Beiträge von Demosthenes

    Klappentext:
    Die Menschen sind dabei, den Mars zu besiedeln. Die Ureinwohner haben den Kolonisten einige Areale entlang der Kanäle abgetreten. Irdische Wisschenschaftler gehen daran, den Nachbarplaneten der Erde zu "terraformen" und die ungeheuren Sauerstoffmassen, die im Gestein der Wüsten gebunden liegen, wieder in eine atembare Atmosphäre zu verwandeln.
    Das Buch schildert die Abenteuer der beiden Jungen Frank und Jim, die auf dem Mars aufgewachsen sind. Sie kommen einem abgefeimten Plan der Siedlungsgesellschaft auf die Spur, die aus Kostengründen die Umsiedlung der Kolonisten bei Enbruch des unvorstellbar strengen Marswinters verhindern will. Mit ihrem eingeborenen Freund, dem kugelförmigen Mehrzweckgenie Willis, besuchen Frank und Jim die alten, rätselhaften Städte der Marsianer, gewinnen das Vertrauen ihrer seltsamen Bewohner, die über geheimnisvolle paranormalen Fähigkeiten verfügen und den bedrängten Kolonisten auf ihre Art gegen ihre Gegner beistehen.


    Der Roman wurde 1949 geschrieben und hat doch nichts von seiner Aussage eingebüsst. Sicher, das soziale Weltbild entspricht weitgehend der damaligen Zeit, doch tut das der Spannung keinerlei Abbruch. Vor allem die Schilderung der unterschiedlichen Entwicklungsstufen von Menschen und Marsianern hat es am Ende des Buches in sich. Diese Philosophie könnte auch gerade heute entwickelt worden sein. Ich kann das Buch jedem SF-Fan mit ruhigem Gewissen empfehlen.

    Gestern abend wurde in Kabel 1 die Wiederholung des Filmes "Vercingetorix" ausgestrahlt. Über den Handlungsablauf und die tatsächlichen Vorgänge um den großen Gegner Cäsars kann man ja geteilter Meinung sein. Aber Klaus Maria Brandauer als Cäsar war so ziemlich die größte Fehlbesetzung, die man sich vorstellen kann.


    edit: oha, da wurde ja schon mal was dazu geschrieben. Ist mir doch tatsächlich entfallen. Macht sicher das Alter. :lache

    Kurzbeschreibung
    Matt Dodsen hat, wie viele andere Jungs in seinem Alter, nur einen Wunsch: Er will ein Mitglied der elitären Weltraumpatrouille werden. Die Patrouille ist eine den UN ähnliche Institution, die über den Frieden der Völker im Sonnensystem wacht und zu diesem Zweck notfalls auch mit dem Einsatz von Atomwaffen droht. Mond, Venus, Mars und verschiedene Satelliten der Planeten unserer Sonne sind inzwischen besiedelt und weisen, wie etwa die amphibischen Wesen auf der Venus, eigenes, intelligentes Leben auf.


    Ständig auf der Hut, um Konflikte schon vor ihrem Ausbruch zu verhindern, lässt die Patrouille nur die Besten der Besten in ihre Reihen. Matt und seine Freunde müssen ein ganzes Arsenal an Eignungstests überstehen, bis endlich ihre Ausbildung als Kadetten beginnt. Doch schon in ihrer Probezeit haben sie Gelegenheit, ihre Fähigkeiten und ihren Willen zur Erhaltung des Friedens im solaren System während eines Konflikts auf der Venus unter Beweis zu stellen.


    Heinleins Roman ist eine Space-Opera, wie sie in den Anfangszeiten geschrieben und vor allem gern gelesen wurde. Wenn man bedenkt, daß die Erstveröffentlichung schon 1948 war und Matt ein Handy benutzt, dann ist m. E. erstaunlich. Auf jeden Fall ist der Roman sehr spannend, wenngleich gewisse Überlängen vermutlich nicht bei diesem Aufbau zu vermeiden waren. Für SF-Fans aber halte ich diesen Roman für ein absolutes "muß".

    Umschlagtext
    Wie ein korinthischer Tyrann seinen eigenen Tod organisiert, ein schauriges Gemetzel an heiliger Stätte sich doch nicht als Götterrache erweist oder ein Sklave und Lustknabe zweier reicher Herren für blutigen Streit sorgt - rätselhafte Tode ließen sich auch schon in der Antike mit kriminalistischer Findigkeit erklären.
    Sieben spannende Mordgeschichten werden hier erzählt.


    Und damit haben wir schon das Dilemma. Ich wußte wirklich nicht, soll ich es hier oder unter Krimis einstellen. Gordian schreibt diese Kurzgeschichten in seinem bekannten Stil und vor dem grandiosen Hintergrund gut recherchierter geschichtlicher Tatsachen. Es ist eines jener Bücher, die man so rasch nicht mehr aus der Hand legt.

