Beiträge von Themrys

    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Um das Beispiel mit dem Samurai und "kucken" aufzugreifen, gäbe es, wenn es um eine reine korrekte Übersetzung gehen würde, sicherlich nichts zu bemängeln. Betrachtet man allerdings den Stil und die Feinheiten, würde ich ein "kucken" bei einem amerikanischen Roman in deutscher Übertragung eher durchgehen lassen als bei einem japanischen Roman, der wenigstens in der Übersetzung noch einen Hauch seiner ursprünglichen Ästhetik verspüren lassen möchte.


    Aber wenn im Buch erwähnt wird, wie unelegant und bäurisch der südliche Dialekt des Samurais für die anderen klingt, wäre das doch vielleicht wieder gerade das Richtige...für Japaner klingen ja eben wahrscheinlich nicht alle japanischen Dialekte ästhetisch.


    Aber Dialekte zu übersetzen ist allgemein sehr schwierig.

    Zitat

    Original von killerbinchen
    Also unter Liebesromanen hätte ich dieses Buch jetzt nicht gesucht :gruebel


    Hm...einerseits ist es auch für Fantasyfans die nicht auf Romanzen stehen interessant, andererseits ist die Liebesgeschichte zwischen ihr und dem weißen Ritter doch ein Teil des Hauptplots...


    Und er ist einer der wenigen Romanzenhelden bei denen ich die Liebe der Protagonistin wirklich nachvollziehen konnte. :-]

    Zitat

    Original von Michi
    Ich lese momentan so nebenbei den vierten Teil von Harry Potter und dabei fällt mir auf, dass dort sehr oft "Jaah" verwendet wird. Wofür braucht man bitte schön ständig dieses langgezogene Jaah? Ein einfaches Ja würde doch auch reichen :rolleyes


    Damit soll wohl der genervte/gelangweilte Unterton von Teenagern dargestellt werden.
    Oder so.
    Ist das nicht das Buch, in dem Harry heftigst zu pubertieren anfängt? :gruebel


    Die Sachen die ich nicht mehr lesen will, kommen in richtigen Büchern zum Glück kaum vor. Falsche Grammatik ist so ein Fall.


    Oder auch die in Fanfiktion sehr beliebte Bezeichnung von Personen mittels ihrer Haarfarbe. "Der Schwarzhaarige" - das ist akzeptabel wenn kein Name bekannt ist, Fanfiktionautoren verwenden es aber mit Vorliebe um "Abwechslung" in ihren Text zu bringen.


    Achja, und Augen-Edelstein-Vergleiche. "Smaragdgrün" lass ich mir ja noch angehen, aber bei "Tränen quollen aus seinen Saphiren" hörts endgültig auf, sowas möcht ich bitte nur noch lesen wenn der Charakter blind ist und sich die teurere Alternative zu Glasaugen geleistet hat.


    Das "Versinken" in Augen geht schon mal gar nicht.

    Zitat

    Original von Julie_Lestrange
    Und ich würde das gar nicht mal nur in Autoren und Promis unterteilen, Themrys. Das is echt so ne Nummer bei der es a) in erster Linie um persönlichen Geschmack geht und b) auch ein ganzes Stück um Glaubwürdigkeit!
    Finde ich...


    Nunja, für mich hat "Promi" immer so einen Beigeschmack von "20-jähriges Popsternchen".
    Gibt natürlich neben Autoren noch einen Haufen andere Leute deren Biografien interessant sein können, klar.

    Die hier diskutierte Stelle finde ich nicht so tragisch, da das mit dem Anschnallen tatsächlich eine Risikoabwägung ist.
    Ich hätte das als Jugendliche unter "Manchmal ist das eigentlich Falsche zufällig genau das Richtige" abgehakt - wenn jemand rein zufällig durch Schulschwänzen den Amoklauf überlebt denkt man doch auch nicht, dass deswegen Schulschwänzen was Gutes ist.
    Es ist ja auch kein Massenphänomen, dass Nicht-Anschnallen als richtig hingestellt wird. Heute zumindest nicht mehr.


    Viel mehr regen mich die hinterhältigeren Beeinflussungen auf, die regelmäßig vorkommen.


    Die Darstellung von Drogenkonsum als cool und völlig folgenlos, z.B. Da braucht nichtmal jemand sagen, das würde Stress reduzieren oder was weiß ich, es reicht, wenn die ganz coolen Typen alle Drogen nehmen und das nie negative Folgen hat.


