Beiträge von Demosthenes

    Diese ganzen Frühwerke sind reichlich einfach gestrickt und in einer Sprache gehalten, die Jugendliche verstärkt anspricht. Außerdem sind sie, wie ich bei einem anderen Buch schon anmerkte, technisch manchmal sehr naiv gehalten. Auf der einen Seite 5 D-Antrieb und auf der anderen Seite noch Lochkartenmaschine und Steckschränke wie bei der alten Post. Trotzdem finde ich diese Romane lesenswert, weil sie als Entspannungslektüre geradezu Wunder wirken können. :-]

    Klappentext:
    Sie sind eine kleine Gruppe von Soldaten und Wissenschaftlern. In einem geheimen Forschungslabor in den Rocky Mountains haben sie den Überraschungsangriff der Pan-Asiaten überlebt und sind auch nach der Besetzung des Landes unentdeckt geblieben. Die Männer stellen sich die unmöglich erscheinende Aufgabe, ihr Land von der Fremdherrschaft zu befreien. Unter der Leitung Major Ardmores entsteht der Plan, den neuentdeckten "Ledbetter-Effekt" als Waffe gegen die Invasoren einzusetzen. Auf höchst ungewöhnliche Weise vorbereitet, wird die Revolte in das ganze Land hinausgetragen und treibt schnell einem dramatischen Höhepunkt entgegen.


    Es handelt sich um einen der ganz frühen Romane Heinleins (1949) und das merkt man ziemlich rasch. Heinlein konnte sich offenbar nie so richtig in die Entwicklung des Computers hineindenken, denn auch hier arbeiten die Leute noch mit Lochkarten, während sie auf der anderen Seite mit der Gravitation spielen. Ein Anachronismus in sich.
    Obwohl es einer der schwächsten seiner Romane ist, hat mir das Lesen viel Vergnügen bereitet. Denn die Vorstellungen, die hier zu Wort kommen, sind teilweise völlig naiv und trotzdem amüsant.

    Klappentext:
    Max Jones, ein junger Mann, dessen inständiger Wunsch es ist, Sternfahrer zu werden, erhält plötzlich und unerwartet eine Chance. Aufgrund familiärer Zerwürfnisse verläßt er sein Zuhause und schafft es durch einen Zufall, auf der "Asgard", einem der größten Sternenschiffe der Erde, einen Platz zu finden.
    Doch die Reise der "Asgard" verläuft ganz anders als ursprünglich geplant. Sie kommt vom Kurs ab und gerät in Bereiche der Galaxis, die noch nicht befahren wurden und noch nicht kartographiert sind. Da alle Orientierungsmöglichkeiten fehlen, wird es immer unwahrscheinlicher, daß das Schiff den Heimweg finden wird. Die Lage an Bord wird immer kritischer, und die Menschen beginnen zu verzweifeln.
    Nur Max Jones gibt nicht auf, den Kurs nach Hause zu suchen.....


    Auch dieses Buch Heinleins gehört zu den guten alten Spaceoperas, die das Genre so berühmt machten. Sicher, das Ende ist vorhersehbar und der Protagonist ist klischeehaft, doch gerade das macht das Buch so liebenswert. Ich habe jede Zeile genossen.

    Klappentext:
    Die Augen und die Form der Ohren bewiesen, daß der Junge, der auf dem Sklavenmarkt einer fremden Welt feilgeboten wurde, von einer Erdfamilie abstammte.
    Oberst Baslim, der terranische Geheimagent, kaufte den Jungen, um ihn vor einem Schicksal zu retten, das schlimmer als der Tod war.


    Altmeister Heinlein schildert das Schicksal eines Jungen, der in der Galaxis verschollen, wieder nach Hause zurückkehrt. Stellenweise fiel mir beim Lesen immer wieder Lord Greystoke/Tarzan ein. Jedenfalls ist es eine Spaceopera der feinen Art, wenngleich ohne große Höhepunkte, dafür aber solide und gediegene Arbeit.




    edit: Schade, daß Amazon kein Bild liefert.

    Schade um "Bruder Johannes", wie er in NRW genannt wurde. Er war ein Mensch, den ich bewunderte und der auf mich immer den Eindruck von Ehrlichkeit und Verantwortungsgefühl machte. Solche Menschen gibt es leider viel zu wenige in unserem Land.

    Kurzbeschreibung:


    Vierzig Millionen Jahre in der Zukunft leben die Menschen in einer fernen Galaxie. Ein Computer beherrscht ihre Welt, doch dann befiehlt er die Rückkehr:: Die Menschen müssen ihren verlorenen Planeten wiederfinden.


    Scott-Card schreibt hier eine Spaceopera im alten Stil und wagt dabei dennoch etwas völlig neues. Als Vorlage diente ihm das Buch Mormon von Joseph Smith, dem Gründer der Mormonen. Die Idee als solche ist schlicht genial, doch durch die Umsetzung und die Nähe an die Vorlage konnte Scott-Card wohl langweilige Sequenzen nicht unterdrücken. Dadurch zieht sich die Story doch etwas und nimmt der Geschichte ihren Schwung. Die einzelnen Bände in der Reihenfolge:


    1. Die verlorene Erde
    2. Der Ruf der Erde
    3. Die Schiffe der Erde
    4. Die Kinder der Erde
    5. Der Hüter der Erde

    Zitat

    Original von sassen
    Die Story kann nach Teil 2 aber noch nicht zu Ende sein, da der Bannsänger Zyklus eigentlich aus 6 Teilen besteht.


