Beiträge von Trugbild

    Zitat

    Original von Ulli
    Der Autor Mervyn Peake ist gestorben, bzw. war auch geistig verwirrt. von dieser Zeit her soll dieses Buch entstanden sein.


    Da frag ich mich, ob "Geistige Verwirrtheit" die richtige Bezeichnung ist - denn das Buch ist absolut konsistent, glaubwürdig und ausgezeichnet beschrieben. Mit "skurril" habe ich nicht "verworren" gemeint.


    Die Beschreibungen sind einzigartig - aber im Sinne von "grandios"! Ich frage mich, ob ein geistig verwirrter Mann in der Lage ist, ein 3bändiges Werk zu schreiben, das alles andere als Verworren ist.

    Der Festa-Verlag hat sich mittlerweilen zur Kritik geäussert.
    Tatsächlich ist es so, dass einige Bände einen Umfang von über 700 Seiten haben und eine entsprechende Ausgabe über 20 Euro kosten und das den Absatz empfindlich treffen würde. Der Festa-Verlag sagt, dass das (wörtlich) "eventuell auch das wirtschaftliche Ende der Reihe bedeuten könnte".


    Ausserdem sei es gängige Praxis, Bücher zu splitten.


    Zwar bin ich trotzdem nicht wirklich einverstanden damit und werde mir auch keinen Band dieser Ausgabe mehr kaufen - aber freue mich darüber, dass der Verlag laut eigener Aussage eine Hardcover-Ausgabe mit originalem Umfang für die nächsten Jahre geplant hat.

    Nein, ich kenne mich da nicht sehr gut aus. Aber gut genug um zu wissen, dass das ewige Jammern in keinem Verhältnis zur Realität steht.


    Fehlende Interviews?
    Wieso "fehlende"?
    Ich glaube, Du hast da entweder den Text nur überflogen anstatt zu lesen, oder Du hast da Dinge hineininterpretiert, die ich nicht gemeint habe.


    Ich habe zahlreiche Interviews gefunden und gelesen. Ihnen ist zu entnehmen, dass er sich nicht im geringsten in einem Existenzkampf befindet und dass sich die Festa-Bücher ausgezeichnet verkaufen. Die Argumentation, dass der Verlag hätte Angst haben müssen, dass sich die Bücher als 400 Seiten-Bücher nicht verkauft hätten, ist aufgrund der in den Interviews enthaltenen Angaben nicht im geringsten nachvollziehbar.


    Ja, es ist vom finanziellen Gesichtspunkt her vernünftiger, die Bücher zu splitten und in kleinen Stückchen zu verkaufen - und der Kunde fährt dabei definitiv schlechter.


    Ja, die Kritik ist beim Verlag an der richtigen Stelle und ich habe ihnen meine Beschwerde auch tatsächlich geschrieben. Vielleicht liefern sie ja gute Argumente dafür. Momentan bezweifle ich das allerdings.


    Mittlerweilen habe ich auch herausgefunden, dass ich noch Band 4 UND Band 5 kaufen muss, um die ursprünglichen Bände 1 und 2 vollständig zu haben.
    Dann habe ich für 2 Original-Bücher der Reihe 50 Euro bezahlt gegenüber rund 20 Euro der englischen Ausgabe. Ich habe also mehr als das doppelte zahlen müssen. Und wenn die beiden Bücher 1:1 für jeweils 20 (!!!) Euro erschienen wären, hätte ich noch immer 20% gespart!

    @Doc
    Und trotzdem ziehen sie es vor, 2 Bände für je 10 Euro zuveröffentlichen anstatt 1 Band für 17 Euro - obwohl es laut Deiner "Kalkulation" aufs selbe rauskommen sollte.


    Ein Besuch auf ihrer Seite und das Suchen nach Interviews mit Herrn Festa haben jedenfalls nicht hervorgebracht, dass er befürchtet, mit 400 Seiten starken Taschenbüchern und einem Kaufpreis von 17 Euro die Leute zu verschrecken. Zumal dieser Preis laut Deiner Kalkulation ja nur 2 oder 3 Euro über den üblichen Preisen liegt.


