Beiträge von sanja77

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    Original von Merryweather


    @Sanja
    genau da weiß ich aber nicht, ob nun einfach nur der Ausdruck sie zu einem "Er" verleitet...außerdem kanns auch von unserer guten Agatha absichtlich so geschrieben worden sein, eben weil zuwenig Weibchen auftauchen und man da ja dann schneller zur Lösung käme :grin tja wer weiß...


    Da können wir wohl nur abwarten und weiter lesen :lache

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    Original von Merryweather
    Außerdem stört mich, dass die ganze Zeit "der Mörder" nur ein Mann sein soll!?! wieso das denn? Hat Miss Pinkerton das so gesagt? Oder war ihr "er" nicht einfach auf "der Mörder" bezogen?


    Mrs. Pinkerton hat erwähnt, dass sie den Täter gesehen hat, wie "ER" sich das nächste Opfer ausgesucht hat, sprich, wie sich seine Augen veränderten, als er den Doc angesehen hat und da wusste Mrs. Pinkerton auf einmal, wer der Täter war.

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    Original von kero-chan
    Irgendwie kommt mir ja der Name Abercrombie bekannt vor. :gruebel


    Miss Pinkerton verweist auf diesen Serienmörder, als sie Luke im Zug von den Vorfällen in Wychwood erzählt.


    Stimmt. Jetzt, wo Du es sagst, kommt mir der Name auch bekannt vor.


    ich habe das mal gegoogelt, aber nur herausgefunden, dass ein "Falschmünzerskandal Abercrombie" in "Das fehlende Glied in der Kette" erwähnt wird. Vielleicht kennen wir den namen daher?


    http://de.agathachristie.wikia…BCnzerskandal_Abercrombie

    Ein kleines Dorf in der Oberpfalz. Hier leben der 8-jährige Karl und sein Bruder Lorenz, 13 Jahre alt, deren Mutter Selbstmord beging. “Für manche Menschen scheint die Erde einfach nicht der rechte Ort zu sein, und meine Mutter Hanna war so ein Mensch” (S. 7). Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Karl. In dem kleinen Dorf ist nicht viel los und die Kinder spielen eigentlich immer draußen. Der Vater ertränkt seine Trauer in Wermut und überlässt die Kinder in der Obhut der “Kratzlerin”, die als Haushälterin in dem Haus lebt. Das Haus, ein “Fast-Hotel”, beherbergt nur einen einzigen Gast: Herrn Murmelstein, den alle nur Murmeltier nennen. Er ist der stille Held der Geschichte: liebevoll, ist er für die Kinder da, erzählt ihnen Gutenachtgeschichte, die eigentlich nicht für ihre Ohren bestimmt sein sollten und ist stets mit einer helfenden Hand oder mit einem Rat an ihrer Seite. Er ist Vater und großer Bruder zugleich.


    Eines Tages kommt Elsa in das kleine beschauliche Dorf und wirbelt dort alles Durcheinander. Elsa ist 11 Jahre alt und eine gehörige Zicke. Widerborstig und garstig, doch manchmal auch nur verletzlich und Kind. Ihre Mutter lädt sie bei dem Onkel ab, um kurzerhand eine Weltreise mit ihrem neuen Freund zu unternehmen. Als Karl Elsa zum ersten mal zu Gesicht bekommt, ist es um ihn geschehen. Danach ist für ihn nichts mehr so, wie es war. Doch Elsa macht es ihm nicht leicht und stellt ihre Freundschaft immer wieder auf eine harte Probe, die Karl tapfer erduldet. Er liebt Elsa und ist ihr gleichzeitig hörig. Doch Karl will noch mehr: Er will, dass sein Bruder sich nicht immer mit Elsa streitet. Lorenz und Elsa sind wie Feuer und Wasser. Oftmals unternehmen sie zu dritt etwas und genauso oft, endet der Auflug im Streit zwischen den beiden. Bald gehört Elsa gänzlich dazu. Auch sie bekommt die Gutenachtgeschichten vom Murmeltier zu hören. In den wenigen Stunden, die Elsa mit ihren Freunden und dem Murmeltier zusammen ist, erfährt sie, was es heißt Freunde und Familie zu haben.


