Beiträge von Trugbild

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    Original von churchill
    Es war faszinierend, was ich mir alles gedacht haben soll, als ich das Gedicht schrieb :grin


    Der Fantasie der Lehrer sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.
    Nichtsdestotrotz gibt es viele Künstler, die sich sehr viel bei der Erstellung ihrer Werke denken. Ob das diese Interpretier-freudigen Lehrer dann allerdings erkennen, halte ich für unwahrscheinlich...

    Mit runtergeklapptem Unterkiefer und grossen Augen habe ich mitverfolgt, wie im Nachbarland Deutschland die Politik an einem Punkt angekommen ist, wo während dem Wahlkampf nicht einfach leere Versprechungen gemacht werden, sondern schamlos gelügt wird bis die Balken sich biegen - ohne jegliche Folgen.


    Hat nicht die SPD vor dem grossen Wahltag mit gewaltigem Tam-Tam die Werbetrommel dafür gerührt, dass eine Mehrwertsteuer-Erhöhung zu diesem Zeitpunkt völlig falsch sei. Gab es nicht SPD-Plakate, auf denen deutlich geschrieben stand, dass man die CDU nicht wählen dürfe, weil es dann eine 2%ige MwSt-Erhöhung gäbe?
    Und jetzt hat es die SPD geschafft, die CDU auf 3% HOCHzuhandeln?


    Die Deutschen, mit denen ich darüber gesprochen haben, meinten dazu einfach, dass Politiker eh lügen. Punkt. Sache gegessen. Ist es denn tatsächlich schon soweit, dass man solchen schamlosen, völlig rücksichtslosen Betrug am Volk hinnimmt? Ich kann es ehrlich nicht fassen. Was für eine Frechheit. Und das Volk ist so resigniert, dass es die Politiker einfach gewähren lässt und bis zu den nächsten Wahlen ist alles vergessen und die nächsten Lügen werden geschluckt... Wahnsinn

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    Original von hinterwäldlerin
    Zusammenfassend lässt sich also sagen, das Interpretiermich ist der Kern, der Sinn einer Geschichte. Oder eines Gedichtes. Oder eines Kant-Textes.


    Naja... bin nicht mit jeder Zeile einverstanden (vor allem nicht mit "niemand hat es lieb" - denn Dein Lehrer beweist ja wohl das Gegenteil, oder?)


    Ich kann mich daran erinnern, wie ich Interpretieren gehasst habe. Die Beispiele meiner Lehrerin schienen immer so weit hergeholt - ich war sicher, man hätte beliebig Wörter zusammenwürfeln können und sie hätte ein ganzes Epos darin erkennen können.
    Das lag aber vor allem an der Lehrerin - die war einfach blöd.


    Mir wurden die Augen geöffnet, als ich mit 19 an einer Führung durch das Basler Kunstmuseum teilnahm bzw. teilnehmen musste. Da gelangten wir in den Raum mit dem Bild "Tierschicksale" von Franz Marc. Ein riesiges Kunstwerk, das ein Grossteil der Wand einnahm und mich von Anfang an mit den leuchtenden Farben fesselte. Es waren ansprechende Muster, ohne etwas darzustellen... dachte ich jedenfalls.
    Dann begann die Leiterin mit der Erklärung dessen, was das Bild darstellte. Und ich konnte es kaum glauben: plötzlich war ein Wald mit Rehen, Schweinen, Pferden und Füchsen erkennbar. Und dann interpretierte sie das Bild, sprach von der Darstellung äusserer Gewalteinwirkung und dem Verhalten verschiedener Menschentypen.
    Ich hörte zu und (wohl mit runtergeklapptem Unterkiefer) musste zugeben: das ist es! Das ist genau das, was der Künstler ausdrücken wollte. Es liegt auf der Hand und alles passt so perfekt zu dieser Interpretation dass ich sicher bin, dass ich mit ein wenig Kunstverständnis selbst auf die Lösung hätte kommen können.
    Ich würd hier gern das Bild posten. Aber es bringt nichts. Das Original ist riesengross und auf den Verkleinerungen sind die einzelnen Elemente nicht so gut erkennbar. Ausserdem hab ich keine Abbildung im Internet gefunden, welche die Farben auch nur halbwegs dem Original entsprechend widergibt.


    Seither weiss ich, dass gute Werke wie kleine Rätsel sein können - und wenn man die Lösung hat weiss man, dass man sie hat.

