Beiträge von Demosthenes

    Ich glaube kaum, daß es diesmal irgendein Naturereignis schaffen wird, Schröder noch einmal zu retten. Ich halte es für wahrscheinlicher, das die neue Linkspartei eine ernstzunehmende Rolle spielen wird.
    Allein hier im Saarland dürfte "Oskar" nicht zuletzt die Opfer der Schreierschen Schulpolitik, der Lebacher Erdbebensituation und die Mitglieder der Bürgerinitiativen als Protestwähler einheimsen. Im Osten der Republik wird diese Partei vermutlich auch gewaltig zulegen und so denke ich, daß es diesmal zu einem interessanten Ergebnis kommen wird.

    Klappentext
    Während sich die wisenschaftlichen Hinweise auf schwerwiegende Gefährdungen kontinuierlich verdichten, werden mit der Ausbreitung der UMTS-Technik immer mehr Mobilfunk-Antennen mitten in Wohngebiete gestellt. Am Beispiel des Saarlandes, das zu einem Modelland des Mobilfunks gemacht werden soll, zeigt das vorliegende Buch aber auch modellhaft die damit einhergehende Verwilderung demokratischer Kultur. Es informiert über jenen Teil wissenschaftlicher Wahrheit, der von den Verantwortlichen ignoriert oder der Bevölkerung verschwiegen wird, um eine von wirtschaftlichen Interessen dominierte Politik durchzusetzen. Es macht die Verabschiedung demokratischer Grundwerte und die politische Ausbürgerung gesellschaftlicher Verantwortung bewußt. Es verfolgt die Unterwanderung der Demokratie durch kommerzielle Interessen bis hinein in wissenschaftlich unseriöse Grenzwerte, auf die sich dann Politiker, ihre Berater, aber auch Gerichte stützen. Das Bündnis von Regierungen mit der Mobilfunkindustrie und ihrem Kapital hat zu Verflechtungen geführt, die dem demokratischen Auftrag von Transparenz und Unabhängigkeit widersprechen. Es hat einen gewalttätigen politischen Stil hervorgebracht, der das demokratische Gemeinwesen schädigt und immer mehr Bürgern das Gefühl gesellschaftlicher Geborgenheit nimmt. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung wird gezwungen, mit seiner gesundheitlichen Gefährdung und Wertminderung von Wohnungen und Häusern die Zeche für die Gewinne der Nutznießer zu bezahlen - ein einzigartigesr gesundheits- und gesellschaftspolitischer Skandal unserer Nachkriegsgeschichte.
    Die Autoren:
    Harrer, Friedrich, RA, Dr., Professor im Fachbereich Arbeits-, Wirtschafts- und Europarecht an der Universität Salzburg. Hauptarbeitsgebiete: Gesellschaftsrecht, Zivilrecht, Kulturgeschichte der Ökologie.
    Richter, Karl, Dr., Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes, emeritiert. Hauptarbeitsgebiete: Literatur vom 16. bis 20. Jahrhundert, Editionen, Kulturgeschichte von Naturwissenschaft und Technik.
    Warnke, Ulrich, Dr., Akademischer Oberrat im Fachgebiet Biowissenschaften an der Universität des Saarlandes, Erster Vorsitzender des Instituts Physiologieforum, Diagnose- und Meßtechnik e. V. und des Public Health e. V., Leiter der Arbeitsgruppe Technische Biomedizin. Hauptarbeitsgebiete: Biomedizin, Biophysik, Umweltmedizin, Wirkung elektromagnetischer Felder.
    Wittebrock, Hermann, Rechtsanwalt, Saarbrücken.


    Der Literarur-Professor Karl Richter und der Jurist Hermann Wittebrock haben als Herausgeber hier ganze Arbeit geleistet. Besonders Prof. Friedrich Harrer und Dr. Ulrich Warnke verstanden es blendend, die für Laien sehr schwierige Materie verständlich zu erläutern und so die Risiken einer Technik aufzuzeigen, die völlig blauäugig von der Politik favoritisiert wird. Allein die Verquickung einer längst von dem Wirtschaftskapital abhängig gewordenen Wissenschaft mit den Zielen diverser Firmen wird durchleuchtet und dem Leser nahegebracht.
    Ich darf nicht zuviel dazu schreiben, denn im Verein mit anderen Freunden stand auch ich bei diesem Buch ein wenig Pate. Und Eigenlob sollte man doch vermeiden. :-)
    Das Buch kostet 15 € und kann auch über mich bezogen werden.