    Oder, die Darstellung einer ungesunden Beziehung als toll und romantisch.


    Da hilft es nämlich auch nicht mehr, sich bewusst zu sein, dass sowas schlecht ist.
    Wenn man sich permanent in eine Welt träumt in der man raucht/kifft/kokst und deswegen so richtig cool ist, oder mit einem Stalker/Vergewaltiger/krankhaft eifersüchtigem Spinner zusammen und total glücklich ist, dann wird das Unterbewusstsein irgendwann dafür sorgen, dass man diesen Zustand in der Realität erreicht.
    Und dann wieder davon wegzukommen, wenn das Unterbewusstsein endlich gerafft hat wie kacke das eigentlich ist, wird schwer.


    Die meisten Leute machen sich nie so richtig klar, dass Medien sie beeinflussen. Deswegen sehe ich da alle AutorInnen in der Verantwortung.


    JugendbuchautorInnen vielleicht noch ein bisschen mehr, weil Jugendliche beeinflussbarer sind.

    Zitat

    Original von LilianFiona
    Themrys :


    das versteh ich aber auch nicht. Wie können Vampire Je logisch sein? Es ist Fantasy und erfunden. Das heißt es kann auch mehrere und neue Versionen davon geben. Logisch ist das alles nicht, aber das ist mir auch nicht wichtig. Gut, es ist vielleicht nicht alles ganz logisch in Biss erklärt (Wie kann Bella

    werden? Usw. Aber dennoch sind Vampire und Fantasy nie wirklich logisch find ich.


    Echte FantasyautorInnen legen Wert darauf, das man als LeserIn glauben kann, ihre Welten könnte es wirklich geben.
    Ich habe nie behauptet, dass Vampire AN sich logisch sein müssen - aber eben IN sich. Meyers Vampirbeschreibungen widersprechen sich gegenseitig, wie du ganz richtig erwähnt hast.
    Und genau das ist eben das Problem, und der Grund warum ich Twilight nicht als Fantasy ansehe. Wer meint, Fantasy müsse nicht logisch sein, hat das Genre nicht verstanden.
    Auch Märchen folgen festgelegten Regeln: Wenn ein magischer Gegenstand auftaucht, dann tut dieser Gegenstand genau das, was am Anfang behauptet wurde, und NICHTS anderes.
    Meyer hat nie Fantasy gelesen und dachte deshalb vielleicht, sie könne Fantasyfans alles auftischen. Oder natürlich, sie dachte überhaupt nicht drüber nach.



    Hast du behauptet, vor dem Erscheinen von Harry Potter habe das Fantasygenre nicht existiert? Das ist Quatsch. Die Sorte Fantasy über die Pratchett sich lustig macht - und das ist DIE Fantasy - gab es da schon lange.


    Vampirschmonzetten sind ein kleiner Teilbereich des Genres, wenn überhaupt als Teil zu werten - die Fans kommen schließlich aus ganz anderen Ecken.

    Zitat

    Original von Frettchen


    Ein Vorurteil wäre es aber doch nur dann, wenn ich einen Fantasyroman gelesen habe und dann beschließe: nie wieder!, weil mir die Story einfach zu doof war oder der Stil zu schlecht oder oder. Aber wenn ich feststelle: nö, ich kann mit Büchern, in denen es Wesen gibt, die es nicht gibt, nichts anfangen. Dann ist das doch kein Vorurteil. Wenn ich alles am Buch gut fand grunsätzlich, also Stil, Plot etc. und einfach aber nichts anfangen konnte mit Elfen oder Feen oder Vampiren oder oder oder. Dann ist das doch kein Vorurteil, wenn ich nach dieser Lektüre dann sage: nö, Fantasy ist einfach nichts für mich.


    Stimmt, wenn man sagt "Ich mags nicht, wenn da Sachen vorkommen die es gar nicht gibt, ich habe schon Märchen immer gehasst", dann ist das kein Vorurteil.


    Aber Lenya meinte, wenn ich nicht irre, sie hätte Twilight gemocht. Also hat sie an sich wohl doch nix gegen Wesen die es nicht gibt. Und da seh ichs eben schon als Vorurteil zu sagen "Ich mag kein Fantasy".


    Das ist auch nicht unbedingt was Schlechtes, ich les wie oben erwähnt keine Groschen-Liebesromane mehr, weil die mich immer enttäuscht haben. Es könnte theorethisch ein Juwel unter ihnen sein, aber es ist mir das Risiko eben nicht wert.


