Beiträge von Midnightgift

    Im Jenseits ist die Hölle los - mehr noch als bei uns auf Erden.
    Arto Paasilinna beschreibt in einem kleinen Roman, wie die Seele des Menschens, den verstorbenen Körper verlässt. Die Seelen mit einem starken Lebensgeist und einer vorhandenen Intelligenz "leben" auf der Welt weiter ohne den menschlichen Bedürfnissen, wie Hunger, Durst, Schlaf oder ähnlichem. So verstirbt der Protagonist bei einem Autounfall und führt uns Leser durch die Welt der Geister und Verstorbenen.
    Bis hierhin gefällt mir die Idee des Autors wirklich gut. Leider - da muss ich mich Azrael anschließen, ist die Umsetzung dann sehr kurzlebig, nicht intensiv genug und eher oberflächlich.
    Denn wir begleiten den Geist des Verstorbenen nur für eine gewisse Zeit, in der er sehr viele Berühmtheiten trifft, Probleme beschreibt, Notstände der Menschen aufzeigt - aber all dies nur über ein bis zwei Seiten, bis wieder eine neue Problematik der Welt angesprochen wird.
    Diese oberflächliche Behandlung der doch sicherlich wichtigen Themen ist leider misslungen. Da wäre eine intensivere Beschäftigung mit weniger Themen sicherlich sinnvoller gewesen.

    Ich bin wohl auch eher eine Schnellleserin und verschlang das ein oder andere Buch innerhalb einiger Stunden.
    Da kann es an einem verregnetem Sonntag dazu kommen, dass ein 300 Seiten Buch halt komplett gelesen wird.
    Wie von vielen hier beschrieben, bleibt dann leider nicht allzu viel hängen.


    Dann habe ich versucht, die Bücher langsamer und aufmerksamer zu lesen. Dies ging aber mal ganz dezent daneben. So las ich einen Abschnitt langsam und bewusst. Aber die Phantasie ging dann anscheinend soweit mit mir durch, dass ich komplett in meinen Gedanken abschweifte (oder abschwiff ;-) ), dass ich wieder zurück in den Text finden musste.
    Das war also keinesfalls die Lösung.


    Mittlerweile habe ich für mich das richtige Maß gefunden um ein Buch genussvoller lesen zu können. Nämlich regelmäßige Pause. Den inneren Schweinehund, der unbedingt wissen will wie es weiter geht, zu ignorieren und einfach mal Ruhe zu finden. Das können schon wenige 50 Seiten sein, welche mir ausreichen um das Gelesen nochmal revue passieren zu lassen. Es können aber auch bei leichterer Thematik sein, dass es halt die 150 Seiten sind.
    Auf diese Weise bleiben Dinge länger präsent, lassen mich noch einmal darüber nachdenken und phantasieren und so kommen manchmal auch nochmal Fragen auf, die mir sonst wahrscheinlich nicht gekommen wären.


    Aber dies ist halt alles vom Buch abhängig. Um ein extremes Beispiel zu nennen: Hummeldumm habe ich innerhalb weniger Abende durchgelesen ohne große Pause.
    Die Bücherdiebin musste ich in vielen kurzen Passagen und somit vielen Pausen genießen! Es war ein regelrechter Zwang das Buch zur Seite zu legen und einfach wirken zu lassen!

    Ich weiß noch nicht so recht was ich sagen soll zu "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer. Das liegt aber nicht daran, dass es mir nicht gefallen hat. NEIN! Ganz im Gegenteil!


    Ich habe das Buch an drei Abenden genossen. Die Kapitel sind in einem guten Rahmen aufgeteilt und so lässt sich auch leichter der Absprung schaffen.
    Auf der einen Seite hätte ich das Buch immer weiter lesen können, weil ich den Email-Verkehr sehr flüssig lesen ließ und ich wollte auch sehr gerne wissen, wie es weiter geht. Aber es ist rein von der Sprache schon anspruchsvoller; es gibt wunderschöne Sätze und viel Inhalt! Genau aus diesem Grunde habe ich mir die zwei Pausen zwischendurch gegönnt um das Gelesen zu verarbeiten, nochmal nachdenken zu können und auch das Buch nochmal aufzuschlagen und ein weiteres Mal zu blättern.
    Alleine was diese Emails als einziges Stilmittel hergaben, war wirklich beeindruckend. Beide Charaktere wurden alleine durch diese Form schon sehr tiefgehend beschrieben - und das obwohl sie eigentlich doch ein jeweiliges Geheimnis dem anderen gegenüber bleiben wollten.
    Ein wirklich tolles Buch!


