Mit einer Polizistin auf Streife
In 26 Geschichten gewährt Janine Binder dem Leser Einblick in den Polizeialltag. Die Berichte, die sie für dieses Buch aus ihrer bislang 13 jährigen Dienstzeit aufgeschrieben und ausgewählt hat, sind abwechslungsreich und verdeutlichen den Nichtpolizisten unter uns, wie unberechenbar die Arbeit von Polizisten ist. Man weiß nie was man zu sehen bekommt und kann sich oft nicht auf eventuelle Hilfsmaßnahmen vorbereiten, denn meistens kommt es anders als man denkt, und schnelles, konzentriertes Handeln entscheidet nicht selten über Leben und Tod - auf beiden Seiten.
Über die einzelnen Geschichten möchte ich jetzt gar nichts verraten. Es ist von allem etwas dabei. Sehr gut hat mir hier die Aufteilung gefallen. Es wird traurig, emotional, bedrückend, aber bisweilen auch lustig (zumindest für den Leser).
Man begleitet die Autorin von der Entscheidung an einem Eignungstest bei der Polizei teilzunehmen, wo alle noch nicht glauben konnten, dass sie den jemals besteht, bis heute, wo sie immer noch mit Freude und Begeisterung ihren Beruf ausübt.
Natürlich wird auch über die weniger schönen Einsätze berichtet, die zum großen Teil dafür verantwortlich sind, das dieses Buch entstanden ist. Man kann diese Eindrücke einfach nicht immer mit sich rumschleppen und wenn man das schon alles mit nach Hause schleppt, ist es sicher eine gute Lösung für Geist und Seele, diese Eindrücke auf Buchseiten zu verbannen.
„Seine Toten kann man sich nicht aussuchen“ veranschaulicht den Polizeialltag mit all seinen Höhen und Tiefen. Ein bewegendes Buch, das zum Nachdenken anregt, in dem die Geschichten nicht dezent verpackt sind, aber auch nicht reißerisch hoch gepuscht werden - eben menschlich.