    Wieso also ziehen sie dem Leser diese 2 oder 3 Euro, die sie als Kleinverlag zusätzlich verlangen müssen ZWEI mal aus der Tasche anstatt nur 1 mal - so wie es wäre, wenn sie die Originalausgabe übernommen hätten.


    Ich denke man muss mit dieser Illusion über die ewig um ihre Existenz kämpfenden Verlagen aufräumen.


    Ich habe jemanden in meinem Bekanntenkreis, der ein winzig kleines Plattenlabel betreibt und - ihr werdet es wohl nicht glauben - selbst mit einer Auflage von nur 2000 bis 5000 Stück kann man Geld verdienen.
    Und ist es nicht die Musikindustrie, die am lautesten schreit?
    (mit Musikindustrie schliesse ich die Musikverlage nicht mit ein)



    Wenn ich daran denke, wie teuer die Herstellung einer Platte ist - mit professionellem Mastering, dem Pressen auf qualitativ hochwertigem Vinyl und einem externen Vertrieb - dann frage ich mich schon, welche Technik das Drucken von Büchern dermassen teuer macht, dass scheinbar die meisten Verlage um ihre Existenz kämpfen (woran ich definitiv nicht glaube).




    Iris :
    Auch in der Musikindustrie wird oft Ursache und Wirkung verwechselt. Produziert werden Songs, die einem spätestens nach 2 Monaten zum Hals raushängen und für deren Anschaffung man sich spätestens nach 2 Jahren schämt. Und dann wundern sie sich, dass CD-Käufer lieber auf illegale Downloads umsteigen. Und anstatt vernünftige Bands aufzubauen (U2 CDs verkaufen sich interessanterweise immer noch fantastisch), wird lieber in Pseudo-Gruppen für pubertierende Teenager investiert.
    Aber dann ist das Geklage und Gejammer wieder gross.

    Zitat

    Original von Doc als Gast
    Trugbild
    Mir ist nicht klar, was das Aussehen (noch dazu offensichtlich ein Pressebild, daß den Verleger im phantasikgemäßen Outfit präsentieren soll) eines Menschen zu tun haben soll, mit den Problemen die ein solcher Kleinverlag hat auf dem hart umkämpften Buchmarkt zu bestehen.


    Dieses phantasikmässige Outfit, wie Du es nennst, wirkt auf mich eher wie das Outfit eines reichen Prolls. Aber Du hast recht... das soll nicht das Thema sein.


    Aber der "hart umkämpfte Büchermarkt"? Wie hart ist denn dieser Kampf für den grössten und Deiner Aussage nach einzigen Verlag einer bestimmten Sparte?


    Zitat

    Anstatt sich zu freuen das Festa zusammen mit LPL den totgeglaubten Phantastik-Markt belebt und bereichert (und man dafür halt mal ein bischen was ausgeben muß!), wird über zwei drei Euro mehr gemeckert. Ist für mich unverständlich.


    2, 3 Euro? Wie kommst Du denn auf so einen niedrigen Betrag?
    Die ersten Bände wurden halbiert, dann wurde eine Zeitlang dreigeteilt, dann wieder halbiert.
    Auf englisch kostet Band 1 (512 Seiten) gerade mal 8 Euro!!!!
    Das wären dann mit Band 1 bereits zusätzliche 12 Euro!
    Wenn's dann zu den dreigeteiten Büchern geht, dürfte der Betrag bei etwa 18 Euro liegen (da auch die Originalausgaben etwas teurer sind - etwa 12 Euro).


    Nein.. hier geht es nicht um 2, 3 Euro - sondern schlussendlich um ca. 100!!! (und das nur bis zum Originalband 8 gerechnet!)


    Ich habe mich jedenfalls entschieden. Ich werd mir die Originalausgaben holen und damit den gepeinigten deutschen Büchermarkt weiter schädigen.