    Ich war kurz vor meinem 16. Geburtstag zum ersten mal in einem Techno-Club. Mit Einwilligung meiner Eltern. Und damals hatte die Techno-Szene noch diesen verruchten Ruf der exzessiven Feiern und des übermässigen Drogenkonsums. Zu Hause war ich irgendwann um 5 oder so. War kein Problem und so wussten sie zumindest immer, wo ich bin und ich musste mir nicht irgendwelche idiotischen Ausreden einfallen lassen (ich übernachte bei einem Freund).


    Natürlich war das nichts, was einreissen sollte - aber sowas kann man sich in dem Alter ja auch finanziell nicht regelmässig leisten. Ich bin ihnen noch heute dankbar für das vertrauen und hatte mich immer darum bemüht, es nicht zu enttäuschen.


    Schlussendlich kommt es auf's Kind an, ob man sowas erlauben kann oder nicht. Jedenfalls ging ich lieber in Techno-Clubs und hab da ab und zu ne Cola getrunken - während sich die Klassenkameraden bei jemandem mit sturmfreier Bude getroffen und sich die Lampe gefüllt haben.

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    Original von Granger
    Hat Jemand von Euch eigentlich schon das alternative Ende gesehen (gibt es nur in der englischen O-Fassung)? Da ich die DVD ja gekauft habe, könnte ich mir das nochmal ansehen. Lohnt es sich?


    Nein. Lohnt sich nicht. Sie wissen schon, warum sie's weggelassen haben. :-)

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    Original von Doc Hollywood
    Tom
    Folgende mögliche Ursache (oder war's Wirkung?) könnte auch sein:


    - Trugbild möchte Dich zu genau so einem Posting verleiten


    :-)


    Mit Sicherheit nicht. Die scheinbar vorhandene Empörung hat mich auch sehr irritiert. Nicht umsonst habe ich bei meinem Kommentar explizit von mir geschrieben. Eine neue Diskussion über Themenzeug halte ich auch für unnötig. Jemand (wer war's?) hat letztes mal dazu geschrieben: wer keinen Bezug zum Thema herstellen kann, soll einfach keine Punkte geben und fertig. Finde ich gut. Das mache ich so.


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    Trugbild
    Ich kann Dein Posting nicht nachvollziehen.


    Meine Gfühlswelt ist halt nicht für jedermann zugänglich :lache


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    Aber da der Schreibwettbewerb anscheinend Dein mehr oder weniger einziges Betätigungsfeld hier ist,


    Völlig falsch. Sieh Dir doch mal meine Büchervorstellungen an - oder die Musiktipps. Von Diskussionen halte ich mich eher fern und verirre mich da nur seltener - aus dem einfachen Grund, dass es meist ausartet und viele User manchmal vergessen, dass Meinungsäusserungen eben Meinungsäusserungen sind. Vor allem wenn sie so geschrieben sind, dass sie sich einzig und allein auf den Verfasser beziehen.


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    siehst Du das Ganze vielleicht mit etwas zusammengekniffeneren Augen, als der Rest.


    Die Herleitung ist falsch. Und von zusammengekniffenen Augen würd ich hier nicht reden. Ein Thema schränkt ein, fordert die Interpretationsangabe und die Fantasie - wer einfach irgend etwas schreibt und dann nachträglich einen Bezug zum Thema reinflickt, macht es sich meiner Meinung nach zu einfach und muss sich bei mir im Vergleich zu denen, die sich was Originelles haben einfallen lassen, definitiv hinten anstellen. Aber wie schon erwähnt: Diskussionen lohnen sich nicht. Ich geb einfach keine Punkte und ich sehe keine Notwendigkeit, meine diesbezüglichen Gründe weiterhin umständlich erklären zu müssen - oder mich dafür zu rechtfertigen. Mit dem Kommentar "sehe keinen Bezug zum Thema" werdet Ihr sicher leben können.


    Tom : Die Mutmassungen über die Ursache, warum ich keinen Themenbezug herstellen konnte, werte ich als unüberlegte Provokation. Ich denke ich tu uns beiden einen Gefallen wenn ich mich nicht weiter dazu äussere.

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    Original von Pelican
    Der Titel "Gefunden" mag einfallslos sein, für mich war er aber einfach nur treffend.


