen geht. Eine Kommödie, die seines gleichen sucht. So beschreibt er die Seviceaktion des Personals, jedesmal für frische Handtücher zu sorgen, wenn ein Gast sein Liegestuhl verlässt, so, als würde er mit Absicht nach fünf Minuten aufstehen, um zur Reling zu gehen. Das auch der Liegestuhl wieder in der richtigen Ausgangsposition steht, versteht sich hier -natürlich- von selbst.


    Wir folgen dem Sprecher [ein super aufgelegter Dietmar Bär] vom warten auf das einchecken, über das eintreffen an Bord bis hin zum traditionellen Ententanz von amerikanischen Leistungsträgern. Wir erleben Touristen, die sich gegenseitig mit früheren Kreuzfahrten brüsten, die zum x-ten mal auf dem Schiff sind und jedes Mal neues entdecken. Wallace hat beim ersten mal schon alles gesehen und er warnt seine Leser vor.


    Ob man nach dem Genuss der vollständigen Lesung [!!] noch den Mut hat, eine Kreuzfahrt zu unternehmen bleibt jedem selbst überlassen. Eigentlich spricht alles dagegen. Auf der anderen Seite möchte man doch schon gerne selber erfahren, ob es an Bord eines Meeresriesen wirklich so zugeht, wie es Wallace beschrieben hat.


    Der als Kölner “Tatort” Kommissar bekannt gewordene Schauspieler Dietmar Bär, vermag es wie kein anderer diesen genial komischen Roman eine Stimme zu geben.


    Das Hörbuch gibt es über den Hörverlag unter: Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich

    Im Grunde sind die Bücher von James Patterson sehr gelingen, besonders die Reihe um "Alex Cross"


    Schade finde ich nur, das sich die Handlungsstränge in der gesamten Reihe [und ich habe sie wirklich alle gelesen] wiederholen. Immer wieder der gleiche Aufbau, die gleichen Familiengeschichten und das gleiche Finale.


    Trotzdem bleiben die Thriller einfach gut !!

    Dieses Buch macht Spaß !


    “Damals, als es noch kein Fernsehen gab: Don Quijote liest zuviel und wird wunderlich. Er greift Windmühlen an, die er für Riesen hält. Und sogar sein Pferd meint, er sei verrückt.Am Ende denkt er, die Zeiten sind nicht für Helden gemacht und reitet nach Hause. Sein Pferd dankt ihm dafür. Die Windmühlen auch.”


    Große Weltliteratur könnte so einfach sein, wären da nicht immer die vielen Seiten zwischen den Buchdeckeln.


    Hernik Lange hat eine Methode gefunden, die großen Klassiker der Weltliteratur für jedermann zugänglich zu machen. In selbst gestalteteten Comicbildern fasst er jeweils in 4 Bildern zusammen, wofür andere Schriftsteller bis zu tausend Seiten benötigt haben. So auch bei der oben erwähnten Vorstellung von “Don Quijote” von Miguel de Cervantes.


    Neunzig Werke der Weltliteratur stellt Lange in diesem Buch vor. Von “Romeo und Julia” über “Der da Vinci Code” bis hin zum Klassiker überhaupt. Der“Bibel“. Von den “Drei Musketieren” über “Die Dörnenvögel” bis hin zum “Fänger im Roggen” Lange lässt niemanden aus. Selbst “Schuld und Sühne” von Dostojewski nicht. Wieviel Schülerinnen und Schüler sind seinerzeit an der Zusammenfassung gescheitert, wie viel Blatt Papier sind zerknüddelt im Papierkorb gelandet, weil man nicht die richtigen Worte gefunden hat? Hätte man damals schon dieses Buch zur Hand gehabt, einiges wäre erheblich einfacher geworden. So aber mussten wir auf dieses Taschenbuch warten. Und das warten hat sich gelohnt!


    Unterhaltsam, mit einem selbst beigebrachten Comisstil gemalten Strich, versteht es Lange die Leser in seinen Bann zu ziehen. Und wer sich das Buch und seine Geschichten angeschaut hat, dürfte es verstehen, in Nullkommanichts großartige Weltliteratur zu erklären unds mit diesem Wissen wohlmöglich Eindruck beim Gegenüber zu schinden. Unter Umständen eignet es sich sogar als Flirthilfe - wer weiß?


    Lange ist durch dieses Buch selbst ein wahrer Klassiker gelungen. So auch bei der Zusammenfassung beim großartigen Werk “Tod eines Handlungsreisenden” von Arthur Miller aus dem Jahr 1949: “William -Willy- Loman ist ein alter und nicht sonderlich erfolgreicher Handlungsreisender. Als er seinen Job verliert, sehen seine Söhne Biff und Happy, in ihm nur noch einen alten Loser.Aber wer will ihnen das bei den Namen auch verdenken? Deshalb beschließt Willy sich umzubringen. Erfolgreich”


    Nun seinen Sie einmal ehrlich, hätten Sie es besser zusammenfassen können?


    Henrik Lange
    “Weltliteratur für Eilige - und am Ende sind sie alle tot”
    Knauer Verlag


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    Weltlietratur für Eilige]Weltliteratur für Eilige[/URL]