    (und wenn man die Kalkulation so durchführt, dass man eine deutsch übersetzte Ausgabe mit Originalumfang für 17 Euro nehmen würde - so würden sich die 3 Euro immer noch multiplizieren!)

    Die 10 Euro schrecken mich ja auch nicht ab.
    Die AUFSPLITTUNG tut es.
    Übrigens werden spätere Bände sogar in DREI Teile zerlegt, aber laut Festa konnte er nix dafür, da er alte Verträge übernommen habe.


    Ich glaube nicht, dass es sooo schlecht läuft. Und man muss ja nicht immer die RIESENknete machen. Ich glaube aber nicht, dass Herr Festa schlecht lebt.


    Das Bild habe ich mittlerweilen entfernt. Ich finde es aber schon speziell, wenn man sich auf diese Art und Weise der Öffentlichkeit präsentiert. Sagt meiner Meinung nach einiges aus.

    Ich bin bloss verärgert, dass so eine Verlagspolitik, mit der man offensichtlich den Wohlstand eines Unternehmers finanziert, als "knallhart kalkuliert" und "unbedingt erforderlich" dargestellt wird.


    Ein zwei interessante Zitate:
    Die Lovecraft-Reihe läuft sowieso sehr ordentlich, dank der festen Vorbestellungen und meines kleinen Kostenapparates wirft jeder Titel wenige Wochen nach Erscheinen bereits Gewinn ab.


    Noch heute, wenn ich die Absatzzahlen studiere, kann ich es oft noch nicht glauben, dass so viele Menschen Bücher aus meinem Verlag kaufen.

    Dieser klitzekleine Verlag, der sich mal kurz die erfolgreichste Vampir-Serie lizenziert hat, bietet den Lesern also lieber ein Gesamtwerk für 180 Euro an?


    Ich habe mir die ersten 3 Bände für 30 Euro gekauft. Und als ich festgestellt habe, dass ich mir damit nur 1.5 Bücher gekauft habe, war die Sache für mich gestorben. Wenn, dann lese ich es auf Englisch.


    Übrigens kosten die Bücher ab Band 11 ELF Euro.
    Haben sie plötzlich gemerkt, dass ihre knallharte Kalkulation nicht aufgeht?

    Zitat

    Original von GastRedner
    Der Punkt ist für mich: Ist es eine Unverschämtheit von einem Kleinverlag 10 EUR für 200 Seiten Buch zu nehmen, oder liegen die da nicht eh am Limit und müssen knallhart kalkulieren, damit wenigstens ein kleiner Gewinn rausspringt ?


    In diesem Fall stellt sich mir aber die Frage: muss ein Verlag für 1 Band (TASCHENBUCH!) mit 400 Seiten 20 Euro verlangen? Ist DAS knallhart kalkuliert?
    Wohl kaum.


    Den einzigen Grund in diese Aufsplittung sehe ich in einem finanziellen Vorteil. Dafür das Werk eines Autors zu Zerstückeln ist schon ganz schön dreist!


    Die Sache mit "vielleicht wollten sie keine Leser abschrecken, die nicht 17 Euro für ein 400 Seiten-Buch ausgeben wollen" zieht bei mir auch nicht: denn solche Leute geben wohl auch kaum 10 Euro für ein 200 Seiten-Taschenbuch aus. Ausserdem schätze ich, dass auch ein kleiner Verlag ein 400 Seiten-Buch für 15 Euro veröffentlichen kann.


    Was erwarten die? Dass ich alle Bücher für je 10 Euro kaufe? Wieviele sind es? 18? 180 Euro?


    Ausserdem frage ich mich, wie es einem so kleinen, finanziell gestrauchelten Verlag möglich ist, die erfolgreichste Vampir-Serie zu lizenzieren.

    Ohne ein gewisses Mass an Spontanität würde mir das Schreiben sicher keinen Spass machen. Ich plan niemals detailiert.


    Wenn man seine Charaktere gut kennt, dann passen spontane Dialoge im Normalfall auch rein und wenn sich ein Nebencharakter so gut entwickelt, dass man ihm etwas mehr Aufmerksamkeit schenken möchte, dann sollte man sich davon ebenfalls nicht abhalten lassen.