    Dabei geht es weniger um passend oder nicht passend (sollte er ja sowieso sein - denn schliesslich ist es das Thema!) - sondern vor allem darum, dass definitiv nicht ratsam ist, ein Wettbewerbstext mit dem vorgegebenen Thema zu betiteln. Wie schnell hat man sonst 20 Texte mit gleichem Titel? "Gefunden" hätt ja wirklich fast bei jedem text als Titel gepasst.



    Tom : ja, mein Text ist definitiv nicht für jedermann - sondern kriegt von mir eine ganz spezielle Widmung für die Einzelpersonen, die meine bisherigen Beiträge auf abstruse Art und Weise auslegten, rumdrehten und ihnen irgend einen tieferen Sinn und Zweck zu geben versuchten (an dieser Stelle möchte ich mich aber für diese enorme Bemühung bedanken. :-))

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    Original von Pelican
    Für mich ist ein Text wie Herr Schmidt weniger alltäglich als die sprachlich verfremdeten Tagesprobleme eines IT-Beauftragten.


    In meinem Text ging es aber weniger um den Inhalt als solches, als um das Rätsel. Und ich glaube nicht, dass die beschriebene Situation den Alltag eines IT-Beauftragten wiederspiegelt. Nein, das glaube ich nun wirklich nicht. Oder sinnierst Du täglich über die intriganten Machenschaften von Microsoft nach, die im Buch "Barbarians led by Bill Gates" abgehandelt werden, philosphierst darüber, ob der Drang nach Ordnung angeboren oder anerzogen ist - und sehnst Dir täglich das MacOS herbei? Nö, sowas musst Du mir nicht erzählen. :-)


    Zudem geht es bei "alltäglich" auch weniger darum, was man selbst täglich am eigenen Leib erfährt, sondern womit man täglich konfrontiert wird. Und Berichte über sozial schwache Menschen werden einem von den Medien tatsächlich täglich serviert.

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    Original von Pelican
    @ Trugbild


    eigentlich war es bei mir genau das, was dazu führte den Text nicht weiterzuinterpretieren. Ich habe die verbotene Frucht gleich als Apfel interpretiert und als mich die ISBN-Nummer zu Bill Gates geführt hat, dachte ich "ach, wieder ein verzweifelter Windows-Nutzer, der sich nach einem Mac sehnt"... und da das für mich der ganz normale tägliche Wahnsinn ist, bin ich mal gleich zum nächsten Text weiter.


    Naja.. das war ja nur die Spitze des Eisberges. Täglicher Wahnsinn ist es auch für mich - und es ging ja nicht um die Frage, ob man mit dem Inhalt einverstanden ist oder nicht.


    @Nodelsuppe: Ja, Du hast kurz angemerkt, dass mit dem Titel Apple gemeint ist, es aber nicht explizit mit dem Wunsch nach dem MacOS in Verbindung gebracht. Wollte das nur schwarz auf weiss bzw. schwarz auf gelb. :-) Wegen dem Büchergutschein hab ich Dir eine PN geschickt.

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    Original von Nudelsuppe
    Geht mir eigentlich auch so, deswegen hat es mich überrascht, dass es hier (für mich) funktioniert hat. Gerade einem so unspektakulären Thema eine Geschichte abzuringen, ohne in Üblichkeiten zu verfallen, ist sauschwer. Was mir vor allem gefallen hat ist der "wertfreie" Schluss, der dem Leser keine "Moral von der Geschichte" aufdrückt - und sie ist im Grunde genommen auch keine politische Geschichte, sondern eine sehr persönliche - das Verzweifeln an einer Situation, die letztlich durch eine Aktion ausgedrückt wird und damit Erzählung wird.


    Ok. Hast mich überzeugt. Die Geschichte hat ihre Qualitäten.


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    Aber den Hauptschlüssel hab ich noch nicht gefunden, ich fürchte, ich bin auch mit meinem Computerlatein am Ende. Das letzte Geheimnis bleibt für mich das Artefakt, ansonsten finde ich auch keine Rätsel mehr, und die Hinweise im Text helfen mir auch nicht mehr weiter. Rein geraten: Trojaner oder Virus, wobei das eigentlich schon mit dem Sony-Rootkit abgedeckt war : )


    Ehrlich gesagt ist die Sache mit dem Artefakt eher nebensächlich. Konkret habe ich es als .dll-File gesehen - und somit als Bestandteil (also Buch) einer riesigen Bibliothek (Dynamic Link Library). Dieses Buch habe ich dann einfach als Artefakt bezeichnet. Aber die Sache mit dem Trojaner gefällt mir noch besser - denn das Trojanische Pferd ist definitiv mehr Artefakt als ein altes Buch. :-)


    Ich muss los... am Montag schreib ich dann genaueres wie wir das mit dem Büchergutschein machen. Ich würd mich aber freuen, wenn Du noch die Bedeutung des Titels vollständig intepretieren würdest.