    Was mir an allen Durant-Romanen so gefällt, ist der realistisch anmutende Ablauf der Handlung. Mag sein, daß die eine oder andere Person mal ein wenig überzeichnet wirkt, doch der Background bedingt das geradezu. Auch die stellenweise Ohnmacht der Ermittler gegenüber der Bandenkriminalität weicht wohltuend von den "Gerechtigkeit über alles"-Romanen ab. Hier wird einfach Polizeialltag geschildert, wie er nun mal ist. Weiter so Taipan. :wave

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    Original von Idgie
    Ich weiß nicht, ob der Nostalgieflash von den Kindern auch so gesehen wurde.


    Morgens um fünf Kühe melken stelle ich mir genauso wenig rosig vor, wie Feld und Stallarbeit, weil man seine kranke Mutter ersetzen und später den Unterricht von 4 Wochen nachholen muss. Das Heuwagenfahren war sicher nur in Bullerbü so romantisch fröhlich. *zweifel*


    Hast du schon mal versucht, beim Melken den hinter dir sitzenden Katzen in Maul zu spritzen? Sicher nicht, das klappt auch morgen um fünf (damals gabs keine Sommerzeit und so war es um sieben Uhr). Weniger angenehm ist natürlich das Versorgen von kleineren Geschwistern, aber das ist überall unangenehm, nicht nur auf dem Lande.
    Was gibt es schöneres, statt sich vom Pauker pisacken zu lassen, die (vermeintliche) Unabhängigkeit zu erleben und nebenbei auch noch das Lob der Erwachsenen auf sich zu ziehen. Vor allem wenn man aus der Räucherkammer stibitzen kann, ohne daß es gleich auffällt.
    Wir waren damals einfach noch keine verwöhnten Stubenhocker, die lieber hinter ihren Schulbüchern (mit einem Comic darunter) sitzen und Lernen mimen. Für uns war der Aufenthalt in der Schule einfach lästig und zwangbeladen.

    Auch langfristig gibt es Probleme. Nicht jeder Boden ist für die Selbstaufforstung geeignet. Er verkarstet einfach, wird "Ödland". Was vielleicht nicht so wichtig ist, aber halt eben auffällt, ist die optische Wirkung. Wenn im Rheintal die Obstblüte war, dann sah das ganze Tal zwischen Mainz und Koblenz aus wie in frisch gefallenem Schnee. Heute sieht es eher Mottenzerfressen aus, die Schönheit ist weitgehend dahin.
    An den Steilhängen von Rhein und Mosel schreitet die Erosion ziemlich rasch voran. Regen wäscht die Krume einfach vom felsigen Boden in die Tiefe und reißt nach und nach auch die Erde der angrenzenden noch benutzten Flächen mit. Die Folge sind dann Steinlawinen und Erdrutsche. Ähnliche Probleme sehen wir ja auch in den Skigebieten.

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    Original von Historikus
    Ich bin mir fast sicher, dass er lieber in der Schule gewesen wäre. ;-)


    Denkste, was gibt es schöneres, als Kühehüten, dabei faul in der Wiese liegen oder mit anderen Streiche aushecken, während der Rest der Klasse in der Schule schwitzt. Oder im Herbst die Kartoffelfeuer und selbst geröstete Kartoffeln am zugespitzten Stock mitsamt der schwarzen Schale vertilgen, auch wenn der Rücken weh tut vom Hacken über Tag. Oder auf dem Heuwagen heimfahren, während man den ganzen Tag über mit dem Rechen über die Wiese hinter dem Sammler hergelaufen ist. Es wundert mich, daß ausgerechnet du diese herrlichen Gefühle nicht kennst. Selbst die Stallarbeit machte noch Spaß, man konnte so viel dort entdecken oder seinen Spaß haben. Daß das auch gefährlich war, fiel uns ohnehin nie auf.

    Der ganze Lebensmittelmarkt ist total verkorkst. Das fängt schon damit an, daß du für jedes Produkt auf dem "Bio" steht, erheblich mehr löhnen darfst, als für ein Standartprodukt. Dabei hast du aber nicht mal die Sicherheit, ob es sich wirklich um ein ökologisches Erzeugnis handelt. Du kaufst beim Bauern und zahlst oft mehr als im Laden, obwohl der Landwirt gleichzeitig erheblich weniger von seinem offziellen Abnehmer bekommt.
    Die Vielzahl ausländischer Produkte wird dem Endverbraucher durch eine gezielte Werbemanipulation schmackhaft gemacht und nicht wenige fallen darauf herein. Gerade einer geschickten Werbung ist der Verbraucher oft hilflos ausgeliefert. Ein bekannter Slogan drückte das offen aus: "Und wir bekommen Sie doch!" (Danone).

