"Mensch ohne Hund" ist der erste Roman von Håkan Nesser, der von Kommissar Gunnar Barbarottis Fällen erzählt. Das Buch beginnt mit einer ausführlichen Familienbeschreibung der Hermanssons, die sehr darauf bedacht sind, den Schein der Normalität zu wahren. Die Familie besteht aus dem pensionierten Rektor Karl- Erik, seiner depressiven Frau Rosemarie, ihren drei Kindern und zwei Enkelkindern. Die ganze Familie kommt zu einer Feier zusammen, um Karl- Erics 60. und den 40. Geburtstag seiner Tochter Ebba zu feiern. Die unterdrückten Probleme innerhalb der Familie kommen nach und nach an die Oberfläche, als zwei Familienmitglieder ohne jede Spur verschwinden. Zu diesem Zeitpunkt kommt Kommissar Barbarotti ins Spiel und nimmt seine Ermittlungen, vor allen im Kreis der Familie, auf.
Gunnar Barbarotti ist Håkan Nessers Vorgänger von Kommissar Van Vetteren und dementsprechend lagen die Erwartungen bei mir sehr hoch. Leider konnte Barbarotti meine Erwartungen in "Mann ohne Hund" nicht erfüllen. Im Gegensatz zur Familie Hermansson wird der Charakter des Kommissars wenig beschrieben und ich wurde nicht vertraut mit ihm.
Obwohl bereits nach der Hälfte des Buches vermutet werden kann, wer der Mörder ist, macht es trotzdem Spass das Buch zu Ende zu lesen und den schleichenden Verfall der immer neurotisch werdenden Familie Hermansson zu verfolgen. Håkan Nessers "Mensch ohne Hund" ist eine ausführliche Familienchronik gepaart mit der nötigen Spannung eines Kriminalromans. Ein durchaus empfehlenswertes Buch, auch wenn es nicht an die Vorgängerbücher mit Kommissar Van Vetteren herankommt.
Viele Grüße,
Katha*