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    Original von Waldfee
    Und ich dachte immer, in eurem Steuerparadies gibt's nur glückliche Menschen, dicke Autos und Schokolade. :grin


    Ich weiss nicht so recht, ob ich darüber lachen soll... denn leider ist es gar nicht mal so weit von der Wahrheit entfernt, dass viele Leute im nahen Ausland ein solches Bild von der Schweiz haben.
    Steuerparadies... naja... wenn man's mit der Steuerhölle vergleicht, wirkt es vielleicht wie ein Paradies - ist aber weit davon entfernt eins zu sein. So... genug Off Topic. :-)

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    Original von Waldfee
    @ Trugbild


    Da es Hartz IV, Arbeitslosengeld II und 1-Euro-Jobs in Deutschland noch nicht sehr lange gibt, ist das eine Normalität, an die wir uns erst noch gewöhnen müssen.


    Naja... vielleicht geht's auch darum, dass ich nicht gern politische Inhalte in Kurzgeschichten lese. Und das dann gepaart mit einer Situation, die so sehr aus dem Leben gegriffen ist, dass ich keine springende Idee mehr erkennen kann... *schulterzuck* halt nicht mein Geschmack. Darüber lässt sich ja auch nicht streiten - wollte nur mal klarstellen, dass es nicht daran liegt, dass mir als Schweizer die Problematik der Arbeitslosigkeit fremd ist. Das ist natürlich Quatsch. Uns geht's ja nicht wirklich besser. Unsere Medien jammern einfach nicht so viel. Das ist alles.

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    Original von Waldfee
    Herr Schmitt – Keine aufregende Story, aber Herr Schmitt ist wohl auch kein aufregender Mensch. Leider ist sein Fall kein Einzelschicksal. @ Trugbild: Einem Schweizer mag der Inhalt allerdings belanglos erscheinen.


    Watt? *lol*
    Willst Du damit irgendwie sagen, dass es mir als Schweizer nicht möglich ist, dem Herrn Schmitt nachzufühlen? :lache So'n Quätsch.
    Im Gegenteil.
    Mit Belanglos mein ich: ja, das normale Leben. und jetzt? Wenn ich schon ein normales Leben führe, wieso sollte ich dann noch über das normale Leben lesen?

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    Original von Nudelsuppe
    ... vielleicht die Registry? Dass das Bauwerk "Windows" ist, ist ja klar. Liegt schon ein bisschen zurück, dass ich mich damit rumschlagen musste (und bei der Registry hab ich eh aufgegeben).


    Applaus-Applaus. :-) Ja, das ist die Registry. Wer hat da eigentlich nicht aufgegeben? :-) Diese Schlüssel aus Zahlen und Zeichen formen sich tatsächlich mit jeder Lösung zu weiteren Rätseln, oder? :-)


    Was ich gerne noch hören würde ist ein Satz, der die eigentliche Aussage des Textes beinhaltet. Was ist denn damit gemeint? Auf den Punkt gebracht...

    Da ich ja letzten Monat versprochen habe, einen Text abzuliefern, der viel, viel Interpretation bedarf, mach ich jetzt auch kein Geheimnis draus, dass "Aufkeimendes Verlangen nach der verbotenen Frucht" von mir ist.


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    Original von Doc Hollywood
    Aufkeimendes Verlangen
    Aha, und ein Büchergutschein soll das also rausreissen? :-) Anscheinend nimmt der Verfasser (und ich tippe dabei auf einen Mann) den Leser nicht ernst und seine "Geschichte" sowieso nicht.


    Oh doch, ich nehm beides sehr ernst. Der Text ist vollgepackt mit Hinweisen auf den eigentlichen Sinn und fast jedes Wort hat seine Existenzberechtigung und gehört zum Ganzen. Nein, der Büchergutschein soll nichts rausreissen - sondern sollte motivieren, dass sich vielleicht doch der ein oder andere die Zeit nimmt, der Sache auf den Grund zu gehen. In diesem Text ist nichts zufällig.


    - aber scheinbar hat's ja niemand geschafft. Aufgrund der Punktevergabe hab ich auf Momo gehofft... aber das ist wohl nix geworden. Schade. :-(