    Mir gefielen die Nemesis-Bände sehr gut. Was ich weniger gut fand, war das "Auseinanderschneiden" eines Romanes auf sechs dünne Bändchen. Das sind immer diese Verlagsspielchen, über die sich der Leser ärgern darf.
    Der Schluß der Geschichte traf aber meinen Geschmack nicht ganz so gut, wenngleich er sehr gut geschrieben ist.

    Umschlagtext
    Sklaverei im 21. Jahrhundert
    Die Mondbewohner sind Ausgestoßene und Verbannte und gelten Bürger zweiter Klasse. Fur sie und ihre Nachkommen gibt es keine Rückkehr zur Erde.


    Niemand auf Luna ist wirklich frei, denn der Mond ist eine Strafkolonie, deren Insassen unter dem Diktat der UN-Verwaltung, des Gouverneurs und seiner Polizei stehen.


    Das System ist verhaßt, doch niemand wagt es, sich offen dagegen aufzulehnen. Es wäre auch sinnlos, gegen die Macht der Erde anzukämpfen.


    Erst als Mike, der gigantische sublunare Computer, für die Unterdrückten, die Loonies, Partei ergreift, hat die Revolution Aussicht auf Erfolg.


    Heinlein schreibt in seinem Roman, der immerhin1966 erstmals veröffentlich wurde, über einen Computer mit geradezu enormen Speicherkapazitäten, also über eine Technik, der wir uns heute schon bedienen. Den Background stellt die Deportation von Verbrechern, die ähnlich der "Entsorgung" von Kriminellen Englands nach Australien aufgebaut wurde. Diese interessante Mischung ergab eine spannende Space-Opera, die ihren Leser fesselt bis zur letzten Zeile. Ein SF-Roman der Spitzenklasse, finde ich.


    edit: schade, daß Amazon kein Bild liefert.

    Zitat

    Original von chiara
    - Tom, Du hast für mich leider nichts wirklich interessantes von Dir gegeben, über das man ernsthaft diskutieren könnte. Schade.


    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

    Es fängt damit an, daß Medizinstudenten das Funktionieren des Nervensystems an Katzen erlernen. Natürlich sind das Versuche, bei denen die Tiere operiert und "beschädigt" werden. Es führt weiter über das Studium der Muskeltätigkeit, für die Frösche geopfert werden. Auch das sind Tierversuche. Und es geht weiter mit Versuchen in der Pharmaindustrie, in der Chemie, in Rüstungsindustrie und und und. Denn so mancher Student landet doch letztlich bei diesen Firmen.
    Was für einen sittlichen Nährwert haben Versuche mit Rinderpest und ähnlichen biologischen Kampfstoffen an Tieren? Was ist daran notwendig, Affen mit Schönheitsmitteln in die Augen zu spritzen? Die Liste ist lang. Aber solange es Menschen gibt, die in ihrer göttlichen Überheblichkeit Tiere als Sache betrachten, sozusagen als Wegwerfprodukt, und Menschen, die sich dagegen auflehnen, als Populisten beschimpft werden, solange wird die Menschheit in ihrer Perversion weiterfahren.
    Ich denke, damit ist wohl alles gesagt.

    Tom, wenn du auch nur ansatzweise etwas Ahnung von der Sache hättest, würdest du nicht so einen Unsinn schreiben. Unsere jungen angehenden Ärzte werden so z.B. im Fach Physiologie mit Tierversuchen an die Thematik herangeführt. Ärzte wissen schon sehr gut, was es damit auf sich hat. Zu diesen Versuchen werden meist Katzen operiert. Aber auch bei Versuchen in Hinblick auf die Funktionen der Zellmembran werden bevorzugt Rana eskulenta benutzt, wobei der Muskel der großen Sprungbeine extrahiert und in einer Nährlösung am Leben erhalten wird.
    Tu mir bitte den einen Gefallen und bete mal morgens: "Bitte Herr lass mich meinen Schnabel halten, wenigstens so lange, bis ich weiß, wovon eigentlich die Rede ist."
    Sorry, aber das mußte endlich mal gesagt werden.

    Es ist nur schade, daß die Politik diese Begegnung torpediert. In unserer Nachbarstadt Zweibrücken wurden für heute Gäste aus Afrika erwartet, darunter auch aus Kamerun, doch sie können leider nicht am Weltjugendtag teilnehmen, weil sie keine Visa erhalten. Da bereiten sich Menschen wochenlang auf die Begegnung vor, planen und organisieren und dann scheitert das alles an stupiden Politikern. Schade.