    Zitat

    Original von Tanzmaus
    Die - oben rot unterlegte - ASIN - Nummer gibst Du anstelle der ISBN ein :wave


    Ja, die ASIN-Nummer kenne ich... aber in der Vorschau hat das nichts gebracht.. Wird das also in der Beitrags-Vorschau einfach nicht angezeigt?

    Moment! Der springende Punkt bei der Necroscope-Reihe ist ja in erster Linie nicht der Preis von 10 Euro pro Band, sondern dass der Verlag die einzelnen Teile gespalten hat!
    So muss man sich in deutscher Sprache ZWEI Bücher kaufen, um den ersten Band komplett zu haben!
    Abgesehen davon, dass man daraus auf die Preispolitik des Verlags schliessen könnte geht es doch auch darum, dass das Werk in einer Art und Weise geteilt worden ist, wie es der Autor nicht gedacht hat und wie es in der Originalausgabe nicht praktiziert worden ist!


    Was wäre, wenn man aus den 7 Harry Potter-Bücher einfach mal kurz 14 deutsche Bände machen würde! Ich find sowas definitiv nicht in Ordnung.

    Zitat

    Original von GastRedner
    Das sind halt jetzt nur halbgare Vermutungen von mir, was die Preispolitik eines Kleinverlages angeht. Ich denke aber, sooo weit bin ich da von der Realität nicht entfernt.


    Mag eine Begründung sein. Aber es sich ein Verlag nicht leisten kann, ein Buch so zu veröffentlichen wie es im Original gedacht ist, sollte er's vielleicht bleiben lassen. Und wenn er ein 400-seitiges Taschenbuch nicht unter 17 Euro auf den Markt bringen kann, dann vielleicht auch...

    Zitat

    Original von GastRedner
    Ich bin z. Zt. an roten Karten (hauptsächlich Goblins und Direktschaden) interessiert.



    Möchte aber nicht allzu viel Kohle investieren... :-]


    Alles klar. Ich schick Dir bei Gelegenheit eine Liste mit allen Goblins und Direktschaden. Kann aber ein paar Tage dauern.


    Dass Du nicht viel investieren willst ist klar. Ich möchte aber auch nicht absahnen. Mir geht's vor allem darum, die Karten nicht einzeln verkaufen zu müssen. In Sachen Preisen weiss ich einigermassen Bescheid, werde also nichts überreissen... ich schick Dir's dann per PN.

    Zitat

    Original von GastRedner
    Ich schätze mal, daß die Auflage eher gering ist. Von daher greift der "Mehr-Geld-Mach-Faktor" m. E. nur bedingt.


    Abgesehen davon, dass sie so mit einem minmalen Aufwand die Anzahl Bücher verdoppelt haben und einen Leser dazu zwingen, ZWEI Bücher zu kaufen um Band 1 komplett zu haben.


    Es ist absolut KEIN Grund ersichtlich, worum man die Bände nicht so gelassen hat, wie sie im Original sind. So kauft man sich nun Band 1 und hat sich in Wahrheit nur die erste Hälfte (!) von Band 1 gekauft.
    Würd mich mal interessieren, was der Autor dazu meint.

    Bei mir ist es oft so, dass ich zu viel Spontanität in einem Buch nicht allzu sehr mag. Der rote Faden sollte meiner Meinung nach geplant sein und ich denke, bevor man den ersten Satz schreibt sollte man schon wissen, wie die Geschichte enden soll (gilt natürlich nur für Bücher, nicht unbedingt für Kurzgeschichten).


    Autoren, die sich zu sehr vom "Zufall" leiten lassen, merkt man das oft an. Stephen King zum Beispiel (der sich ja auch offen zu diesem Schreibstil bekennt) scheint sich gegen Ende des Buches oft irgendwo verstrickt zu haben und beendet dann die Geschichte mit einem raschen, lauten - und manchmal leider auch etwas unzusammenhängenden - Paukenschlag.