Liebe Leseratte,
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Also ich denke das kommt ganz auf die Krankheitssituation an , wenn jemand z.B. nur noch an Maschinen hängt und auch voraussichtlich nicht mehr ohne diese Dinger auskommt , bringt es ihm nicht viel wenn er "dahinsiecht" und vor sich hin leidet.
Meine Eltern sind beide Krankenpfleger, schon seit 25 Jahren.
Das ist eine schon sehr große Arbeitserfahrungen, und so wie es ist, wird auch daheim viel über diese harte Arbeit gesprochen, denn sonst könnten die täglich brutalen Erlebnisse kaum verarbeitet werden.
So bekomme ich natürlich mit, was es alles im Krankenbereich geben kann.
Außenstehende reden und schimpfen sehr gerne darüber, obwohl sie meistens keinen blassen Schimmer darüber haben ...
Ich habe schon von zahlreichen Fällen gehört, Menschen an der Schwelle des Todes, Höllenqualen und Schmerzenschreie, von Ärzten totgesagt wie "Das dauert nur noch ein paar Stunden."
Wochen später waren diesselben Patienten wie durch ein Wunder putzmunter und lebten noch viele Jahre!
Ich frage daher: Wie soll man eigentlich in allen Fällen erkennen können, ob der Mensch noch wird oder ob es tatsächlich keine Chance auf Heilung gibt?
"Vorraussichtlich" ist nun einmal "nicht sicher".
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So eine Entscheidung ist natürlich nicht leicht wenn einem jemand nahe steht , sei es der/ein Freund , die/eine Freundin , Eltern etc. aber man will ja auch nicht das der den man liebt leidet , wenn er letzten Endes von diesem Leiden vielleicht doch nicht anders erlöst werden kann.
Und jetzt etwas ganz hartes:
Meine Eltern haben die Erfahrung gemacht, dass manche Verwandten psychisch und physisch mehr leiden als die Patienten, und dann eher zu der Aussage kommen: "Kann man den Armen nicht endlich erlösen ...!"
Sterbehilfewünsche können nämlich auch egoistischer Natur seitens der Gesunden kommen, quasi "Ich halt das nicht mehr aus.", und die Erlösung wird mehr für sich selber gewünscht, als für den Kranken.