    Ich finds völlig legitim wenn jemand sagt "Ich mochte keinen der Fantasyromane die ich bisher probiert habe, also fass ich keinen mehr an". Aber ein Vorurteil ist es eben trotzdem.


    @LillianFiona:
    Mir gehts nicht drum, dass die Vampire glitzern, sondern darum, dass sie in sich nicht logisch sind. Irgendwie lieblos erfunden halt, meiner Meinung nach. (Sie sind wunderschön und superstark; Vampire in der Mythologie sind normal nur eins davon...wer "jagen" kann braucht keine Opfer anlocken...so Sachen meinte ich)
    Bei Pratchett gibts kaffeesüchtige Vampire, die liebe ich, dabei ist das ja mal so gar nicht traditionell. Aber man merkt, dass Pratchett sich hingesetzt und sich diese Vampire ausgedacht hat, weil er Spaß dran hatte, nicht weil er wunderschöne Glitzerwesen für seinen Plot brauchte.


    Ansichtssache. Für mich ist es nur richtige Fantasy, wenn man merkt, dass die Autorin oder der Autor Spaß dran hatte, fantastische Wesen zu beschreiben. (Was meistens auch der Fall ist. Aber eben nicht immer)


    Bei Twilight sind die Vampire irgendwie nur Ausrede für die ewige Schönheit und den Reichtum des männlichen Protas. :rolleyes


    Ich könnte aber auch sagen, dass schon ein Fantasybuch ist - nur eben ein schlechtes. :gruebel


    Am Ende kommt jedenfalls dabei raus: Ich, als typischer Fantasy-Fan mag das Buch nicht.
    (Und das hat nichts mit der Romanze zu tun. "Eine Hexe mit Geschmack" fand ich super, und das wurde im Eulenforum bei Romanzen einsortiert.)

    Zitat

    Original von Lenya
    Themrys :
    Ich glaube wir haben verschiedene Vorstellungen von dem Wort "Vorurteile". Das ist ja doch ein sehr negativ behaftetes Wort. Ich meine damit, dass "Ich lese keine Frauenromane, weil die flach und die Geschichten dumm sind" eine auf Vorurteilen begründete Behauptung ist.
    Wenn du einfach sagst "Ich weiß schon vom Klapptext her, das Buch ist nichts für mich", dann ist das kein Vorurteil.
    Und übrigens ist auch "Das Genre Fantasy war noch nie was für mich" kein Vorurteil. Denn diese Aussage beruht auf Erfahrung (es ist ja nicht so, als hätte ich das Genre nicht ausprobiert) und also per Definition kein Vorurteil.


    Äh...naja, aus meiner Sicht ist es immer noch ein Vorurteil, wenn man ein paar Fantasybücher gelesen hat und deswegen andere ablehnt. Solange mans nicht gelesen hat ist es ein Vorurteil, dass es einem nicht gefällt.


    Du würdest es doch auch als Vorurteil betrachten wenn jemand sagt "Alle Anwälte sind skrupellose Lügner, ich kenn schließlich zwei/drei/fünf von denen."


    @LillianFiona:


    Fantasy ist kein Genre, das den Plot bestimmt - es gibt Fantasykrimis, Fantasyromanzen und Fantasyabenteuerromane. Die Fantasyelemente allein sind schließlich kein Plot. Ist doch eigentlich logisch.


    Twilight ist für mich deswegen kein Fantasy, weil man dem Buch anmerkt, wie gelangweilt die Autorin von den Vampiren als solchen war.

    Zitat

    Original von Lenya
    Ich denke das Problem hier in diesem Thread sind solche Vorurteile. Denn ein Stück weit zeugt es ja schon von nicht vorhandener Urteilskraft, ein Buch allein aufgrund von Vorurteilen zu bewerten.


    Nö. Es zeugt nur von der Fähigkeit, Zeit zu sparen.
    Ich könnte FSoG ganz durchlesen um mich davon zu überzeugen, dass es wirklich so scheiße ist wie alle von mir als glaubwürdig beurteilten Rezensenten sagen und die ersten paar Seiten erahnen lassen.
    Ich könnte meine Urteilskraft drauf vergeuden, dieses Buch zu bewerten.


    Aber warum sollte ich, wenn ich stattdessen ein Buch lesen kann, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit GUT ist, und meine Urteilskraft dafür einsetzen, zu beurteilen wie gut dieses Buch nun genau ist?