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    Original von Behrnie
    wir haben eh zuviele Bauern, schau Dir die Überproduktionen an, die die EU regelmäßig aufkauft und vernichtet. Wir sollten uns in Mitteleuropa auf die Produkte konzentrieren, bei denen wir echte Standortvorteile haben: Luxusgüter! Sicher, einen Nissan oder Toyota kann man beim Japsen kaufen, aber Porsche, BMW und Lambourghini sind nicht ohne Grund immer noch europäische Marken. Bürorechner gibbet von IBM, aber für aktuelle PC-Spiele sind die Luxusmaschinen von Medion gerade gut genug. Birnen dürfen aus Südafrika sein, aber Champagner ganz sicher nicht!


    Aua, das tut schon weh. Machst du eigentlich deine Augen immer zu, wenn du durch die Lände pilgerst? Um ein simples Beispiel zu nennen: Fahr mal mit offenen Augen durch das Rheintal oder das Moseltal und du wirst die Auswirkungen sofort erkennen, die das Bauernsterben in unserem Land anrichtet. Immer mehr Ödflächen entstehen an Stellen, die früher mal blühende Weinhänge oder Obstfelder waren. Die Bauern haben diese Flächen in Ordnung gehalten, jetzt sind sie der Erosion preisgegeben und die Umweltprobleme wachsen dort gewaltig an. Wenn man Landwirtschaft EU-weit betrachtet, verliert man den Überblick über die Schäden, die aus diesem Denken entstehen. Überlege nur mal, was der Transport von Lebensmitteln quer durch Europa an Umweltschäden zusätzlich verursacht. Von den zusätzlichen Arbeitslosen will ich da gar nicht erst reden. Insofern hat His schon recht, wenn er den Kauf über den kurzen Weg propagiert.
    Daß der Endverbraucher sich allerdings nach seinem oft sehr schmalen Einkommen richten muß, ist dabei ein anderes Problem, das man dem Käufer mit Sicherheit nicht zur Last legen kann. Das ist derzeit die Folge einer verfehlten Politik. :fetch

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    Original von Iris
    Den Unterschied, den du so gerne beschwörst, den gibt es nicht. Was du beschreibst ("paar hinter die Löffel") ist doch genau das, was ich sage: Diese Neigung, gegenüber Kindern die Hand ziemlich locker sitzen zu haben.
    Und die Meckertanten und Meckeropas gab und gibt es überall. Oder glaubst du wirklich, daß jede Oma im Austrag eine Seele von Mensch war.


    Demo, du verklärst deine Kindheit und verallgemeinerst das Verklärte obendrein.


    Niemand verklärt die Vergangenheit oder verallgemeinert. Es ging hier ja nicht um die Kindererziehung, sondern um die Möglichkeiten, seine Kindheit auszuleben. Daß wir auf den Dörfern damals meist bei der Feldarbeit mithelfen mußten, war eine aus Erwachsenensicht andere Sache. Als Kinder haben wir das nicht als Arbeit empfunden, sondern als Spaß. Natürlich gab es die unschönen Momente, in denen es Prügel setzte. Mein alter Herr war Dorfgendarm, die Dienststelle im Haus. Wenn einer von den Jungen was im Dorf anstellte, bekam ich sie gleich mit, weil irgend jemand behauptete, ich sei dabei gewesen. Als ich das spitz bekam, war ich von da an auch bei allen Schandtaten dabei. :lache
    Doch danach war gar nicht gefragt. Das Toben von Kindern in der Nähe war damals einfach selbstverständlich und kein Mensch regte sich darüber auf. Die Einstellung zu Kindern war eine andere. Und genau darum ging es.

    Kurzbeschreibung
    Venedig 1478: Aus den trüben Wassern der Lagune wird vor den Augen des deutschen Händlers Peter Bernward die Leiche eines Kindes geborgen. Bald darauf kommen zwei weitere Kinder ums Leben - Gassenjungen, die als Zeugen gesucht wurden. Wussten sie zu viel? Bernward beschließt, den wenigen Hinweisen nachzugehen. Dabei dringt er tief in das Räderwerk der Macht vor, mit der Venedig seit 400 Jahren den Handel in Europa kontrolliert - und gerät in ein Netz aus Verbrechen und Intrigen, das die dunkle Seite der Stadt offenbart.


    Auf der Rückreise erkrankt Jana, die Gefährtin Peter Bernwards in diesem dritten Roman. Wen wundert es, daß er die Zeit damit nutzt, einen neuen gefährlichen Fall zu klären. Auch dieses Buch ist spannend geschrieben und vermittelt so einige wissenswerte Details aus dem Venedig des 15. Jahrhunderts. Ich hab das Buch in einem Rutsch durchgelesen, denn ich konnte nicht mehr aufhören.

