Die deutsche Übersetzung hat mir sprachlich gar nicht gefallen.
Zum Inhalt: Ich fand es spannend, wie man am Anfang überlegt hat, was das nun für Spender und Betreuer sind, was das für eine besondere Zukunft ist. Wie man nach und nach ahnt, um was es wirklich gehen könnte, es aber noch nicht glauben will.
Aber was ich mich während dem Lesen durchgehend gefragt habe:
Warum hat keiner der Klone darüber nachgedacht, sich zu erheben und etwas gegen sein Schicksal zu tun, wenn sie wie ganz normale Menschen sind, sie haben ja nichts zu verlieren, eigentlich nicht einmal ihr Leben, weil ihnen das durch die Spenden ja eh genommen wird. Dreht niemand durch, wenn er weiß, er bekommt nach und nach alles Organe herausgenommen und wird am Ende "ausgeschaltet"? Das zu wissen kann doch niemand einfach so ertragen. Oder?
Ich finde Ishiguro hat das Thema wahnsinnig gut in seinem Roman behandelt und den Leser wirklich zum Nachdenken gebracht. Dadurch, dass er alles andere gleich gelassen hat und es in unserer Zeit, in unserer Welt spielt, wirkt es auch nicht wie ein abgedrehter Science-Fiction-Roman, sondern als durch aus möglich für die Zukunft, wenn auch schrecklich.