    Doch das Kindheitsidyll bekommt Risse. Zunächst stirbt der Freund, das Murmeltier. Dann, eines Tages, Elsa ist bereits 15, verkündet sie, dass sie nach Texas und geht und dort den “Schweine-Willi” heiratet, der dort mittlerweile Rinder züchtet. Ebenso schnell wie Elsa damals in Karls Leben trat, ist sie verschwunden und zurück bleibt nur ein kleiner Junge, der sein Herz an die Falsche verloren hat. “Man kann über die Liebe eines kleinen, dicken Jungen lachen. Aber man sollte nicht” (S. 159).


    Jahre später und durch Umwege, wird Lorenz zum gefeierten Star der Kunstszene. Er versucht in einem Mammut Experiment die Ewigkeit auf eine Leinwand zu bannen. Immer tiefer rutschen Karl und Lorenz in die Tiefen der Szene hinab. Sex, Drogen und Macht bestimmen ihren Alltag. Ich konnte mir zunächst schwer vorstellen, wie diese Kindheitserlebnisse übergehen in die heutige Kunstszene, in denen der zweite Teil des Romans spielt. Doch Astrid Rosenfeld spannt geradezu mühelos den Bogen, gerade so, als wäre eine andere Wendung nahezu lachhaft gewesen.


    Als sich Karl jedoch eines Tages auf den Weg nach Texas macht, ahnt er nicht, dass diese neue Begegnung mit Elsa sein Innerstes erschüttern wird. “Sechsundzwanzig Jahre, drei Monate und neunzehn Tage alt. Unverändert und doch so anders. Elsa – vollkommen” (S. 247).


    Dieser Roman ist der Hammer. Ich habe ihn vor zwei Tagen beendet und er lässt mich noch immer nicht los. Die kleine Elsa, kratzbürstig und liebenswert hat mit ihren Krawattenbandagen mein Herz erobert. Sie ist die eigentliche Protagonistin und stellt selbst das Murmeltier in den Schatten. Doch auch der kleine Karl, den Elsa stets nur Fetti nennt, hat mich verzaubert. Er hat seine ganz eigene Sicht auf die Dinge, manchmal ein bisschen naiv, doch stets an das Gute glaubend. Dass er so in seinem Leben enttäuscht wird, hat mir sehr weh getan.


    Mir ist eine Rezension noch nie so schwer gefallen, wenn mir ein Buch gut gefallen hat. Eigentlich merke ich auch gerade erst jetzt, beim Schreiben, wie SEHR es mir gefallen hat. Astrid Rosenfeld hat eine Art den Leser mit einfacher, poetischer Sprache in seinen Bann zu ziehen. Geradezu lebensklug erzählt Karl von seiner großen Liebe, von der er nie wieder loskam. Doch auch Lorenz hat einiges zu bieten und hat am Ende meine Sympathiepunkte deutlich erhöht, auch wenn ich seine Reaktionen nicht nachvollziehen kann.


    “Ich sah Elsa mit einem Hund, der vielleicht ein Wolf war, und dem Murmeltier durch die Prärie wandern, gegen sprechende Rinder kämpfen und Mimosen pflücken. Es war, als hätte es dieses Mädchen nie gegeben, außer in meiner Phantasie. Sie war eine Märchengestalt, deren Geschichte längst geschrieben stand” (S. 203).


    Elsa ungeheuer ist für mich tatsächlich bis jetzt das Jahreshighlight 2013.


    Von mir gibt es 9,5 von 10 Punkten (einen halben Punkt Abzug, weil mich diese Geschichte aus der Kunstszene etwas aus der ganzen bezaubernden Geschichte herausgezogen hat)

    Da hat sich Karl tatsächlich noch einmal auf den Weg gemacht und Elsa in Texas besucht und hört von ihr die ganze bitterliche Wahrheit. Der Kampf zweier Brüder um das Herz eines Mädchens. Und gewonnen hat doch keiner.


