Mit hat es nicht so gut gefallen. Hier jedenfalls meine Rezi:
Bei die Päpstin handelt es sich um eine größtenteils fiktive Handlung rund um Päpstin Johanna, die sich an reale Ereignisse anlehnt. Bei der Protagonistin handelt es sich um ein Genie, das einen scharfen Verstand und eine außergewöhnliche Sprachbegabung besitzt. Jedoch wurde bei der Genialität der Protagonistin zum Teil stark übertrieben. So stellt sie beispielsweise als Vierjährige die Frage, warum Frauen weniger wert sein sollen als Männer. Mit sieben kann sie schon Latein. Nebenbei ist sie eine geduldige, gütige, kluge, bemerkenswert aufgeklärte Person. Alles was recht ist, man kann es mit der Heroisierung seiner Hauptperson übertreiben. Insgesamt fand ich Johanna deswegen auch nicht sehr interessant. Ihr innerer Konflikt, die Zerrissenheit zwischen Vernunft und Glaube, wurde nie so recht auf die Spitze getrieben.
Teilweise ist das Buch recht langatmig. Ich bin allgemein kein Mensch, der lange Beschreibungspassagen mag, also kann es auch daran gelegen haben. Trotzdem war das Buch interessant genug, dass ich es während dem Transatlantikbuch gelesen habe.
Und das liegt vor allem an Johannas Gegnern, dem sexistischen Klerus und seinen Vorstellungen. Einige von diesen Ideen fand ich äußerst interessant, beispielsweise die "Logik", dass Fruchtbarkeit und Intelligenz bei einer Frau umgekehrt korreliert sind. Auch die Ausflüge in die Medizin des Mittelalters und die geheimen Liaisonen des Klerus haben mir ein faszinierendes Bild einer für moderne Menschen so anderen Welt vermittelt.
Johannas Lover war eine langweilige Figur, die eigentlich nur dem Zweck diente, Johanna in ein noch strahlenderes Licht zu rücken. Es war mehr oder weniger gänzlich entbehrlich, bis auf die Tatsache, dass- aber ich will Ihnen nichts vorwegnehmen.
Insgesamt für mich kein empfehlenswertes Buch, was vor allem an dem Erzähltempo und der allzu strahlenden Heldin liegt.