    Einziger Punktabzug ist der Charakter von Emmi .. ich konnte mich mit ihr nicht anfreunden.


    9 von 10 Punkten

    Oh das ist ja toll!! Ich hab es gerade erst gesehen ... zu meiner Schande hab ich es auch ganz 120 Sekunden nach der Entdeckung direkt bestellt. :chen


    Jetzt weiß ich nur nicht wie ich es bis zur LR noch liegen lassen soll :lesend


    Ich wünsche Dir, Arno viel Erfolg mit dem Buch und tolle Verkaufszahlen!! Aber da bin ich optimistisch für Dich!! :-)


    Liebe Grüße
    Nadine

    Oh da werde ich mich als Zaungast dazu gesellen. Der Ripper habe ich vor ca zwei Monaten gelesen und erinner mich noch gut an das ein oder andere Massaker *schüttel*


    Gerade den ersten Abschnitt fand ich absolut passend für einen spannenden Laymon. Die ganze Action lief vor meinem geistigen Auge wie ein Film ab. Ich fands sehr sehr spannend.

    Nachts im Sägewerk - Markus Götting


    Klappentext:


    Mit Millionen Männern teilt Markus Götting ein großes Problem: Er schnarcht. Nicht nur manchmal und ein bisschen, sondern IMMER und LAUT. Was ihm das Single-Dasein erleichterte (keine Frau lag nach einem One-Night-Stand morgens noch neben ihm), wird nun zum echten Problem: Denn er hat sich in Lena verliebt und möchte nichts lieber, als mit ihr die ganze Nacht zu verbringen. Doch sein Schnarchen erscheint ihm als Beziehungskiller, und so verheimlicht er der Angebeteten sein Problem, hält sich mit Espresso wach oder schläft heimlich tagsüber. Erst als Lena hinter sein schmutziges Geheimnis kommt und ihm die Pistole quasi auf die Nase setzt, macht Markus sich auf eine Odyssee durch Apotheken, Arztpraxen, in Schlaflabors. Was kann einem echten Schnarcher wirklich helfen, seine Beziehung zu retten?


    Zum Autor:


    Markus Götting, Jahrgang 1971, lebt in München. Nach Stationen bei der Süddeutschen Zeitung und beim SZ-Magazin arbeitet er seit 2001 beim stern, inzwischen als Reporter für das Ausland-Ressort. Für die Titelstory über sein Schnarcherleiden wurde er mit dem Europäischen Journalistenpreis der deutschen Medizinjournalisten ausgezeichnet.


    Meine Meinung:


    Das Buch "Nachts im Sägewerk" ist sehr kurzweilig und für einen verregneten Wochenendnachmittag genau das Richtige. Das Buch ist mit knapp über 200 Seiten recht überschaulich und durch den Schreibstil auch schnell und flüssig zu lesen. Ein Kapitel umfasst ungefähr 15 Seiten und dadurch ist es schwerer sich vom Buch zu trennen, da man ja schnell noch das nächste Kapitel lesen kann.
    Allerdings hielt mich das Buch nicht an der Stange, weil ich es so toll fand. Sondern eher, damit ich es dann zur Seite legen kann und durch bin.
    Sicherlich kann sich der ein oder andere Partner mit schnarchendem Lebensgefährten hier noch Tipps suchen und findet sich ganz bestimmt in der ein oder anderen Situation wieder.
    Als (zum Glück!) Unbetroffene konnte ich an der ein oder anderen Stelle schmunzeln, aber zu mehr konnte es mich hinreißen. Die Sprache wurde ab Seite 50 immer flapsiger, die Ausdrücke passen sicher dann ins Bild - aber mein Sprachgebrauch war es nicht und ging mir nach weiteren 100 Seiten dann schon ziemlich auf den Nerv. Ganz davon abgesehen, dass ich diese ständigen englischen Einwürfe wirklich viel zu übertrieben fand. Ebenso wie einzelne Passagen. Ständig rutschte alles ins Extreme: Der Besuch bei den Eltern, der Wellness-Urlaub. Natürlich ist es ein humorvolles Buch, aber meiner Meinung nach müssen nicht ALLE Situationen im vollständig Chaos enden.
    Die Charaktere wurden anfangs sehr gut umschrieben; die Vorstellung der Personen gelang ohne Weiteres und sie wurden durchaus sympathisch dargestellt. Ob es dann an der Geschichte und dem Umgangston lag, kann ich nicht beurteilen, aber am Ende hatte sich meine Gefühlslage gegenüber der Charaktere sehr gedreht. Wirklich schade!
    Das Cover wiederum finde ich sehr gelungen. Ich mag solche Zeichnungen, die Farben sind toll und das Material recht stabil.