    Einbandtext
    Ein internationales Team eingespielter Spezialisten - Männer und Frauen - bildet die Besatzung eines Himmelslabors, in dem neuartige Versuche stattfinden solen, um den drohenden Energiemangel auf der Erde zu beheben, um wie Prometheus, der Held der griechischen Sage, den Göttern das Feuer zu stehlen und der Menschheit zu schenken. Die kleine Mannschaft im Orbit hat nicht nur mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, sondern auch gegen politische Intrigen, militärische Interessen und gegen Gleichgültigkeit und Dummheit.
    Und plötzlich wird das Labor, das die Menschheit vor der drohenden Energieknappheit retten soll, selbst zur Bedrohung. Wie eine gigantische Atombombe umkreist es die Erde, und mit jeder Umkreisung verliert es an Höhe. Zwar sind die Chancen groß, daß es im Ozean oder in dünnbesiedelten Gegenden niedergeht, aber selbst in dem Fall sind die Folgen unabsehbar.


    Der Roman, obwohl schon 1976 veröffentlicht, ist so aktuell wie noch nie. Harrison stellt hier die Machenschaften der Mächtigen der Erde so gekonnt dar, daß man automatisch an die derzeitigen Machthaber denken muß. Die von Pannen verfolgte Mission der Prometheus gleicht den Shuttle-Starts der NASA von heute. Kurz, Harrison wird gerade in unseren Tagen immer wieder bestätigt. Und natürlich ist das Buch mal wieder spannend bis zur letzten Zeile geschrieben. Ich finde, den Roman muß man als SF-Fan gelesen haben. Schade, daß Amazon kein Bild liefert.

    Zitat

    Original von Nina
    Hallo Demosthenes!
    Nur aus Interesse die Frage: Schweizer Käse? Kommt es so rüber? :wow Ich bin von zehn bis fünfzehn Gängen ausgegangen - für die ganze große Stadtinsel. Ich könnte mir vorstellen, dass es Burganlagen gibt, die ähnlich viele haben. Naja, vielleicht entstand der Eindruck ja durch den flapsig dahingesagten Vergleich mit dem Apfel ...


    Jeder Gang ist ein Loch in der Verteidigung. Bei dieser Stadtinsel wären zwei bis drei Gänge als Ausfallmöglichkeiten denkbar. Die alten Festungsbauer, ich denke da grade an Vauban, haben selbst das nicht gewagt, denn Mineure hätten da ihre eigenen Gänge graben und einfallen können. Wenn es dich interessiert, kann ich dir gerne die Grundzüge von solchen Befestigungen einmal schreiben.

    Zitat

    Andererseits: Ist Bücherlesen nicht auch so eine kleine ... ganz kleine - äh - Realitätsflucht? ;-)


    Ertappt. Als ich das schrieb, dachte ich auch gerade ans Lesen. :lache Im Grunde ist Lesen auch so eine Art von Rollenspiel. Aber so weit möchte ich da wirklich nicht gehen, eine Realitätsflucht dahinter zu suchen. Man vergisst zwar kurzzeitig die Gegenwart, wenn man so richtig in das Buch eintaucht, aber ich denke, das hat eher etwas mit Entspannung zu tun. Das hängt aber wohl auch von dem Einzelnen ab.
    Übrigens, kann es sein, daß du dir eine Anregung bei Andersen geholt hast? Ich kann mich da dunkel an ein Märchen erinnern, das von der versunkenen Stadt "Vineta" handelte und einem Jungen, der eine uralte Münze am Strand findet. Das Märchen hab ich als Kind regelrecht geliebt und mir ausgemalt, wie es wäre, wenn ich die Stadt gefunden hätte. :lache
    Jedenfalls hat mir dein Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere aus deiner Feder.

    Die Argumentation, medizinische Tierexperimente als notwendig anzusehen, kann ich eigentlich nicht nachvollziehen. Wem nützen diese Experimente, den Tieren oder den Menschen?
    Mir kommt dieses Argument doch reichlich scheinheilig vor, denn es gaukelt eine Verbundenheit mit der Kreatur vor, die in Wirklichkeit gar nicht existiert. Daß der Mensch Fleisch isst, gehört zu seiner Natur. Doch sollte er die "Beutetiere" mit wesentlich mehr Respekt vor dem Leben behandeln und nicht nur als Massenware. Tierexperimente und die Quälereien sogenannter Feinschmecker empfinde ich einfach nur als pervers. Ein Tier hat dasselbe Recht auf Leben wie der Mensch auch. Schließlich ist die genetische Verwandtschaft Mensch/Tier doch reichlich eng, wie kürzlich erst wissenschaftlich festgestellt wurde.