    Natürlich verpasst man was, wenn man aus Prinzip nie gehypte Bücher liest. Aber man verpasst auch was, wenn man sie liest, nämlich die vielen anderen Bücher die man stattdessen lesen könnte.


    Bei der schieren Flut an Büchern die man lesen kann ist es nur vernünftig, auszusortieren.


    Dein "Fantasy war noch nie mein Genre" ist doch auch ein Vorurteil. Du würdest sicher ein Fantasybuch finden das dir gefällt, wenn du lange genug suchen würdest.
    Tust du aber nicht.
    Und warum? Weil es dir zu aufwendig ist, und du in der Zeit lieber Sachen liest von denen du weißt, dass sie dir gefallen.

    Zitat

    Original von acg
    Shades of Grey - :rolleyes wie kann das aus der Twillight-Reihe entstanden sein???? :pille


    Ziemlich problemlos. Es ist eine Destillation all dessen was an Twilight schlecht war.


    Twilight habe ich sogar gelesen, wenn auch nur um es kritisieren zu können. Den Fehler werde ich nicht mit 50 Shades of Grey wiederholen. Ich hab es angelesen und festgestellt, dass ich es nicht mag. Die Erfahrung zeigt: Dieses Urteil ist bei mir sehr zuverlässig.
    Man muss nicht den ganzen Teller leergegessen haben um zu wissen, dass es nicht schmeckt.
    (Bei 50SoG muss ich sagen, das lese ich auch wegen "reinen Gedanken" nicht. Bin zwar nicht religiös, und denke, dass Sex prinzipiell was Schönes ist, aber nach dem Machwerk bräuchte ich Hirnbleiche, das haben mich die ersten paar Seiten gelehrt. Da diese noch nicht erfunden ist, betreibe ich lieber keine Hirnverschmutzung.)



    Sonst...tja, Cora-Romane und dergleichen werde ich nie wieder lesen. Ich entsinne mich noch gut, wie ich als Teenager sowas gelesen habe, in der Hoffnung, der Schurke würde doch noch bestraft, und dann feststellen musste, dass der Schurke nach Ansicht der Autorin der Held war. :pille




    Man kann eh nicht alles lesen, also warum nicht mit Vorurteilen die Sachen aussortieren, die man mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mag?
    Es bleibt immer noch genug übrig um sein Leben mit Lesen zu verbringen.

    Zitat

    Original von LadyTudor
    Die Bücher von Stephenie Meyer haben sowieso alle ein sehr hohen Suchtfaktor, also die würde ich auch bedenkenlos empfehlen.


    Naja, das ist nun aber nicht gerade Fantasy im engeren Sinne.


    Ich empfehle "Grau" von Jasper Fforde. Ein super spannendes Buch. Sollte man gelesen haben, und wenn nur, um darauf hinweisen zu können, dass das englische Buch mit dem Titel "Shades of Grey" richtig gut ist. :lache


    Die Thursday Next Reihe vom gleichen Autor ist auch toll.

    Zitat

    Original von Juliette
    Ich habe bisher auch noch nie gehört, dass man sich prophylaktisch gegen Tollwut impfen lässt, nur wenn es tatsächlich einen Vorfall gab. Von einem Hund gebissen zu werden finde ich auch noch recht wahrscheinlich, aber von einem Wildtier? Kommt sowas vor?


    Ich hab letztens erst von jemandem gehört, der von einer Fledermaus gebissen worden ist, die er unvorsichtigerweise angefasst hat.


    Wer mit Wildtieren arbeitet (Einfangen und zählen oder mit Peilsendern markieren) würde von einer prophylaktischen Impfung wohl schon profitieren.

    Zitat

    Original von Lenya
    Der Vergleich mit den Opfern häuslicher Gewalt hinkt, denn diese trennen sich oft nicht von ihren Männern, weil sie Angst vor ihnen haben, nicht weil die Gewalt sie angezogen hätte. Edward bedroht ja nicht SELBST Bellas Leben. Nicht vergleichbar, meiner Meinung nach.


    Edward ist genau der Typ Mann, der im echten Leben zu häuslicher Gewalt neigen würde. Die Warnsignale sind vorhanden; er meint, besser als sie selbst zu wissen was gut für Bella ist, und verbietet ihr, ihre Freunde zu besuchen, baut sogar den Motor aus ihrem Auto aus.
    Frauen die von ihren Ehemännern geschlagen werden, haben sich diese Männer ja auch nicht ausgesucht weil die so schön gewalttätig sind, sondern weil sie damit einhergehende Charakterzüge anziehen - vielleicht eben gerade dieses "Beschützende" was viele Leserinnen in Edwards Stalkerei und Kontrollsucht sehen.


