So, ich habe das Buch jetzt fertig, und es hat mir Spaß gemacht zu lesen, insbesondere das Ende und klein Ivans Geburt.
Man erfährt hier auch sehr viel über Barrayars Politik, fast noch mehr als in jedem anderen Buch der Serie, das ich gelesen habe. Insbesondere das Dilemma mit Piotr und der Exekution von Vorhalas hat mich fasziniert (Wobei ich Arals Entscheidung nicht zustimme. Lange Gefängnisstrafe ist ebenfalls abschreckend). Die psychologische Komponente war natürlich wieder hervorragend. Bei McBujold hat man immer das Gefühl, dass sie sich auskennt. Und das Buch ist überhaupt nicht schwarz-weiß malerisch. Es werden dem Leser immer wieder neue Begründungen geliefert, warum auf Barrayar etwas so ist wie es ist.
Jetzt zum negativen Teil. Das Buch war teilweise schon recht zäh, manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Konflikte sich im Kreis drehen. Und ich muss leider sagen, dass Cordelia auf Dauer eine eher langweilige Hauptperson ist - ich weiß nicht, sie ist mir irgendwie zu perfekt. Ich hatte fast das Gefühl, als wollte die Autorin krampfhaft das "Klotz am Bein Frau" Klischee vermeiden - und dabei ist sie fast in das Gegenteil gerutscht (insbesondere fällt mir da die Szene ein, als sie den Ärzten unmittelbar nach dem Anschlag erzählt, was die zu tun haben...).
Trotzdem, ein gutes Buch, insbesondere für Leser, die gerne eine detailreiche Schilderung haben und ihr Gehirn beim Lesen einschalten.