    Irgendwie hat mich das tief berührt.


    Von Irina hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht. Was das alles mit ihr auf sich hatte, ist mir ein Rätsel.


    Ansonsten hat mich das Buch gut unterhalten. Doch der erste Abschnitt über die Kindheit gefiel mir besser, als der zweite Abschnitt. Doch beide mussten sein. Sie gehören untrennbar zusammen.


    Ein tolles Buch und ich bin froh, dass ich es lesen durfte!


    Danke! für die tolle Leserunde!

    Mit dem "Umschwung" in den neuen Erwachsenenabschnitt hatte ich auch so meine Probleme. In der Kunstszene scheint es ja heiß herzugehen. Gut, dass ich damit nicht viel am Hut habe...


    Das Projekt, die Ewigkeit zu malen, fand ich sehr interessant. Auch die Umsetzung von Irina und Vera hat mich fasziniert.


    Doch die Entwicklung der beiden Brüder gefällt mir auch nicht wirklich.

    Da ist einiges passiert in dem Abschnitt.


    Das arme Murmeltier stirbt. Für mich ist er der heimliche Held der Geschichte. Seinen Tod fand ich daher sehr schade.


    Elsa wird missbraucht und flüchtet schließlich nach Texas zu Schweine-Willi. Das dieses ewige Gerede über seine Dummheit nicht ganz Ernst zunehmen war, hatte ich vermutet, aber das sie direkt nach Texas geht und ihn heiratet eher weniger.


    Karl ist gebrochen und kann das alles nicht verstehen. Ich fand den folgenden Satz so traurig: "Man kann über die Liebe eines kleinen, dicken Jungen lachen. Aber man sollte nicht" (S. 159).

    Mich hatte das Buch schon nach den ersten Sätzen gepackt. Die Sprache ist toll und die Autorin versteht wahrlich ihr Handwerk!


    Doch skurril sind die Personen allemal: Hannah, die vom Balkon springt, die Kratzlerin und ihr Herzjesulein, das Murmeltier (den ich total toll finde) und natürlich Elsa. Den armen kleinen Karl darf man natürlich auch nicht vergessen.

    Die Übersicht der möglichen Täter ist sehr umfangreich. Ich komme außerdem immer mit den ganzen namen durcheinander :grin. Liegt wohl auch daran, dass ich nicht ganz so aufmerksam gewesen bin beim Lesen. Alos schon einmal Entschuldigung wenn ich irgend etwas überlesen haben sollte.


    Was mir aufgefallen ist:
    - Im Zusammenhang mit Tommy, der möglicherweise aus dem Fenster gestoßen wurde, wird immer von dem "armen Jungen" oder Kind geredet. ich hatte daher nicht erwartet, das es ein mehr oder weniger Erwachsender war, der zumindest zeitweise in Lohn und Brot stand.


    - Mr. Ellsworthy der Antiquitätenhändler hat etwas zu verbergen. Das hämische Grinsen, dass er auflegte, als Luke in im wald getroffen hatte und die plötzliche Verwandlung zu einem quasi ganz anderen Menschen, machen ihn für mich sehr verdächtig. Da er aber kein Sympathieträger ist, scheidet er nach A.C. bestimmt als Täter aus :grin



    Ich bin weiterhin ratlos. Außerdem habe ich keine Idee, wie der Wirt in die Geschichte hinein passt. Und was ist mit den anderen Toten, die bisher noch nicht genannt wurden?

    "Das Sterben in Wychwood" beginnt tatsächlich mit einigen mysteriösen Todesfällen, die jeder für sich ganz harmlose Unfälle hätten sein können. Doch in ihrer Gesamtheit zunächst das Interesse von Mrs. Pinkerton erregen, die kurz darauf überfahren wird.


    Glücklicherweise erzählt sie im Zug einem Fremden von ihrem Verdacht und der ehemalige Kommissar (?) nimmt die Spur auf.


    Einen Verdacht habe ich zunächst nicht. Die genannten Personen sind allesamt skurril.