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    Mit Millionen Männern teilt Markus Götting ein großes Problem: Er schnarcht. Nicht nur manchmal und ein bisschen, sondern IMMER und LAUT. Was ihm das Single-Dasein erleichterte (keine Frau lag nach einem One-Night-Stand morgens noch neben ihm), wird nun zum echten Problem: Denn er hat sich in Lena verliebt und möchte nichts lieber, als mit ihr die ganze Nacht zu verbringen. Doch sein Schnarchen erscheint ihm als Beziehungskiller, und so verheimlicht er der Angebeteten sein Problem, hält sich mit Espresso wach oder schläft heimlich tagsüber. Erst als Lena hinter sein schmutziges Geheimnis kommt und ihm die Pistole quasi auf die Nase setzt, macht Markus sich auf eine Odyssee durch Apotheken, Arztpraxen, in Schlaflabors. Was kann einem echten Schnarcher wirklich helfen, seine Beziehung zu retten?

    Katherine zieht in eine andere Stadt - weit weg von ihrem Zuhause, weil sie es dort nicht mehr aushält.
    Die Presse macht ihr das Leben zur Hölle; ihre Freunde ziehen sich zurück und sie fühlt sich nicht mehr gewollt; sie will nicht mehr dort leben, wo sie keine Ruhe mehr findet. Keine Ruhe ohne ihre kleinere Schwester Rachel. Katherine nahm Rachel mit auf eine Party, lässt jegliche Verantwortung missen und gerät in eine sehr gefährliche Situation mit ihrer Schwester. Rachel ist tod!


    Katherine lernt Alice kennen, welche sich förmlich aufzwingt und eine sehr gute Freundin wird. Doch die Freundschaft zu Alice ist alles andere als einfach. Alice ist Soziopath und somit gestaltet sich die emotionale Ebene als äußerst kompliziert und widersinnig. Dennoch möchte Katherine ihre Freundin nicht verlieren und sieht über viele Extreme ihrer Freundin hinweg - bis Katherine sich verliebt. Dort erkennt sie ihre wahren Freunde; ihre Lust auf Leben und wendet sich von Alice ab. Die Gefahr von Alice alles zu zerstören ist Katherine zu groß um ihr neues Leben auf's Spiel zu setzen.


    Doch Alice ist nicht die, welche sie zu sein scheint! Sie will Katherine! So beginnt ein Psychoterror im Leben der Katherine, welches sie aufwühlt, verarbeitet, mit ihrem Freund noch stärker bindet ... und am Ende zerstört.


    Leider konnte mich "Die Wahrheit über Alice" nicht überzeugen. Der Autorin Rebecca James gelingt es durchaus eine Spannung aufzubaue, das Interesse zu wecken und die Geschichte schlüssig zu schreiben.
    Leider steigt die Spannung genau so, wie sie häufig auch einfach wieder abfällt. Durch die Zeitensprünge von Rebecca James in die 1. Vergangenheit mit ihrer Schwester, den 2. Vergangenheitsteil mit Alice und die Gegenwart - verliert sich häufig die Anspannung und man wird in eine andere Situation gerissen.
    Ebenfalls riss mich der vorkommende Wechsel der Ich/Du-Erzählweisen aus dem Lesefluss. Ganz davon abgesehen, dass ich die Sprache teilweise als erschreckend empfand - wobei dies natürlich auch an der Übersetzung liegen kann. Denn "ich bin ganz schlecht in Kommunikation machen" war nun wirklich kein Lesevergnügen.


    Die Geschichte an sich war ganz interessant. Es erinnerte mich sehr an diese amerikanischen Highschool-Filme und es lief wie ein kleiner Film vor mir ab. Währenddessen dachte ich mir allerdings häufig, dass die ein oder andere Handlung einfach unglaublich ist. Niemand der in seiner früheren Vergangenheit in ein Auto mit fremden Personen stieg und dabei die Schwester verlor; steigt 3 Jahre später zu einem wildfremden Mann aufs Motorrad um noch was zu essen. Dies nur als Beispiel, mir fielen von diesen Situationen einige auf. Das alleine machte es mir schwer, mich in diese Personen hineinzuversetzen.


    Im Endeffekt war es ein spannender Thriller mit wenig Überzeugungskraft