    Edward bedroht nicht selbst Bellas Leben? Hast du Midnight Sun gelesen? Er ist in ihr Schlafzimmer eingestiegen und hat sich überlegt, ob er die leckere Bella nicht doch aussaugen soll. Und auch wenn man das nicht gelesen hat, könnte man ihm doch seine ständigen Beteuerungen er sei ach so gefährlich, glauben. Wenn man ihn nicht als Witzfigur sehen will.


    Und wenn das eine reale Beziehung wäre, so müsste Bella damit rechnen, für ihren Ungehorsam was das Besuchen ihrer Freunde angeht geschlagen zu werden - irgendwann vielleicht mit Todesfolge.


    Die Fans diskutieren, ob Jacob oder Edward besser für Bella wäre und reflektieren dabei die gesamte Beziehung? Also, ich glaub nicht, dass das so ein hohes Niveau hat, da dürfte es zumeist eher drum gehen wen der jeweilige Fan sexier findet, bzw. die Geschmacksfrage "Gentleman" oder "wildes Tier".
    Jacob ist im Übrigen auch kein Haar besser als Edward - der erzwungene Kuss, mit dem die Dreiecksbeziehung eingeleitet wird, ist bezeichnend. Offenbar ist für SMeyer nur ein Mann sexy, der die Bedeutung des Wortes "Nein" nicht so richtig kapiert. (In besonderes brechreizerregender Form auch bei Sam und Emily zu beobachten. Es gibt in diesem ganzen verdammten Buch keinen einzigen Mann, der Respekt vor Frauen hätte und als sexy dargestellt wird.)
    Eine echte Alternative hat Bella also nicht. Es gibt nur dominante Kerle. Die möglicherweise ganz netten normalen Jungs die mit ihr zum Ball wollen, sind ihr höchstens einen Nebensatz wert.


    Eigentlich dachte ich, der das Wort Nein nicht kennende "Held" sei auf Nackenbeißerromane beschränkt. Die Sorte Buch mit halbnacktem Kerl und aufgetakeltem Dämchen auf dem Cover. Offenbar hab ich mich geirrt. Zumal ja die jüngst zum Bestseller avancierte Biss-Fanfic munter in die gleiche Kerbe schlägt.


    Nochmal kurz zu Stolz und Vorurteil:
    Charlotte Lucas ist aus meiner Sicht deswegen nicht die Hauptperson, weil ihre Geschichte erstens ziemlich deprimierend ist, und zweitens Jane Austen nicht für Vernunftehen war, sondern für vernünftige Liebesheiraten.
    Dass sie nicht zu Diskussionen anregt würde ich so nicht behaupten. Für Elizabeth ist ihre Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehbar, und das obwohl auch Elizabeth nicht einfach blindlings ihrem Herzen folgt.
    Biss-Fans werden Charlottes Entscheidung wohl ohne großes Nachdenken als grundfalsch verurteilen und sich nicht weiter damit beschäftigen, obwohl ihr Verhalten durchaus Anlass zu Debatten böte.

    Zitat

    Original von Amarylis
    Nach langem Hin und Her hab ich mich auch über alle Teile hergemacht,obwohl Vampirgeschichten eigentlich nicht zu meinen Favoriten gehören. :rolleyesZu meinem eigenen Erstaunen waren die <Bisse< aber sehr gut geschrieben und ich finde die Charaktere sehr gut dargestellt.Bella empfinde ich nicht als das <schwache Frauchen<,ich sehe Sie eher als introvertiert,man muß aber bedenken,dass Sie in eine Welt eintaucht,die ausserhalb jeglicher Normen besteht und da ist es eigentlich verständlich,dass Edward Sie aus seltsamen,bedrohlichen Situationen rettet.Ansonsten finde ich,dass Bella recht gut im Leben steht,im Großen und Ganzen find ich die Bücher recht gelungen. :zuhoer..


    Entschuldige mal. Introvertiert bin ich auch. Deswegen würde ich mich aber nicht mit einem Kerl einlassen, der mich auf Schritt und Tritt kontrolliert, mich stalkt, ja sogar in mein Schlafzimmer einsteigt! und es zum Kringeln komisch findet, wenn ich eine Meinung äußere, die seiner widerspricht...und sie natürlich missachtet, weil er es besser weiß.