    Teil 4-6 erscheint als zweiter Sammelband im Februar.


    Mag ja sein, Sassen, aber nach Teil 2 haben wir eine deutliche Zäsur. Mit Teil 3 beginnt eine andere Geschichte.

    Klappentext:
    Jon-Tom Meriweather, netter, tagträumender Durchschnittsstudent aus Kalifornien, gerät nach dem Genuß eines Joints in eine absonderliche Parallelwelt. Durch ein magisches Mißgeschick des greisen Schildkröten-Hexers Clodsahamps wird Jon-Tom zum unfreiwilligen Gast der Welt intelligenter, rücksichtsloser Tiere – Fledermäuse, Bären, Tiger und Orang-Utans. Doch schon bald muß er sich zwischen den Welten entscheiden: Das Land wird vom Volk der Gepanzerten, grausamen Insektenwesen, überfallen, und seine Anwesenheit könnte von großem Nutzen sein. Denn eine übersinnliche Gabe schlummert in Jon-Tom: Er ist ein Bannsänger!


    Eigentlich könnte das Buch auch unter der Überschrift Satire stehen. Beim Lesen fiel mir sofort der Stil von Douglas Adams auf, wenngleich der Humor von Foster doch erträglicher auf mich wirkt. Daß die drei Romane in einem Buch zusammengefasst sind, läßt doch eine mächtige Schwarte daraus werden. Allerdings hatte ich beim Lesen den Eindruck, daß der dritte Band nicht mehr dazu gehört, denn die Story war nach dem zweiten Banz eigentlich zu Ende. Alles in allem fand ich das Buch zwar durchaus lesbar, aber dennoch mäßig in seiner Substanz.

    Kurzbeschreibung:
    Der alte Ashinn, aufgewachsen auf Atlantis, der sagenumwobenen Insel, erzählt zunächst von seinen glücklichen Tagen dort und dann davon, wie es zum Untergang dieses irdischen Paradieses gekommen ist. In seiner Erzählung erwacht eine versunkene, mythische Welt wieder zum Leben.


    Fantasy der guten alten Art. Der alte Ashinn, Überlebender aus Atlantis, fristet mit einigen Gefährten sein Leben bei Steinzeitmenschen. Er erinnert sich, wie schön das Leben auf Atlantis war und so beschreibt er seine Erinnerungen an die letzten Tage der Insel, ihren Untergang und seine Rettung. Der Roman ist leider ohne besondere Höhepunkte und plätschert etwas monoton dahin. Trotzdem ist er lesenswert. Denn der Fantasie des Lesers wird hier keine Grenzen gesetzt, Plato läßt von weitem grüßen und so manche Rätsel der realen Archäologie werden hier gelöst.

    Ich hab mich jetzt mal überwunden und das Buch auch gelesen. Sicher, der Stoff ist sehr interessant und die philosophische Seite ist durchaus des Überdenkens wert. Doch die Handlung gleitet am Ende zu sehr ins Fantastische ab. Der Schluß war meiner Meinung nach vorhersehbar.

    Zitat

    Original von Maliris


    Auch verbinde ich jetzt unwillkürlich Ruthvens Stimme mit Dr. Dariusz. XD


    Da muß ich aber protestieren. Da ich ruthvens Stimme im Original kenne, kann ich bestätigen, daß sie nichts mit Dariusz zu tun hat. Zumindest nicht mit der Stimme, die ich mit dieser Person verbinde. Ich denke da eher an einen alten deutschen Schauspieler - Fritz Rasp. Dessen Stimme hat so etwas stechendes, beißendes an sich, das sehr gut zu Dariusz passen könnte.

    Also ich kann auch nur sagen, daß ich sofort wieder in der Handlung drinnen war, weil die bekannten Figuren ohne Brüche an den Ablauf des ersten Romanes anschlossen. Wie Maliris schon feststellte, die Sprüche wie "Oh fragen Sie nicht" und "Dieses Kind" klangen einfach so vertraut, daß vor meinem inneren Auge die alten Gestalten wieder auftauchten.
    Christoph, ich kann nur sagen "Chapeau, mon vieux!"

    Seine Sendungen im Saarländischen Rundfunk sind heute noch bekannt. Seine zeitkritischen Bemerkungen in der Sendung "hamse nich den Meier gesehen?" sind unvergessen und teilweise sogar in den Sprachgebrauch hier eingegangen. Schade, wieder ein kritischer Mensch mit Herz weniger.

    Zitat

    Original von Trugbild
    "Sarkasmus-Ein" Oh ja! Welch mutiges Unternehmen, die beim Volk populärste Entscheidung zu treffen "Sarkasmus-Aus" :-)


    So populär war die Entscheidung gar nicht. Immerhin war schon der übliche ganze Propaganda-Apparat angelaufen, der Volkes Meinung in die "richtige" Richtung trimmt. Die ersten Stammtisch-Eisenfresser verlangten bereits nach Senf, um zum Bier die ersten Irakis zu futtern. Und da kam plötzlich Schröders Entscheidung wie eine kalte Dusche. :grin
    Ich darf dich auch daran erinnern, daß die "üblichen Verdächtigen" kein Blatt Papier und keinen Bildschirm ausließen, um die Isolation Deutschlands in der ganzen Welt zu propagieren.
    Aus heutiger Sicht erscheint die Ablehnung Schröders natürlich als völlig logisch und weise, aber damals gehörte doch eine Portion guter Nerven dazu, den Druck auszuhalten. Meiner Meinung nach war das eigentlich die einzige Entscheidung, die er richtig traf.