ZitatOriginal von Beatrix
Bei all den Diskussionen hier sollten wir nicht vergessen, dass bei der Buchauswahl fuer die meisten selten nur ein Faktor allein die Entscheidung beeinflusst. Wenige suchen ein Buch nur aufgrund des Covers aus, nur aufgrund des Genres, nur aufgrund des Klappentextes .... oder nur aufgrund der Autorenvita. Und wenn auch nur sehr sehr wenige Buecher den Weg zu mir finden, wo die Autorenvita der Hauptfaktor bei der Auswahl ist (aber immerhin, sie gibt es auch), so spielt es doch bei vielen anderen einen kleinen Teil bei der Entscheidungsfindung. Und ich behaupte jetzt mal, dass dieser kleine Teil bei vielen hier durchaus praesent ist, wenn auch manchmal eher im Unterbewusstsein.
Also, bei mir müsste das schon sehr unterbewusst ablaufen, nehme ich doch Bücher üblicherweise aufgrund des Covers oder Autorennamens in die Hand, entscheide anhand des Klappentextes ob ich reinlesen will, und kaufe das Buch, wenn mir das Gelesene gefallen hat.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Neulich habe ich einen Aufsatz von einem Mann gelesen, der es bei einem Hexenprozess geschafft haben soll, einen Freispruch zu erwirken. Das hielt ich für ein Zeichen großer Sprachgewandheit.
Leider argumentierte er in seinem Aufsatz unter anderem, die Frau sei dem Manne von Natur aus überlegen, was sich z.B. darin zeige, dass weibliche Wasserleichen keusch und züchtig mit der Vorderseite nach unten schwämmen, im Gegensatz zu männlichen Wasserleichen. Er brauchte wohl das Geld.
(Vielleicht ließ er sich auch von zuvor erschienenen Aufsätzen über die natürliche Überlegenheit des Mannes inspirieren, die wahrscheinlich ebenso seltsame, oder gar noch dümmlichere Argumentationen aufwiesen. Trotzdem, ich hätte mir mehr erhofft. Immerhin kann ich jetzt Vermutungen über das geistige Niveau anstellen, auf dem die Hexenprozesse geführt wurden...)