    Kurzbeschreibung
    Italien im Jahre 1478: Während der Ostermesse im Dom zu Florenz wird bei einem Attentat auf die Medici der jüngere Bruder Giuliano getötet. Sein Bruder Lorenzo, der seit einiger Zeit mit dem Papst um die Vorherrschaft um einige italienische Republiken streitet, überlebt - und eröffnet eine gnadenlose Jagd auf die vermutlich Schuldigen: die rivalisierende Sippe der Pazzi, ebenfalls ein altes florentinisches Geschlecht. Zur gleichen Zeit gerät die junge Jana Dlugosz in Verdacht, mit den Pazzis kollaboriert zu haben. Alle Beweise sprechen gegen sie, und selbst ihr Gefährte, der Kaufmann Peter Bernward, beginnt an ihr zu zweifeln. Haben Machthunger und Ehrgeiz die junge Frau in eine verhängnisvolle Falle getrieben? Aber dann beginnen Menschen aus Janas Umfeld zu verschwinden, und Peter Bernward erkennt, dass der Fall komplizierter ist, als er dachte.


    Der zweite Band über den Kaufmann Peter Bernward spielt im Florenz der Medici. Bernwards Gefährtin stolpert mitten in die Rivalitäten der großen Häuser und landet im Gefängnis. Bernward ermittelt wieder und kommt zu überraschenden Ergebnissen. Wie schon im Fall zuvor kämpft er auch gegen seine eigene Vergangenheit. Spannend geschrieben und vor allem logisch durchdacht. Ein Buch, das man so einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

    Ich werds ja sehen, da ich die beiden anderen Bände auch habe. Dummerweise steht auf dem Klappentext auch nur, daß alle drei Bände in dem Jahr 1478 spielen. Nur "Der Tuchhändler" spielt im Jahr 1475. Aber wenn ich alle gelesen habe, werde ich wohl die Reihefolge sagen können.


    edit: Die Reihenfolge stimmt, wie du sie aufgezählt hast, Helga. Bin jetzt mit allen durch und kann das so bestätigen.

    Es gibt noch mehr Bände, Helga. Ich hab die Reihenfolge auch noch nicht so drauf. Aber ich denke, vor diesem Band kommt noch "Eine Messe für die Medici". Zumindest geht das aus der Handlung hervor. Bei Amazon stehen die Bücher leider ziemlich durcheinander.

    Kurzbeschreibung
    Augsburg, 1478. In den großen Handelshäusern geht die Angst um. Innerhalb weniger Tage sind zwei Angehörige der Familie Hoechstetter ermordet worden. Hat sich ein skrupelloser Mörder zum Ziel gesetzt, die reichen Familien auszulöschen? Und ist es am Ende gar kein menschlicher Täter, der die Morde begangen hat? Die Opfer wurden hinter von innen verschlossenen Türen gefunden, und die am Tatort hinterlassenen Spuren nähren ein Gerücht, das man nur zu flüstern wagt: Der Engel des Todes geht durch die Stadt und holt sich die Sünder. Die Stimmung ist gedrückt, die Gewaltbereitschaft groß und jeder Fremde sofort verdächtig. Das bekommt auch der ehemalige Kaufmann Peter Bernward zu spüren, der in der Stadt, die einmal seine Heimat war, nach seiner Tochter Maria sucht. Als er den Hinweisen eines undurchsichtigen Alchimisten folgt, kommt ihm der furchtbare Verdacht, dass zwischen Maria und den Verbrechen eine Verbindung besteht. Er ahnt, dass es weitere Tote geben wird, und bald weiß er nicht mehr, wen er schützen soll – seine Tochter oder das mögliche nächste Opfer …


    Der Ermittler in dem Roman "Der Tuchhändler" ist nun auch hier zu Gange. Erneut holt ihn die Vergangenheit ein und er muß sich seinen eigenen Leichen, die nun mal jeder im Keller hat, stellen. Dabei löst er die seltsamen Mordfälle, die ganz Augsburg ängstigen. Dübell schildert die Vorgänge mit der gewohnten Spannung. Aber auch hier, wie in allen Romanen Dübells, muß man sich erst an die moderne Sprache gewöhnen, die er ganz bewußt einsetzt. Man kann darüber geteilter Meinung sein und ich mag es nicht sonderlich, aber spannend sind seine Romane allemal.