    Und ich würde mir von solch einem Typen ganz sicher nicht alles gefallen lassen. Introvertiert bedeutet auch: Unabhängiger von sozialen Kontakten.
    Ich brauch keinen Edward. Lieber bleib ich Single.


    Lenya : Ein schwaches Frauchen hätte sich einen Mann gesucht der nicht ihr Leben gefährdet?
    Aha.
    Dann handelt es sich bei den Opfern häuslicher Gewalt also allesamt um richtig starke Frauen, weil schwache Heimchen am Herd sich mit solchen Kerlen gar nicht erst einlassen? Ich weiß ja nicht...
    Unnötige Risiken einzugehen find ich kein Zeichen von Stärke. Eher von Dummheit.
    Es bequem haben zu wollen ist kein Zeichen von Schwäche, das ist nur menschlich. Und vernünftig.
    Die grenzenlose Naivität, mit der sich Bella auf Edward einlässt, einen Mörder und Stalker, den seine angebliche Liebe nicht davon abhält, sie herablassend zu behandeln - das sehe ich als Schwäche. Als ein überkommenes Frauenbild. Die nur von ihren Emotionen getriebene Frau, die nicht wagt, sich ihres Verstandes zu bedienen.


    Bequem haben, einen Mann haben der sie versorgt - das wollte Charlotte Lucas aus Stolz und Vorurteil, und sie hat sich ihres Verstandes bedient um dieses Ziel zu erreichen. Charlotte Lucas sehe ich nicht als fragwürdiges Vorbild für Mädchen.
    Bella schon.


    Bella regt nicht zum Nachdenken an, ob Edward es wert ist, sich von ihm all diesen Mist bieten zu lassen. Sie lullt ein, mit ihrem ständigen Geschwärme von seiner Schönheit und seinem Reichtum. Sie regt Mädchen dazu an, sich auch so einen Kerl angeln zu wollen, mehr nicht.


    Oder zeigt SMeyer auch nur an einer Stelle, dass es eine Fehlentscheidung gewesen sein könnte, sich zum Vampir machen zu lassen? Schlussendlich muss Bella nicht mal auf ein eigenes Kind verzichten.

    Zitat

    Original von ConnyS77
    Aber im Grunde steht doch bei Biss die Liebesgeschichte im Vordergrund. Sicher, eine "richtige" Vampirgeschichte ist, wo viel Blut fliest und in der Art (wie Bram Stoker). Das ist klar. Aber die Biss-Reihe ist einfach nur mal was für junge Mädel zum Dahinschmelzen.


    Der Vergleich von Bauer sucht Frau ... auf die Idee bin ich nicht gekommen. :rofl


    Grade die Szenen von Edward Bella kennenlernen will und ihr einfach mal so irgendwelche Fragen stellt würde total gut in Bauer sucht Frau passen.
    Es ist halt so konstruiert. "Quetschen wir möglichst viele romantische Aktivitäten in möglichst wenig Zeit"...ich hab noch nie eine Folge von Bauer sucht Frau gesehen, aber da es eine Kuppelshow ist, läuft es vermutlich ähnlich ab wie Eddies und Bellas "Kennenlernen".
    (Mal ehrlich: "Ich will dich kennenlernen...ähm...was ist deine Lieblingsfarbe?"...unromatischer gehts doch gar nicht mehr. Ich weiß nicht mehr was er im Detail gesagt hat, aber so ungefähr lief das doch.)




    Dass zu wenig Blut fließt ist nicht das Problem. Das tut es in vielen guten Schauerromanen nicht. Und auch wenn man die ganze Chose als Liebesroman begreifen könnte, wäre noch alles in Butter. Aber da liegt der Hase im Pfeffer: Das ist keine Liebesgeschichte. Das wär ein guter Psychothriller in dem man bangen und hoffen kann, dass Bella sich rechtzeitig von diesem Irren trennt.
    Leider ist es nicht so geschrieben.

    Habe das Buch mal von meinen wohlmeinenden Eltern zu Weihnachten bekommen - und nach den Feiertagen sofort umtauschen lassen.


    Parodie würde ich das wirklich nicht nennen. Es ist lediglich ein grottenschlechtes Buch, das zufällig so ähnlich heißt wie Harry Potter, und den Figuren ähnliche Namen gibt.


    Ohne groß nachzudenken und innerhalb weniger Tage oder Wochen - könnte ich ein weit besseres Buch schreiben!