Na dann mach ich doch diesmal den Anfang...
Under the Bridge
Wenn man eine Kurzgeschichte so enorm kurz hält, dann sollten Inhalt und die wenigen verwendeten Formulierungen auch wirklich originell oder besonders gut sein. Diese Kurzgeschichte ist aber sehr nichtssagend und die Sätze ziemlich einfallslos. „Die Stille, die sich wie ein Grabtuch über die kleine Gruppe (...) gelegt hatte“ – schon 1000 mal gehabt, völlig ausgelutscht. Die Notwendigkeit für einen englischen Titel sehe ich auch nicht.
Auch eine Pointe gibt es nicht. Schwacher Beitrag.
Verwechslungen
Eine Herz-Schmerz-Eifersuchtsszene mit anschliessender Versöhnung. Sowas langweilt mich. Originalität konnte ich keine finde – sowohl in der Handlung, wie auch in der Formulierung. Nicht schlecht geschrieben, aber auch nicht überdurchschnittlich.
Der Plan
Nicht schlecht geschrieben, ich finde es aber unschön, wenn man in einer so kurzen Geschichte den selben Ausdruck mehrere male verwendet – so wie hier „das olle Ding“.
Ansonsten ziemlich lustig und unterhaltsam. Man kann mit Moritz regelrecht mitfühlen. Darum habe ich Punkte gegeben.
Salami Overkill
Naja. Zu Beginn sehr ansprechend geschrieben, das geht dann aber in den masslosen und völlig unglaubwürdigen Übertreibungen nach und nach verloren – und der Humor ist mir definitiv zu schwach, als dass er die Übertreibungen rechtfertigen würde. Lachen konnte ich jedenfalls nicht, auch wenn überdeutlich ist, dass das beabsichtigt war. Einen Bezug zum Thema kann ich absolut nicht feststellen.
Fernes Land
Ansprechend geschrieben. Wenn ich auch in den beiden Formulierungen „Da haben wir Dich also“ (1. Abschnitt) und „Es wurde langsam Zeit, dass er endlich auftauchte“ einen Widerspruch sehe. Das Ende lässt sich zwar erahnen, ist aber trotzdem gut gelungen. Hat von mir Punkte gekriegt
Das Interpretiermich und Aufkeimendes Verlangen...
Gleich zwei Personen die auf die Idee gekommen sind, das Thema „Gefunden“ auf diese Art und Weise zu interpretieren. Die Idee finde ich gut.
Das Problem bei solchen Texten ist halt, dass man ihre Qualität erst dann richtig bewerten kann, wenn man die Auflösung kennt – denn erst dann ist klar, ob der Text wirklich schlüssig und konsistent ist und ob die Rätsel lösbar sind.
Ich hab die Lösung jedenfalls nicht gefunden.
Was für ein Tag
Wenn die Maximalkapazität eines Protagonisten darin besteht, alles zu vergessen, Chaos zu veranstalten, in Panik auszubrechen, einen halben Nervenzusammenbruch zu erleiden und die Schuld in der ganzen Hektik auch noch anderen in die Schuhe zu schieben sehe ich nicht ein, warum man das in Form einer Kurzgeschichte verarbeiten und anderen zum Lesen vorsetzen sollte.
Einziger Trost der Geschichte ist die Erkenntnis des Verfassers, dass sich die Inkompetenz der Mutter nicht auf das Kind übertragen hat und das Kind in der Lage ist, trotz masslos überforderter Mama, im Leben zurecht zu kommen.
Sachen
Teilweise holprig formuliert und ungünstige Satzstellungen gewählt. Witzig klingt die Szene auf dem Bett: erst sitzt sie, dann streichelt sie den Teddy, ruft „niemals!“ und plötzlich, wie aus heiterem Himmel, fällt sie in tiefen Schlaf. Das wirkt sehr komisch.
Der Schluss ist absolut unglaubwürdig. Dass Leute einfach eine alte Frau hinrichten und dass sie so dumm sind, eine Wohnung im EIGENEN Haus anzuzünden, muss mir niemand unterjubeln wollen. Konstruiert und nicht durchdacht
Gefindet
Viele Formulierungen hätten passender gewählt werden können (z.B. Geschrei, das immer fordernder wird – das klingt für mich nicht wirklich nach einem kleinen, brüllenden Quälgeist, sondern kommt irgendwie zu sachlich rüber). Die Pointe hätte etwas prägnanter sein können. Eine Wiederholung des Stempelaufdrucks ist unnötig. Kam bei mir trotzdem auf Platz 4 - hat darum aber leider keine Punkte gekriegt.
Alles Toms
Finde ich schön formuliert – lässt aber gegen Ende etwas nach. Die Details sind genau richtig platziert. Fand ich den besten Beitrag.
Gefunden
Schlechte Idee, einem Text das Thema als Titel zu geben. Meiner Meinung nach schludrig formuliert und aufgebaut. Und die Pointe ist plump.
Herr Schmitt
Eigentlich gut geschrieben (wenn ich auch nicht glaube, dass man Wörter applaudieren kann). Der Inhalt scheint mir jedoch völlig belanglos.
Dajrym
Da sucht jemand schon seit Jahren nach einem seltsamen Artefakt und kaum hat er’s gefunden, schmeisst er’s wieder weg. Naja... der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Aber diese Kurzgeschichte hat mir zu wenig Inhalt. Ich kann nichts Originelles entdecken.
Das Leben ist einfach nicht fair
Was man in zwei Wochen nicht alles erleben kann... jedenfalls sind 500 Kilometer sicher kein Hindernis, das vom Traummann trennt. Nichtssagend.
Nichtsgefunden
Hauptsache Leerzeilen. Solche Gedichte würde ich eher in der Bravo erwarten. Konnte damit noch nie was anfangen...