    Kurzbeschreibung
    Deutschland im 11. Jahrhundert. Nach dem Tod des Kaisers droht das Reich zu zerfallen. Heinrich, sein minderjähriger Sohn, gerät unter den unheilvollen Einfluß des Erzbischofs von Köln. Nur die Liebe zu Mathilde, seiner Cousine, läßt ihn Jahre der Bedrohung und des Verrats überstehen. Nachdem er den Thron bestiegen hat, wird er gezwungen, eine ihm fremde Adelige zu heiraten und seine Burg im Harz zu verlassen. Doch Heinrich gelingt es, seine gefährlichsten Feinde zu besiegen und das Reich zu befrieden. Bis sich ihm ein noch größerer Widersacher entgegenstellt: Papst Gregor VII. strebt die Weltherrschaft der Kirche an. Ein schicksalhafter Kampf um die Macht beginnt. Als Heinrich, unterstützt von bewaffneten Anhängern, nach Italien zieht, bittet der Papst ausgerechnet Mathilde von Tuszien-Canossa, ihn in ihrer Burg aufzunehmen.


    Berger schildert den Weg Heinrichs IV. durch die Intrigen und Gefahren seiner Zeit. Die flüssige Geschichte führt den Leser von Schauplatz zu Schauplatz und zeigt ihm einen König, der ein Eigenleben führt. Die plastische Erzählkunst Bergers den Herrscher als Menschen, der sich durch eine freudlose Kindheit und Jugend quält, der selbst als Monarch noch abhängig und niemals frei ist. Eingesponnen in unerträgliche Intrigen, umgeben von Verrätern, erkämpft er sich schließlich seine Macht.
    Der packende Roman hat mich so gefesselt, daß ich ihn in einem Rutsch durchlas. Ich kann ihn nur empfehlen.

    Kurzbeschreibung
    Held dieses historischen Romans ist der legendäre Ritter William Marshal. Er, Sohn eines englischen Landadligen und hervorragender Turnierreiter, kämpft an der Seite der Tempelritter gegen die Sarazenen und wird zum Berater der Könige Heinrich II. von England und Richard Löwenherz. 'Balling hat gründlich recherchiert, das zeigt sich vor allem bei der Darstellung von politischen Intrigen, von Rüstungen, Waffen, Reitkunst und Schlachtszenen. Dieser Roman wird alle Leser ansprechen, die sich für die Zeit des Mittelalters interessieren'. (Publishers Weekly)


    Der Roman gleicht dem alten Epos eines Sir Walter Scott, jenem schon legendären Roman "Ivanhoe". Der Autor entführt den Leser tatsächlich in jene Zeit der Ritter und Normannen, in die Tage der Plantagenets und Capets. Wie Scott legt auch Balling Wert auf die ritterlichen Tugenden, die sein Held natürlich unerschütterlich verteidigt. Das Buch ist spannend geschrieben und bis auf einige Stellen, die sich auf eine zu moderne Begriffswahl stützen, durchaus der Handlungszeit gerecht geworden.

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    Original von cmoi
    Also jeden Sonntag zur Wahlurne rennen? Kann mir andere Freizeitbeschäftigungen vorstellen, und wirklich billig ist das bestimt auch nicht. Ich meine man wählt ja schon Abgeordnete von denen man ausgeht, das sie die eigne Meinung vertreten....


    Und wie soll dein Abgeordneter wissen, was deine Meinung ist? Zum Zeitpunkt der Wahl wußtest du selbst doch noch gar nicht, was in den nächsten vier Jahren anliegt. Und von wegen "jeden Sonntag zur Urne rennen". Genau das soll ja vermieden werden.

    Hab ich, glaube ich, mehrfach schon getan. Mir schwebt da das Schweizer Modell vor. Alle heute zustimmungspflichtigen Gesetze sollten vom Volk per Abstimmung erlassen werden. Änderungen des GG sollten ebenfalls nur möglich sein, wenn eine 2/3 Mehrheit der Wähler so abstimmt.
    Das hätte den Vorteil, daß endlich einmal diese sündhaft teure Gesetzesflut aufhört, zumal ,wenn jeder, der ein Gesetz einbringen will, auch die Finanzierung dazu offenlegen muß. Ein weiterer Vorteil wäre, daß das Volk in seiner Entwicklung von den Politikern "mitgenommen" werden muß. Gerade im Beispiel Schweiz konnten wir ja sehen, daß so etwas zwar langsam voran geht, dafür aber von soliden Mehrheiten im Volk getragen wird. (siehe Frauenrechte)
    Ich hoffe, das genügt als Denkanregung und Diskussionsvorlage. Denn die Beschwerden von His reduzieren sich auf die ganz banale Feststellung, daß das Volk sich nicht mehr mit der Politik der Parteien identifiziert.