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    "Eva erwachte in vollkommener Dunkelheit” Erster Satz S. 9


    Der neue Roman von Arno Strobel entführt den Leser direkt mitten hinein in die Geschichte. Wo andere Autoren zaghaft beginnen die Charaktere einzuführen, fackelt Herr Strobel nicht lange und lässt den Leser direkt an dem persönlichen Albtraum der Protagonistin Eva teilhaben:
    Sie erwacht in vollkommener Dunkelheit. Nur allmählich dämmert ihr, dass sie sich nicht mehr in ihrem Bett sondern ganz woanders befinden muss. Als sie versucht sich aufzurichten, stößt Eva sich den Kopf und begreift das ganze grauenvolle und klaustophobische Ausmaß ihres Dilemmas: Sie ist in einem Sarg eingesperrt und sie hat keine Ahnung, wie sie dorthin gekommen ist! Sie versucht sich zu befreien und kann doch nichts ausrichten gegen diese Schwärze und Enge. Erschöpft schläft sie ein. Als Eva wieder erwacht, liegt sie in ihrem eigenen Bett und fragt sich, ob alles nicht nur ein sehr realer Albtraum gewesen ist. Wären da nicht die blauen Flecke und Schrammen an ihrem ganzen Körper gwesen, so als hätte sie mit aller Macht versucht, sich aus einem Sarg zu befreien. Eva kann sich keinen Reim darauf machen. Doch als sie die Tagszeitung aufschlägt, trifft sie fast der Schlag: eine Frau wurde gefesselt in einem Sarg gefunden. Nicht nur das: die Tote war ihre Halbschwester…


    Hauptkommissar Menkhoff, den mancher noch aus “Das Wesen” kennt und seine Partnerin Jutta ermitteln, kommen jedoch nicht so recht voran in diesem verzwickten Fall. Der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus. Ohne die Hinweise, die er der Polizei zukommen lassen würde, könnten sie wohl niemals den nächsten Tatort bzw, Sarg finden. Doch jedes Mal, wenn sie dort ankommen, ist das Opfer bereits erstickt.


    Der Autor erzählt abwechselnd aus mehreren Sichtweisen: Zum einen sind da die Ermittler Menkhoff und Jutta, zum anderen begleitet der Leser Eva, eine gewisse Britta und “Ihn” durch die Geschichte. Alle scheinen etwas miteinander zu tun zu haben. Was, wird jedoch erst zum Ende hin klar.


    Herr Strobel versteht es, den Leser von der ersten Seite in seinen Bann zu ziehen. Die nur spärliche Bekanntgabe von Informationen, die schnellen Szenenwechsel und die kurzen Kapitel tragen zum Erfolg bei. Man will immer nur weiterlesen, kann nicht aufhören und begreift doch allmählich, dass der Täter losgelöst von allem menschlich erdenkbaren arbeitet und handelt.
    Sehr eindringlich beschreibt der Autor die Umstände, unter denen Eva leidert: ihre Gefangenheit, der Albtraum zwischen Realität und Wahnsinn sowie die Sorge um den eigenen Verstand.


    Das eigentliche Thema des Buches, die Misshandlungen und der Missbrauch an Kindern, wird hier keinesfalls abgedroschen behandelt. Trotzdem musste es ausgerechnet wieder dieses Thema sein. Obwohl es mittlerweile zur Genüge als Hintergrund diverser psychopathischer Täter herhalten musste, habe ich doch noch etwas Neues gelernt. So muss das sein ;-)


    Für mich war es der erste Strobel, den ich im Rahmen einer Leserunde gelesen habe. Es wurde viel spekuliert, doch die Auflösung blieb für mich im Verborgenen. Ich mag es, wenn ich miträtseln kann und doch noch am Ende eine Überraschung auf mich wartet.


    Der Pyschothriller hat mich überzeugt und wird mit Sicherheit nicht der Letzte von Herrn Strobel gewesen sein.


    Von mir gibt es 8 Punkte!


    LG sanja